Filmforum Archiv
Tina arbeitet beim Zoll, wo sie ihre größte Stärke ausspielen soll: Sie kann besser riechen als alle ihre menschlichen Artgenossen. Keine verbotene Substanz, keine Schmugglerware bleibt ihr verborgen. Doch dann steht ihr eines Tages ein Mann gegenüber, der einen Duft verströmt, den Tina noch nie in der Nase hatte. Eine Tür öffnet sich in eine mythologische Welt, wunderbar und garstig zugleich, und Tina erfährt von einem ganz anderen, neuen Leben.
Gräns ist eine filmische Wundertüte voller Überraschungen und verrückten Wendungen, die zwischen Komödie, Horror, Fantasy und tiefsinnigem Drama um Fragen der (auch sexuellen) Identität munter Genregrenzen aushebelt und dem Publikum mit Humor, aber auch großer Ernsthaftigkeit eine Welt voller Staunen eröffnet, die dazu einlädt, anhand seiner wunderbaren Hauptfigur all die eigenen Haltungen einer ausführlichen Prüfung zu unterziehen.
„Die Fabel zweier Außenseiter, die einander an einer Grenze begegnen und gemeinsam Grenzen überschreiten. Ein mythopoetischer Kommentar zum Thema Ausgrenzung, der im gegebenen Kontext von Flucht und Anpassung auch politisch gelesen werden kann.“ (epd-film)
Cannes Filmfestival 2018, Un Certain Regard
Europäischer Filmpreis 2018, European Visual Effects Supervisor
Guldbagge Awards 2019, 6 Auszeichnungen
Jerusalem Film Festival 2018, Best International Film
Die USA im Jahr 1962: Dr. Don Shirley ist ein begnadeter klassischer Pianist und geht auf eine Tournee, die ihn aus dem verhältnismäßig aufgeklärten und toleranten New York bis in die amerikanischen Südstaaten führt. Als Fahrer engagiert er den Italo-Amerikaner Tony Lip, der sich bislang mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten und etwa als Türsteher gearbeitet hat. Während der langen Fahrt, bei der sie sich am sogenannten Negro Motorist Green Book orientieren, in dem die wenigen Unterkünfte und Restaurants aufgelistet sind, in dem auch schwarze Gäste willkommen sind, entwickelt sich langsam eine Freundschaft zwischen den beiden sehr gegensätzlichen Männern.
Das Roadmovie Green Book basiert auf einer wahren Begebenheit und porträtiert mit feinem Humor, wie ein weißer Chauffeur den afroamerikanischen Jazz-Pianisten Don Shirley für eine Konzert-Tournee in die vom Alltagsrassismus geprägten US-Südstaaten der 1960er-Jahre steuert – eine Komödie, die gekonnt die ungewöhnliche Freundschaft über soziale Grenzen hinweg porträtiert.
Ausgezeichnet mit 43 internationalen Filmpreisen, nominiert für 5 Oscars
Zwei Männer, eine Frau: Ein dramatisches Dreieck zwischen Liebe und Leidenschaft, Verrat und Verbrechen. Florian Flicker hat Karl Schönherrs Der Weibsteufelins österreichische Grenzland kurz nach der Jahrtausendwende übersetzt. Im wilden Sumpfgebiet der March-Au haben sich Hans und Jana eine kriminelle Idylle eingerichtet, die kippt, als ein junger Soldat dem Paar das Handwerk legen soll.
Sarajevo Filmfestival 2012: Art Cinema Preis
Im repressiven Nachkriegsdeutschland wird Hans wegen seiner Homosexualität immer wieder eingesperrt. Im Gefängnis trifft er auf den verurteilten Mörder Viktor. Aus gegenseitiger Abneigung entsteht über die Jahre eine Liebe. Auf drei Zeitebenen über eine Periode von 24 Jahren erzählt, beschäftigt sich das deutsch-österreichische Drama mit einem dunklen Kapitel der bundesdeutschen Justizgeschichte. Auch wenn das Totalverbot 1969 aufgehoben werden musste, blieb § 175 bis 1994 bestehen.
