Filmforum Archiv
Anhand von exklusivem privatem Archivmaterial und spektakulären Aufnahmen der aktuellen The Teaches of Peaches Anniversary Tour zeigt der Film den Weg der Kanadierin Merrill Nisker zur international gefeierten Künstlerin Peaches.
Als feministische Musikerin, Produzentin, Regisseurin und Performance-Künstlerin hat sich Peaches über zwei Jahrzehnte dem Kampf gegen Genderstereotype gewidmet und ihren Status als Ikone der Pop- und Musikindustrie gefestigt. Mit bissigem Humor und scharfsinnigem Verstand setzt sie sich für LGBTQIA+ Rechte ein, rückt Fragen nach Gender- und sexueller Identität in den Fokus und hinterlässt dabei einen bleibenden Eindruck in der Popkultur.
Der Regisseur wird bei der Vorstellung anwesend sein.
Berlinale 2024, Teddy Award, Bester Dokumentarfilm.
Am 17.5. ist der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, und Transphobie (IDAHOBIT)
Medienpartnerschaft: Verein Amazone, Stadt Bregenz – Fachbereich LGBTIQ+
Teheran, Iran, eine riesenhafte Stadt voller Verbote, Dogmen und restriktiver Gesetze, wo für „moralische“ Vergehen wie Ehebruch und außerehelichen Sex drakonische Strafen wie Auspeitschung drohen. In dieser Stadt leben junge Menschen mit normalen Wünschen und Sehnsüchten; auf der hoffnungsvollen Suche nach Nähe und Lebensfreude. Die Prostituierte Pari, der Musikstudent Babak, die Hausfrau Sara und die junge Donya – alle haben auf ihre Weise unter der Tabuisierung von Sex und den restriktiven Gesetzen der iranischen Gesellschaft zu leiden. Als die vier Schicksale aufeinanderprallen, verändert sich das Leben aller.
Gedreht im Rotoskopie-Verfahren mit echten SchauspielerInnen, gelang Ali Soozandeh ein aufwühlendes und realistisches Drama um vier junge Menschen in Teheran, deren Schicksale bei ihrer verzweifelten Suche nach Freiheit und Glück aufeinanderprallen.
Ein provokanter, gesellschaftskritischer Animationsfilm über die schizophrene Welt der iranischen Hauptstadt Teheran. filmladen
Jerusalem Film Festival 2017: FIPRESCI-Preis
Montreal Festival of New Cinema 2017: Creativity Prize
Als alleinerziehende Mutter im Schottland der 1950er hat es Lydia eigentlich bereits schwer genug. Nur knapp schafft sie es, sich und ihren Sohn mit ihrer schlecht bezahlten Anstellung als Fabrikarbeiterin über Wasser zu halten. Als Lydia die ruhige Ärztin Jean kennen lernt und Hilfe von ihr erfährt, entsteht eine tiefe Verbindung zwischen den beiden Frauen. Und auch Charlie, Lydias Sohn, findet dank Jean und ihrer Bienenkolonie, für die er eine enorme Faszination entwickelt, Zuflucht vor seinen Problemen in der Schule. Dass Lydia und Jean so viel Zeit miteinander verbringen, sorgt allerdings auch schnell für Gerüchte und böse Blicke im konservativen Dorf.
Annabel Jankels Drama Tell It to the Beeserzählt von den Stigmata lesbischer Liebe in einem traditionellen, ländlichen Umfeld. (Pink Apple)
Pink Apple Filmfestival Zürich 2019, Publikumspreis
In Kooperation mit dem Verein Amazone
Wie die Mutter, so die Tochter
FR 2017 | 94 min | OmU | R: Noémie Saglio
Avril und ihre Mutter Mado sind zwar ein Herz und eine Seele, könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Avril, 30, ist verheiratet, angestellt und lebt ihr Leben strikt nach Plan, während ihre Mutter seit ihrer Scheidung eine zweite Pubertät durchlebt und ihrer Tochter in jeglicher Hinsicht auf der Tasche liegt. Mutter- und Tochterrolle sind komplett vertauscht und als sich die beiden Frauen dann auch noch zur gleichen Zeit schwanger unter einem Dach wiederfinden, ist der große Eklat unausweichlich. Denn genauso wenig wie Mado inmitten ihres Jugendwahns bereit ist, erneut Mutter oder gar Großmutter zu werden, kann Avril sich ihre eigene Mutter als späte Mutter vorstellen!
