Filmforum Archiv
Manana reißt die Fenster in ihrer neuen Wohnung auf und wird sie nicht mehr schließen. Entfernter Straßenlärm, fröhliches Vogelgezwitscher und sanfte Windgeräusche bilden den Klang ihres neuen Lebens. Die Zweiundfünfzigjährige hat ihre Familie verlassen. Ohne Begründung. Ohne Streitereien. Tatsächlich scheint es keine konkreten Gründe für ihren Auszug zu geben. Wird sie nach dem Warum gefragt, schweigt sie und gibt die Frage zurück. Wann immer ihre Wege sie in die alte Familienwohnung führen, scheint alles beim Alten zu sein, die Großmutter backt Huhn, der Großvater denkt über den Tod nach, die erwachsenen Kinder warten darauf, dass ihr Leben endlich losgeht, ihr Ehemann Soso raucht Kette, und der Kleiderschrank quietscht nach wie vor.
Der Film wurde in der Sektion „Forum“ bei den internationalen Filmfestspielen in Berlin gezeigt.
Sophia International Filmfestival: Auszeichnung für Beste Regie.
Mitten im Ägäischen Meer beschließen sechs Männer, die auf einer Luxusjacht eine Angeltour machen, ein Spiel zu spielen, eine Art Wettkampf: Alles Mögliche wird gemessen und verglichen, es werden Lieder zerfetzt, Blut getestet, Freunde werden zu Feinden, zu hungrigen Feinden... Zum Schluss der Reise, wenn das Spiel beendet ist, wird der Gewinner zum besten Mann gekürt. Er wird am kleinen Finger den Ring des Sieges tragen: den Chevalier.
(...) „eine so unerbittliche wie absurde Studie über männliche Fähigkeiten und Ängste.“ (The Guardian)
„Ein geniales, umwerfend gefilmtes Werk von schwarzhumorigem Wahnsinn.“(Village Voice)
„Mit sichtlichem Spaß seziert die Regisseurin Geschlechterstereotypen in ihren Ursprüngen (...), zunehmend absurd - und für das Publikum zusehends komisch.“
(The Hollywood Reporter)
BFI London International Film Festival: Best Film Award
Sarajewo Film Festival: Bester Schauspieler für gesamten Cast
Internationales Filmfestival Thessaloniki: Publikumspreis
Cheyenne(Sean Penn) war ein gefeierter Rockstar. Er ist 50 Jahre alt und sieht immer noch so aus wie damals, mit schwarzen, toupierten Haaren, weiß geschminktem Gesicht und rotem Lippenstift. Seit Jahren lebt er zurückgezogen mit seiner Frau Jane (Frances McDormand) in einer Villa in Dublin, immer sachte schwankend zwischen gepflegter Langeweile und nagender Depression. Der Tod seines Vaters, mit dem er seit 30 Jahren nicht gesprochen hat, führt ihn zurück nach New York. Dort erfährt er von der Besessenheit seines Vaters: Rache zu nehmen für eine schwerwiegende Demütigung, die er erfahren musste. Cheyenne beschließt, die Suche seines Vaters fortzuführen. Und begibt sich auf eine Reise, die ihn ins Herz der USA und zu sich selbst führt.
Cheyenne ist ein Roadmovie, wie es noch keines gegeben hat, mit einem Sean Penn, wie man ihn noch nie gesehen hat. In der vor Einfällen nur so strotzenden Verbeugung vor dem Kino der Achtzigerjahre von Jonathan Demme und David Lynch und der Rockmusik von The Cure und Talking Heads spielen Frances McDormand und Leinwandlegende Harry Dean Stanton weitere tragende Rollen.
"Ein wunderbarer Film"(Der Spiegel)
Cannes 2011 - Competition Prix du Jury oecuménique
Pauline ist Krankenpflegerin und kümmert sich nicht nur um ihre zwei Kinder und ihren Vater, sondern auch um ihre Patienten mit großer Hingabe, von denen sie dafür geliebt wird. Weil sie so beliebt ist, bittet sie der charismatische Arzt Dr. Berthier im Auftrag einer aufstrebenden nationalistischen Partei, bei den nächsten Bürgermeisterwahlen zu kandidieren. Zwar ist ihre Familie und vor allem ihr sozialistischer Vater von dieser Vorstellung entsetzt, doch Pauline erlebt bei ihrer Arbeit Tag für Tag soziale Missstände und so lässt sie sich schnell davon überzeugen, dass sie in der Lokalpolitik etwas erreichen könnte, um das Leben ihrer Patienten zu verbessern. Aber schon bald muss die Neue erkennen, dass sie von der skrupellosen Parteichefin Agnès Dorgelle lediglich als Aushängeschild benutzt werden soll ...