Mit Hilfe seiner hervorragenden Hauptdarsteller Franz Rogowski und Georg Friedrich erzählt Sebastian Meise in seinem elegischen Gefängnisfilm „Große Freiheit“ auf fast dokumentarische Weise von der Schwulenfeindlichkeit der deutschen Gesetzgebung und der langsam wachsenden Freundschaft zweier Männer.
„Getragen von dem grossartigen Hauptdarsteller Franz Rogowski, zieht der Film das Publikum richtig hinein und entlässt es am Ende mit einem perfekten Schlusspunkt, wie man ihn lange nicht mehr gesehen hat.“ (Outnow.ch)
Der Film wurde mit 19 internationalen Filmpreisen ausgezeichnet. Darunter den Jury Preis „un certain regard“ in Cannes 2021, den Publikumspreis bei den Fimfestpielen in Athen, als Bester Film bei den Filmfestspielen in Sevilla und Sarajevo und der Europäische Filmpreis für die Beste Kamera.
Im repressiven Nachkriegsdeutschland wird Hans wegen seiner Homosexualität immer wieder eingesperrt. Im Gefängnis trifft er auf den verurteilten Mörder Viktor. Aus gegenseitiger Abneigung entsteht über die Jahre eine Liebe. Auf drei Zeitebenen über eine Periode von 24 Jahren erzählt, beschäftigt sich das deutsch-österreichische Drama mit einem dunklen Kapitel der bundesdeutschen Justizgeschichte. Auch wenn das Totalverbot 1969 aufgehoben werden musste, blieb
§ 175 bis 1994 bestehen.
Mit Hilfe seiner hervorragenden Hauptdarsteller Franz Rogowski und Georg Friedrich erzählt Sebastian Meise in seinem elegischen Gefängnisfilm Große Freiheit auf fast dokumentarische Weise von der Schwulenfeindlichkeit der deutschen Gesetzgebung und der langsam wachsenden Freundschaft zweier Männer.
Der Film wurde mit 19 internationalen Filmpreisen ausgezeichnet. Darunter den Jury Preis „un certain regard“ in Cannes 2021, den Publikumspreis bei den Fimfestpielen in Athen, als Bester Film bei den Filmfestspielen in Sevilla und Sarajevo und der Europäische Filmpreis für die Beste Kamera.
Im Anschluss an den Film diskutieren geladene Gäste über das Thema der Verfolgung von Homosexuellen in Vorarlberg.
Medienpartnerschaften mit der Johann-August-Malin-Gesellschaft, erinnern.at und der Stadt Bregenz
John Gruber ist Mitte 30 und lebt schnell, teuer und egozentrisch. Eine plötzliche Krebsdiagnose wirft ihn aus der Bahn, genauso aber deren unfreiwillige Überbringerin: Sarah, DJane aus Berlin – und so gar nicht sein Typ. Für Gefühle hat Gruber keine Verwendung. Aber ungefragt sind plötzlich so viele da ...
„Es gibt Bücher, in die man sich einfach verliebt. Doris Knechts Debütroman um einen oberflächlichen Schnösel, der in rascher Folge mit existenziellen Ereignissen – schwere Krankheit, große Liebe – konfrontiert wird, wurde zum Überraschungserfolg. Die Wiener Filmemacherin Marie Kreutzer machte daraus nun einen klug inszenierten, spannenden und unrettbar romantischen Film über einen urbanen Zyniker, der zu leben lernt – veredelt vom wirklich cleveren Dialogwitz und dem hinreißenden Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller.“ (skip)
Der Film zum Grundeinkommen lässt sie alle zu Wort kommen – die Frau an der Kasse, Wirtschaftsexperten, Kritiker. Philosophisch, historisch und auch praktisch wird beleuchtet, wie ein bedingungsloses Grundeinkommen funktionieren könnte. Der Film fordert aktives Mitdenken, gibt Anstoß zu Gesprächen und zur Auseinandersetzung mit den eigenen Bildern, Gewohnheiten, Wünschen und Ideen, die wir in uns tragen. Ein Mutmacher, der zeigt, dass Umdenken möglich ist.