Wie die Mutter, so die Tochterist eine berührende und dabei ebenso komische wie tiefgründige Liebeserklärung an alle Mütter und Töchter – und ja, auch die Väter dieser Welt! – die auf gänzlich lebensbejahende Art zeigt, dass, ganz gleich wie unterschiedlich Mutter-Tochter-Beziehungen auch sein mögen, am Ende nur eines zählt: das unzertrennbare Band der Liebe, das alle verbindet.
Für den zielstrebigen Rookie eröffnet sich nach einer lebensgefährlichen Mission eine neue Tür. Im Krankenhausbett erwachend, wird ihm bescheinigt, einen Test bestanden zu haben. Er ist nun Teil des „Jenseits“. Die Welt, die ihn jetzt erwartet, ist nicht weniger gefährlich. Ganz im Gegenteil: Zeitparadoxien, lebensgefährliche Verfolgungsjagden und Aufträge in luftiger Höhe erwarten ihn. Als Teil eines Teams soll er an einer streng geheimen Mission arbeiten, über dessen wahren Hintergründe nur wenige Bescheid wissen. Angeblich geht es darum, den Dritten Weltkrieg zu verhindern, hinter dem sich jedoch nicht der nukleare Holocaust verbirgt, sondern ein weitaus schlimmeres Schicksal für die Menschheit.
Von seinem Auftraggeber erhält er ein Wort, das die Puzzlestücke zusammenfügen soll: „Tenet“. Mit dessen Hilfe verschafft sich der Rookie Zugang zu den mächtigsten wie gefährlichsten Männern der Welt. Dank der Ehefrau des russischen Geschäftsmanns Alexei Sator soll er hinter ein Geheimnis kommen, dass den Lauf der Zeit verändern wird. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, der seine menschliche Vorstellungskraft herausfordert.
„Ein visuell rauschhaftes und konzeptionell bahnbrechendes Science-Fiction-Action-Meisterwerk – auf einem Level mit Inception!“ (filmstarts.de)
Es ist ein Märchen in realistischen Bildern, das die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi in Körper und Seeleerzählt. Bei der Berlinale hat sie Anfang des Jahres dafür den Goldenen Bären gewonnen. Enyedi zeigt einen Schlachthof in ruhigen dokumentarischen Szenen als nüchterne Erkundung eines brutalen Ortes. Doch dazu erzählt sie die unwahrscheinliche Liebesgeschichte zweier Menschen, die über etwas sehr Flüchtiges zueinander finden: über ihre Träume. Maria, die neu angestellte Kontrolleurin und Endre, der Geschäftsführer mit gelähmtem Arm, erleben nachts im Schlaf dieselbe Geschichte. Sie träumen von einem Hirsch und einer Hirschkuh im Wald. Es ist Winter, aber die Schneedecke, auf der die Tiere sich bewegen, ist noch nicht sehr dick.
„Ildikó Enyedis Film (…) ist eine behutsame Untersuchung des wohl schönsten aller Vorgänge: Zwei Seelen, die in zwei einander noch fremden Körpern wohnen, berühren sich. Das Erschütternde dieser Berührung erzählt Enyedi mit der Tiefe einer Philosophin und dem Eigensinn der Künstlerin.” DIE ZEIT
Während sich das Klettern zu einem gehypten Trendsport entwickelt, klettert Marc-André Leclerc allein, weit weg vom Rampenlicht. Er ist der geheimnisumwitterte Außenseiter der Szene. Die Besteigungen abgelegener Steilwände, die der 23-Jährige unternimmt, gehören zu den gewagtesten Solo-Touren der Geschichte. Dennoch zieht er kaum Aufmerksamkeit auf sich. Ohne Kameras, ohne Seil und ohne Spielraum für Fehler sind Leclercs Bergbesteigungen der Inbegriff des Solo-Abenteuers.
