Filmforum Archiv
Dallas, 1985: Der Cowboy Ron Woodroof (Matthew McConaughey) führt ein exzessives Leben auf der Überholspur. Rodeos, Alkohol, Koks und Frauen bestimmen seinen Alltag. Als Woodroof wegen einer Schlägerei im Krankenhaus landet, eröffnet ihm der Arzt nach einer Routineuntersuchung, dass er HIV-positiv ist und nur noch dreißig Tage zu leben hat. Die Welt des homophoben Texaners bricht zusammen...
"Dallas Buyers Clubist ein Aids-Drama, welches sein Thema ernst nimmt, aber immer wieder herrlichen Humor einzustreuen weiß. Getragen von den sensationell aufspielenden McConaughey und Leto wird die wahre Geschichte des Cowboys Woodroof aufgearbeitet, ohne die Zuschauer dabei zu sehr zu manipulieren. Yee-haw!”
(outnow.ch)
"Einer der packendsten und inspirierendsten Filme des Jahres."
(New York Observer)
Golden Globe und Critics' Choice Movie Awards 2014: Bester Hauptdarsteller,
Bester Nebendarsteller
Oscar 2014: Bester Hauptdarsteller für Matthew McConaughey, Bester Nebendarsteller und 4 weitere Nominierungen
Dancing Arabs ist die Geschichte von Eyad (Tawfeek Barhom), der als bislang erster und einziger Palästinenser an einer Elite-Schule in Jerusalem angenommen wird. Eyad ist sehr bemüht, sich seinen jüdischen Mitschülern und der israelischen Gesellschaft anzupassen – er möchte dazu gehören.
Sein Leben nimmt eine neue Wendung, als sich die schöne Naomi in Eyad verliebt. Eine Liebe, die gegenüber Familie und Freunden geheim bleiben muss. Naomi möchte gegen alle Widerstände zu Eyad stehen und auch Eyad ist bereit, alles für Naomi zu tun. Auf seiner Suche nach Zugehörigkeit muss er schließlich erkennen, dass er eine Entscheidung fällen muss, die sein Leben für immer verändern wird…
Basierend auf dem halbautobiografischen Roman des Haaretz-Kolumnisten Sayed Kashua entwirft der israelische Regisseur Eran Riklis (Die syrische Braut, Lemon Tree) das Schicksal eines Palästinensers, der zwischen den Identitäten „tanzt“, auf der Flucht vor sich selbst und den Erwartungen anderer keine Heimat findet. Ein witziges und gleichzeitig tragisches Plädoyer für Menschlichkeit und das friedliche Zusammenleben zwischen Menschen.
Eine Veranstaltung des Jüdischen Museums Hohenems in Zusammenarbeit
mit dem Filmforum Bregenz
Publikumspreis Filmfestival Locarno 2014
Alle Menschen werden Brüder, heißt es in Schillers Ode an die Freude, die Ludwig van Beethoven in seiner berühmten 9. Symphonie vertonte. In Maurice Béjarts Ballettfassung des großen Werkes wird diese Utopie zu getanzter Wirklichkeit. Zusammen mit dem Tokyo Ballett und dem Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta brachte das Béjart Ballett Lausanne 2015 eines der atemberaubendsten Tanzstücke des 20. Jahrhunderts auf die Bühne. Neun Monate lang verfolgt der Film in rauschhaften Bildern die ebenso schweißtreibenden wie leidenschaftlichen Proben bis hin zur triumphalen Aufführung des Kunstwerkes. Wir sehen Tänzerinnen und Tänzern, Choreografinnen und Choreografen, Musikerinnen und Musikern aus aller Welt vereint bei der Arbeit zu und lauschen ihren Ausführungen zu Beethovens Komposition, die den ewigen Kreislauf des Lebens und die Freude am Dasein feiert.
