Filmforum Archiv
In der Bibliothèque publique d’informationim Centre Pompidou in Paris treffen sich wöchentlich Menschen aus allen Erdteilen, um im Atelier de conversation Französisch zu sprechen. Neben Kriegsflüchtlingen sitzen Geschäftsleute, neben unbekümmerten Studierenden politisch verfolgte Menschen. Von ModeratorInnen wird jeweils ein Thema vorgegeben, mit dem jeder etwas anfangen kann: Heimweh. Liebe. Wirtschaftskrise. Männer und Frauen. „Und es sind die ganz großen Ideen, die da auf einmal auf den Tisch kommen… Braunstein hat einen Film über das Menschsein, über das Fremdsein und über das Ankommen gemacht.“ (Salzburger Nachrichten)
Atelier de Conversationist ein berührender Film über die Schönheit des Sprechens, des Zuhörens und über den Versuch, sich zu verstehen. Dieser Dokumentarfilm – eine österreichisch-französische Koproduktion – bietet somit einen hoffnungsvollen und erfrischend humorvollen Zugang zu aktuellen, höchst relevanten Fragen: von Klischees über Krise bis Heimatverlust, Krieg und Liebe.
Cinéma du réel Paris 2017: Eröffnungsfilm
Karlovy Vary International Film Festival 2017: Spezialpreis der Jury
Duisburger Filmwoche 2017: ARTE-Dokumentarfilmpreis
Dominik Tschütscher, einer der Produzenten des Films, wird bei der Vorstellung am 1. März um 20.00 Uhr im Kino anwesend sein und steht nach dem Film für ein Gespräch zur Verfügung.
Der junge Fischer Fettah lebt in einem Surferparadies an der marokkanischen Atlantikküste. Wenn die Touristen, von denen einige zu Freunden wurden, sein Dorf am Ende des Sommers wieder verlassen, bleibt ein Gefühl der Leere. Als sich Fettah in eine geheimnisvolle Holländerin verliebt, steht er vor einem unlösbaren Dilemma: Soll er seine Cousine Rahma und die kleine Wisal, die für ihn wie eine Tochter ist, für immer verlassen, um nach Europa zu gehen? Irgendwann ist der Schmerz so groß, dass Fettah sein Surfbrett nimmt und sich vom Wind aufs offene Meer hinaustragen lässt.
Trotz beeindruckender Aufnahmen vom Ozean und vom Surfen ist der Film weniger ein Hochseeabenteuer als eine persönliche Meditation über Fernweh und Entwurzelung. Die Wirkung des Films wäre längst nicht so intensiv ohne Hauptdarsteller Fettah Lomara, in dessen Augen sich eine unstillbare Sehnsucht spiegelt. Es ist seine erste Rolle. Und sein Leben.
„Ein so sinnlich betörendes wie kluges Filmpoem über einen jungen Marokkaner auf dem Weg nach Europa – 300 Kilometer über das offene Meer, auf dem Windsurfbrett.“(epd-film)
Der 19-jährige Roman Kogler verbüßt in einer Sonderstrafanstalt für Jugendliche eine achtjährige Freiheitsstrafe wegen Totschlags. Er könnte nach der Hälfte der Zeit auf Bewährung entlassen werden. Doch er hat schlechte Karten: Verschlossen, einzelgängerisch, mit Hang zu jähen Wutausbrüchen scheint er für eine Resozialisierung nicht in Frage zu kommen. Mehrere Versuche, ihn in Betrieben außerhalb der Haftanstalt unterzubringen, scheiterten bereits nach wenigen Tagen.
Ein dummer Streich bringt alles ins Rollen. Ein Mithäftling klebt Roman eine Stellenanzeige ans Zellenfenster: "Bestattung Wien sucht Mitarbeiter für den Abholdienst". Der Täter bleibt anonym, doch Roman nimmt den Spaß für Ernst. Walter Fakler, ein Sozialarbeiter, fährt mit ihm zum Vorstellungsgespräch, und Roman bekommt den Job. Eines Tages glaubt er, seine tote Mutter vor sich zu haben, doch bald stellt sich das als Irrtum heraus, den er aber zum Anlass nimmt, zum ersten Mal in seinem Leben nach ihr zu suchen.
