Filmforum Archiv
Donya hat als Übersetzerin in ihrer afghanischen Heimat für die US-Regierung gearbeitet und konnte sich im letzten Moment absetzen. Jetzt lebt die 25-Jährige im kalifornischen Fremont, schreibt Weisheiten für Glückskekse und träumt.
Babak Jalali führt uns mit zärtlichem Humor und wohltuender Lakonik à la Jim Jarmusch vor Augen, was Menschen einander näherbringen kann. Hervorragend besetzt mit Anaita Wali Zada, Jeremy Allen White (The Bear) und Gregg Turkington.
„Ein liebenswertes, sanftes Kleinod einer gewinnenden, zutiefst
einfühlsamen Darbietung der Schauspielerin Zada im Mittelpunkt.“ (Times)
Deauville Film Festival 2023, Preis der Jury
Filmfestival Karlsbad 2023, Beste Regie
Independent Film Festival of Boston – Grand Jury Prize
Medienpartnerschaft: Stadt Bregenz, Verein okay. zusammen leben
Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral
DE 2012 | 98 min | Doku-Fiktion | R u B: Konstantin...
Konstantin Faigles essayistisch-satirische Doku-Fiktion zeigt: Der moderne aufgeklärte Mensch ist nicht frei von Irrglauben und geistigem Zwang. Er hat längst einen anderen Gott erwählt: die Arbeit. Arbeit ist eine Sucht, ein Fetisch, ein Mantra, das uns tagtäglich umgibt. Sie ist zugleich Sicherheit, Selbstbestätigung und Existenzberechtigung. In Zeiten von Wirtschaftskrise und rasantem Arbeitsplatzabbau hinterfragt Frohes Schaffen diesen „heiligen“ Lebenssinn der Arbeit. Eine wunderbar ketzerische, filmische Reflektion – unterhaltsam, humorvoll und zugleich tiefgründig.
„Witziger Film, der einem die Lust auf sinnentleerte Erwerbsarbeit nimmt und anregt, darüber nachzudenken, welche Tätigkeiten
wirklich sinnhaft sind.“ Die Zeit Online
„Ein einziges Ausrufezeichen, klar, einseitig und kompromisslos“
ZDF Aspekte
„Über ihr Schaffen definieren sich die meisten Menschen, beziehen sie ihr Selbstbewußtsein, Bestätigung und Sicherheitsgefühl. Doch was bleibt , wenn man keine Arbeit mehr hat?“ Frankfurter Rundschau
"Dokumentarischer Humor im Stil eines Michael Moore"
"Lässt Widerspruch nicht unter den Tisch fallen" BR kino kino
Der Film From Business To Beingerzählt die Geschichte dreier
Führungskräfte, die sich auf die Suche nach Wegen aus dem "Hamsterrad des Getriebenseins" gemacht haben: Ein ehemaliger Investmentbanker bei Lehman Brothers, ein Großprojektmanager der Automobilindustrie und ein Gebietsverantwortlicher der Drogeriemarktkette dm. Ihre Motivation: der Wunsch nach mehr Begeisterung, Sinnhaftigkeit und Authentizität bei ihrer Arbeit.
Einfühlsam und ohne Tabus gewähren Hanna Henigin und Julian Wildgruber tiefe Einblicke in die Gefühlswelt der sonst so abgeriegelten Welt der Business-Leader und gehen der Frage nach, inwieweit die Krisen der heutigen Arbeitswelt Bewusstseinskrisen sind. Können Meditation und Bewusstseinstraining dabei helfen, sich von stresserzeugenden Denk- und Handlungsmustern zu befreien und zu sich selbst zu finden? Welche Fähigkeiten benötigen Führungskräfte in Zukunft und wie müssen Organisationen in einer globalisierten Welt für ein besseres Miteinander neu gedacht und gestaltet werden?
Ein Film, der berührt, zum Diskurs anregt und vor allem dazu ermutigt, nach innen zu schauen: Wer bin ich? Was begeistert mich? Und wie lebe und handle ich entsprechend? In der Überzeugung, dass eine bessere Arbeitswelt und Gesellschaft mit der Bewusstwerdung des Einzelnen beginnt.
