Filmforum Archiv
Die Karriere des US-amerikanischen Folksängers Sixto Díaz Rodríguez (*1942) in Amerika ist überschaubar: In den 1970ern brachte er das mäßig erfolgreiche Album Cold Facts auf den Markt, gefolgt von Coming From Reality. Dann verschwand er von der Bildfläche. In Südafrika jedoch entwickelt sich Mitte der 1970er Jahre große Begeisterung für die Musik des Sängers. Als Bootleg in das Apartheid-Regime geschmuggelt, werden die Alben heimlich kopiert, weitergegeben und gespielt.
Um die Person des Sängers ranken sich bis heute wilde Mythen: Ist Díaz Rodríguez tot? Starb er wirklich an einem spektakulären Selbstmord auf der Bühne? Steve ,Sugar’ Segerman, Rodríguez -Fan aus Cape Town, und der Journalist Craig Bartholomew Strydom machen sich schließlich auf die Suche nach Díaz Rodríguez.
„Der amerikanische Sänger und Songwriter Sixto Díaz Rodríguez nahm Anfang der Siebzigerjahre zwei Folk-Platten auf, die zum Besten gehören, was in der Popmusik je geschaffen wurde. Leider bemerkte es niemand. (...) Jetzt hat Dokumentarfilmer Malik Bendjelloul die unglaubliche, abenteuerliche, herzzerreißende Geschichte dieses Mannes und seiner Musik erzählt.” (sueddeutsche.de)
Nominiert für den Oscar 2013 als Bester Dokumentarfilm
Der Historiker Werner Bundschuh wird nach dem Film für eine Diskussion zur Verfügung stehen.
US, AT 2011 | 77 min | OmU | Regie: Lukas Stepanik
SEE YOU SOON AGAIN erzählt von Leo Bretholz und Bluma Shapiro, zwei Holocaust-Überlebenden, die nach dem Krieg in die USA emigriert sind und heute in den Schulen von Baltimore unermüdlich ihre Geschichte erzählen. Bluma hat Auschwitz überlebt, Leo – in Wien geboren – ist nach einer abenteuerlichen Flucht 1947 in die USA emigriert.
Im Vordergrund steht weniger die Rekonstruktion der Biographien der beiden Protagonisten, als die vielfältigen Begegnungen mit jungen Menschen, in denen deutlich wird, wie sehr ihre Geschichte ihr Leben heute noch prägt. Der Film zeigt, wie schwierig und schmerzhaft es für sie ist, das Unfassbare weiterzugeben. Und wie undenkbar es gleichzeitig ist, das nicht zu tun.
Der Historiker Werner Bundschuh wird nach dem Film für eine Diskussion zur Verfügung stehen.
In Zusammenarbeit mit der Malin-Gesellschaft und erinnern.at.
Unser Saatgut – Wir ernten, was wir säen
US 2016 | 98 min | OmU | R: Taggart Siegel und Jon Betz
Wenige Dinge auf unserer Erde sind so kostbar und lebensnotwendig wie Samen. Verehrt und geschätzt seit Beginn der Menschheit, sind sie die Quelle allen Lebens. Sie ernähren und heilen uns, geben uns Kleidung und liefern die wichtigsten Rohstoffe für unseren Alltag.
Doch diese wertvollste aller Ressourcen ist bedroht: Mehr als 90 % aller Saatgutsorten sind bereits verschwunden. Biotech-Konzerne wie Syngenta, Bayer und Monsanto kontrollieren mit genetisch veränderten Monokulturen längst den globalen Saatgutmarkt, sodass immer mehr passionierte Bauern, Wissenschaftler, Anwälte und indigene Saatgutbesitzer wie David gegen Goliath um die Zukunft der Samenvielfalt kämpfen. Mit ihrem Dokumentarfilm Seedfolgen Taggart Siegel und Jon Betz diesen leidenschaftlichen Saatgutwächtern, die unser 12.000 Jahre altes Nahrungsmittelerbe schützen wollen. (aus: thimfilm.at)
„Ein Wunder in Fotografie, Animation und Sound. Überwältigend, informativ, manchmal gar poetisch.“ (Village Voice)
Green Planet Award – Rhode Island International Film Festival
Bester Dokumentar-film – Nashville Film Festival
Publikumspreis – American Conservation Film Festival
Publikumspreis – San Diego International Film Festival
Beste Kamera – United Nations Association Film Festival
Die Protagonistinnen sind zwar gehörlos, aber ohne Worte sind sie deshalb wahrlich nicht: Die Gebärdensprache birgt ein Paralleluniversum voller Ausdruckskraft und Magie, das den meisten Hörenden unerschlossen bleibt. Ayse, Helene und die gehörlosen Mitglieder der Familie Hager vermissen weder Musik noch das Zwitschern der Vögel – schließlich haben sie es nie gehört – sehr wohl aber das Recht auf ihre Muttersprache.