Sarajevo Filmfestival 2011: Bester Film, Bester Schauspieler
Österreichischer Filmpreis 2012: Bester Spielfilm, Bester männlicher Darsteller, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste Musik, Bester Schnitt
Der 19-jährige Roman Kogler (Thomas Schubert) büßt seine Haftstrafe in der Jugendanstalt schicksalsergeben ab. Als Freigänger lässt er täglich beim Nachhause kommen Demütigungen des Wachpersonals über sich ergehen. In Bewegung gerät das Leben des jungen Mannes erst, als er sich dem Tod widmet und einen Job als Leichenbestatter annimmt. Je näher Roman dem Tod kommt, desto mehr hat er das Bedürfnis zu leben. Nachdem er in einer Toten kurz seine Mutter zu erkennen glaubt, beschließt er, sich auf die Suche nach jener Frau zu machen, die ihn als Baby zur Adoption freigegeben hat.
Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit den Bregenzer Festspielen. Karl Markovics inszeniert im Rahmen der Festspiele die Uraufführung von Thomas Larchers Oper
Das Jagdgewehrnach Yasushi Inoues Novelle. Die Aufführungen der Oper finden jeweils am 15., 17. und 18. August um 20 Uhr auf der Werkstattbühne statt. Karten unter www.bregenzerfestspiele.com.
Der Regisseur wird im Anschluss an den Film für ein Publikumsgespräch im Kino anwesend sein.
Der Film begleitet seine drei Protagonisten bei der Verfolgung ihrer sportlichen Ziele und stellt das Umfeld, die Begleiter und auch die Kritiker dar. Dabei soll der Frage nach der Besonderheit dieser Menschen wie auch ihren Beweggründen nachgegangen werden.
Rund um die Geschichte der drei Ausnahmeathleten werden die Risiken der jeweiligen Sportart aufgezeigt. Interviews mit dem Philosophen Paul Konrad Liessmann und dem Psychologen Manfred Spitzer beschäftigen sich mit dem Stellenwert solcher Extreme in der gegenwärtigen Gesellschaft.
Dass es sich bei dem Erstlingswerk von Regisseur Sascha Koellnreitner nicht um einen üblichen Dokumentarfilm handelt, wird schnell klar. In 90 Minuten werden nicht nur atemberaubende Bilder von Apnoetaucher Guillaume Néry, Extrem-Radfahrer Gerhard Gulewicz und Wingsuit-Flyer Angvor Halvik vorgeführt, sondern auch elementare Fragen behandelt.
Unter dem Regenbogenist ein unvergleichlich unterhaltsames Stück Kino-Boulevardtheater, amüsant und nachdenklich, ein Film über die buntschillernden Verwicklungen und Herausforderungen des Lebens, wie er nur aus Frankreich kommen kann. Das sprichwörtliche Fass mit Gold enthält vier Paare, ein junges, ein altes und zwei geschiedene, eine unglücklich liebende beste Freundin, einen jungen Mann, der sein Glück nicht sieht und einen bösen Wolf, den man aber auch ein wenig verstehen kann. Wieder einmal wird der Zuschauer durch den Pariser Spiegel entrückt, und fühlt sich doch aufs trefflichste verstanden. Spieglein, Spieglein an der Wand ...
In Frankreich wurde der Film als Comeback von Jaoui-Bacri von Presse und Publikum gefeiert.
Das Haus auf Korsika
BE, FR 2011 I OmU I 82 min I Regie und Buch: Pierre...
Christina ist fast 30, lebt seit 10 Jahren mit ihrem Freund zusammen und jobbt lustlos in der Pizzeria ihres Schwiegervaters in der kleinen italienischen Kolonie der belgischen Bergarbeiterstadt Charleroi.
