Filmforum Archiv
Die 19-jährige Linnéa verlässt ihre schwedische Kleinstadt und zieht nach Los Angeles, um als „Bella Cherry” der nächste große Pornostar zu werden. Doch der Weg dahin ist steiniger als erwartet. Zwar erhält sie schnell erste Aufträge, aber das Business ist gnadenlos. Bella erkennt, dass sie nur eine Chance hat, wenn sie ausnahmslos alles tut, was von ihr verlangt wird – selbst, wenn dies Erniedrigung und Schmerz bedeutet.
„Regisseurin Ninja Thyberg offenbart in Pleasure einen schonungslosen Blick auf ein männerdominertes Business um Lust, Gewalt und Macht. Ihr authentisches Langfilmdebüt, das aus konsequent weiblicher Perspektive erzählt wird, besetzte sie mit Ausnahme der Hauptrolle mit echten Darsteller*innen und Größen der Branche.“ (votivkino.at)
„Der Film – explizit, aber nicht pornografisch – ist eine notwendige Zumutung, die einen trotz ihren Härten nicht erschlägt. Im Gegenteil: Man wird das Kino mit einem anderen Blick auf die Pornoindustrie und den Umgang mit Sex verlassen.” (NZZ)
Art Film Festival 2021, Bester Film, Beste Hauptdarstellerin
Deauville Film Festival 2021, Jury Prize
Glubagge Awards 2022, Beste Schauspielerin
Göteborg Filmfestival 2021, FIPRESCI Preis, Bester Spielfilm
Hélène und Mathieu führen in Bordeaux ein glückliches Leben – bis bei Hélène eine seltene Lungenerkrankung diagnostiziert wird. Die Diagnose reißt Hélène aus ihrem Alltag. Auf der Suche nach Antworten stößt sie im Internet auf einen norwegischen Blogger, der sich mister nennt. Die Fotografien und Gedanken in seinem Internet-Tagebuch berühren sie tief. Fasziniert von seinen Texten und der Schönheit der norwegischen Landschaft beschließt sie schließlich, alleine nach Norwegen zu reisen. Die ungewöhnliche Freundschaft mit mister, die atemberaubende Landschaft und die Frische und Helligkeit des norwegischen Frühlings verschaffen ihr Klarheit über ihren letzten Weg. Mathieu indes entschließt sich, sie nicht aufzugeben.
„Ein leises, intimes Drama über zwei Liebende (…), bewegend auch wegen eines wunderbar zusammenspielenden Paares (…). Die Geschichte einer großen Liebe.“ (film-rezensionen)
Die 14-jährige Oda, gespielt von der deutschen Debütantin Paula Beer, kommt im Sommer 1914, nach dem Tod ihrer Mutter und kurz vor Ausbruch des Weltkriegs, auf das Gut Poll, wo ihr Vater Ebbo mit seiner zweiten Frau lebt und sich dort seiner Leidenschaft, dem Sezieren von Gehirnen, hingibt. Das junge Mädchen erlernt einige medizinische Grundbegriffe, die ihr durchaus nützlich sind, als sie auf einen schwer verletzten estnischen Anarchisten stößt. Sie versteckt den jungen Mann vor den Kosaken, die auf dem Gut stationiert sind, und vor ihrer Familie. Sie kämpft um das Leben ihres Patienten inmitten sozialer Spannungen, bedrückender Kriegs-stimmung und Schwierigkeiten in einer stark disharmonischen Familie.
Poll, der neue Film von Chris Kraus, wurde weitgehend mit dem selben Team wie sein überwältigender Erfolg Vier Minuten (2006) gedreht, frei erzählt nach der wahren Geschichte einer Verwandten von ihm, der Lyrikerin Oda Schaefer. cinefacts
JP 2007 | 101min | Hayao Miyazaki | ab 6 Jahren
Das Goldfischmädchen Ponyo flieht trotz väterlicher Warnungen aus dem Wasserreich. An der Küste einer kleinen Insel wird sie vom Buben Sosuke gerettet und verwandelt sich bald darauf in ein richtiges Mädchen, das einen wahren Tsunami magischer Kräfte zu entfesseln vermag. Wird es den beiden Freunden gelingen, das Gleichgewicht der Welt wieder herzustellen? Abermals entführt der oscargekrönte japanische Trickfilmmeister Hayao Miyazaki in eine geheimnisvoll schillernde, magische Welt, die Kinder wie Erwachsene gefangen nimmt.
