Filmforum Archiv
Laila, Salma und Nour, drei palästinensische Frauen mit israelischem Pass, teilen sich im pulsierenden Herzen Tel Avivs eine Wohnung.
Laila, 28, kommt aus einer bürgerlichen, säkularen muslimischen Familie in Nazareth; von deren tradierten und einengenden Rollen-vorgaben hält sie wenig.
Salma, 29, ist eigentlich Musikerin und DJane, arbeitet aber in diversen Brotjobs als Barkeeperin und Küchenhilfe, die sie durch ihr loses Mundwerk immer wieder verliert. Sie kommt aus einer liebevollen, „liberalen“ christlichen Familie, die immer wieder gerne einen neuen „geeigneten Ehemann“ aufs Tapet bringt.
Nour ist 23, studiert Informatik, lebt religiös und ist mit dem streng gläubigen Wissam verlobt. Der hält wenig von den freigeistigen Mitbewohnerinnen, fürchtet um Nours „Ehre“ und drängt auf eine rasche Heirat. Aber Nour will ihr Studium und ihre Pläne nicht aufgeben, findet Selbstvertrauen und ungeahnte Perspektiven in ihrer neuen Umgebung.
Netpac Award – TIFF Toronto Int. Film Festival 2016 | TVE-“Another Look Award“, “Premio Sebastiane”, CICAE Award - San Sebastian 2016 | Debut Feature Film Award, The Fedeora Award for Artistic Achievement, Audience Award - Haifa Int. Film Festival 2016 und viele weitere internationale Filmpreise
In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems
Würde man eine Umfrage unter Filmexperten starten, welches Land ihrer Einschätzung nach derzeit das am wenigsten geeignete ist, eine sehr lustige und echt abgefahrene „Romantic Comedy” anzusiedeln: Saudi-Arabien hätte beste Chancen, die Top-Position einzunehmen. Falsch geraten – nichts weniger beweist Barakah yoqabil Barakah.
Er ist ein städtischer Ordnungsbeamter in Dschidda, nicht wirklich aus bester Familie, sie eine wilde Schönheit, Adoptivtochter eines reichen Paares mit Eheproblemen infolge des unerfüllten Kinderwunsches. Er ist außerdem Laiendarsteller in einer Theatergruppe, die Hamletaufführen will. Sie agiert als Zugpferd der Boutique ihrer flotten Adoptivmutter und ist als renitent-populäre Bloggerin unterwegs. Das Schicksal führt die beiden zusammen – in einer Umgebung, die jeder Form von „dating” feindlich gegenübersteht. Mit atemberaubender Raffinesse hebeln die beiden das System von Tradition, Etikette und Religionspolizei aus: Eine schrullige Hebamme und ein rosa Push-up-Bra spielen dabei wichtige Rollen. (leokino)
„Eine überschwängliche und zutiefst menschliche Komödie über all die Hürden, die junge Menschen im streng islamischen Ölstaat überspringen müssen, um ihre Liebe leben zu können.” (SRF)
Berlinale 2016, Preis der ökumenischen Jury
Sommer 1980. Barbara hat einen Ausreiseantrag gestellt. Sie ist Ärztin, nun wird sie strafversetzt, aus der Hauptstadt in ein kleines Krankenhaus tief in der Provinz, weitab von allem. Jörg, ihr Geliebter aus dem Westen, arbeitet an der Organisation ihrer Flucht, die Ostsee ist eine Möglichkeit.
Barbara wartet. Die neue Wohnung, die Nachbarn, der Sommer und das Land, all das berührt sie nicht mehr. Sie arbeitet in der Kinderchirurgie unter Leitung ihres neuen Chefs Andre, aufmerksam gegenüber den Patienten, distanziert zu den Kollegen. Ihre Zukunft fängt später an.
Andre verwirrt sie. Sein Vertrauen in ihre beruflichen Fähigkeiten, seine Fürsorge, sein Lächeln. Warum deckt er ihr Engagement für die junge Ausreißerin Stella? Ist er auf sie angesetzt oder verliebt? Barbara beginnt die Kontrolle zu verlieren. Der Tag ihrer geplanten Flucht steht kurz bevor.
