Filmforum Archiv

The Young and Prodigious T. S. Spivet
23.10.2014
The Young and Prodigious T. S. Spivet
Die Karte meiner Träume
FR, CA 2013 | 105 min | EOmdU | R: Jean-Pierre Jeunet
The Young and Prodigious T. S. Spivet
The Young and Prodigious T. S. Spivet
The Young and Prodigious T. S. Spivet
The Young and Prodigious T. S. Spivet
The Young and Prodigious T. S. Spivet
Frankreich, Kanada 2013 | 105 min | OmU (Originalsprache Englisch) | Regie: Jean-Pierre Jeunet | Buch: Jean-Pierre Jeunet, Guillaume Laurantn nach einem Roman von Reif Larsen | Kamera: Thomas Hardmeier | Schnitt: Hervé Schneid | Mit: Kyle Catlett, Helena Bonham Carter, Robert Maillet, Judy Davis, Callum Keith Rennie u.a.

Der 12-jährige T.S. Spivet lebt mit seiner Familie in Montana. Seine Mutter, welche er nur Dr. Clair nennt, ist Wissenschaftlerin und sein Vater ist ein leidenschaftlicher Cowboy. Der kleine Junge begeistert sich für das Zeichnen von Landkarten und liebt es, kleinere Dinge zu erfinden. Als er eines Tages einen Anruf des Smithsonian Institute erhält, welche ihm einen Preis für die Erfindung des Perpetuum Mobiles verleihen möchten, beschließt er sich ganz alleine auf den Weg zu machen und den Preis entgegen zu nehmen.

The Young and Prosigious T. S. Spivetbasiert auf dem ersten Buch The Selected Works of T.S. Spivetdes Autors Reif Larsen. Kein geringerer als Jean-Pierre Jeunet hat sich des Films sowohl als Regisseur als auch als Produzent und Drehbuchautor angenommen. Wer, außer dem Macher von Die Stadt der verlorenen Kinder (1993) und Die fabelhafte Welt der Amélie(2001), könnte eine magische und bezaubernde Geschichte besser inszenieren als er? (filmkritiken.de)

Bei der 39. César-Verleihung wurde Die Karte meiner Träume für die beste Kameraarbeit ausgezeichnet.

https://www.youtube.com/watch?v=1HPYI01c0W8 IMDB
The Zone of Interest
8.5.2024
The Zone of Interest
US 2023 | 105 min | OF | Regie: Jonathan Glazer
The Zone of Interest
The Zone of Interest
The Zone of Interest
The Zone of Interest
The Zone of Interest
USA 2023 | 105 min | OF | Regie: Jonathan Glazer | Buch: Jonathan Glazer, Martin Amis | Kamera: Lukasz Zal | Schnitt: Paul Watts | Mit: Christina Friedel, Sandra Hüller, Johann Karthaus, Luis Noah Witte, Nele Ahrensheimer, u.a.

Regisseur und Drehbuchautor Jonathan Glazer ließ sich für den Film von dem gleichnamigen Buch des verstorbenen Autors Martin Amis inspirieren. Sein in deutscher Sprache gedrehter Film beleuchtet die Schrecken des Holocaust aus der Perspektive von Rudolf und Hedwig Höß, dem Kommandanten von Auschwitz und seiner Familie, die in ihrem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein äußerst privilegiertes Leben führen.

„Wichtiger noch als Sprache und Bilder ist die Tonspur, denn Geräusche lassen sich anders als Bilder kaum ausblenden. Man hört Schreie, Schüsse oder Kommandos – die oft mit Ansichten einer Sommeridylle kontrastieren. Dieser totale Gegensatz von Bild- und Ton-Ebene (...) trägt entscheidend zum nachhaltigen Unbehagen bei, das der Film auslöst. (kunstundfilm.de)

„ein Kunstwerk (...), so ansprechend und hässlich wie das Leben, gleichermaßen fantastisch und banal.“ (film-rezensionen.de)

Oscars 2024, Bester Internationaler Film, Bester Ton

Cannes 2023, Grand Prix du Festival, FIPRESCI-Preis, Bester Ton

Und über weitere 50 internationale Auszeichnungen

Medienpartnerschaft: Jüdisches Museum Hohenems | Johann-August-Malin-Gesellschaft | OeAD erinnern:at

https://www.youtube.com/watch?v=Sptm2XTqjDY
Thelma
25.7.2018
Thelma
NO, FI, DK, SE 2017 | 116 min | OmU | R: Joachim Trier
Thelma
Thelma
Thelma
Thelma
Thelma
Thelma
Thelma
Norwegen, Finland, Dänemark, Schweden 2017 | 116 min | OmU | Regie: Joachim Trier | Buch: Joachim Trier, Eskil Vogt | Kamera: Jakob Ihre | Musik: Ola Fløttum | Mit: Eili Harboe, Kaya Wilkins, Henrik Rafaelsen, Ellen Dorrit Petersen, Grethe Eltervåg u.a.