Filmemacher Yorgos Lanthimos und Produzentin Emma Stone entwickelten nach einer Romanvorlage die phantastische Geschichte von Bella Baxter, einer jungen Frau, die von dem ebenso brillanten wie unorthodoxen Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter von den Toten zurück ins Leben geholt wird. Unter Baxters Anleitung und Schutz ist Bella begierig zu lernen. Sie ist hungrig auf das Leben und die Lebenserfahrung, die ihr fehlt. Mit Duncan Wedderburn, einem raffinierten und verrufenen Anwalt, bricht sie zu einem rasanten Abenteuer über die Kontinente auf. Sie befreit sich immer mehr von den Zwängen und Vorurteilen ihrer Zeit und wächst zunehmend in ihrer Entschlossenheit, für Gleichheit und Freiheit einzutreten.
„Poor Things ist ein Film von immenser Schönheit – so prachtvoll, dass fast die Worte fehlen. Weil Yorgos Lanthimos eine Künstlichkeit erschaffen hat, die mit der seiner Hauptfigur harmoniert. Das Bühnenbild ist opulent, verspielt, eigensinnig, herausfordernd. Die Bilder – jenseits von dieser Welt [...] Weil er philosophisch die großen Fragen des Lebens angeht.“ (Programmkino.de)
Der Film wurde mit über 60 internationalen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter in Venedig mit dem Goldenen Löwen, und ist für mehrere Oscars nominiert.
Porto, die alte portugiesische Hafenstadt mit ihrer mysteriösen, fast morbiden Atmosphäre ist der Ort, an dem Jake und Mati aufeinandertreffen. Beide sind fremd in der Stadt, beide sind Außenseiter, und beide sind auf der Suche. Als sie sich begegnen, ist es Anziehung, ja Liebe auf den ersten Blick. Fremd, doch zugleich vertraut stürzen sie sich Hals über Kopf in eine Affäre. Es ist nur eine einzige Nacht, die sie miteinander verbringen. Aber die Zeit scheint still zu stehen. Mit Blicken, Gesten und Worten schaffen sie eine geheimnisvolle und doch unauflösbare Verbindung. Die Vergangenheit lässt sich nicht zurückholen, aber die glücklichen und leidvollen Erinnerungen hinterlassen bei beiden ihre Spuren.
Portoist der erste Spielfilm des amerikanisch-brasilianischen Regisseurs Gabe Klinger, gleichzeitig einer der letzten von Anton Yelchin (Star Trek, Only Lovers Left Alive), der im Juni 2016 auf tragische Weise ums Leben kam. Entstanden ist der Film unter der Mitwirkung von Jim Jarmusch als ausführendem Produzenten.
"Zeitlich wie auch emotional verschlungen, ist Porto eine aufregende Studie der Liebe in all ihrer bittersüßen Pracht." (IndieWire)
Seine Weltpremiere feierte Porto auf dem Internationalen Filmfestival San Sebastian, weitere Festivaleinladungen, u. a. zum 60. BFI London Film Festival, dem Zürich Filmfestival und den 50. Internationalen Hofer Filmtagen folgten.
Porträt einer jungen Frau in Flammen
FR 2019 | 119 min | OmU | R: Céline Sciamma
Céline Sciammas neuer Film Porträt einer jungen Frau in Flammen gehört wohl zu den schönsten Entdeckungen des Filmfestivals in Cannes. Der Film erzählt von der besonderen Beziehungen zweier Frauen im 18. Jahrhundert, die in einer patriarchalen Welt ihre Liebe zueinander entdecken. Ein ganz und gar wunderbarer Film, der den männlich dominierten Blick des Kinos immer wieder geschickt und sensibel unterläuft.
Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die Pariser Malerin Marianne im Jahr 1770 auf eine einsame Insel an der Küste der Bretagne: Sie soll heimlich ein Gemälde von Héloïse anfertigen, die gerade eine Klosterschule für junge adelige Frauen verlassen hat und bald verheiratet werden soll. Denn Héloïse weigert sich, Modell zu sitzen, um gegen die von ihrer Mutter arrangierte Ehe zu protestieren. So beobachtet Marianne Héloïse während ihrer Spaziergänge an die Küste und malt abends aus dem Gedächtnis heraus ihr Porträt. Langsam wächst zwischen den eindringlichen Blicken eine unwiderstehliche Anziehungskraft.
Filmfestival Cannes 2019: Silberne Palme, Bestes Drehbuch und Queer Palm
Und viele weitere Auszeichnungen in Hamburg, Melbourne, Denver und Chicago
Eröffnungsfilm Viennale 2019 | Europäischer Filmpreis 2019, Bestes Drehbuch
Eine Kooperation mit:
Verein Amazone
Frauen Museum Hittisau
Verein GoWest
Mittsommernachtstango
AR, FI, UY 2013 | 83 min | OmU | R u. B: Viviane...
Weltweit begeistert der Tango Millionen von Menschen mit seiner Sinnlichkeit, Leidenschaft und Impulsivität – sogar im kühlen Finnland. Hier, so behauptet so mancher, habe der Tango nämlich seinen Ursprung. Drei heißblütige argentinische Tango-Musiker, Chino Laborde, Diego Kvitko und Pablo Greco, reisen quer durch das Land der Saunen, Seen und Wälder, auf der Suche nach dem wahren Tango. Und tatsächlich: In den verträumten, lauen Sommernächten Finnlands wundert es bald niemanden mehr, dass der Tango hier zu Hause ist.
Nach Dance for All wendet sich die Dokumentarfilm-Regisseurin Viviane Blumenschein erneut musikalischen Dingen zu. Ihr kurzweiliger Mittsommernachtstangofördert die Völkerverständigung mit unterschiedlichen Varianten der Tanzmusik. Denn: Tango ist auch die finnische Nationalmusik – wer hätte es gedacht.
Special Award of the Jury beim Millenium Documentary Film Festival 2014 in Brüssel.
Mittsommernachtstango
AR, FI, UY 2013 | 83 min | OmU | R u. B: Viviane...
Weltweit begeistert der Tango Millionen von Menschen mit seiner Sinnlichkeit, Leidenschaft und Impulsivität – sogar im kühlen Finnland. Hier, so behauptet so mancher, habe der Tango nämlich seinen Ursprung. Drei heißblütige argentinische Tango-Musiker, Chino Laborde, Diego Kvitko und Pablo Greco, reisen quer durch das Land der Saunen, Seen und Wälder, auf der Suche nach dem wahren Tango. Und tatsächlich: In den verträumten, lauen Sommernächten Finnlands wundert es bald niemanden mehr, dass der Tango hier zu Hause ist.
Nach Dance for All wendet sich die Dokumentarfilm-Regisseurin Viviane Blumenschein erneut musikalischen Dingen zu. Ihr kurzweiliger Mittsommernachtstangofördert die Völkerverständigung mit unterschiedlichen Varianten der Tanzmusik. Denn: Tango ist auch die finnische Nationalmusik – wer hätte es gedacht.
Special Award of the Jury beim Millenium Documentary Film Festival 2014 in Brüssel.
Das Filmforum zeigt den finnischen Film in Kooperation mit der Österreichisch-Finnischen Gesellschaft Vorarlberg. Die Filmvorführungen gehören zur Veranstaltungsreihe "Finnland.cool: KULT.UR.Land – Finnland mit allen Sinnen" anlässlich des Ehrengast-Auftritts Finnlands bei der Frankfurter Buchmesse.