Hochspannend und emotional, dicht und ganz gegenwärtig erzählt Christian Petzold von Menschen, die sich mit größter Wachheit begegnen; von einer Wahrheit, die es nicht ohne die Lüge gibt, und der Liebe, die vor sich selber auf der Hut ist; von der Freiheit zu gehen und der Freiheit zu bleiben.(www.filmz.de)
Im Jahr 1755 macht sich der verarmte Kapitän Ludvig Kahlen mit dem scheinbar unmöglichen Ziel auf, das raue, unbewohnbare dänische Land zu erobern: im Namen des Königs will er eine Kolonie gründen. Im Gegenzug soll er den ersehnten königlichen Namen für sich erhalten. Doch der alleinige Herrscher der Gegend, der gnadenlose Frederik de Schinkel, glaubt arrogant, das Land gehöre ihm. Als de Schinkel erfährt, dass das Dienstmädchen Ann Barbara und ihr Ehemann zu Kahlen geflohen sind, schwört der privilegierte und boshafte Herrscher Rache und setzt alles daran, den Hauptmann zu vertreiben. Kahlen lässt sich nicht einschüchtern und nimmt den ungleichen Kampf auf – und riskiert dabei nicht nur sein Leben, sondern auch das der Familie an Außenseitern, die sich um ihn gebildet hat.
Das eindringliche historische Filmdrama feierte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen Venedig und wurde jüngst mit drei Europäischen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter für Hauptdarsteller Mads Mikkelsen. (Filmladen)
Europäischer Filmpreis 2023: Bester Darsteller, Beste Kamera, Bestes Kostümdesign
Dänischer Filmpreis 2024: Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller
Viele weitere internationale Filmpreise
Tausende Bauern haben heute ihren Beruf aufgegeben oder wirtschaften im Nebenerwerb. Die verbliebenen sind gewachsen, haben sich spezialisiert, ihre Produktion intensiviert, investiert. Doch selbstbestimmte Bauern sind selten geworden. Ein einst stolzer Stand steckt in einem System aus Zwängen, Abhängigkeiten und Propaganda, dem auch die offizielle EU-Politik zuarbeitet.
Effizient ist unser Agrarsystem nicht gerade: 40 Prozent der derzeit weltweit in der Landwirtschaft produzierten Kalorien werden verschwendet oder gehen irgendwo auf dem Weg zwischen Produzenten und Konsumenten verloren. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ließen sich derzeit global 12 Milliarden Menschen ernähren – ohne radikale Umstellungen. Einfach nur durch eine nachhaltigere Verteilung und Nutzung der Nahrungsmittel.
Der Dokumentarfilm zeigt gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Österreichs Bauernhöfen zugeht.
Bei der Vorstellung um 20 Uhr werden der Regisseur Robert Schabus und Protagonisit Simon Vetter im Kino anwesend sein. Nach dem Film gibt es die Möglichkeit für ein Publikumsgespräch.
Hushpuppy kann mit einem Lächeln Fische aus dem Wasser zaubern und mit einem bösen Blick wilden Kreaturen Einhalt gebieten. Und: Sie ist definitiv die mitreißendste Erzählerin seit Forrest Gump.
Aber der Reihe nach: Tief in den Sümpfen der Südstaaten, jenseits der Deiche, liegt Bathtub, wo es die weltweit meisten Feiertage gibt (und in Bathtub weiß man noch Feiertage zu feiern). Als ein Jahrhundertsturm das Wasser über der Bayou-Siedlung zusammenschlagen lässt und prähistorische Monster aus ihren eisigen Gräbern erwachen und über den Planeten jagen, wird Hushpuppy zu den wenigen Verwegenen gehören, die sich dem scheinbar Unabwendbaren stellen.
Benh Zeitlin und das Künstlerkollektiv Court 13, dem er angehört, haben BEASTS OF THE SOUTHERN WILD in einer Region angesiedelt und gedreht, die sich eine eigen- und widerständige jahrhundertealte Tradition und Kultur bewahrt haben: die New Orleans umgebenden Bayous, deren Bewohner schon immer den Naturgewalten auf unmittelbare Weise ausgesetzt waren. Wo sonst feiert man die Ankunft eines Sturms mit einer Party? Wo wird ein Verstorbener mit einer extravaganten Party geehrt? In enger Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort haben Benh Zeitlin und Court 13 eine Geschichte geschaffen, die sich ganz in diesen Traditionen verwurzelt sieht und daher auch alle Realitäten ganz spielerisch zu überwinden vermag.