Thelma verlässt ihre streng religiöse Familie an der idyllischen norwegischen Westküste, um in Oslo ein Studium zu beginnen. Das Campusleben lockt mit neuen Versuchungen: Als Thelma ihre Kommilitonin Anja kennenlernt, entwickelt sich zwischen den beiden eine starke Anziehungskraft. Gleichzeitig beginnt Thelma unter unerklärlichen, epilepsieartigen Anfällen zu leiden, die an Häufigkeit und Intensität zunehmen, je mehr sie ihre Freiheit auskostet. Thelma ahnt, dass mysteriöse Kräfte in ihr die unheimlichen Anfälle auslösen. Auf der Suche nach Antworten stößt sie auf ein dunkles Geheimnis: Ihre Gabe kam schon einmal zum Vorschein ... (film.at)

Der preisgekrönte Regisseur Joachim Trier präsentiert mit Thelma einen sinnlichen Mystery-Thriller über eine junge Frau zwischen Unterdrückung und Verführung. Auf visueller Ebene besticht der norwegische Oscar®-Beitrag als meisterhafte Verneigung vor dem Kino der 80er Jahre. Getragen von der phantastischen, jungen Hauptdarstellerin Eili Harboe entwirft Thelma übernatürliches Kino zwischen faszinierender Bilderpracht und entfesselter Symbolsprache. (thimfilm)

„Einer der besten Filme des Jahres.” (Esquire)

7 Internationale Filmpreise bei den Festspielen in Mar del Plata, Denver, Houston, Norwegischer Filmpreis, u.a.

https://www.thimfilm.at/filmdetail/thelma
They Shall Not Grow Old
5.9.2019
They Shall Not Grow Old
UK, NZ 2018 | 99 min | OmU | (2D-Fassung) | R: Peter...
They Shall Not Grow Old
They Shall Not Grow Old
They Shall Not Grow Old
They Shall Not Grow Old
They Shall Not Grow Old
Großbritannien, Neuseeland 2018 | 99 min | OmU | (2D-Fassung) | Regie: Peter Jackson Schnitt: Jabez Olsson | Musik: Plan 9 | Mit: Lucia Masicino, Thomas Trabacchi, Carlotta Natoli,Valentina Bellé, Filippo Dini, u.a.

Dieser zutiefst beeindruckende Dokumentarfilm von Peter Jackson schildert den Alltag britischer Soldaten im Ersten Weltkrieg. Unter Verwendung modernster Technik (digitale Restaurierung, Kolorierung, Ändern der Bildrate) erweckt der neuseeländische Regisseur historisches Filmmaterial aus den Archiven des Imperial War Museum zum Leben, wie man es noch nie zuvor gesehen hat. Kommentare stammen nicht von einem Erzähler, sondern von Veteranen und Zeitzeugen aus BBC-Tonaufnahmen der 1960er und 70er Jahre. Noch nie konnte ein Film intensiver vermitteln, wie sich der Erste Weltkrieg für die Soldaten an der Front angefühlt hat.

„Jackson konzentriert sich auf die Erfahrung der einfachen Soldaten an der Westfront, viele davon im Teenageralter, zeigt dabei aber nicht nur das Grauen, sondern auch Situationen, in denen gelacht wurde, auch wenn es nichts zu lachen gab.“ (Neue Zürcher Zeitung)

Publikumsgespräch mit Historikerin Simone Drechsler im Anschluss an den Film.

