Filmforum Archiv
Eine der schönsten Erfahrungen im Kino ist es, die Zeit geschenkt zu bekommen, sich auf die Physiognomie eines Menschen einzulassen, sich an sie zu gewöhnen und sie also schätzen und lieben zu lernen – eine der sinnlichen Erfahrungen, die Ruth Kaaserers Dokumentation von der ersten Minute an ermöglicht. Gwendolyn, die titelgebende Protagonistin, ist etwas über 60, etwas über 50kg schwer, Gewichtheberin und pensionierte Anthropologin. Und sie hatte Krebs. Der Film erzählt von ihrem Comeback als Athletin. Und davon, was Gwendolyn so macht, wenn sie keine Gewichte stemmt. (film.at)
Viennale 2017, ExtraVALUE Film Award - Best Feature Film
Diagonale 2018, Bester Dokumentarfilm und Franz Grabner Preis für Ruth Kaaserer
Gott und die Welt haben ihn erkoren. Aber seine innere Stimme sagt ihm, dass sie sich irren. Die Geschichte vom Papst, der nicht Papst sein will.
Die Kirchenglocken läuten, weißer Rauch steigt in den Himmel und Abertausende auf dem Platz vor dem Petersdom harren in froher Erwartung. Doch Kardinal Melville (Michel Piccoli) ist panisch. Man hat ihn zum Papst gewählt. Was soll er bloß tun? Er kann sich der Welt nicht zeigen – und tut es auch nicht. Schon bald ist die ganze Welt in Sorge, während der Vatikan verzweifelt nach Lösungen sucht. Wie der Papst selbst auch, nur eben auf seine Art: Er büxt aus…
Ein berührender und zärtlicher, nachdenklicher und zugleich unwiderstehlich komischer Film, der in Italien zum Sensationserfolg wurde.
Ein Detektiv untersucht einen Mordfall – und ist bald selbst in die ziemlich mysteriösen und verrückten Ereignisse verstrickt. Er verliebt sich nicht nur in seine Hauptverdächtige, eine schwer durchschaubare Witwe, sondern stößt auch auf eine Untergrund-Kampfveranstaltung, wo sich riesengroße Kuscheltiere kloppen. Und auch Geister und Gestaltenwandler scheinen etwas mit seinem Fall zu tun zu haben.
„Ein meisterhaft inszeniertes, clever konstruiertes, überraschend humorvolles und trotz seiner schmerzhaften Tragik angenehm leichtfüßiges Krimi-Melodram rund um eine zutiefst romantische und absolut faszinierende Katz-und-Maus-Beziehung zwischen einem schlaflosen Ermittler und der Hauptverdächtigen in gleich zwei seiner Mordfälle.“ (Filmstarts.de)
Filmfestspiele Cannes 2022: Beste Regie
und 16 weitere internationale Filmpreise
Eddie Mannix ist ein mit allen Wassern gewaschener Fixer im Hollywood der 1950er Jahre. Als aus dem Hintergrund agierender PR-Agent sorgt er dafür, dass sich die Extravaganzen der Stars nicht zu medialen Skandalen auswachsen, sondern höchstens als Zeitungsenten herausstellen. Seine Dienste sind viel gefragt in Tinseltown – ein weiteres Merkmal seiner Qualitäten, dass wenig davon an die Öffentlichkeit tritt.
Als am Set der prestigeträchtigen Hollywood-Produktion HAIL, CAESAR!, angesiedelt im alten Rom, der Hauptdarsteller Baird Whitlock (George Clooney) spurlos verschwindet, wird Mannix damit beauftragt, alle negative Presse von der Produktion fernzuhalten. Doch die Eitelkeiten der beteiligten Stars, Sternchen und Filmemacher stellen Mannix vor eine Aufgabe, die ihn unweigerlich an seine Grenzen und an den Rand des Wahnsinns führt. (aus: moviepilot.de; film.de)
Hail, Cesar! spielt im Hollywood der 1950er Jahre und bildet den Abschluss der sogenannten Numscull (Hohlkopf) Trilogie der Coen-Brüder, in deren beiden ersten Teilen, O Brother, ... und Intolerable Crueltyebenfalls George Clooney die Hauptrolle spielte. (Leokino)
ACHTUNG: Die Bestellung konnte noch nicht endgültig fixiert werden. Aller Voraussicht nach wird es klappen. Bitte überprüfen Sie trotzdem den Termin auf der homepage oder in der Tagespresse.
Frank und Simone haben sich einen Traum erfüllt und leben mit ihren beiden Kindern in einem Reihenhäuschen am Stadtrand. Sie sind ein glückliches Paar, bis zu dem Tag, an dem bei Frank ein inoperabler Hirntumor diagnostiziert wird. Die Familie ist plötzlich mit dem Sterben konfrontiert.