BEASTS OF THE SOUTHERN WILD ist ein fulminanter Erstling, der so gar nichts von einem ersten Film hat, irgendwo zwischen bildgewaltigem Märchen, surrealem Leinwand-Epos und Action-Film.
„Eine Explosion aus reiner Freude. Ein übermütiger und mitreißender Film.“ (New York Times)
„Armut, Sümpfe, Fluten, Dürre und schließlich das Reich der puren Fantasie – Zeitlins fantastischer Film „Beasts of the Southern Wild" ist ein wundervoller Abenteuertrip, von dem man kaum noch zurückkehren möchte.“ (filmstarts.de)
Sieger des Sundance Film Festivals 2012
Gewinner der CAMERA D´OR in Cannes 2012
David Sheff ist ein liebenswerter Vater aus der Mittelschicht. Er und seine Frau Vicki scheinen für ihre Familie alles richtig gemacht zu haben. Deshalb kann David es auch kaum fassen, als sein Sohn Nic süchtig nach Methamphetamin wird. Er versucht mit allen Mitteln, seinen Sohn zurückzubekommen, doch Nic, der früher einmal ein nachdenklicher, schöner Junge war, kommt nicht von den Drogen los. Und nachdem Nic 26 Wochen an einem Entgiftungsprogramm teilgenommen hat, statt das College zu besuchen, für das er sich beworben hatte, verschwindet er. David sagt man, dass ein Rückfall Teil seiner Genesung sei …
Neun Jahre nach ihrer zweiten Begegnung in Paris sind Jesse (Ethan Hawke) und Celine (Julie Delpy) miteinander verheiratet und Eltern zweier kleiner Zwillingstöchter. Sie verbringen ihren Sommerurlaub in Griechenland, gemeinsam mit Jesses Sohn Hank (Seamus Davey-Fitzpatrick) aus erster Ehe. Als der zurück nach Amerika fliegt, plagen Jesse Schuldgefühle, weil er nicht mehr Zeit mit Hank verbringen kann. Celine befürchtet, dass Jesse es ihr übel nehmen könnte, dass sie nicht für einen Umzug in die USA bereit ist und ihn damit von seinem Sohn fernhält. Doch trotz aller Probleme lieben sich die beiden immer noch, auch wenn die verträumte, naive und unter einem schicksalhaften Stern stehende Liebe weg zu sein scheint. Stattdessen stecken sie in einer komplizierten, alltagsgebeutelten Beziehung, die sich jeden Tag mehr zu einer Herausforderung gestaltet. Im Laufe eines Urlaubstages diskutieren Jesse und Celine das Wesen der romantischen Beziehungen mit anderen Paaren, spazieren durch Griechenland und blicken auf ihre Vergangenheit zurück. Sie träumen von ihrer Zukunft und beginnen langsam aber sicher, ihr gemeinsames Leben zu entwirren. (filmstarts.de)
Die hübsche Hae-mi bittet den Lieferjungen Jong-su, auf ihre Katze aufzupassen, während sie verreist. Sehnsüchtig wartet der verliebte junge Mann auf ihre Rückkehr. Doch als er sie endlich am Flughafen abholt, ist sie in Begleitung des attraktiven, schwerreichen Ben…
In Burning verwandelt Regisseur Chang-dong Lee eine Kurzgeschichte von Haruki Murakami in ein vielschichtiges Drama über drei Menschen und ihre Sehnsüchte. Der Film entwickelt eine Spannung, der man sich ebenso wenig entziehen kann, wie der beeindruckenden Präsenz der Darsteller.
In Cannes wurde Burning von der Kritik einhellig als Höhepunkt des Festivals gefeiert und gewann den Preis der internationalen Filmkritik. Neben zahlreichen anderen Preisen stand Burning auf der Shortlist für den Oscar® als bester fremdsprachiger Film und wurde auch als bester asiatischer Film des Jahres ausgezeichnet.