Seine neue Stelle führt den Mittelschullehrer Hannes Fuchs an einen ungewöhnlichen Arbeitsplatz – die Gefängnisschule im Jugendtrakt einer großen Wiener Haftanstalt. Dort trifft Fuchs die eigenwillige Kollegin Elisabeth Berger, deren Kunstunterricht der Anstaltsleitung ein Dorn im Auge ist. Während es bald zu Konflikten zwischen Fuchs und Berger, die niemanden an ihrer Seite duldet, kommt, gelingt es Fuchs, eine Vertrauensbasis zur in sich gekehrten Samira zu entwickeln, deren künstlerisches Talent er erkennt und fördert. Aber auch zwischen den beiden so unterschiedlichen Lehrpersonen kommt es zu einer Annäherung. Dann erfährt Fuchs vom Anstaltsleiter, warum er an die Gefängnisschule berufen wurde. Ein Suizidversuch seines Schützlings Samira schließlich reißt alte Wunden bei Fuchs auf, und er begreift, dass die Stelle als Gefängnislehrer mehr als ein Job für ihn ist.
Regisseur Arman T. Riahi wurde 1981 im Iran geboren, aufgewachsen ist er in Wien. Er studierte Medientechnik und hat als Grafik- und Screendesigner in London und Wien gearbeitet. Seit 2005 ist er als freischaffender Regisseur und Drehbuchautor tätig und unterrichtet seit 2015 Pilotentwicklung an der Masterklasse Film & TV der FH St. Pölten. Sein Film DIE MIGRANTIGEN gewann u.a. den Publikumspreis des Filmfestival Max Ophüls Preis 2017 sowie eine Romy für das Beste Drehbuch Kinofilm.
Max Ophühls-Preis 2021, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Preis der Jugendjury
Eröffnungsfilm der Diagonale
NL, BE 2024 | 71 min | DF | R: Mascha Halberstad
Die besten Freunde Fuchs, Hase und Eule erleben ein aufregendes Abenteuer. Zusammen mit Wildschwein, Robbe, Pinguin und Meerjungfrau feiern sie eine fröhliche Party mit selbstgebackenem Kuchen und einer spektakulären Wasserrutsche.
Doch die Idylle wird gestört, als die besorgte Eule während ihrer Nachtwache ein unheimliches Plätschern bemerkt. Als Fuchs und Hase am nächsten Morgen feststellen, dass Eule verschwunden ist und ihr Zuhause von einer Überschwemmung bedroht wird, starten sie gemeinsam mit ihren Freunden eine mutige Rettungsaktion. Auf ihrer spannenden Reise müssen sie nicht nur Eule finden, sondern auch den Wald vor der Zerstörung bewahren. Ein fantastisches Abenteuer für die ganze Familie!
Berlinale, Filmfest München 2024
Medienpartner: Familienbund Vorarlberg, Vorarlberger Familienverband
Am Ende wenig überraschend wurde bei der diesjährigen Berlinale zum ersten Mal ein Dokumentarfilm mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet: Seefeuer – Fuocoammarevon Gianfranco Rosi. Der Regisseur beschreibt das dramatische Schicksal von Flüchtlingen vor und auf der Mittelmeerinsel Lampedusa.
Rosi wollte eine kurze Dokumentation drehen, doch dann blieb er über ein Jahr auf Lampedusa und lernte auch die Einheimischen kennen. Es überrascht dann auch nicht, dass Seefeuerzu weiten Teilen die Bewohner Lampedusa porträtiert, deren Leben scheinbar völlig unbeeinflusst von den Flüchtlingen abläuft. Im Mittelpunkt steht dabei der neunjährige Samuele, der seine Zeit damit verbringt, Steinschleudern zu bauen, mit Knallkörpern Kakteen zu sprengen und anderen Blödsinn zu machen, den Jungs in seinem Alter eben so machen. Der Vater des Jungen ist Fischer, und auch Samuele wird wohl in ein paar Jahren zur See fahren.