Seeing Voices zeigt eine Welt, die für die Hörenden oft unsichtbar bleibt. In konzentrierten Bildern sensibilisiert er auf informative und unterhaltsame Weise für unterschiedliche Lebenssituationen, für die Gehörlose besondere Kommunikationsstrategien ausbilden müssen. Wie verständigt man sich etwa bei einem Tanzkurs? Welche Rolle kommt dem hörenden Kind eines gehörlosen Paares zu? Und wie sieht der Alltag einer gehörlosen Politikerin aus? Der Film alterniert zwischen Dialogen von Gehörlosen mit Hörenden und Gesprächen unter Gehörlosen, die von ZuschauerInnen nur durch das Lesen von Untertiteln nachvollzogen werden können. (leokino.at)
Der Versicherungsdetektiv Max leidet an einem unheilbaren Gehirn-tumor und hat beschlossen, sich das Leben zu nehmen. Vorläufig scheitert er jedoch an der Umsetzung seines Plans. Da erhält er einen Anruf einer früheren Kundin. Sie will das Verschwinden ihres Mannes Arthur aufklären, um endlich seine Lebensversicherung in Anspruch nehmen zu können. Max soll ihr dabei helfen. Bei den Nachforschungen stößt er auf einen Werbefilm des mysteriösen Hotels Aurora, mit dem Arthur vor seinem Tod zu tun hatte. Das Hotel bietet geplante und betreute Suizide an. Einmal dort eingecheckt, gibt es kein Zurück mehr. Auch aus eigenem Interesse nimmt Max Kontakt auf. Im Hotel der besonderen Art angekommen begibt er sich auf eine existenzielle Reise auf der Suche nach Wahrheit und der Unausweichlichkeit des Todes.
Die Atmosphäre dieses Films ist mysteriös und kafkaesk, testet dennoch gelegentlich das Comedy-Potenzial der makabren Handlung. Einmal im Berghotel Aurora angekommen, verhandelt der Film das kontroverse Thema der professionellen Sterbehilfe. Auf dieser Art „Zauberberg” wird der letzte Akt nach allen Regeln eines Luxus-Resorts professionell organisiert. Suicide Tourist ist zugleich Mystery-Thriller, existenzialistisches Drama und psychedelischer Hotel-Film vor der atemberaubenden Kulisse der Schweizer Bergwelt. (aus: kino-zeit.de; filmstarts.de; wessels-filmkritik.com).
Danish Film Awards 2019, Best Song
Mothers of the Land
PE 2019 | 74 min | OmU | R: Diego Sarmiento und Alvaro...
Im Hochland von Peru pflegen die Bäuerinnen noch ein sehr enges Verhältnis zur Natur. Die Samen, Pflanzen und Früchte, die dem Boden entwachsen, sind Teil der Familie. Doch seit einiger Zeit fällt es den Frauen immer schwerer, für diese „Verwandten“ zu sorgen: das Klima ist nicht mehr stabil, das Wetter hat sich verändert und selbst der Duft der Erde ist oft nicht mehr, was er mal war. Fünf Frauen in den Anden versuchen trotz der zunehmenden Schwierigkeiten, eine traditionell indigene und organische Landwirtschaft aufrecht zu erhalten, um gesunde Nahrung zu produzieren.
