Filmforum Archiv
Und dann der Regen
ES, FR, MX 2010 | 104 min | OmU | Regie: Icíar Bollaín
Sebastian ist ein politisch engagierter, idealistischer Regisseur. In seinem Film über Christoph Kolumbus will er das Schicksal der unterdrückten Ureinwohner zeigen. Er reist nach Bolivien, das preiswerteste Land Lateinamerikas. Doch soziale Unruhen machen dem Regisseur und seinem geschäftstüchtigen Produzenten einen Strich durch die Rechnung: 500 Jahre nach der Ankunft des Eroberers geht es nicht um Gold, sondern um das flüssige Menschenrecht Wasser – und die Filmemacher stehen plötzlich zwischen den Fronten…
Das Drehbuch dieses neuen Films von Icíar Bollaín (Öffne meine Augen) schrieb Ken Loach-Autor Paul Laverty.
"Ein exzellenter Film mit wunderbaren Schauspielern"
(The Hollywood Reporter)
Jean-Christophe ist ein Gefängniswärter, der sich stets streng an die Regeln hält und niemals Gefühle nach außen hin zeigt. Als er jedoch in einem Tangokurs die leidenschaftliche Alice kennen lernt, ist es schnell um ihn geschehen. Bald darauf muss Jean-Christophe erkennen, dass die Frau, für die sein Herz schlägt, die Freundin von gleich zwei Insassen unter seiner Obhut ist. Angesichts der Situation gerät der sonst so regelkonforme Wärter in Konflikt mit dem Gesetz und seinen Gefühlen.
Der Spielfilm Tannagehört zu den wohl schönsten Überraschungen, die uns das Kinojahr beschert. Er entstand auf der entlegenen gleichnamigen Südseeinsel. Das Regisseur-Duo erzählt mit der lokalen Bevölkerung als Darstellern eine Romeo-und-Julia-Geschichte, die uns im besten Sinn in eine andere Welt versetzt.
Im Dorf der Yakel leben die Menschen in Symbiose mit der Natur. Aber nicht alles ist so friedlich, wie es scheint, denn der Konflikt mit den benachbarten Imedin eskaliert. Die Ältesten wollen Frieden schließen und versprechen die schöne Wawa dem Sohn des Imedin-Chefs. Nun ist Wawa allerdings unsterblich verliebt in Dain, und dieser auch in sie …
Tannaerzählt eine klassische Geschichte, die an Romeo und Julia erinnert und hier noch einmal in unglaublicher Frische und Schönheit erzählt wird. Sie beruht zudem auf einem wahren Ereignis, das die Stämme dazu bewogen hat, ihre Sitten zu ändern.
„Eine ergreifende Hommage an die Macht der Liebe.“ (Variety)
„Hinreißend“ (Los Angeles Times)
Offizieller Auslands-Oscar-Kandidat 2017; Auszeichnungen in London, Venedig und Australien.
Ein kühles und kühnes Meisterwerk, einer der besten und gleichzeitig kompliziertesten Filme der letzten Jahre, sicherlich aber der beeindruckendste, was die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin betrifft. Die zweifache Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett spielt eine weltberühmte Dirigentin in der Krise – eine Tour de Force in Sachen Charakterdarstellung. Und sie löst die Aufgabe in brillanter Leichtigkeit. Tár ist ganz und gar ihr Film: spannend und mysteriös, bissig, aktuell und fordernd, kurz und gut: ein intelligentes Vergnügen ersten Ranges. (programmkino.de)
„Mit seiner Überlänge und ausgefransten Erzählung verlangt Tár einiges an Geduld ab. Diese aufzubringen lohnt sich aber – und zwar nicht nur für das herausragende Spiel von Cate Blanchett.“ (filmstarts.de)
Der Film wurde auf internationalen Filmfestivals mit 53 Filmpreisen (Golden Globe für Kate Blanchett) ausgezeichnet und ist für 6 Oscars nominiert.
Medienpartnerschaft mit Literatur Vorarlberg Netzwerk, Stadtbücherei Bregenz, Vorarlberger Landesbibliothek
50 Prozent aller Lebensmittel werden weggeworfen: jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot. Das meiste davon endet im Müll, bevor es überhaupt den Verbraucher erreicht. Und fast niemand kennt das Ausmaß der Verschwendung.
Valentin Thurn findet weltweit Menschen, die die irrsinnige Verschwendung stoppen wollen: die österreichischen „Mülltaucher“ Gerhard und Robert zum Beispiel, die Nahrungsmittel aus den Abfallcontainern der Supermärkte retten. Den französischen Supermarkt-Direktor Thomas Pocher, der seine Kunden dazu bringen will, weniger klimaschädliche Produkte zu kaufen. Den amerikanischen Anthropologen Timothy Jones, der Verbraucher und Landwirte zusammenbringt, und die Wiener Forscherin Felicitas Schneider, die Mülltonnen von Haushalten und Supermärkten auseinandernimmt und mit ihren Erkenntnissen Überzeugungsarbeit leistet.
