Filmforum Archiv
Sterbenist ein grandioser Film über die Intensität des Lebens angesichts der Unverschämtheit des Todes. Er ist zart und brutal, absurd lustig und todtraurig, furchtbar bitter und manchmal überraschend schön.
In Sterben geht es um die Familie Lunies, die schon lange keine mehr ist. Erst als der Tod, der alte Bastard, auftaucht, begegnen sie sich wieder. Lissy Lunies, Mitte 70, ist im Stillen froh darüber, dass ihr dementer Mann langsam dahinsiechend im Heim verschwindet. Doch ihre neue Freiheit währt nur kurz, denn Diabetes, Krebs, Nierenversagen und beginnende Blindheit geben ihr selbst nicht mehr viel Zeit. Im Zentrum dieses Panoptikums der Todgeweihten aber steht ihr Sohn, der Dirigent Tom Lunies. Mit seinem depressiven besten Freund Bernard arbeitet er an einer Komposition namens „Sterben“ und der Name wird zum Programm. (polyfilm)
„Eine fesselnde, urkomische und sich am exzessiven Erzählen erfreuende Meditation über das Sterben nahestehender Menschen und über die Gefühllosigkeit, die einen in solchen Situationen manchmal beherrscht.“ (Der Standard)
Berlinale 2024: Silberner Bär, Bestes Drehbuch, Gilde Filmpreis, Preis der Leserjury der Berliner Morgenpost | Deutscher Filmpreis 2024: 9 Nominierungen (darunter Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch etc)
In einer verschlafenen Kleinstadt betreibt Erik eine Motorrad-werkstatt. Auf seinem Unterarm ist zwar das verräterische Wort "Halunke" eintätowiert, dennoch erweckt er den Anschein eines braven Durchschnittsbürgers. Die Beziehung zu seiner Freundin Julia ist harmonisch, und auch deren Tochter Linda mag den Ersatz-Papa sehr. Doch plötzlich taucht der mysteriöse Henry auf, der ihn wie ein finsterer Schatten verfolgt. Je mehr Erik versucht, den diabolischen Gast abzuschütteln, desto tiefer dringt Henry in sein Leben ein. Als auch noch der brutale Gangster Keitel ins Spiel kommt und nicht nur Erik, sondern auch Julia und Linda bedroht, gerät die scheinbar heile Welt völlig aus den Fugen.
Nach seinem preisgekrönten Debütfilm Schwerkraftpräsentiert Regisseur Maximilian Erlenwein einen ebenso packenden wie philosophisch grundierten Mystery-Thriller.
"Regisseur Erlenwein und sein Kameramann Ngo The Chau spielen virtuos mit Licht und Schatten, mit ausgedünnten Farben und harten Kontrasten. Einen deftigen Akzent setzt dabei Georg Friedrich, der sich als verkrüppelter Gangsterboss chargierend bis zum Anschlag an den Rand der Karikatur berserkert.(filmstarts.de)
Der neunjährige Alexander wächst in einem kleinen Haus, mit kleinem Garten, bei seiner liebevollen Großmutter auf. Sie lehrt ihn Revolverheldenzitate, Opernarien zu dirigieren und die Lufttemperatur zu erfühlen. An seinem zehnten Geburtstag verspricht er ihr, sich niemals zu verlieben, um nicht den gleichen schicksalhaften Weg zu betreten, wie es sein Vater getan hat. Jeden Sonntag besucht Alexander ihn und muss dafür in das dunkle Tunnelsystem der Wiener U-Bahn hinabsteigen.