Wir zeigen den Film im Rahmen von Hunger.Macht.Profite.11 und Welthaus Vorarlberg. Nach dem Film gibt es ein Filmgespräch mit Rebecca Toprak (Katholische Frauenbewegung), Christina Vaccaro (KlimaVOR!) und Stefan Schartlmüller (Bewegung für Ernährungs-souveränität).
Festival Internacional de Cine Ambiental (FINCA) 2020: First Prize – Latin American Documentary und SIGNIS Award
In Kooperation mit Verein Amazone, Stadt Bregenz Fachbereich Frauen & Gleichstellung, bodensee akademie
Die Geschichte führt uns tief in die Abgeschiedenheit der mystischen Bergwelt, auf den Schauplatz einer Tragödie aus Lust, Wahnsinn und Mord. Die Menschen verlieren dabei weit mehr als ihren Glauben an das, was die Welt im Innersten zusammenhält. Denn wo fromme Raserei, Inzest und Dämonenglaube ihren teuflischen Reigen tanzen, hat jede Wahrheit einen doppelten Boden, jedes Ereignis seine schreckliche Spiegelung. Und selbst die Liebe kann für die Menschen zu einem Tor zur Hölle werden ...
Jacob Kaplan ist 70 Jahre alt, lebt in Montevideo und hat noch immer keine Heldentat vollbracht. Wenig unterscheidet ihn von seinen alten Freunden in der jüdischen Gemeinde, die einen sonnenverwöhnten, aber schrecklich gewöhnlichen Lebensabend verbringen. Doch in Jacob grummelt der Ärger darüber, dass er sein Leben einfach so verstreichen ließ, ohne dass die Welt durch ihn eine bessere wurde. Hinzu kommt die leidige Sehschwäche, die Jacob unerbittlich daran erinnert, dass die Uhr tickt.
Doch als in der Gemeinde das Gerücht kursiert, ein deutscher Nazi halte sich seit Jahren an der Küste Uruguays versteckt, klopft die Gelegenheit an. Jacob verpflichtet den chaotischen und chronisch abgebrannten Ex-Polizisten Wilson, mit ihm auf Nazijagd zu gehen. Gemeinsam entdecken sie vielsagende Spuren, die der Deutsche über die Jahre beinahe erfolgreich verwischt hat, um ihn am Ende, so hofft Jacob Kaplan, den israelischen Behörden zu übergeben. Doch die internationale Operation, die die beiden anzetteln, ist gefährlicher als sie denken ...
Filmpreise in Biarritz, Huelva, Mar del Plata und Monte Carlo
Uruguayan Film Critics Association: 7 Auszeichnungen
Eine Veranstaltung des Filmforum Bregenz in Zusammenarbeit mit dem
Jüdischen Museum Hohenems
Von den Weiten der Ebenen unter den Vulkanen des Kraterhoch-landes, über die dornigen Buschländer der zentralen Serengeti bis zu den üppigen Weiden im Norden ziehen fast zwei Millionen Antilopen, Gazellen und Zebras im Jahresverlauf durch rund 25.000 Quadratkilometer Wildnis. Die Serengeti ist die Bühne, auf der sich seit Jahrtausenden dieses dramatische Naturschauspiel zeigt: archaisch, wild und ergreifend. Gnus, Zebras und Antilopen unternehmen ihren kreisförmigen Zug durch die Serengeti, Massai Mara und Ngorongoro. Sie benutzen immer dieselben Routen und müssen dabei, dem Wechsel von Regen- und Trockenzeiten unterworfen, größte Hindernisse überwinden. Ihnen dicht auf der Spur ihre natürlichen Feinde: Löwen, Leoparden, Geparden und Hyänen. Kaum anderswo auf der Welt bietet der Kampf ums Überleben ein so grandioses, eindrucksvolles Schauspiel wie im Massenzug der Tiere in der Serengeti.
Wir zeigen den Film in Kooperation mit Projekte der Hoffnung – Alternative Nobelpreisträgerinnen zeigen Wege in eine lebenswerte Zukunft.