In Kooperation mit: Grüne Bildungswerkstatt Vorarlberg, erinnern.at, acus - Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie, Renner Institut, Vorarlberger Landesbibliothek

https://www.youtube.com/watch?v=uh8EuD802Gk IMDB
This Ain't California
7.11.2012
This Ain't California
DE 2012 | 99 min | Regie: Marten Persiel
This Ain't California
This Ain't California
This Ain't California
This Ain't California
This Ain't California
Deutschland 2012 | 99 min | Regie: Marten Persiel | Drehbuch: Marten Persiel, Ira Wedel | Kamera: Felix Leiberg | Musik: Lars Damm

This Ain't Californiaist die Geschichte einer besonderen Freund-schaft, die sich verliert, als die Freiheit beginnt. Die modern erzählte Collage der Erinnerung ist ein dokumentarischer Trip durch die kuriose Welt der „Rollbrettfahrer“ in der DDR der Achtzigerjahre. Allein die Tatsache, dass sich dieser kalifornische Spaß auch jenseits der Mauer finden ließ, ist bereits Sensation genug. Regisseur Marten Persiel schafft es, eine Subkultur der DDR zu zeigen, über die es noch nie einen Film gegeben hat – frei von den gängigen Klischees. Zusammen mit den Produzenten Ronald Vietz und Michael Schöbel von der Wildfremd Production ist es dem Regisseur gelungen, die Helden der Szene von damals heute wieder zusammen zu bringen. Sie erzählen von wilden Partys, von der ersten Liebe, den Freunden, die sich nach der Wende aus den Augen verloren hatten und vom Aufeinandertreffen der west- und ostdeutschen Skater.

“So lässig und unterhaltsam hatte bisher niemand über jugendliches Lebensgefühl in der DDR erzählt. Geballte Emotion, rasant und stilsicher geschnitten und von einem guten musikalischen Gespür. […] grandioser Film“(Zitty)

http://www.thisaintcalifornia.de/
This and That
13.6.2013
This and That
Kurzfilme aus Israel mit Publikumsgespräch
IL, Regie: Nurit Sharett, Guy Ben Ner, Itamar Rose,...
This and That
This and That
Die Kurzfilme: Nurit Sharett, H2, 2010, 26:56 min | Guy Ben Ner, Spies, 2011, 7:20 min | Itamar Rose, Change the World, 2011, 6:07 min | Arafat Visits Sderot, 2011, 6:07 min | Roee Rosen, Hilarious, 2010, 21 min | Dor Guez, 40 Days, 2012, 15 min

Nurit Sharett, Guy Ben Ner, Itamar Rose, Dana Levy, Roee Rosen und Dor Guez setzen sich in ihren Videos mit kontroversen Themen der israelischen Gesellschaft auseinander, von den sozialen Protesten des Sommers 2011 bis zu den gesellschaftlichen Feindbildern, mit Fantasien von Zugehörigkeit und Identität, mit dem Einfluss der Medien auf die Bewältigung des Alltags und der Besatzungspolitik.

Dor Guez wurde 1980 in Jerusalem geboren, mit arabischen und jüdischen Wurzeln. Als Künstler kombiniert er verschiedene Medien, vor allem Video und Fotografie. Er lehrt Geschichte und Theorie an der Bezalel Kunst- und Designakademie in Jerusalem und ist als Archivforscher für die Universität Tel Aviv tätig. 2009 gründete er das erste Archiv, das der christlich-palästinensischen Minderheit im Nahen Osten gewidmet ist. Olga Stefan, in Rumänien geboren und in den USA groß geworden, lebt als freie Kuratorin und Kunsthistorikerin in Zürich.

Nach den Filmen findet ein Gespräch zwischen der Kuratorin Olga Stefan und Nurit Sharett über Fragen der Identität, Zugehörigkeit und Nationalität statt (in englischer Sprache).

Eine Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems im Rahmen des

aktuellen Programms Familienaufstellung. Israelische Porträts.

Those Who Go – Those Who Stay
4.12.2014
Those Who Go – Those Who Stay
AT 2013 | 75 min | Doku | R: Ruth Beckermann
Those Who Go – Those Who Stay
Those Who Go – Those Who Stay
Those Who Go – Those Who Stay
Those Who Go – Those Who Stay
Those Who Go – Those Who Stay
Österreich 2013 | 75 min | Dokumentation | Regie und Buch: Ruth Beckermann | Kamera: Johannes Hammel, Peter Roehsler, Ruth Beckermann | Musik: Atanas Tcholakov, Gerhard Daurer (Sound Design)