Regisseur Peter Mortimer (Durch die Wand) ist von Leclercs Leistungen fasziniert und möchte einen Film über ihn machen. Aber der kanadische Solo-Bergsteiger ist schwer fassbar: Er ist ein öffentlichkeitsscheuer Nomade, besitzt weder ein Telefon noch ein Auto und ist eher abgeneigt, seine pure Vision des Bergsteigens mit einem Filmteam zu teilen.
Es fällt Peter Mortimer schwer, mit Leclerc Schritt zu halten und zugleich werden dessen Solo-Touren immer umfangreicher und kühner. Einige Top-Bergsteiger staunen über Leclercs Leistungen, andere hingegen sind besorgt und meinen, er gehe zu große Risiken ein. Dann begibt sich Leclerc auf ein historisches Abenteuer in Patagonien, das die Möglichkeiten des Solo-Bergsteigens neu definiert.
„Der Alpinist“ ist ein intimer Dokumentarfilm über einen visionären Bergsteiger, der trotz der möglicherweise dramatischen Folgen konsequent seinen eigenen Weg geht. In spektakulären Aufnahmen werden auf der Kinoleinwand die Größe, Schönheit und Gefahr des Kletterns spürbar. „Free Solo-Star Alex Honnold, einer Leclercs größter Bewunderer, kommt ebenso zu Wort wie der Südtiroler Pionier Reinhold Messner: »Ohne die Möglichkeit des Todes wäre das Klettern keine Kunst«. (Polyfilm)
„Absolut mitreißend, angsterregend und hypnotisierend“ (Variety)
„Ein Film, den man auf der größtmöglichen Leinwand erleben sollte.“ (Time Out)
„Atemberaubend“ (The Hollywood Reporter)
Critics Choice Documentary Awards: Bester Sportdokumentarfilm
Hollywood, Ende der 1920er-Jahre. Mit der Einführung des Tonfilms beginnt der Stern des Stummfilmstars George Valentin zu sinken, während die von ihm entdeckte Peppy Miller, die heimlich in George verliebt ist, die Erfolgsleiter nach oben klettert. Michel Hazanavicius' außergewöhnlicher Schwarzweißfilm in perfekter Stummfilm-Ästhetik ist eine liebevolle und beglückend detailverliebte Hommage an das Goldene Zeitalter Hollywoods.
Michel Hazanavicius gelingt das Kunststück, das Publikum – zumindest innerlich – in einer Szene laut auflachen und in der nächsten still aufschluchzen zu lassen – ohne Ton, ohne Farbe. Sein Werk ist voll von Anspielungen auf Filmklassiker der 20er und 30er Jahre. Dennoch hat Hazanavicius den Stil der Stummfilme nicht einfach kopiert. Man merkt dem Film in keinem Moment an, wie schwer es sein muss, eine komplexe Handlung ohne Worte zu erzählen.
In komplex konstruierten Bildern und berückend schönen Landschaftsaufnahmen erzählt der taiwanesische Arthouse-Regisseur Hou Hsiao-Hsien ein verwickeltes historisches Epos mit Martial-Arts-Elementen. Im China des 9. Jahrhunderts soll die kaisertreue Auftragsmörderin Nie Yin-Niang ihren Cousin umbringen – den sie einst hätte heiraten sollen. Nie Yin-Niang muss zwischen ihren Gefühlen, ihrem politischen Gespür und ihrer Ehre als Profikillerin navigieren.
Mit The Assassinnimmt der Regisseur seine sehr eigene Interpretation des Genres vor. Der Film ist vor allem hypnotisches, berückendes Bilderkino. Hous vielfach geschichtete Innenräume, in denen Vorhänge, Wandpaneele, Fenster, und Wimpel bis zu ein Dutzend Bildebenen bauen, erinnern an die komplexen Kompositionen von Max Ophüls. Die Außenaufnahmen entführen in zauberhaft einsame Landschaften im Nordosten Chinas, die in ihrer monochromen Farbigkeit an chinesische Tuschezeichnungen erinnern. Der ruhige, fast meditative Strom der Szenen wird immer wieder abrupt durch kurze, stakkatohafte, nahezu realistische Martial-Arts-Sequenzen unterbrochen, die von den aufwändigen Tanzchoreografien eines Zhang Yimou meilenweit entfernt sind.