Wir zeigen den Film zur Eröffnung des „Offenen Kühlschranks“ in Lochau, anlässlich des internationalen Tages gegen die Lebensmittelverschwendung. Eine Initiative des ehrenamtlichen Betreuungsteams und des Sozialausschusses der Gemeinde Lochau. Infos zu allen acht Standorten in Vorarlberg: www.offener-kuehlschrank.at
Die junge und ehrgeizige iranische Judoka Leila reist gemeinsam mit ihrer Trainerin Maryam zu den Judo-Weltmeisterschaften nach Tiflis. Ihr größter Traum: die erste Goldmedaille für den Iran nach Hause zu bringen. Als sich im Verlauf des Wettkampfs herausstellt, dass sie auf eine Konkurrentin aus Israel treffen könnte, wird das Teheraner Regime nervös.
Tatamiist der erste Spielfilm mit einer iranisch-israelischen Ko-Regie. Die erfolgreiche Schauspielerin Amir (ausgezeichnet als „Beste Hauptdarstellerin“ in Cannes für Holy Spider) feiert mit Tatami ihr Regiedebüt, für Nattiv (Golda) ist es bereits der sechste Spielfilm, für seinen Kurzfilm Skin gewann er 2019 den Oscar. Guy Nattiv zeichnet auch, zusammen mit Elham Erfani, für das Drehbuch verantwortlich, das von verschiedenen wahren Begebenheiten inspiriert ist.
„Zar Amir und Guy Nattiv haben einen packenden Sport-Thriller inszeniert, der einen originellen erzählerischen Zugriff auf die politischen Konflikte im Iran – und darüber hinaus – findet.“ (filmstarts.de)
Tokyo Filmfestival 2023: Special Jury Preis und für die beste Schauspielerin
Filmfestspiele Venedig 2023: Brian-Award | Filmfest München: Fritz-Gerlich Preis
Medienpartnerschaft: Judo Bregenz
Lars Bogenius ist der unangefochtene Star eines großen deutschen Nachrichtenmagazins. Ausgezeichnet mit zahlreichen Journalistenpreisen für seine großen, emotionalen Geschichten, ist er die Hoffnung des Verlagshauses und die Rettung gegen fallende Auflagezahlen. Doch hinter dieser glänzenden Fassade steckt ein Betrüger. Doch dann wird Juan Romero, ein aufmerksamer Journalist, misstrauisch, erkennt, dass da etwas nicht stimmen kann, und beginnt, den Spuren nachzugehen – gegen alle Widerstände. Für die Wahrheit setzt er seine Karriere und seine Familie aufs Spiel und erreicht schließlich, dass der Skandal ans Licht der Öffentlichkeit gelangt und der Betrug sein Ende findet. (moviemento.at)
„Mit Tausend Zeilen ist Bully Herbig ein toller, interessanter und vor allem spannender Film gelungen, der einen öffentlichen Skandal absolut sehenswert erzählt. Getragen von starken Figuren, ist der Film angelegt wie ein Thriller und spielt in einer Branche, die sich selbst zerfleischen kann. Das passt zusammen, kommt geschmeidig daher und lässt die Laufdauer im Nu passieren. Bravo!“ (Outnow.ch)
Ein Taxi bewegt sich durch die farbenfrohen, pulsierenden Straßen Teherans. Die unterschiedlichsten Menschen steigen ein. Als der Fahrer sie interviewt, sagen alle Passagiere offen, was sie denken. Niemand anderes als der Regisseur Jafar Panahi selbst sitzt am Steuer des Taxis. Während der heiteren und dramatischen Fahrten durch die Stadt fängt sie die Stimmung in der iranischen Gesellschaft ein.
„Ich bin Filmemacher. Ich kann nichts anderes als Filme machen. Mit Kino drücke ich mich aus, es ist mein Leben. Nichts kann mich am Filmemachen hindern. Denn wenn ich in die äußerste Ecke gedrängt werde, ziehe ich mich in mein Innerstes zurück. Und trotz aller Einschränkungen wird in dieser inneren Abgeschlossenheit die Notwendigkeit, etwas zu erschaffen, zu einem immer größeren Trieb. Kino als Kunstform wird zu meinem Hauptanliegen. Ich muss unter allen Umständen weiter Filme machen, um der Kunst Respekt zu erweisen und mich lebendig zu fühlen.“ (Jafar Panahi)
"Jafar Panahis Film ist weit mehr als eine Spiegelung seiner eigenen Lage, er ist auch eine Reflexion über moderne Medien, das Filmemachen, über Lüge und Wahrheit in seinem Lande. Und ohne Spur von Bitternis und Verbissenheit. Das ist vielleicht das größte Wunder." (Die Welt)
Goldener Bär, Berlinale 2015
Anhand von exklusivem privatem Archivmaterial und spektakulären Aufnahmen der aktuellen The Teaches of Peaches Anniversary Tour zeigt der Film den Weg der Kanadierin Merrill Nisker zur international gefeierten Künstlerin Peaches.