Eines Tages erbt Christina von ihrer Oma ein Haus auf der Insel Korsika, von dem die Familie nichts wusste. Alle drängen Christina zum schnellen Verkauf. Doch Christina denkt nicht im Traum daran und macht sich lieber selbst auf den Weg in den Süden. Schließlich – hofft sie – hat sich ihre Lieblingsoma vielleicht etwas dabei gedacht, sie nach Korsika zu schicken. Doch das Haus entpuppt sich als eine echte Bruchbude mitten in der Wildnis. Ungewohnt herb ist nicht nur die Natur, auch die verschlossenen Nachbarn machen Christina den Anfang nicht leicht. Doch die frische Luft der korsischen Berge tut ihr gut. Sie möchte das Haus wieder bewohnbar machen. Und natürlich gibt es noch eine Geschichte, die das Haus erzählen soll.
Im sonst so gemütlichen Wien tobt eine heftige Kontroverse: Der öffentliche, barocke Park Augarten soll mit einer privaten Konzerthalle für die Wiener Sängerknaben verbaut werden. Den Bürgerinnen und Bürgern reicht's und sie wehren sich: Mit irritierendem Humor und barocken Gelagen wird auf skandalöse Vorgänge rund um Machenschaften zwischen Politik, Bauwirtschaft und Männerbünden aufmerksam gemacht, die sich skrupellos über die Bedürfnisse der BürgerInnen hinwegsetzen und demokratische Prozesse sowie Gesetze wenig elegant umschiffen.
Dieser Film ist eine Zeitreise auf die bizarre Bühne eines Wiener Grätzls, wo sich ungewöhnliche Figuren zwischen kreativem Aktionismus und dem knallharten Alltag eines Bürgerprotestes bewegen. Wir erleben eine Geschichte, die in der allgemeinen Aufbruchsstimmung des neuen Jahrtausends exemplarisch für viele Proteste auf der ganzen Welt steht.(film.at)
Die Regisseurin wird anwesend sein und steht nach dem Film gerne für Fragen zur Verfügung. Moderation: Kuno Sohm
Schon wenige Wochen nach Greta Thunbergs erstem Protest gegen die Untätigkeit der Politik beim Kampf gegen den Klimawandel entstand eine weltweite Bewegung vornehmlich junger Menschen. Der Dokumentarfilm begleitet die Aktivitäten der Berliner „Fridays for Future“-Gruppe von der anfänglichen Euphorie und dem Stolz über die öffentliche Resonanz bis zum Corona-Schock und ernüchternden Erfahrungen mit dem Alltag in Arbeitsgruppen oder dem beträchtlichen Aufwand bei der Organisation der Demonstrationen. Eine filmisch unspektakuläre, aber äußerst informative Studie über das Innenleben der jungen Klimabewegung. (filmdienst)
ARD-Doku-Wettbewerb 2020: Gewinner „Top of the Docs“
Filmfestival Ökofilmtour 2021: Gewinner Kinder- und Jugendfilmpreis
Wir zeigen den Film in Kooperation mit dem Kunsthaus Bregenz zur Ausstellung von VALIE EXPORT.
Medienpartnerschaft mit Fridays for Future, Verein Amazone, Jugendservice der Stadt Bregenz, aha Jugendinfo Vorarlberg
AT 2020 | 116 min | R: Tizza Covi, Rainer Frimmel
Im Milieu der Wiener Unterwelt der 1960er Jahre herrscht Unruhe. Mitten im Geschehen stehen der Wienerlied-Sänger Kurt Girk und sein legendärer Freund Alois Schmutzer. Beide müssen ihre Nähe zum illegalen Kartenspiel „Stoß“ nach einem umstrittenen Prozess mit langen Haftstrafen büßen. Die charismatischen Protagonisten erzählen über diese Zeit aus einer noch nie gezeigten Position.