Als junger Mann beginnt Alexander, sich um seinen Vater zu sorgen. Er beschließt, in seiner Nähe zu sein. Mit der Rolltreppe fährt er in die Tiefe zu seinem neuen Arbeitsplatz. Ein kleines Fundbüro der Wiener Linien im weitverzweigten U-Bahn System. Dort begegnet er zum ersten Mal der wunderschönen und temperamentvollen Caro. Und hat er sich zuvor zweimal erfolgreich gegen die Liebe gewehrt, stürzt ihn sein Versprechen in eine bittersüße Welt, in der Alexander von Caro viermal erschossen wird und er für sie in einem leidenschaftlichen und dramatischen Kampf um Leben und Tod den Winter in den Sommer holt. (Filmladen)
Er war an der Gründung eines der erfolgreichsten Unternehmen der jüngeren Vergangenheit beteiligt. Apple hat die populäre Kultur geprägt wie kaum ein anderer Konzern: iPod, iPhones, iMac – wer heute etwas auf sich hält, kommt ohne diese Statussymbole nicht weit. Einen erheblichen Anteil daran hatte Steve Jobs – auch wenn seine Arbeit nicht unumstritten war. Das Biopic Steve Jobsversucht genau diesem Spannungsverhältnis zwischen Verehrung und Verachtung gerecht zu werden und setzt sich durchaus kritisch mit der Figur des CEOs von Apple auseinander. Aus dem Leben von Jobs werden dafür drei markante Punkte herausgegriffen – bezeichnenderweise allesamt Präsentationen von Produkten. Wie kaum ein anderer verstand er es, sich selbst und seine Produkte bei solchen Vorführungen zu glorifizieren, ein entscheidendes Detail beim Aufbau des Apple-Mythos.
Vom Macintosh 1984 über den NeXT 1988 bis hin zum iMac 1998 wird in drei Episoden beleuchtet, wie Steve Jobs mit seinem herrischen Führungsstil und seinen Visionen Erfolge feierte und gleichzeitig seine Kollegen gegen sich aufbrachte.
Golden Globe 2016 für Kate Winslet und das Drehbuch von Aaron Sorkin
Mein Leben ohne Gestern
Mittwoch deutsche Fassung, Freitag Original mit Untertitel!
US 2014 | 101 min | Mi: dt. Fassung, Fr: OmU | R u. B...
Alice Howland ist glücklich verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Weil die Sprachwissenschaftlerin gelegentlich an Orientierungslosigkeit leidet oder bei einer Rede ungewöhnlich lange nach einem Wort sucht, lässt sie sich bei einem Spezialisten untersuchen. Das Ergebnis der Tests ist niederschmetternd: Alice leidet an einer seltenen, vererbbaren Form von Alzheimer. Zunächst versucht Alice gemeinsam mit ihrem Ehemann, ein normales Leben zu führen und ihrer Lehrverpflichtung nachzugehen. Doch mit der Zeit treten die Symptome der Krankheit immer stärker zutage, und der Kampf gegen die verlorenen Erinnerungen wird immer anstrengender. Alice beschließt ein Notfallprogramm für die Zeit des totalen Gedächtnisverlusts.
"Zunehmend gerät dabei das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter in den Mittelpunkt, zwischen Juliane Moore und Kristen Stewart, zwei Generationen von Schauspielerinnen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Während Stewart langsam beginnt, die Bürde ihres frühen, aber auch einseitigen Ruhms durch die 'Twilight'-Saga abzulegen, ist Moore eine etablierte Größe, war schon vier Mal für den Oscar nominiert und gilt schon jetzt als Favoritin für die nächste Verleihung. Durchaus zu Recht, denn sie spielt ihre Rolle mit großer Zurückhaltung, greift nicht auf plakative emotionale Momente zurück, sondern macht die Tragik ihrer Figur auf subtile Weise greifbar." (Programmkino.de)
„Ein filmischer Meilenstein“ (Hollywood Reporter)
Golden Globe 2014 und viele weitere Auszeichnungen bei Filmfestivals für Julianne Moore als Beste Hauptdarstellerin
Nominierung für den Oscar als Beste Hauptdarstellerin
Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit der Aktion Demenz. Deshalb zeigen wird den Film am Mittwoch in der Deutschen Fassung und nur am Freitag in der englischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit
UK, IT 2013 | 92 min | OmU | Regie und Buch: Uberto...