Abgesehen vom Arzt hat keiner der Inselbewohner einen direkten Bezug zu den Flüchtlingen, die regelmäßig auf der Insel landen. Ihr Leben nimmt scheinbar seinen gewohnten Gang…
Filmfestspiele Berlin 2016: Goldener Bär, Amnesty International Award, Prei der Ökumenischen Jury
Preis der Italienischen Filmjournalisten 2016: Silbernes Band
Der 43-jährige Fúsi scheint seinen Alltag wie ein Schlafwandler zu durchstreifen, mit seit langer Zeit eingeschliffenen Routinen zwischen Gepäckfahrerjob am Flughafen und Spielzeugsoldaten zuhause, unter demselben Dach wie seine Mutter, bei der er nach wie vor wohnt. Der beleibte Fúsi interessiert sich für kaum etwas und es gibt keine Sache, die ihn wirklich begeistert. Eine Partnerin oder einen Partner hatte er nie. Doch dann bekommt er einen Gutschein für die Tanzschule, macht tatsächlich einen Kurs – und lernt Sjöfn kennen. Sie ist wie er eine einsame Person, die viel Last auf der Seele trägt. Obwohl Fúsi kaum Erfahrungen darin hat, mit anderen Menschen umzugehen, baut er eine Beziehung zu Sjöfn auf. Das ist ein großer Schritt für den sanften, scheuen Mann…
Sechs Jahre nach seinem ersten englischsprachigen Film Noi Albinoimeldet er sich mit Fúsiaus seiner Heimat Island zurück. Mit lakonischem Witz, viel Herz und einer bemerkenswerten Sensibilität erzählt er das Porträt seines eigenwilligen Protagonisten als Coming-of-Age-Geschichte eines erwachsenen Mannes. Gunnar Jónsson, in Island vor allem als Fernsehkomiker bekannt, besticht dabei in der Hauptrolle durch stoische Ruhe und erstaunliche Nuanciertheit.
Kairo Film Festival 2015, Beste Regie
Valladolid Film Festival 2015, Bester Schauspieler
Tribeca Film Festival 2015, Bester Schauspieler, Bestes Drehbuch
Future Babyist ein Film über die Zukunft der menschlichen Fortpflanzung, mitten in der Gegenwart. Reproduktionsmedizin gepaart mit der rasant fortschreitenden Entschlüsselung des menschlichen Genmaterials, katapultiert uns Menschen in eine Evolution, die wir nun erstmals selbst zu steuern beginnen können.
Future Babybegibt sich auf eine globale Spurensuche in Labors und Kliniken, zu Betroffenen und Forschern, wo der individuelle Kundenwunsch und die Optimierung des Menschen selbst ineinander greifen und eine ganze Industrie antreiben. Der Film fragt aber auch nach den Konsequenzen dieser Entwicklung und dem Preis, den wir dafür bereit sind zu zahlen: Wie weit wollen wir gehen? (filmladen.at)
Der Junge Siyar
NO, DE, IQ 2013 | 96 min | OmU | Regie: Hisham Zaman
Der aus einem kleinen Dorf im Irak stammende kurdische Junge Siyar hat einen Auftrag: Er soll seine ältere Schwester Nermin töten und damit die „Ehre“ seiner Familie retten. Denn Nermin liebt Azad und ist nicht bereit, in die von Clan-Chef Agha arrangierte Heirat einzuwilligen. In der Nacht vor der Zwangsheirat flieht sie nach Europa. Agha befiehlt Siyar als ältestem Jungen der Familie, den „Ehrenmord“ zu vollziehen. Und so führt ihn die Reise zunächst nach Istanbul, dann weiter über Griechenland bis nach Berlin.
Allmählich beginnt der 16-Jährige am Sinn seines Auftrages zu zweifeln, verändern ihn doch die Erlebnisse auf seiner gefährlichen Reise. Doch Siyar wagt es nicht, sich dem Clan zu widersetzen. Hin- und hergerissen zwischen dem Auftrag und seinen Gefühlen zu Evin, die sich ihm unterwegs angeschlossen hat, treibt es ihn bis in einen Vorort von Oslo, wo seine Schwester einen Unterschlupf gefunden hat.
Abu Dhabi Film Festival 2013, Best Film from the Arab World
Göteborg Fim Festival 2013, Best Nordic Film – Dragon Award
Mannhein-Heidelberg Filmfestival 2013, Spezialpreis der Jury
In Kooperation mit der Stadt Bregenz (Fachbereich Integration)
Die Filmreihe Migration hebt die facettenreichen Lebenswelten junger Männer mit Migrationshintergrund hervor, die von unterschiedlichen Erfahrungen geprägt und mit oft schwierigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen konfrontiert sind. Begrüßung durch Sandra Schoch (Vizebürgermeisterin).
Gabrielle ist Anfang zwanzig und besitzt nicht nur eine ansteckende Lebensfreude, sondern auch eine außergewöhnliche Begabung für Musik. Martin lernt sie in ihrer Therapiegruppe kennen, wo sie gemeinsam in einem Chor singen. Die beiden verlieben sich leidenschaftlich ineinander. Aber ihre Umgebung erlaubt ihnen diese Liebe nicht, denn die beiden sind nicht wie die Anderen: Gabrielle hat das Williams-Beuren-Syndrom. Die Liebe behinderter Menschen sollte längst kein Tabu mehr sein – trotzdem muss sich das junge Paar entschlossen den Vorurteilen stellen, um eine nicht ganz alltägliche Liebesgeschichte zu erleben.