Ein bildgewaltiger Dokumentarfilm, der die große Geste mit der Arbeit am Detail verknüpft. Fernab der bloßen Klassikerverehrung arbeitet Regisseurin Arantxa Aguirre die aktuellen Bezüge von Musik, Tanz und den Idealen der deutschen Klassik heraus.
Die israelische Stadt Jaffa ist ein Ort der unterschiedlichen Religionen und Kulturen. Der international erfolgreiche Tänzer Pierre Dulaine kommt in seinen Heimatort, um ein lange erträumtes Projekt zu verwirklichen: Er will in einer Schule sowohl israelisch-palästinensische als auch israelisch-jüdische Kinder das Tanzen lehren. Die unterschiedlichen Religionen angehörenden Bewohner Jaffas teilen sich zwar die Stadt, haben aber wenig Umgang miteinander. Das will der Tanzstar ändern, indem er ihren Kindern den Gesellschaftstanz beibringt.
Pierre Dulaine hat 10 Wochen Zeit, um zu versuchen, den 84 Jungen und Mädchen tief sitzende Vorurteile auszutreiben und ein Team zu formen, das wettbewerbsfähig ist. Die Dokumentation legt dabei den Fokus auf die drei Kinder Noor, Alaa und Lois sowie ihre Lehrerin Ms. Rachel. (moviepilot.de)
Ein positiver Film, der sein Publikum hoffnungsvoll und optimistisch entlässt, und ein Plädoyer dafür, dass Annäherungsversuche in gespaltenen Kulturen immer einen Sinn ergeben. (Kino.de)
Zwei spektakuläre Tanzprojekte zeigen, wie eine junge Generation Tänzer:innen aus aller Welt Pina Bauschs Choreographien neu entdeckt: Die Ballettkompanie der Semperoper in Dresden probt Pinas Tanz-Oper Iphigenie auf Tauris. Und an der École des Sables im Senegal proben Tänzer:innen aus ganz Afrika Pinas Ballett Le Sacre du Printemps.
Eine faszinierende Metamorphose: Während die Tänzer:innen, vom Streetdance, vom klassischen Ballett, von traditionellen und modernen afrikanischen Tänzen herkommend, Pinas Werk verändern, verändert Pinas Choreographie die Tänzer:innen. Pina lebt.
Dancing Pina– eine bildgewaltige, emotionale Reise in die Welt des modernen Tanzes und darüber hinaus.
„Großartig. Man will gar nicht, dass es aufhört.“(kino-zeit.de)
„Beeindruckend.“ (Süddeutsche Zeitung)
Eine Kooperation mit netzwerkTanz, tangissimo und Tanz Ufer
Der Literaturlehrer Germain (Fabrice Luchini), Typ zerbeulte Cordhose und Hemd unter dem Strickpullover, kehrt nach den großen Ferien an das Lycée Gustave Flaubert und damit an den Hort des Durchschleusens immer austauschbarer und desinteressierter werdender SchülerInnen zurück. Während er sich den Sommer mit Schopenhauer-Lektüre versüßen konnte, blickt er nun leicht verwirrt und ein wenig lebensfremd hinter seiner Woody-Allen-Brille hervor und sagt Sätze wie "Wir machen uns Gedanken über das Unglück in der Welt, die wahren Barbaren sitzen in unseren Klassen." Die geistige Entrücktheit der Figur Germains, die sich in einer Mischung aus Unbeholfenheit und Überheblichkeit niederschlägt, scheint dabei wie maßgeschneidert für Luchini, einen der zurzeit gefragtesten Schauspieler Frankreichs.
Die Jugend ist am Verblöden, der Lehrer der Literatur hat das Recht, das so zu sehen. Seit Jahren unterrichtet er die Poetik und sitzt doch, wenn ein neues Schuljahr beginnt, immer wieder einem Haufen von Nichtsnutzen gegenüber. Nur allzu selten sieht sich Germain in seinem Lehreralltag einem stinkbegabten Schüler gegenüber. Noch seltener konfrontiert er sich mit seinem eigenen Wunsch, einst stinkbegabt gewesen zu sein. Als Claude in seiner Klasse sitzt, muss Germain sich mit beidem auseinandersetzen.