„In seinem neuen Spielfilm zeichnet Lucas Belvaux das eindrückliche Porträt einer an den Front National angelehnten Partei und legt so die Mechanismen rechtsextremer Politik offen.” epd Film
Havanna 1948: Der junge Jazzpianist Chico begegnet in einem Nachtclub der wunderschönen Sängerin Rita. Ihre Stimme geht ihm zu Herzen, doch schon die erste Nacht endet mit einer wilden Eifersuchtsszene. Ein Musikwettbewerb führt sie wieder zusammen, doch als nunmehr Chico ausrastet, geht Rita schweren Herzens mit einem Yankee nach New York, um dort Karriere zu machen. Chico verkauft sein Klavier und folgt ihr mit seinem Freund Ramon, um New Yorks Jazzszene aufzumischen – voller Hoffnung, dabei die Liebe seines Lebens zurückzugewinnen ...
Für ihr romantisches und mit Preisen überhäuftes Zeichentrickdrama Chico & Rita haben sich Fernando Trueba (Oscar für Belle Epoque), der Starzeichner Javier Mariscal und die kubanische Jazzlegende Bebo Valdes (inzwischen 95-jährig) zusammengetan, um die Geschichte zweier schicksalhaft Liebender zu erzählen. Ein ums andere Mal reißen ihre Träume vom Ruhm sie auseinander, während die Rhythmen ihrer Heimat den amerikanischen Jazz revolutionieren.
Europäischer Filmpreis 2012: Bester Animationsfilm
Oscar-Nominierung 2012 als Bester Animationsfilm
Spanischer Filmpreis 2012: Bester Animationsfilm
Polen im späten 19. Jahrhundert. Die junge Jagna lebt in einem Dorf, das geprägt ist von Klatsch und Tratsch, vom Wandel der Jahreszeiten, von bunten Traditionen – und von einem tief verwurzelten Patriarchat. Jagna wird dem mächtigsten Bauern im Dorf versprochen, doch eigentlich liebt sie dessen Sohn, den rebellischen Antek. Als sie zum Spielball der Männer wird, lehnt sich Jagna auf und nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand.
Nach dem Publikumserfolg Loving Vincent erschafft das Regie-Duo DK und Hugh Welchman mithilfe von über 100 Künstlern erneut ein visuell berauschendes Meisterwerk aus unzähligen handgemalten Ölbildern. Basierend auf dem mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten Roman Die Bauern von Władysław Reymont erzählt der Film die beeindruckende wie bewegende Geschichte einer jungen Frau, die nicht bereit ist, sich einem ungerechten System zu fügen.
„Das Flüstern der Felder ist unbeschreiblich schön und sucht seinesgleichen.“ (Ray Filmmagazin)
Der Film wurde gleich auf mehreren internationalen Filmfestivals mit Preisen ausgezeichnet.
Medienpartnerschaft: Verein Amazone, Berufsvereinigung bildender Künstlerinnen und Künstler Vorarlbergs
Tagebuch einer Pariser Affäre
FR 2022 | 100 min | OmU | R: Emmanuel Mouret
Leidenschaft ist überbewertet – und hat mit Liebe erst recht nichts zu tun! Zumindest Charlotte sieht das so. Legenden der Leidenschaft passen für sie nicht mehr ins 21. Jahrhundert – guter Sex ist schließlich auch ohne Gefühle möglich.
Dementsprechend endet das erste Date mit dem verheirateten Familienvater Simon bei ihr im Schlafzimmer. Der ist völlig baff. In 20 Jahren Ehe hat er sich zwar oft unverbindliche Affären ersehnt, aber nie die richtige Frau dafür getroffen – bis jetzt. Scheidungsdruck und ernstzunehmende Gefühle sind von der beziehungsverdrossenen Charlotte nicht zu befürchten. Die beiden schließen einen Pakt: Vergnügen erwünscht, Gefühle verboten. Nur solange es gut geht. (Polyfilm)
Lebe. Liebe. Leide. Tanze. Jetzt! Mae zieht als Punk in den Converse-Schuhen ihres verstorbenen Bruders durch die Straßen Wiens. Sie lebt von Dosenbier, besprayt Wände, versucht sich bei Poetry Slams. Ein bürgerliches Leben interessiert sie nicht, sie sucht Grenzerfahrungen. Als sie im Aids-Hilfe-Haus eine Strafe abarbeiten muss, lernt sie Paul kennen und verliebt sich in ihn.
Chucks, der neue Film von Sabine Hiebler und Gerhard Ertl (Anfang 80) erzählt eine federleichte Geschichte vom Aufwachsen zwischen Liebe und Tod, voll Humor, mal aufwieglerisch laut, dann wieder überaus zärtlich – ganz im Sinne seiner literarischen Vorlage.