„brillant“ (New York Times) |„Einer der besten Filme des Jahres“ (Die Zeit)
39 Internationale Filmpreise. Darunter:
Filmfestspiele Cannes 2018, Preis der internationalen Filmkritik (Fipresci)
Bester fremdsprachiger Film von der Los Angeles Film Critics Association, der Toronto Film Critics Association und der Austin Film Critics Association
Bester koreanischer Film des Jahres | Asian Film Awards 2019, Beste Regie
Das Künstlerpaar Tony und Christine reist zur Bergman-Woche auf die Insel Fårö. Inspiriert vom Geist der großen Regielegende wollen die beiden Filmemacher hier den Sommer verbringen und ihre neuen Drehbücher schreiben. Während Tony, bereits ein gefeierter Regisseur, schnell mit seiner Arbeit vorankommt, hadert die 25 Jahre jüngere Christine mit ihrer Geschichte. Ihre Zweifel belasten die Beziehung und Christine flüchtet sich mehr und mehr in ihr Drehbuch. Langsam beginnen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zu verschwimmen.
Vor der sonnendurchfluteten Kulisse der malerischen Insel Fårö lotet Mia Hansen-Løve in ihrer semibiografischen Tragikomödie die Tiefen künstlerischer Inspiration beim kreativen Schaffensprozess aus.
(filmladen)
„Ein wunderbarer leichter, aber doch komplexer Film über das Filmemachen“ (filmstarts.de)
„Wie immer bei Hansen-Løve scheinen die Bilder zu atmen, man kann das Leben förmlich schmecken, nichts ist forciert oder unnötig dramatisch aufgebauscht, alles ist aufregend, fühlt sich frisch und unverbraucht an – und ist doch trickreicher gestaltet und ausformuliert als in ihren Arbeiten davor.“ (Blickpunkt:Film)
Sieben Engländer im höheren Alter reisen aus den unterschiedlichsten Gründen nach Indien: die frisch verwitwete und finanziell gescheiterte Evelyn, der desillusionierte Richter Graham, das streitsüchtige Paar Douglas und Jean, Norman und Madge, die beide auf der Suche nach der Liebe ihres Lebens sind, sowie Muriel, die ein neues Hüftgelenk bekommen soll und Indien danach eigentlich gleich wieder verlassen will. Sie landen alle im "Best Exotic Marigold Hotel", das seine besten Zeiten schon hinter sich hat.
Das Hotel, das von einem hoch-motivierten jungen Inder, Sonny Kapoor, aus der Krise wieder zu altem Ruhm geführt werden soll, versprüht dennoch seinen ganz eigenen Charme. Eigentlich hat Sonny nur Chaos zu bieten, aber er macht alles durch seinen Enthusiasmus wett. Und schon bald überträgt sich die magische Wirkung Indiens auf die Gruppe der Reisenden – bei jedem der sieben auf ganz eigene Art. Alle sind gleichermaßen desorientiert durch ein Indien voller Kontraste, gleichermaßen berauschend und beängstigend, traditionell und modern, schön und absonderlich.
„…ein glänzend aufgelegtes Ensemble hochkarätiger angelsächsischer Charakterdarsteller von Judi Dench über Tom Wilkinson und Bill Nighy bis zu Maggie Smith, die diese Reise ins indische Jaipur zu einem echten Genuss machen.“ (www.stern.de)
In ihrem zweiten Dokumentarfilm macht sich die Filmemacherin Katrin Schlösser auf ins Südburgenland, um dort einen Film mit Männern zu drehen. Sie möchte herausfinden, wie sie denken und handeln, was sie antreibt und auch, wie sie selbst auf Männer zugeht, welche Erwartungen sie ihnen zuschreibt.
In Form einer filmischen Feldforschung sammelt sie Begegnungen und Gespräche, erfährt von individuellen Lebenswegen, vom Alltag und seinen Lasten, von Träumen. Wortkarg und lakonisch teilen die Männer letztendlich freimütig ihre Gedanken und Gefühle – immer in Reaktion auf die Neugier, Offenheit und Hartnäckigkeit der Fragestellerin, die ihnen mit ihrer Handykamera gegenübersitzt und einen Dialog auf Augenhöhe sucht. (Polyfilm)
„Nie werden die Interviewten dabei bloßgestellt, sondern immer ist das Interesse und Mitgefühl Schlössers, die diesen Film praktisch im Alleingang gedreht hat, zu spüren. Frauen bleiben fast völlig ausgespart, ganz auf den Männern liegt in diesem unaufgeregt-lakonischen Dokumentarfilm der Fokus.“ (film-netz.com)
Eine Medienpartnerschaft mit der Stadt Bregenz / Fachbereich Frauen und Gleichstellung
Medienpartnerschaft: Stadt Bregenz