„Solch geist- und trickreiche Unterhaltung mit doppeltem und dreifachem Boden, wie sie Ozon hier präsentiert, ist selten geworden – in der Literatur ebenso wie im Kino. Und im Leben sowieso.“(kino-zeit.de)
Im Anschluss an den Film gibt es ein Buffet!
D 1930/31, 92 min, R: Hans Behrendt
Großes Schauspielerkino aus der Urzeit des Tonfilms und ein Bekenntnis zur Republik und gegen die Diktatur. Georg Büchners „Danton“ hat Generationen von Filmregisseuren beschäftigt: Die Revolution frisst ihre Kinder und der Konflikt zwischen Dogma und Leben findet im Drama zwischen Danton und Robespierre auf drastische Weise Gestalt. Der König wird hingerichtet, doch dann steht auch Danton vor dem Tribunal...
Als Hans Behrendt den „Danton“ 1930 mit Fritz Kortner als Danton, Gustav Gründgens als Robespierre und Alexander Granach als Marat auf die Leinwand bringt, hat der Film gerade Sprechen gelernt. Und die deutsche Gesellschaft lernte bald das Brüllen. Gründgens machte Karriere im Nationalsozialismus. Kortner, Granach und Behrendt mussten als Juden aus Deutschland fliehen. Kortner und Granach überlebten im Exil. Regisseur Hans Behrendt wurde von Frankreich nach Auschwitz deportiert und ermordet. Sein „Danton“ wird heute als Kostbarkeit der Filmgeschichte im Archiv bewahrt. Nun gibt es die seltene Gelegenheit, ihn zu sehen.
„Keine Piscator-Bühne, kein großes Schauspielhaus kann diesen Massen-Eindruck in seiner Totalstärke geben. Die Kamera reißt da Vergangenheit zu Gegenwart. ... Eine Geräusch- und Schrei-Eroica, aus der sich die Hymne der Revolution reckt.“
Film-Kurier, 23. Januar 1931
„Fritz Kortners Danton ist eine schauspielerische Leistung, wie sie uns der große Künstler lange nicht schenkte.“
Lichtbild-Bühne, 23. Januar 1931
Was wir fliehen, ist sein zu Hause, was wir fürchten, ist sein Lebensraum. Was wir verdrängen, bringt er an die Oberfläche. Zeit seines Lebens hat sich HR Giger im Unheimlichen eingerichtet, in einer dunklen Welt voller Abgründe. Er kreierte diese Welt nicht, weil sie ihm so gut gefiel, sondern weil er gar nicht anders konnte. Nur so hielt dieser liebenswerte, bescheidene und humorvolle Mann seine eigenen Ängste im Zaum. Giger war nur der Überbringer der dunklen Botschaften, er kartographierte unsere Albträume, zeichnete Landkarten des Unterbewussten und modellierte unsere Ur-Ängste.
(film.at)
Die Geschichte der Katharina Walser
CH 2015 | 96 min | Schweizerdeutsch | R: Kuno Bont
Die Serviertochter Katharina Walser kommt voller Hoffnung in die Schweiz, um hier das Glück zu finden. Der Ostschweizer Regisseur Kuno Bont rollt einen Fall aus den 1950er Jahren auf, in dem eine „Ausländerin” sich gegen Vorurteile, Behörden und Seelenklempner wehrt: Die aus dem Österreichischen stammende Katharina Walser findet einen Job in einer Rheintaler Bergbeiz. Sie wird ausgebeutet, missbraucht, ist Wirt und dem Gemeindevorstand ausgeliefert. Nur Wildhüter Tannbühler hält zu ihr. Ein Heimatfilm ohne Postkartenidylle und Beschönigungen. St. Galler Tagblatt
Ein Außenseiter des Schweizer Films, Kuno Bont, hat es gewagt und einen schauerlichen Fund zutage gefördert: Das Deckelbad, ein Trauerspiel über die Schweiz, ihre Behörden, ihre ländliche Population und ihre rigiden Strukturen. Weltwoche
Wir zeigen den Film als Österreichpremiere in Anwesenheit des Regisseurs Kuno Bont und der Hauptdarstellerin Simona Specker. Kuno Bont wird eine kurze Einführung zum Film geben und auch nach dem Film für Fragen zur Verfügung stehen.