Regen auf der Fensterscheibe, ein Feuerwehrauto, ein Kater, der unzählige Nachkommen gezeugt hat: Es ist das absichtlich absichtslose Schauen, das den Zufall zulässt, ein Erzählen und Erinnern auf Fährten, die Ruth Beckermann kreuz und quer durch Europa und rund ums Mittelmeer verfolgt. Nigerianische Asylbewerber in Sizilien, ein arabischer Musiker in Galiläa, bierselige Nationalisten in Wien, die kapitolinische Wölfin und drei verschleierte junge Frauen, die minutenlang versuchen, eine stark befahrene Straße in Alexandria zu überqueren. Fäden, Tücher und Textilien tauchen immer wieder auf wie Lesezeichen in einem Gewebe aus Reisebewegungen und Fluchtbewegungen.

Die Regisseurin Ruth Beckermann wird für ein Gespräch im Kino anwesend sein

Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum, Hohenems.

http://thosewhogo.derfilm.at/
Three Billboards outside Ebbing, Missouri
14.3.2018
Three Billboards outside Ebbing, Missouri
US, GB, 2017 | 115 min | OmU | R: Martin McDonagh
Three Billboards outside Ebbing, Missouri
Three Billboards outside Ebbing, Missouri
Three Billboards outside Ebbing, Missouri
Three Billboards outside Ebbing, Missouri
Three Billboards outside Ebbing, Missouri
Three Billboards outside Ebbing, Missouri
Three Billboards outside Ebbing, Missouri
USA, GB, 2017 | 115 min | OmU | Regie und Buch: Martin McDonagh | Kamera: Ben Davis | Schnitt: John Gregory | Musik: Carter Burwell | Mit: Frances McDormand, Woody Harrelson, Caleb Landry Jones, Kerry Condon, Abbie Cornish, Sam Rockwell, Lucas Hedges u.a

„Bei der Vergewaltigung ermordet“, „Und immer noch keine Festnahmen?“, „Wie kann das sein, Polizeichef Willoughby?“: Das lässt Mildred Hayes auf die drei Werbetafeln am Ortseingang der Kleinstadt Ebbing schreiben. Monate sind vergangen, seitdem Mildreds jugendliche Tochter vergewaltigt wurde. Der Täter wurde nicht geschnappt, weil, so vermutet die trauernde Mutter, die Polizei lieber Schwarze vermöbelt. Willoughby versucht einen Kleinkrieg mit Mildred zu vermeiden. Doch sie ist ein Eine-Frau-Gottesgericht von eigenen Gnaden.

Fünf Jahre nach seiner Krimikomödie 7 Psychos meldet sich Oscar-Gewinner Martin McDonagh (Brügge sehen… und sterben?) zurück mit einer weiteren pechschwarzen Komödie, die mit skurrilem Humor und ausgefeilten Figuren auffällt. In einer Art modernem Rosenkrieg lässt er einen Streit brutal entgleisen, der sich für eine ganze Gemeinde zur Glaubensfrage entwickelt. Frances McDormand, Woody Harrelson und Sam Rockwell waren nie besser als in dieser wunderbaren Moritat, die einem auch emotional nahegeht.

„Obwohl der Film fast durchgängig immer wieder für große Lacher sorgt, sind es vor allem die Anklänge von Leid, Mitgefühl und Buße, die nachhaltig in Erinnerung bleiben.“ (The Hollywood Reporter)

Ausgezeichnet mit 4 Golden Globes

Nominiert für 7 Oscars und über 70 weitere internationale Auszeichnungen

https://www.starmovie.at/filme/three-billboards-outside-ebbing-missouri-3469/
Tiere
21.3.2018
Tiere
CH, AT, PL 2017 | 100 min | DF | Regie: Greg Zglinski
Tiere
Tiere
Tiere
Tiere
Tiere
Tiere
Tiere
Schweiz, Österreich, Polen 2017 | 100 min | DF | Regie: Greg Zglinski | Buch: Greg Zglinsiki, nach einem Buch von Jörg Kalt | Kamera: Piotr Jaxa | Schnitt: Karina Ressler | Mit: Birgit Minichmayr, Philipp Hochmair, Mona Petri, Michael Ostrowski, Mehdi Nebbou u.a.

Der Zusammenstoß mit einem Schaf wird für Anna und Nick zum Ausgangspunkt einer Komödie der Irrungen über die Rätsel von Liebe und Täuschung – und einem raffinierten Mindgame zwischen Wien und den Schweizer Alpen.