Die Regisseurin Louise Archambault erzählt eine besondere, leichtfüßige Liebesgeschichte. Ihre Hauptdarstellerin Gabrielle Marion-Rivard, die selbst das Williams-Beuren-Syndrom hat, spielt sich mit ihrer authentischen, lebensfrohen und absolut überzeugenden Darstellung direkt in die Herzen der Zuschauer. (Alamode Film)
„Louise Archambault gelang ein echtes Meisterwerk. Ein berührender und bewegender Film. HERRLICH!“ (Le Journal de Montréal)
Gabrielle – (k)eine ganz normale Liebeist Gewinner des Publikumspreises von Locarno 2013, Eröffnungsfilm des Filmfests Hamburg 2013 und die kanadische Einreichung für die Oscars 2014!
In ihrem dokumentarischen Roadmovie porträtiert Renate Djukic einige Mitglieder jener Generation von frühen jugoslawischen GastarbeiterInnen, die momentan im Begriff ist, in den Ruhestand zu treten. Hauptort der Handlung ist jener legendäre Bus, der noch bis vor Kurzem jedes Wochenende die 2600 Kilometer lange Fahrt Vorarlberg – Serbien – Vorarlberg absolvierte. Für die einen eine Möglichkeit, für ein paar Stunden ihr Heimweh abzustreifen, für die anderen ein Abschied für immer, für alle Anlass, über ein Leben
nachzudenken, das sie zwischen zwei Welten verbracht haben.
Als in Vorarlberg geborene und aufgewachsene Tochter serbischer
Eltern kennt Renate Djukic ihr Thema genau und schafft ein authen-
tisches und berührendes Dokument einer zu Ende gehenden Ära.
Renate Djukic lebt als freischaffende Visuelle Kommunikations-gestalterin, Videokünstlerin und Filmemacherin in Hohenems.
U svom dokumentarnom filmu Renate Djukić predstavlja nekoliko članova generacije bivših jugoslovenskih gastarbajtera koji se trenutno nalaze pred penzijom. Glavni deo radnje filma se odvija u legendarnom autobusu koji je do skoro, svakog vikenda prevozio putnike na 2600 kilometera dugoj relaciji Vorarlberg – Srbija – Vorarlberg. Za jedne mogućnost da za barem nekoliko sati zaborave nostalgiju i čežnju za otadžbinom, za druge oproštaj zauvek, ali za
sve uzrok razmišljanja o vlastitom životu, provedenom između dva različita sveta.
Am Donnerstag wird Renate Djukic nach dem Film für ein Publikumsgespräch zur Verfügung stehen. Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit dem ÖGB.
Über zwei Jahre hinweg stellte sich der Kultursender Ö1, eine der größten und erfolgreichsten Radiostationen Europas, dem Blick der Filmemacher Jakob Brossmann und David Paede und gewährte Einblicke hinter die Kulissen der Rundfunkanstalt und Zugang zu sensiblen Diskussionen und Entscheidungen. Das Regie Duo spürt der gegenwärtigen Herausforderung nach, in einer Zeit Radio zu machen, in der öffentlich-rechtliche Medien von verschiedenen Seiten unter Druck geraten. Vor dem Hintergrund neuer Phänomene wie der „postfaktischen Gesellschaft” und dem Umstand, dass sich ganze Bevölkerungsgruppen in eigene Informationsblasen zurückziehen, zeigt der Film das tägliche Ringen um objektive Information und den Wert des Öffentlich-Rechtlichen für die Gesellschaft.
Die Dokumentation ist keine Auftragsarbeit, sondern ein unabhängiges Projekt, das ohne Interviews und Off-Kommentare auskommt, stattdessen ganz auf genaue Beobachtung setzt und sich der Heraus-forderung stellt, ein akustisches Medium ins Bild zu setzen.
(aus: Der Standard, Dominik Kamalzadeh; oe1.orf.at)
Diagonale 2019, Publikumspreis
In Kooperation mit Radio Proton
Bettina Barnay, Redakteurin und Moderatorin bei Radio Vorarlberg und Ö1
steht im Anschluss für ein Publikumsgespräch zur Verfügung.