Der Kampf will nicht enden. Noch immer regiert Malaria weite Teile Afrikas. Alle 60 Sekunden stirbt südlich der Sahara ein Kind an diesem Parasiten. Insgesamt ist sie der Grund für rund eine halbe Million Todesfälle im Jahr. Aber warum gelingt es einfach nicht, die Krankheit erfolgreich zu bezwingen, obwohl seit etlichen Jahren unzählige internationale Hilfsorganisationen an einer Lösung arbeiten?
Natürlich liegt das am Geld, an globalen Interessenskonflikten, an der mächtigen Pharmaindustrie. Das ist nichts Neues. Doch der österreichischen Filmemacherin Katharina Weingartner ist nun ein spannender dokumentarischer Thriller gelungen, der in das leidlich bekannte große Bild Verbindungslinien einzeichnet: zwischen dem Parasiten und der Pharmaindustrie, zwischen Selbstbestimmung in Ostafrika und dem reichsten Mann der Welt. Im Fokus stehen drei mutige Menschen in Uganda und Kenia, die vor Ort gegen die Krankheit kämpfen und oft mit alternativen Methoden weiterkommen, als das die westliche Medizin gerne hätte. Denn eine eigene Lösung, ohne fremde Hilfe und Technologien, ohne die merkantilen oder öffentlichkeitswirksam philanthropischen Interessen der Helfenden, würde ja Unabhängigkeit bedeuten. (Julia Weigl, dok Leipzig)
Nach dem Film wird die Regisseurin Katharina Weingartner für ein Publikumsgespräch im Kino zur Verfügung stehen.
Tunichtgut Jonathan ist bereits von acht verschiedenen Internaten geflogen, als ihm ausgerechnet der berühmte Leipziger Thomanerchor eine letzte Bewährungschance einräumt. Eigentlich der festen Überzeugung, auch hier nicht allzu alt zu werden, belehrt ihn nichts Geringeres als die Macht der Kreativität eines Besseren. Ein zufällig in einem Bauwagen gefundenes Manuskript dient Jonathan und seinen frischgebackenen Freunden als Vorlage für eine Space-Oper in bester "Star Trek"-Tradition. Zunächst allerdings müssen Autoritäten gefoppt und die externen Feinde in ihre Schranken verwiesen werden.
Der Kinodokumentarfilm Das große Museum portraitiert eines der bedeutendsten Museen der Welt: das Kunsthistorische Museum in Wien (KHM). Der Film unternimmt eine ausgedehnte Reise hinter die Kulissen dieser faszinierenden Institution und zeigt anhand des vielfältigen Museumsalltags und einer Fülle von charismatischen Protagonisten die einzigartige Welt des KHM.
Dem Dokumentaristen Johannes Holzhausen gelingt ein behutsames Gleichgewicht zwischen dem einzelnen Moment und der übergreifenden Erzählbewegung, das schon seine früheren Arbeiten auszeichnete. Die präzise Kamera und der pointierte Schnitt dienen der geduldigen Beobachtung und Reflexion, so wie die Protagonisten und Protagonistinnen sich im Dienst einer Institution verstehen, die sie überdauern wird.
"Holzhausens Film ist ironisch und klug, aber im richtigen Moment scheut er auch das Pathos nicht. Denn ein Museum wie dieses ist morbid. Es ist aber auch monumental, großartig, einfach schön." (artechock)
Caligari-Preis, Berlinale 2014
Beste Kamera & Bester Schnitt, Diagonale 2014