Anna und Nick nehmen eine Auszeit von ihrem Alltag im schweizerischen Jura: Er will Rezepte der lokalen Küche sammeln und sie endlich ein neues Buch schreiben. Und auch ihre Beziehung könnte eine Auffrischung brauchen. Anna glaubt, dass Nick ein Verhältnis mit ihrer Nachbarin Andrea hat. Die attraktive Mischa soll währenddessen auf ihre Wiener Wohnung aufpassen. Anna findet, dass sie wie Andrea aussieht und auch im fernen Lausanne will sie Andrea in einer Eisverkäuferin erkennen. Zudem geschehen seltsame Dinge im Ferienhaus, die scheinbar nur sie wahrnehmen kann. Liegt es an dem Autounfall, den Anna mit Nick hatte? Bildet sie sich das alles nur ein? Oder ist das alles nur ein Traum – und falls ja: Wer träumt ihn eigentlich?

Der in der Schweiz lebende polnische Regisseur Greg Zglinski war begeistert von diesem Drehbuch von Jörg Kalt, konnte es aber erst jetzt realisieren –dafür aber mit Starbesetzung. (Schweizer Fernsehen SRF).

Zürich Filmfestival 2017, Emerging Swiss Talent Award für Greg Zglinski

https://www.youtube.com/watch?v=wi5OHCYKBD8 IMDB
Timbuktu
5.3.2015
Timbuktu
MR 2014 | 97 min | OmU | R: Abderrahmane Sissako
Timbuktu
Timbuktu
Timbuktu
Timbuktu
Timbuktu
Mauretanien 2014 | 97 min | OmU | Regie: Abderrahmane Sissako | Buch: Abderrahmane Sissako, Kessen Tall | Kamera: Sofiane El Fani | Schnitt: Nadia Ben Rachid | Mit: Ibrahim Ahmed, Toulou Kiki, Abel Jafri, Fatoumata Diawara, Hichem Yacoubi, Kettly Noel u.a.

Der Hirte Kidane führt mit seiner Frau Satima und der gemeinsamen Tochter Toya ein friedliches Leben. Doch Mali ist ein Land, das gerade zerrissen wird. Dschihadisten sind auf dem Vormarsch, zerstören die Reliquien alter Kultur und erlassen neue Gesetze streng nach der Scharia. Musizieren und Tanzen ist verboten, Frauen müssen verhüllt sein, und die Religionswächter wachen über allem. Kidane merkt anfangs nichts davon, er lebt mit seiner Familie in Abgeschiedenheit, aber als ein Streit mit einem Fischer tödlich endet, setzt dies eine Ereignisspirale in Gang, nach der nichts mehr sein wird, wie es war.

"Gewiss kein gefälliges Thema – gleichwohl ein überwältigender Film! Fanatische Fundamentalisten, Gräueltaten selbsternannter 'Gotteskrieger' in Afrika – da hatten viele bei der Premiere in Cannes obligatorisches Pflichtprogramm erwartet. Dann die große Überraschung: Dieses Drama um eine bescheidene Hirtenfamilie in den Fängen der religiösen Eiferer eroberte die Herzen im Sturm. Die grandios poetische Bildsprache, die anrührenden Figuren sowie eine wunderbar unprätentiöse, märchenhafte Erzählweise offenbaren regelrechte Klassiker-Qualitäten. Ein Meisterwerk über Würde, Widerstand und Toleranz!" (Programmkino.de)

"Abderrahmane Sissakos Film leistet Widerstand. Er lehnt sich gegen jene Geschichten auf, die uns immer wieder auf sehr eindimensionale Weise von der Unterdrückung durch Religion erzählen. Sissako zersplittert nicht nur seine Handlung, er lehnt sich auch immer wieder gegen die erschlagende Wirkung von Gefühlen auf. Er provoziert Emotionen zwar, bricht sie aber zugleich durch eine gestörte Kommunikation, die sich in einem Sprachengewirr aus Arabisch, Tamasheq, Bambara, Französisch und Englisch niederschlägt. Kein Wunder, dass die filmische Welt aus den Fugen gerät, wenn sich nicht einmal die Terroristen untereinander verständigen können." (critic.de)