Anmeldung, Infos zur Tagung in Bregenz: www.projekte-der-hoffnung.at
Der Film erzählt vom riskanten Weg zweier Journalistinnen, die im Jahr 2017 den weitreichenden Machtmissbrauch gegenüber Frauen im US-amerikanischen Filmgeschäft aufdeckten.
Megan Twohey und Jodi Kantor brechen das große Schweigen in Hollywood: Sie entlarven Business-Meetings in Hotelzimmern als sexuelle Übergriffe und stoßen auf ein Netz aus Repression, Erpressung und Angst. Mit ihrer mutigen Recherche geben sie nicht nur den betroffenen Frauen ihre Stimme zurück, sondern stoßen eine weltweite Welle der Solidarität an. (film.at)
Nominierungen und Auszeichnungen bei zahlreichen Festivals.
Prädikat: besonders wertvoll (Deutsche Film- und Medienbewertung)
Medienpartnerschaft mit STOP (Stadtteile ohne Partnergewalt) und dem Verein Amazone
Sie sind 15 Tänzer*innen. Sie sind auf Tournee mit Crowd von Gisèle Vienne über Raves in den 90er Jahren. Man kann es kaum schöner sagen als in der Jury-Begründung für den Arte-Dokumentarfilmpreis: „Körper bewegen sich in hypnotischer Zeitlupe, ekstatisch. Sie suchen und verfehlen sich, ihr Tanz ist wild, zärtlich und erotisch, ihr Fieber erfasst uns unmittelbar. Aus dem kollektiven Körper schälen sich individuelle Figuren heraus: Sie sprechen von Anziehung, Abstoßung und Symbiose, von Aggression, Einsamkeit und Verzweiflung, der Lust auf Sex und dem Wunsch nach Liebe.“ (nach: filmgarten.at)
Patric Chiha dokumentiert in sinnlicher Filmsprache die Entwicklung und Aufführung von Gisèle Viennes Tanz-Performance Crowd. Mit lauten, elektronischen Beats bringt er das berauschende Fresko einer jungen Partycrowd im Neonlicht auf die Leinwand. (kino-zeit.de)
„Körper, Rhythmus, Licht, Schatten, Schweiß und Grazie, Emotion pur wie hinter den Bewegungen verhalten – man kann sich die Körpersprache dieser Performance nicht entziehen.“ (Die Furche)
Berlinale 2020 -Teddy für den besten Dokumentarfilm
Perugia Social Film Festival 2020 – PerSo Award
ARTE Dokumentarfilmpreis 2020
Eine Kooperation mit: Netzwerk Tanz, tangissimo, TanzUfer
Sie sind 15 Tänzer*innen. Sie sind auf Tournee mit Crowd von Gisèle Vienne über Raves in den 90er Jahren. Man kann es kaum schöner sagen als in der Jury-Begründung für den Arte-Dokumentarfilmpreis: „Körper bewegen sich in hypnotischer Zeitlupe, ekstatisch. Sie suchen und verfehlen sich, ihr Tanz ist wild, zärtlich und erotisch, ihr Fieber erfasst uns unmittelbar. Aus dem kollektiven Körper schälen sich individuelle Figuren heraus: Sie sprechen von Anziehung, Abstoßung und Symbiose, von Aggression, Einsamkeit und Verzweiflung, der Lust auf Sex und dem Wunsch nach Liebe.” (nach: filmgarten.at)
„Patric Chiha dokumentiert in sinnlicher Filmsprache die Entwicklung und Aufführung von Gisèle Viennes Tanz-Performance Crowd. Mit lauten, elektronischen Beats bringt er das berauschende Fresko einer jungen Partycrowd im Neonlicht auf die Leinwand.“ (kino-zeit.de)
„Körper, Rhythmus, Licht, Schatten, Schweiß und Grazie, Emotion pur wie hinter den Bewegungen verhalten – man kann sich die Körpersprache dieser Performance nicht entziehen.“ (Die Furche)
Berlinale 2020 -Teddy für den besten Dokumentarfilm
Perugia Social Film Festival 2020 – PerSo Award
ARTE Dokumentarfilmpreis 2020
In Kooperation mit netzwerkTanz, Tangissimo und Tanz Ufer