Chucksschafft es, die wesentlichen Erfahrungen und Gefühle der Jugendzeit wie Liebe, Verlust, Rebellion, Sinnsuche, Verwirrung und Wut in eine berührende und außergewöhnliche Geschichte zu packen. Ray Filmmagazin
Janusz hat als Polizist schon manchen Fall routiniert geklärt, und so schnell bringt ihn nichts aus dem Gleichgewicht, so scheint es. Sein schwierigster Fall wartet jedoch zu Hause auf ihn, denn seit dem Tod seiner Ehefrau ist das Verhältnis zu seiner Tochter empfindlich gestört. Diese entwickelt eine Essstörung und lehnt den Vater ab. Erst die unkonventionelle Therapie von Anna und ihre Fähigkeit, als Medium zu fungieren, bringen Vater und Tochter im Lachen wieder zusammen.
Die polnische Regisseurin Malgorzata Szumowska ist bekannt dafür, in ihren Filmen schwierige und komplexe Themen sowie menschliche Dramen zu behandeln. So auch in ihrem neusten Film Body, für den sie auf der diesjährigen Berlinale mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet wurde. "Body" wirft die Frage auf, wie man mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen kann, aber trotz der inhaltlichen Schwere besticht der Film durch feinen, leisen Humor und erzählerische Leichtigkeit.
Berlinale 2015, Silberner Bär, Beste Regie | Europäischer Filmpreis 2015, Bester Schnitt
Polnischer Filmpreis 2015, Bester Film
Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit den FrauenFilmTagen in
Nora und José waren einmal ein verliebtes Paar. Nun sind sie ins Alter gekommen und seit 20 Jahren geschieden. Sie leben in zwei gegenüberliegenden Wohnungen an derselben Strasse einer mexikanischen Stadt. Nora plant ihren Tod und will dabei ihren Ex-Mann José noch einmal tüchtig beschäftigen. Es ist Noras letzter Wille, dass José sich um ihr Begräbnis kümmern soll, das sich, wegen einem religiösen Feiertag und ihrem Freitod, als recht schwierig erweist. Zudem findet José ein mysteriöses Foto unter Noras Bett.
Eine echte Entdeckung: In ihrem ebenso komischen wie feinfühligen Spielfilmdebut erzählt Mariana Chenillo traumwandlerisch leicht eine Geschichte über so gewichtige Momente im Leben wie den Tod, die Ehe, den Glauben und die Liebe. Fünf Tage ohne Noraentwickelt einen feinen schwarzen Humor, der bestens unterhält. Und auch dank der hervorragend besetzten Schauspieler bis in die kleinste Nebenrolle wird der Film zum Kinovergnügen. Kairosfilm
Eine Gruppe arabischer und jüdischer Frauen nimmt an einem Video-Workshop in einem kleinen Gemeindezentrum teil, der von Rona, einer jungen Filmemacherin aus Tel Aviv, geleitet wird. Während jede Teilnehmerin den anderen Aufnahmen aus ihrem Leben zeigt, werden Überzeugungen und Vorurteile in Frage gestellt und Barrieren abgebaut. Die Gruppe kommt als Mütter, Töchter, Ehefrauen und Frauen zusammen, die in einer Welt leben, die sie voneinander trennen soll, doch während sie mehr übereinander und über sich selbst erfahren, bildet sich zwischen ihnen ein starkes Band.
„Orit Fouks Rotem mischt in ihrem Kammerspiel über eine schwierige Annäherung zwischen Jüdinnen und Araberinnen humorvolle Unterhaltung mit undogmatischer Ernsthaftigkeit.“ (Jüdisches Filmfestival Berlin Brandenburg)
Wir zeigen den Film in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems im Rahmenprogramm der Ausstellung A Place of Our Own.
Awards of the Israeli Film Acadamy 2022: Bester Film, Beste Regie, Beste Nebendarstellerin
Jerusalem Film Festival 2022: Bester israelischer Debut-Film
Warschau Film Festival 2022: Bester asiatischer Film
Medienpartnerschaft mit dem Jüdischen Museum Hohenems
Wetterbedingt findet die Vorstellung im KUB statt | Eintritt frei | Keine Reservierung nötig
IL, BE 2021 | 95 min | OmU |R: Orit Fouks Rotem
Im Videokurs der jungen Regisseurin Rona aus Tel Aviv kommt eine Gruppe arabischer und jüdischer Frauen zusammen. Während die Teilnehmerinnen lernen, Filme zu drehen und dabei mehr übereinander erfahren, geraten ihre jeweiligen Überzeugungen und Vorurteile ins Wanken. Mit der Zeit bildet sich ein starkes Band zwischen den Frauen, die in einer polarisierenden Gesellschaft leben.
A visual loveletter to filmmaking and the perfect tonic in a world saturated by overly-long and overly-vain projects that didn't need to (re)made. Everyone has a story, but in this film, we're lucky enough to hear about eight special women's. A stunning debut feature.
(Miss En Scene)
Vielfalt feiern! Das KUB Sommer Open Air zeigt auf humorvolle, mutige und ungeschönte Weise: Wir können gemeinsam verschieden sein!
Eine Kooperation mit dem Kunsthaus Bregenz