Halt auf freier Strecke ist eine Geschichte der Extreme, die aus alltäglichen Vorgängen erwachsen, eine Geschichte, die im Tod das Leben feiert.
„Es gibt zig Gründe, sich diesen Film zu ersparen, aber zwei Gründe, ihn sich anzuschauen: Halt auf freier Strecke ist einfach grandios; und es könnte sein, dass er seine Zuschauer zu stärkeren Menschen macht.“ Der Spiegel
Hannah und ihr Mann Ole Nydahl wurden im gegenkulturellen Milieu Kopenhagens sozialisiert: „Wir wussten damals noch nichts über Karma“, sagen sie später. Doch ihre Hochzeitsreise, die sie im Jahr 1968 nach Kathmandu führte, sollte ihr Leben für immer verändern: Dort lernten sie den 16. Karmapa, den ersten bewusst wiedergeborenen Lama Tibets, kennen und wurden seine ersten westlichen Schüler. Die Nydahls sahen im Studium und in der weltweiten Verbreitung der Lehren der tibetischen Karma-Kagyü-Schule ein Lebensprojekt, dem sie sich mit all ihrer Kraft und Energie widmeten – bis zum frühen Krebstod von Hannah (2007), die auch als „Mutter des Buddhismus“ bezeichnet wurde.
Für den Film wurden zahlreiche Interviews mit Verwandten, Mitstrei-tern und Zeitzeugen von Hannah gemacht. Außerdem werteten die Filmemacher privates Film- und Fotomaterial aus und bereisten einige der Länder, in denen die Nydahls tätig waren.
Bei der Vorstellung um 20 Uhr wird eine Person des Produktionsteams im Kino anwesend sein und steht nach dem Film für Fragen zur Verfügung."
Arpa Film Festival, Publikumspreis Bester Dokumentarfilm
Als Hannah Arendt 1961 in Jerusalem den Gerichtssaal betritt, um für den renommierten The New Yorker über den Prozess gegen den Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann zu berichten, erwartet sie, auf ein Monster zu treffen. Stattdessen erlebt sie einen Niemand. Die geistlose Mittelmäßigkeit Eichmanns passt nicht zum abgrundtief Bösen seiner Taten. Dieser Widerspruch beschäftigt Hannah Arendt sehr. Zurück in New York liest sie hunderte Prozessakten, recherchiert, diskutiert mit ihrem Mann Heinrich Blücher und ihren Freunden.
Ab Februar 1963 erscheint unter dem Titel Eichmann in Jerusalem ihre Artikelserie. Mit ihrer These von der „Banalität des Bösen“ schockiert Arendt die Welt. Die Reaktionen sind verheerend und niederschmetternd. Hannah Arendt wird geächtet und angefeindet. Das Unverständnis einiger ihrer Freunde trifft sie hart, weniger die Hetzkampagnen, die zahlreiche Medien entfachen. Dennoch bleibt sie konsequent bei ihrer Haltung, sie kämpft und scheut keine Auseinandersetzung, wenn es um für sie so wichtige Themen wie Totalitarismus und Macht geht. Denn sie will verstehen. Auch wenn das bedeutet, „dahin zu denken, wo es weh tut“.
Der Historiker Werner Bundschuh wird nach der Mittwoch-Vorstellung gerne für Gespräche zur Verfügung stehen.
Nach einer wilden Verfolgungsjagd durch ein Berliner Luxuskaufhaus werden Hanni und Nanni des Diebstahls beschuldigt. Ihre Eltern stecken die Zwillinge nach einem Schulverweis in das abgelegene Internat Lindenhof. Während die ruhige Nanni erste Freundschaften knüpft, eckt die hitzköpfige Hanni oft an, vor allem bei der strengen Konrektorin Mägerlein. Obwohl die leidenschaftliche Hockeyspielerin Hanni das Internat möglichst rasch verlassen will, überredet sie Nanni, im dortigen Hockeyteam mitzuspielen. Als das schwache Lindenhof-Team gegen die Auswahl ihrer alten Schule antritt, müssen die Zwillinge entscheiden, wohin sie gehören.
Die hübsche Eun-yi wird von einer reichen koreanischen Familie als neues Hausmädchen eingestellt. Sie soll sich um die kleine Tochter des Hauses und die mit Zwillingen schwangere Mutter kümmern. Der Hausherr Hoon ist es gewohnt, sich zu nehmen was ihm gefällt. Eines Abends verführt er das neue Hausmädchen und beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit ihr.