„Aufzeichnungen aus der Unterwelt ist nicht nur eine Liebeserklärung an ein vergangenes Wien, sondern auch ein Sittenbild österreichischer Nachkriegsgeschichte.“ (stadtkino)
„Ohne Girk, Schmutzer oder einen der anderen je bloßzustellen, wird es möglich, ihren Erzählungen zu lauschen und sie beim Sprechen zu beobachten, ihre Gestik und Mimik zu studieren.“ (kino-zeit.de)
„Eine spannende und oft auch sehr humorvolle Milieustudie, die das Wien der 60er von einer wenig beleuchteten Seite zeigt, darüber hinaus aber auch viel über eine weitere Parallelwelt, die des Gefängnisses, erzählt. Ein Erlebnis.“ (fm4)
Großer Diagonale Preis des Landes Steiermark - Beste Kinodokumentation 2021
Weltpremiere Berlinale 2020 | Österreich-Premiere Viennale 2020 | Eröffnungsfilm Duisburger Filmwoche 2020 | Romy für Beste Kino-Dokumentation 2020
Gijon International Film Festival 2020, Special Mention
Paris, 1880. Der ebenso skandalträchtige wie erfolgreiche Bildhauer Auguste Rodin wähnt sich am Ziel seiner Träume. Mit 40 Jahren erhält er seinen ersten Staatsauftrag: Das Höllentor – inspiriert von Dantes Göttlicher Komödie – soll als Bronzeportal den Eingang des neuen Kunstgewerbemuseums im Pariser Louvre schmücken. Sechs Meter hoch und vier Meter breit, setzt sich das gigantische Hochrelief aus später so berühmten Einzelskulpturen wie Der Denker und Der Kuss zusammen – eine alles verschlingende Arbeit, die zu Rodins Lebenswerk wird. Eine Phase manischen Schaffens beginnt, die durch Rodins Begegnung mit der hochtalentierten, 24 Jahre jüngeren Camille Claudel noch intensiver wird. Mehr als ein Jahrzehnt lang ist seine Schülerin auch seine Geliebte, eine Beziehung zwischen zwei Genies, die ebenso leidenschaftlich wie turbulent verläuft. Denn Camille ist eine emanzipierte Frau, Rodin handwerklich absolut ebenbürtig und – genau wie Rodin – ihrer Zeit weit voraus. Anerkennung für diese Qualitäten verwehrt das Genie ihr aber Zeit seines Lebens. Dass sie ihn nicht nur mit seiner Lebensgefährtin, der Bauerntochter Rose Beuret, teilen muss, sondern auch mit zahlreichen anderen Affären, führt schließlich zum Bruch.
In Kooperation mit Kunst Vorarlberg
Katjas Welt bricht zusammen, als ihr Mann Nuri und ihr Sohn Rocco bei einem Bombenanschlag umkommen. Katja ist vom Schmerz wie betäubt. Niemand kann ihr in dieser Situation helfen. Die folgenden Tage übersteht sie nur unter Tränen und Drogen. Ihren Liebsten in den Tod zu folgen, darum kreisen ihre Gedanken.
Doch dann verhaftet die Polizei das Neonazi-Paar Edda und André Möller. Beide werden durch die vorgelegten Beweise schwer belastet. Andrés Vater gab der Polizei den entscheidenden Hinweis. In dem folgenden Prozess vertritt Nuris bester Freund, der Anwalt Danilo Fava, Katja als Nebenklägerin. Der Prozess verlangt Katja alles ab, aber die Hoffnung, dass die Täter bestraft werden, gibt ihr die Kraft, jeden Tag im Gericht zu erscheinen. Doch Verteidiger Haberbeck gelingt es geschickt, Zweifel zu säen – die belastenden Beweise sind nicht so eindeutig, wie zunächst gedacht.
„Die nachvollziehbare, ehrlich empfundene und in jeder Einstellung deutlich spürbare Empörung des Regisseurs und eine überragende Diane Kruger als angeschlagener Racheengel reißen das Publikum über alle moralischen Bedenken hinweg mit – bis zum provokant-eindeutigen Schlussakkord.“ (filmstarts.de)
Golden Globe 2017: Bester fremdsprachiger Film
Cannes 2017: Beste Schauspielerin (Diane Kruger) | Bayerischer Filmpreis 2017: Bester Regie und Beste Darstellerin
- « erste Seite
- ‹ vorherige Seite
- …
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- …
- nächste Seite ›
- letzte Seite »