John May ist korrekt vom Scheitel bis zur Sohle. Für seinen Beamten-Job braucht er einige detektivische Fähigkeiten: Ist jemand gestorben, muss May die Hinterbliebenen ausfindig machen. Da diese aber – wenn sie überhaupt existieren – oft keinen Finger rühren wollen, kümmert sich May selbst um alles: Er organisiert einen Pfarrer, schreibt die Abdankungsrede und sorgt für die passende Musik, um seinen „Klienten“ einen würdigen Abschied zu erweisen.
Als May seine Stelle aufgrund von Spar-Maßnahmen verliert, bietet sich ihm eine letzte Gelegenheit, sein Können zu beweisen. Auf den Spuren eines verstorbenen Nachbarn macht er sich auf eine befreiende Reise, die ihn erstmals dazu bringt, sein eigenes Leben mit allen Aufregungen und Gefahren zu wagen…
Gespielt wird John May vom großartigen Eddie Marsan, den man vor allem aus kleineren Rollen bei Mike Leigh, Martin Scorsese oder Terrence Malick kennt.
Filmfestival Venedig 2013
C.I.C.A.E. Award (Preis des int. Verbands der Filmkunstheater, Bester Film)
Pasinetti Award (Bester Film)
Premio Cinematografico "Civitas Vitae prossima"
Venice Horizons Award (Beste Regie)
Reykijavik International Film Festival 2013: Preis der Internationalen Filmkritik
Ein Familienvater bezahlt Prostituierte dafür, dass diese sich in Rollenspielen als seine Tochter ausgeben. Die schockierende Entdeckung einer lebenslang verheimlichten Obsession erschüttert ein fragiles familiäres Gefüge. Der Sohn macht sich Vorwürfe, er muss herausfinden, ob sein Vater seine Fantasien auch ausgelebt hat, die Schwester will alleine sein, um ihre Erinnerungen einzuordnen. Die Mutter zieht trotz ihrer Zweifel eindeutige Konsequenzen, und der Vater muss einen Weg finden, mit der Scham und den Schuldgefühlen umzugehen.
Die introvertierte Gymnasialschülerin Masha sieht sich selbst als Außenseiterin, wenn sie nicht mit Yana und Senia herumhängt, die ihren Status als Nonkonformistin teilen. Während sie sich durch eine intensive Zeit vor dem Abschluss navigiert, verliebt sich Masha und ist gezwungen, ihre Komfortzone zu verlassen.
Ein Blick in die Herzen und in die Leben einer Gruppe Jugendlicher in der Ukraine. Stop-Zemlia - halte die Welt an!
„Es ist ein lässiger, leichter Film. Ein Film, der bezaubert und bezaubern will. Katharyna Gornostai erzählt in ihrem Spielfilmdebüt rund um ihre Hauptfigur gleich von einer ganzen Handvoll Jugendlicher zwischen Pubertät und Erwachsenwerden. Sie tut dies virtuos, charmant und einfallsreich.“ (swr.de)
Auszeichnung mit 23 internationalen Filmpreisen, u. a. bei der Berlinale 2021
In Kooperation mit dem Soroptimistinnen Club Bregenz/Rheintal
Medienpartner: Stadt Bregenz, Ukrainischer Verein Vorarlberg, aha Jugendinfo, Caritas
Hektik, Stress, Leistungsdruck und permanenter Einsatz: vier Menschen zwischen Berlin und London, die im Alltag stark gefordert sind, suchen die Stille und Ruhe der Meditation, um in ihrem Leben besser gewappnet zu sein. Im Rückzug auf sich selbst, in der Fokussierung auf das Elementare wollen sie die Kraft für Veränderungen finden.
Der Film begleitet sie zu ihren Kursen und wir erleben, was Meditieren in der Praxis bedeutet und wie es uns verändern kann. Berühmte Meditationslehrer und -lehrerinnen geben Tipps: Lama Ole Nydahl, Anselm Grün, Fred von Allmen, Marie Mannschatz, Bhante Nyanabodhi, L. Tenryu Tenbreul und andere erklären den philosophischen Hintergrund des Meditierens und erläutern die unterschiedlichen Varianten des in der Stille Sitzens.