Preis der Ökumenischen Jury Cannes 2014

nominiert für den Auslandsoscar 2015

https://www.trigon-film.org/de/movies/Timbuktu
Titane
17.11.2021
Titane
BE 2021 | 108 min | OmU | R: Julia Ducournau
Titane
Titane
Titane
Titane
Titane
Titane
Belgien 2021 | 108 min | OmU | Regie und Buch: Julia Ducournau | Kamera: Ruben Impens | Schnitt: Jean-Christophe Bouzy | Musik: Séverin Favriau | Mit: Agathe Rousselle, Vincent Lindon, Garance Marillier, Laïs Salameh, Dominique Frot, Myriem Akheddiou, Rahim-Silvioli Mehdi, u.a.

Das rebellische Mädchen Alexia provoziert ihren Vater während einer Autofahrt so lange mit Fußtritten in dessen Rücken, bis dieser sich zu ihr dreht und einen Unfall verursacht. Alexia wird infolgedessen im Spital eine Titanplatte in den Schädel implantiert, was an einer charakteristischen Narbe an der Schädelseite sichtbar bleibt.

Einige Jahre später, Alexia ist unterdessen erwachsen und strippt in einer ausgedienten Fabrikhalle. Neben schnellen Autos, leichten Mädchen und toughen Jungs gibt es eine bemerkenswerte Fanbase ihrer Tätigkeit: Täglich stehen junge Typen Schlange, um ein Selfie mit ihr zu ergattern oder eine Unterschrift zu erhalten. Leider sind diese nicht alle immer so harmlos, wie sie (nicht) aussehen, was zu einem Zwischenfall führt, der Alexias Leben noch unüberschaubarer macht. Gleichzeitig geschieht eine unheimliche Mordserie, welche die Bevölkerung ratlos zurücklässt. Alexia taucht ab und nimmt eine neue Identität an, die sie zu Vincent führt. Dieser sieht in ihr seinen vor zehn Jahren verschwundenen Sohn Adrien und nimmt sich ihrer/seiner an.

„Abgefahren“ (outnow.ch)

Cannes 2021, Goldene Palme

Toronto Film Festival 2021, Publikumspreis

https://www.youtube.com/watch?v=htqcfPJd-oU
Titos Brille
21.5.2015
Titos Brille
DE 2014 | 94 min | OmU | R u. B.: Regina Schilling
Titos Brille
Titos Brille
Titos Brille
Titos Brille
Titos Brille
Deutschland 2014 | 94 min | OmU | Regie und Buch: Regina Schilling, nach dem Buch von Adriana Altaras | Kamera: Johann Feindt | Schnitt: Jamin Benazzouz | Mit: Adriana Altaras

Titos Brilleist sowohl ein Dokumentarfilm als auch ein Road-Movie: Die Reise geht von Berlin über Gießen und Italien bis nach Zagreb, Split und Rab im früheren Jugoslawien. Stationen eines Lebens, die Adriana Altaras noch einmal besucht, um sich klar zu werden über ihre eigenen Wurzeln, über die wechselhafte Geschichte ihrer „strapaziösen” Familie, über ihre Wünsche und die Dämonen der Vergangenheit. Und so macht sie Halt an den Orten ihrer Kindheit und Jugend, die sie schon für ihren gleichnamigen autobiografischen Roman besuchte.

Altaras, 1960 in Zagreb geboren, heute Regisseurin, Schauspielerin und Autorin in Berlin, Mutter zweier Kinder und Ehefrau eines deutschen Katholiken, lässt es an jüdischem Witz nicht mangeln und auch nicht an Bissigkeit, wenn sie ihre Eltern unter die Lupe nimmt, vor allem den Vater, der so gerne den Helden mimte und stolz berichtete, Titos Brille in seiner Partisanenzeit repariert zu haben.

Worum es in Titos Brille, in einem der ungewöhnlichsten Reisefilme der letzten Zeit jedenfalls geht, ist die eigene Identität, die ebenso aus Erlebnissen und Erfahrungen entsteht wie aus Mythen und Erzählungen. In der Inszenierung von Regina Schilling wirkt diese oft selbstironische Mischung aus ernsthafter Identitätssuche und Erfahrungen trotz des schwierigen historischen Hintergrunds immer wieder mühelos und kurzweilig. (aus: kino.de; programmkino.de)

http://www.titosbrille.x-verleih.de/