Als feministische Musikerin, Produzentin, Regisseurin und Performance-Künstlerin hat sich Peaches über zwei Jahrzehnte dem Kampf gegen Genderstereotype gewidmet und ihren Status als Ikone der Pop- und Musikindustrie gefestigt. Mit bissigem Humor und scharfsinnigem Verstand setzt sie sich für LGBTQIA+ Rechte ein, rückt Fragen nach Gender- und sexueller Identität in den Fokus und hinterlässt dabei einen bleibenden Eindruck in der Popkultur.
Der Regisseur wird bei der Vorstellung anwesend sein.
Berlinale 2024, Teddy Award, Bester Dokumentarfilm.
Am 17.5. ist der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, und Transphobie (IDAHOBIT)
Medienpartnerschaft: Verein Amazone, Stadt Bregenz – Fachbereich LGBTIQ+
Teheran, Iran, eine riesenhafte Stadt voller Verbote, Dogmen und restriktiver Gesetze, wo für „moralische“ Vergehen wie Ehebruch und außerehelichen Sex drakonische Strafen wie Auspeitschung drohen. In dieser Stadt leben junge Menschen mit normalen Wünschen und Sehnsüchten; auf der hoffnungsvollen Suche nach Nähe und Lebensfreude. Die Prostituierte Pari, der Musikstudent Babak, die Hausfrau Sara und die junge Donya – alle haben auf ihre Weise unter der Tabuisierung von Sex und den restriktiven Gesetzen der iranischen Gesellschaft zu leiden. Als die vier Schicksale aufeinanderprallen, verändert sich das Leben aller.
Gedreht im Rotoskopie-Verfahren mit echten SchauspielerInnen, gelang Ali Soozandeh ein aufwühlendes und realistisches Drama um vier junge Menschen in Teheran, deren Schicksale bei ihrer verzweifelten Suche nach Freiheit und Glück aufeinanderprallen.
Ein provokanter, gesellschaftskritischer Animationsfilm über die schizophrene Welt der iranischen Hauptstadt Teheran. filmladen
Jerusalem Film Festival 2017: FIPRESCI-Preis
Montreal Festival of New Cinema 2017: Creativity Prize
Als alleinerziehende Mutter im Schottland der 1950er hat es Lydia eigentlich bereits schwer genug. Nur knapp schafft sie es, sich und ihren Sohn mit ihrer schlecht bezahlten Anstellung als Fabrikarbeiterin über Wasser zu halten. Als Lydia die ruhige Ärztin Jean kennen lernt und Hilfe von ihr erfährt, entsteht eine tiefe Verbindung zwischen den beiden Frauen. Und auch Charlie, Lydias Sohn, findet dank Jean und ihrer Bienenkolonie, für die er eine enorme Faszination entwickelt, Zuflucht vor seinen Problemen in der Schule. Dass Lydia und Jean so viel Zeit miteinander verbringen, sorgt allerdings auch schnell für Gerüchte und böse Blicke im konservativen Dorf.
Annabel Jankels Drama Tell It to the Beeserzählt von den Stigmata lesbischer Liebe in einem traditionellen, ländlichen Umfeld. (Pink Apple)
Pink Apple Filmfestival Zürich 2019, Publikumspreis
In Kooperation mit dem Verein Amazone
Wie die Mutter, so die Tochter
FR 2017 | 94 min | OmU | R: Noémie Saglio
Avril und ihre Mutter Mado sind zwar ein Herz und eine Seele, könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Avril, 30, ist verheiratet, angestellt und lebt ihr Leben strikt nach Plan, während ihre Mutter seit ihrer Scheidung eine zweite Pubertät durchlebt und ihrer Tochter in jeglicher Hinsicht auf der Tasche liegt. Mutter- und Tochterrolle sind komplett vertauscht und als sich die beiden Frauen dann auch noch zur gleichen Zeit schwanger unter einem Dach wiederfinden, ist der große Eklat unausweichlich. Denn genauso wenig wie Mado inmitten ihres Jugendwahns bereit ist, erneut Mutter oder gar Großmutter zu werden, kann Avril sich ihre eigene Mutter als späte Mutter vorstellen!
Wie die Mutter, so die Tochterist eine berührende und dabei ebenso komische wie tiefgründige Liebeserklärung an alle Mütter und Töchter – und ja, auch die Väter dieser Welt! – die auf gänzlich lebensbejahende Art zeigt, dass, ganz gleich wie unterschiedlich Mutter-Tochter-Beziehungen auch sein mögen, am Ende nur eines zählt: das unzertrennbare Band der Liebe, das alle verbindet.