"Ein wunderbarer, inspirierender Film" (Yoga Aktuell)
"Dank seiner motivierenden Machart ist Stopping – Wie man die Welt anhält allen stressgeplagten Zuschauern zu empfehlen.“ (Cinetastic)
Seit eh und je ist das Mittelmeer einer der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte der Welt. Es wird Tag und Nacht überquert, genutzt und genossen, gefürchtet und geliebt. Stories from the Sea porträtiert Menschen auf drei Schiffen, die diesen Meeresraum als Sehnsuchtsort, Arbeitsplatz und Ort menschlicher Begegnungen erleben. Das allumfassende blaue Wasser, die stete Wellenbewegung und der ferne Horizont sind Elemente, die alle Figuren verbinden, so unterschiedlich die Motivation, sich auf See zu begeben, auch ist. (Fahrenheit Films)
„Jola Wieczorek hat in diesem interessanten Debüt nach einer Reihe von Kurzfilmen eine außergewöhnliche Sensibilität und große Regiereife bewiesen. Ihr Stories from the Sea ist eine Reise zu fernen Zielen, die uns unweigerlich wieder mit uns selbst in Kontakt bringt. Ein frischer Wind, der uns amüsiert, zum Nachdenken anregt und uns bewegt.“ (Cinema Austriaco)
Max-Ophüls-Preis 2022, Beste Musik einer Doku
Hannah Maynard, Anklägerin am Kriegsverbrechertribunal in Den Haag, gelingt es, die in Berlin lebende Bosnierin Mira zu überzeugen, als Zeugin im Prozess gegen einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher auszusagen. Im Spannungsfeld zwischen Wahrheitssuche, den Drohungen bosnisch-serbischer Nationalisten und den Interessen internationaler Politik beginnt Hannah zu begreifen, dass ihre Gegner nicht nur auf der Anklagebank, sondern auch in den eigenen Reihen zu finden sind.
STURM wurde im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2009 uraufgeführt und mit dem Amnesty International Filmpreis, dem Preis der Leserjury der Berliner Morgenpost und dem Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater ausgezeichnet. Zu den weiteren Filmpreisen zählen der Autoren-Preis der Frankfurter Autorenstiftung und der Bernhard-Wicki-Filmpreis 2009.
In Gibraltar sticht Rike allein mit ihrem Segelboot in See. Ziel ist die Atlantikinsel Ascension Island. Doch der Segelturn endet jäh, als sie sich nach einem Sturm in unmittelbarer Nachbarschaft eines überladenen, havarierten Fischerbootes wiederfindet. Rund hundert Menschen drohen zu ertrinken. Rike folgt der gängigen Rettungskette und fordert per Funk Unterstützung an. Als ihre Hilfsgesuche unbeantwortet bleiben, die Zeit drängt und eine Rettung durch Dritte unwahrscheinlich wird, muss sie eine Entscheidung treffen ...
„Styx ist zunächst einfach ein toller Segelfilm über eine Frau, die weiß, was sie will, und zupackt. Bis zu dem Moment, in dem schlagartig eine ganz andere Realität in den auf der Yacht eindrücklich präsenten nordwestlichen Wohlstand hereinbricht und die Idylle stört. In Rikes Sichtweite steht ein Schiff voller Flüchtlinge still. Hilfe ist angesagt, doch was kann die einzelne Frau auf der viel zu kleinen Yacht allein auf hoher See anstellen?” (Walter Ruggle, trigon-film.org)
Berlinale 2018: Heiner Carow Preis, Label Europa Cinemas, Preis der Ökumenischen Jury und Panorama Publikumspreis
Viennale 2018: ExtraValue Filmpreis, und viele weitere Filmpreise
In Kooperation mit dem Bregenzer Segel-Club