Im Sang-Soos Remake des gleichnamigen koreanischen Klassikers ist ein facettenreicher Thriller, im Stile Hitchcocks und Chabrols. Gefeierter Wettbewerbsfilm in Cannes 2010 und gleichzeitig einer der erfolgreichsten koreanischen Filme der letzten Jahre, überzeugt Hanyo mit einer exzellenten Besetzung, opulenter Ausstattung und einer betörenden Bildsprache. (Alamode)
„Im Sang-soos sinnliche visuelle Palette und die Gewandheit seines Casts rauben einem den Atem“ (New York Times)
Eine wohlhabende Industriellenfamilie in der französischen Küstenstadt Calais im Jahr 2017. Alle kämpfen mit ihren eigenen Problemen: Der 85-jährige Georges wohnt in einer luxuriösen Villa, ist aber an den Rollstuhl gefesselt. Sein Lebenswille ist nicht mehr wirklich da, seit seine Frau gestorben ist. Georges' Tochter Anne, die ein Bauunternehmen führt, schlägt sich mit Schadensersatzklagen der Opfer eines Baustellen-Unfalls und mit ihrem Sohn Pierre herum, der sein Temperament oft nicht im Griff hat. Annes Partner Lawrence kommt wegen ihres beruflichen Engagements etwas zu kurz. Georges' zweiter Sohn Thomas muss sich derweilen vorübergehend um seine 13-jährige Tochter Eve Laurent kümmern, weil seine Ex-Frau wegen eines Unfalls im Spital liegt. Doch den Draht zum pubertierenden Mädchen findet er nicht. Und auch mit seiner neuen Frau Anaïs, mit der er ein neugeborenes Kind hat, kriselt's. Denn ist er mit seinen Gedanken ganz woanders...
Michael Haneke ist bekannt für seine Filme, die wehtun und so richtig einfahren. Happy End ist für seine Standards fast schon eine seichte Komödie. Trotz der üblichen Haneke-Stilmittel wie der langen Einstellungen und der Abwesenheit von Musik lässt sich dieser Film recht leicht konsumieren. Dadurch wirkt er zunächst zwar etwas banal, doch durch die versteckt Gesellschaftskritik entfaltet er eine überraschend intensive Nachwirkung. (www.outnow.ch)
Seit einer Ewigkeit hat Helle darauf gewartet, dass ihr Workaholic-Ehemann Peter in Rente geht, damit sie ihren Lebensabend gemeinsam verbringen können. Sie möchte mit ihm reisen und die Welt erkunden – doch als Peter nach seinem letzten Arbeitstag nach Hause kommt, nimmt ihr Leben eine überraschende Wendung. Peter hat eine große Überraschung parat: Er möchte eine neue Karriere als Weinimporteur verfolgen und hat bereits all‘ ihre Ersparnisse in ein exklusives Weingut in Österreich investiert. Helle ist davon nicht begeistert. Ein Streit entbrennt, der letztendlich zur Trennung führt. Beide begeben sich auf eine aufregende Entdeckungsreise voller neuer Möglichkeiten, Probleme und Träume… Aber kann man nach 50 Jahren Ehe von vorne anfangen? Und kann man ohne den anderen überhaupt leben?
„Happy Ending ist eine lustige, freche Geschichte über den Mut, nach fast 50 Jahren Ehe einen Neuanfang zu wagen, wenn alles vorüber zu sein scheint.” (polyfilm)
„Eine originelle Geschichte, motivierte Schauspieler und eine inspirierte Regie, alles gut gewürzt mit Humor – die putzmuntere dänische Seniorenkomödie um eine Trennung nach fast 50 Ehejahren ist ein gutes Beispiel für einen Film, der neben Spaß und Unterhaltung auch eine angemessene Portion Tiefgang bietet.” (Programmkino.de)
Achtung: Mittwoch Deutsche Fassung - Freitag OmU
BE 2011 | 115 min | DF + OmU | Regie: Geoffrey Enthoven
Die Freunde Lars, Philip und Jozef verbindet eine gemeinsame Sehnsucht. Obwohl bereits in ihren Zwanzigern, hatten sie noch niemals Sex - und das soll sich schnellstens ändern! Doch dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, ist gar nicht so einfach. Lars fesselt eine fortschreitende Krankheit an den Rollstuhl, Philip ist vom Hals abwärts gelähmt und Jozef ist fast komplett blind. Und ihre überfürsorglichen Eltern verbieten ihnen eine sorgfältig als Wein-Tour getarnte Reise in ein Bordell, das auf ihre besonderen Bedürfnisse eingestellt ist. So organisieren sie sich heimlich den nächstbesten Fahrer namens Claude, der sich bald als die Fahrerin Claude herausstellt, und begeben sich auf eigene Faust in einem Kleinbus auf eine Tour, die sie aus ihrer wohlbehüteten belgischen Heimat an die spanische Küste und damit direkt an das Ziel ihrer Träume führen soll...
Spotlight Film in Kooperation mit Integration Vorarlberg, füranand und REIZ –Selbstbestimmt leben
Montreal World Film Festival 2011: Beliebtester Film