Der erste Film zu dem Zukunftsthema, das keinen kalt lässt: Bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Das löst Emotionen aus und Fragen: Mehr Möglichkeiten zur eigenen Initiative? Oder der Untergang der Leistungsgesellschaft? Und wie soll es bezahlt werden? Der Film mischt Festgefahrenes auf, zeigt Überraschendes, lässt mit- und weiterdenken. Nehmen wir das Ganze einmal persönlich.
Das bedingungslose Grundeinkommen bringt neue Energien in alle gesellschaftlichen Bereiche. Und überraschend wird es gerade da, wo man Trockenheit erwartet: Tabuthemen sind nicht ausgespart.
Eine Zusammenarbeit mit Runder Tisch – Grundeinkommenim
Rahmen der 8. Internationalen Woche des Grundeinkommens vom
14.-20.09.2015. Im Anschluss an den Film findet ein Publikumsgespräch mit Dr. Michael Striebel und Lydia Etzlstorfer statt.
Die junge Deutsche Marie ist eine, die auszieht, das Fürchten zu lernen. Auf der Flucht vor ihren zerplatzten Lebensträumen und dem Verlust ihrer großen Liebe reist sie für die Organisation Clowns4Helpin die Präfektur Fukushima. Gemeinsam mit dem Clown Moshe will sie den überlebenden Opfern der Dreifachkatastrophe von 2011, die auch Jahre später immer noch in Notunterkünften leben, ein wenig Freude bringen. Schweres leichter machen. Eine Aufgabe, für die Marie, das muss sie sich schon bald eingestehen, überhaupt nicht geeignet ist. Doch bevor sie erneut davonläuft, beschließt Marie, ausgerechnet bei der störrischen alten Satomi zu bleiben, der letzten Geisha Fukushimas, die auf eigene Faust in ihr zerstörtes Haus in der Sperrzone zurückziehen will. Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, die aber beide – jede auf ihre Art – in der Vergangenheit gefangen sind und lernen müssen, sich von ihren Schuldgefühlen und der Last ihrer Erinnerungen zu befreien.
Doris Dörrie und Japan: Das hat schon einmal sehr gut funktioniert! In ihrem Drama Kirschblüten – Hanamiließ sie Elmar Wepper in den ostasiatischen Inselstaat reisen. Nun ist die deutsche Filmemacherin nach Japan zurückgekehrt und erzählt erneut eine universell-poetische Geschichte vom Leben und vom Loslassen.
(filmalden.at)
Berlinale 2016 (Panorama): Preis des Internationalen Verbands der Filmkunsttheater (CICAE); Heiner-Carow-Preis der DEFA-Stiftung
Jim und seine Tochter Veronica, eine junge Musiklehrerin an der Highschool, versuchen, ihre komplizierte Geschichte und ihre verschlungenen Geheimnisse zu entschlüsseln. Nachdem ein Schwindel sehr schief gegangen ist, wird Jims Tochter fälschlicherweise verurteilt, weil sie ihre Autoritätsposition über den 17-jährigen Clive missbraucht hat. Veronica ist dennoch überzeugt, dass sie es verdient, bestraft zu werden, aber für viel frühere Verbrechen. Verwirrt und frustriert von Veronicas Unnachgiebigkeit, beginnt Jims Angst seinen Job als Lebensmittelinspektor zu beeinträchtigen. Er übt große Macht über kleine Familienrestaurants aus; eine Macht, die er ohne zu zögern nutzt.
„Ein raffiniert konstruiertes, spannendes Drama, das auf mehreren Ebenen mit dem Motiv der Fremdheit und des Unverständnisses zwischen Menschen arbeitet.“ (Filmdienst)
Der Film lief im Wettbewerb der renommierten Filmfestspiele in Venedig und Toronto.