Asian Film Awards 2106: Bester Film, Beste Regie, Beste Schauspielerin
Filmfestspiele Cannes 2105: Beste Regie, Bester Soundtrack
Die fleißige und diskrete Jane (die frischgebackene Emmy-Gewinnerin Julia Garner) ist die neue Assistentin eines mächtigen Filmproduzenten. Ohne eine Miene zu verziehen, reinigt sie das Sofa im Chefbüro, nachdem junge Schauspielerinnen zu einem „Meeting“ dort waren. Zu sehen bekommt sie ihren Boss praktisch nie, doch in der Firma ist die Angst vor ihm allgegenwärtig. Ihre männlichen Kollegen wälzen heikle Chef-Angelegenheiten gerne auf Janes Tisch ab. Doch allmählich erträgt sie das Schweigen über die fragwürdigen Vorkommnisse nicht mehr…
Ohne je den Namen Harvey Weinstein zu nennen, offenbart The Assistant, wie systematischer Machtmissbrauch funktioniert.
„Eine großartig aufspielende, zweifache Emmy-Gewinnerin Julia Garner. … und ein brillant umgesetzter Film.“ (Tagesanzeiger Zürich)
„The Assistant lässt einem das Blut in den Adern gefrieren – und bringt es gleichzeitig zum Kochen. Ein unbequemer Film, der mit ruhigen Tönen einen ins Mark gehenden Knalleffekt erzeugt.“ (filmstarts.de)
Deauville Film Festival 2020, Louis Roederer Directing Prize
Heartland Film Festival 2020, Truly Moving Picture Award
Padraic und Colm leben auf einer abgelegenen Insel an der Westküste Irlands. Sie sind schon ihr Leben lang Freunde. Der Schrecken ist groß, als Colm plötzlich beschließt, ihre Freundschaft zu beenden. Mit der Unterstützung seiner Schwester Siobhan, die gemeinsam mit dem Sohn des örtlichen Polizisten ihre ganz eigenen Probleme in der kleinen Inselgemeinde hat, versucht der am Boden zerstörte Padraic, ihre Freundschaft wieder aufleben zu lassen. Doch Colm stellt ihm ein schockierendes Ultimatum, um seine Absicht klarzumachen. Die Ereignisse beginnen zu eskalieren und komplett aus dem Ruder zu laufen.
„Nach Komödie mag sich das zwar nicht unbedingt anhören. Doch Martin McDonagh – der zuletzt mit Three Billboards Outside Ebbing, Missouri bewies, dass er das hervorragend kann – balanciert die im Grunde traurige Handlung höchst unterhaltsam mit sattem, schwarzem Humor aus und verliert die essenziellen Themen – vom Bedürfnis nach Freundschaft bis zur Angst vor dem Tod – nicht aus dem Blick.“ (Viennale)
Eine bitterböse, von einem grandiosen Cast getragene Allegorie auf den Irischen Bürgerkrieg – und zugleich eine stoisch-schwarzhumorige Komödie, wie sie so wohl wirklich nur die Iren zustande bringen können. (filmstarts.de)
Sofia Coppolas Adaption des Romans The Beguiledvon Thomas Cullinan spielt im Jahr 1864 an einer Mädchenschule in Virginia. Als der Bürgerkrieg wütet, wird das Miss Martha Farnsworth Institut von der Außenwelt geschützt – bis zu dem Tag an dem ein verwundeter Soldat in der Nähe entdeckt und aufgenommen wird.
Nun gerät das geregelte Leben der Frauen durch seine Anwesenheit aus den Fugen, denn schon nach kurzer Zeit erliegen die Frauen dem Charme des Soldaten – Eifersucht und Intrigen vergiften zunehmend das Zusammenleben. Es beginnt ein erotisch aufgeladenes Spiel mit unerwarteten Wendungen, das Opfer auf beiden Seiten fordert.
Die Verführtenbasiert auf dem gleichnamigen, 1966 veröffentlichten US-amerikanischen Roman von Thomas Cullinan. Das Buch war bereits 1971 von Don Siegel als Betrogen(OT: The Beguiled) erstmals verfilmt worden. Damals spielte Clint Eastwood den Soldaten John McBurney und Geraldine Chaplin die Schuldirektorin.
Cannes Film Festival 2017: Beste Regie