Madame Suzanne, Gattin des Regenschirmfabrikanten Pujol, fühlt sich vernachlässigt. Sie vergleicht sich mit einer "Potiche", einer Porzellanvase ohne Funktion und nur hübsch anzuschauen. Auch ihr Mann sieht in Suzanne nur ein dekoratives Schmuckstück. Viel lieber vergnügt er sich mit seiner Geliebten oder im Nachtclub, beutet seine Arbeiter aus und fühlt sich ganz wie ein Grandseigneur. Doch das Spiel hat ein Ende, als Pujol einen Herzanfall erleidet. Suzanne übernimmt kurzerhand das Ruder in der Fabrik, verordnet Wohlstand für alle und verbündet sich mit dem örtlichen Abgeordneten der kommunistischen Partei, Monsieur Babin. Die künstliche und schöne Fassade bekommt Risse. Susanne entpuppt sich als die erfolgreichere Chefin - doch was Suzanne und ihr Sohn aus der Firma machen, darf nicht sein...
„Noch nie hat ein Regisseur Madame Deneuve so physisch herausgefordert. […] In der ein wenig betulich-klamaukigen Posse sind zahlreiche Spitzen gegen die Regierung Sarkozy platziert. Auch hier erweisen sich vermeintliche Clownerien als Befreiungsfantasie.“ Die Welt
Im Programm bei den Internationalen Filmfestspielen 2010 in Venedig.
Huhn mit Pflaumen
FR 2011 | 93 Min | OmU | R u. B: Marjane Satrapi und...
Der begnadete Musiker Nasser Ali Khan ist verzweifelt. Im Streit mit seiner Frau ist die geliebte Geige zu Bruch gegangen und ein Ersatz im ganzen Land nicht aufzutreiben. Doch ein Leben ohne die Musik ist für ihn nicht vorstellbar. Er begibt sich auf die Spuren seiner bewegten Vergangenheit, um das große Geheimnis zu lüften, das die Liebe und die Musik vereint.
Nach dem weltweit umjubelten Erstling „Persepolis“ verzaubert das Regie-Duo Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud diesmal mit einem Spielfilm, in den sich mit spielerischer Leichtigkeit immer wieder animierte Bilder flechten. Als Vorlage diente Satrapis mehrfach ausgezeichnete gleichnamige Graphic Novel über die Lebensgeschichte ihres Onkels. Huhn mit Pflaumen ist zugleich ein berührendes orientalisches Märchen, ein Liebesfilm, ein humorvolles Familienporträt und eine Liebeserklärung an die allzu ferne iranische Heimat Marjane Satrapis.
Dem Krimi-Autor Rousseau sind die Ideen ausgegangen. Wo es früher in seinen Romanen ordentlich krachte, blutete und intrigierte, heißt es im Moment nur: Leere. Passenderweise ruft ihn während seiner Schreibblockade das Erbe seines verstorbenen Onkels in die Provinz, das saukalte und für seinen Käse berühmte Mouthe. Weil sich das vielversprechende Erbe als ausgestopfter Familienhund herausstellt, will Rousseau schon wieder abreisen. Doch als die Leiche der Dorfschönheit Candice Lecoeur gefunden wird, wittert der Schriftsteller eine vielversprechende Story.
"Eine charmante Krimikomödie mit der definitiv unglaublichsten Liebesgeschichte dieses Sommers. Faszinierendes Kino mit Erinnerungen an den Klassiker Fargo von den Coen-Brüdern und mit einem gefühlvollen Soundtrack mit Pop-Evergreens von 'The Mamas & the Papas' oder José Feliciano."(polyfilm)
"Ein wunderbarer Film, der nicht nur Marilyn Monroe zelebriert, sondern selbstironisch mit Klischees spielt und mit Bildern aufwartet, die man so schnell nicht mehr vergisst."(cineman.ch)