In herausragenden Schwarz-Weiß-Bildern begegnet Regisseur Victor Kossakovsky den tierischen Bewohnern auf einem kleinen Bauernhof auf Augenhöhe und erzählt sie als Geschöpfe mit eigener Wahrnehmung, eigenem Empfinden und eigenen Gewohnheiten – eine meditative Reise in das Leben seiner Protagonisten und ihren Kosmos mit seinem ganz eigenen Raum- und Zeitgefüge. Gunda ermöglicht uns, über das Geheimnis tierischen Bewusstseins nachzudenken, und darüber, welche Rolle wir Menschen dabei spielen: ein poetisches Plädoyer für das Recht auf Leben der Lebewesen, die wir sonst nur als „Nutztiere“ wahrnehmen.
„Gunda zeigt aus einer faszinierenden Perspektive das Empfindungsvermögen von Tieren, das üblicherweise – und vielleicht absichtlich – vor unserem Blick versteckt ist. Anzeichen von Stolz und Ehrfurcht, Vergnügen und Glückseligkeit eines neugierigen jungen Schweins, Verzweiflung und totaler Niederlage bestätigen, wie ähnlich alle Arten auf Ereignisse in unserem jeweiligen Leben reagieren und damit umgehen.“ (Joaquin Phoenix)
Stockholm Film Festival 2020, Bester Dokumentarfilm
Sofia International Film Festival 2020, Bester Dokumentarfilm
Russian Guild of Film Critics, Bester Dokumentarfilm
Dublin International Filmfestival 2020, Beste Kamera
Amanda Awards Norway, Beste Kamera, Bestes Sound Design
Gundermannerzählt von einem Baggerfahrer, der Lieder schreibt. Der ein Poet ist, ein Clown und ein Idealist. Der träumt und hofft und liebt und kämpft. Ein Spitzel, der bespitzelt wird. Ein Weltverbesserer, der es nicht besser weiß. Ein Zerrissener. Gundermann ist Liebes- und Musikfilm, Drama über Schuld und Verstrickung, eine Geschichte vom Verdrängen und Sich-Stellen. Gundermann ist ein Film über Heimat. Er blickt noch einmal neu auf ein verschwundenes Land. Es ist nicht zu spät dafür. Es ist an der Zeit. Tastaturkürzel word kopieren
Mit feinem Gespür, Zärtlichkeit und Humor wirft Regisseur Andreas Dresen einen Blick auf das Leben von Gerhard „Gundi“ Gundermann, einem der prägendsten Künstler der Nachwendezeit in Deutschland. Er starb 1998, mit gerade einmal 43 Jahren. Das Drehbuch stammt von Laila Stieler. Die Hauptrolle spielt Alexander Scheer, der alle Lieder im Film selbst eingesungen hat.
„ (...) ist sehr viel mehr als nur die Biografie des Nachwende-Liedermachers. Es ist ein kluger, einfühlsamer, vielschichtiger und berührender Beitrag zur deutsch-deutschen Geschichte, zu einem differenzierteren Umgang ganz ohne arrogante Zeigefinger-Besserwisserei.“ (epd-film)
Die unsichtbaren Männer
IL, NL 2012 | 69 min | OmU | Regie: Yariv Mozer
Die unsichtbaren Männererzählt von verfolgten homosexuellen Palästinensern, die vor ihren Familien geflohen sind und sich jetzt illegal in Tel Aviv aufhalten. Es sind die Lebensgeschichten von Louie, 32 Jahre alt, einem homosexuellen Palästinenser, der sich seit acht Jahren in Tel Aviv versteckt, von Abdu, 24, der in Ramallah geoutet wurde, woraufhin ihn die palästinensischen Sicherheitskräfte der Spionage beschuldigten und ihn folterten, von Faris, 23, der von der West Bank nach Tel Aviv vor seiner Familie entkommen konnte, die ihn töten wollte. Ihre einzige Chance zu überleben: Asyl in Drittländern, jenseits von Israel und Palästina – und ihre Heimat für immer hinter sich zu lassen.
Yariv Mozer (*1978) studierte an der Tel Aviv University, seine bisher 15 Dokumentarfilme sind vielfach ausgezeichnet. Er arbeitete unter anderem als Produzent vonDas Herz von Jenin.
DocAviv, Special Jury Award
Sebastopol Documentary Film Festival 2013: Programmers Award
In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems im Rahmen des aktuellen Programms Familienaufstellung. Israelische Porträts.