Filmforum Archiv
Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters teilt die achtjährige Simone ein kostbares Geheimnis mit ihrer Mutter Dawn. Das Mädchen ist überzeugt, dass ihr Vater in dem mächtigen Feigenbaum vor ihrem Haus weiter über die Familie wacht, dass er ihr auf magische Weise durch die raschelnden Blätterzuflüstert. Als sich zwischen Dawn und ihrem neuen Arbeitgeber George eine wachsende Nähe entwickelt, verbringt das Mädchen immer mehr Zeit hoch oben in den Ästen. Und es scheint, als würde sich der Baum mit der eifersüchtigen Simone solidarisieren. Bald kommt es zu einer Kraftprobe zwischen Mensch und Natur, zwischen Mutter und Tochter.
„In der Verfilmung von Judy Pascoes Bestseller fängt die französische Regisseurin Julie Bertucelli auf beeindruckende Weise die ebenso archaische wie magische, bedrohliche und beschützende Kraft der australischen Natur ein. Eine Geschichte über Liebe und Tod, Trauer und Träume, Traurigkeit und Glück, erzählt mit der Wucht eines antiken Dramas und der Magie großer Gefühle, getragen von einer großartigen Charlotte Gainsbourg." polyfilm
„Eine sensibel inszenierte Parabel mit wunderschönen Bildern, deren stiller Kraft man sich nicht entziehen kann.“ kinozeit.de
Amerika irgendwann in den 50er Jahren: Der Vater der Familie O’Brien (Brad Pitt) tut sein bestes um seine drei Söhne Jack, R.L., und Steve zu guten Männern zu erziehen. Dabei führt er die Familie mit strenger Hand und wird deshalb von seinen Kindern auch gefürchtet. Seine Frau hingegen ist das genaue Gegenteil. Sie verströmt Liebe und will die Kinder zu gefühlsvollen Menschen machen, denen alles Leben am Herzen liegt. Diese duale Erziehung der beiden Elternteile hat Jack (als Erwachsener: Sean Penn) stark geprägt und auch als er längst erwachsen und aktiv in der Geschäftswelt unterwegs ist taumelt er immer noch zwischen den Welten.
The Treeof Lifeverbindet eine Familientragödie aus Texas mit der Geschichte des Universums. Die Familiengeschichte wird fragmentarisch aus der Sicht des erwachsenen Sohnes erzählt, mit Natur- und Trickaufnahmen kombiniert und mit existenziellen Fragen aus dem Off unterlegt.
The Treeoflife feierte seine Premiere im Wettbewerb der 64. Filmfestspiele von Cannes. Dort wurde der Film mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.
Elli ist ein Android und lebt bei einem Mann, den sie Papa nennt. Sie lassen sich durch den Sommer treiben, schwimmen tagsüber im Pool und abends nimmt er sie mit ins Bett. Er hat sie nach einer Erinnerung erschaffen, die ihr nichts und ihm alles bedeutet. Für sie ist es lediglich eine Programmierung, der sie folgt – eines Nachts, tief in den Wald hinein, einem verblassenden Echo hinterher. Die Geschichte einer Maschine und der Geister, die wir alle in uns tragen. (The Hollywood Reporter)
„The Trouble with Being Born ist kein Film über eine künstliche Intelligenz, sondern über ein Gefäß – ein Echo, ein verblassendes Flackern von Bedeutungen und Aufladungen – und über die Menschen, die sich in den Verschränkungen ihrer Erinnerungen zu verlaufen scheinen und ohne es zu ahnen zu den Geistern ihrer eigenen Geschichte geworden sind. Ich vermute, es sind die Geister, die wir schon immer gewesen sind.“ (Sandra Wollner)
Berlin Internation Film Festival 2020 – Encounters Award – Special Jury Prize
Diagonale 2020 – Großer Diagonalepreis, Schauspielerpreis für Dominik Warta
Viennale 2020 – Spezialpreis der Jury
Brendan Fraser gibt im neuen Film von Darren Aronofsky ein überwältigendes Comeback. The Whale erzählt die Geschichte des zurückgezogen lebenden Charlie, der einen letzten Versuch unternimmt, sich nach langer Zeit mit seiner Tochter zu versöhnen. Ein beeindruckender und zutiefst bewegender Film über die menschliche Suche nach Liebe und die Kraft der Vergebung. (Panda Filmverleih)
„The Whale wurde in der Filmpreissaison 2022/23 bisher für über 130 internationale Film- bzw. Festivalpreise nominiert, von denen das Werk mehr als 30 gewinnen konnte. Vielfach ausgezeichnet oder nominiert wurde die Leistung von Hauptdarsteller Brendan Fraser.“ (Wiki)
Sind Wale Individuen mit der Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und Intelligenz? Janie Wray und Hermann Meuter sind fest davon überzeugt. Seit 15 Jahren dokumentieren die beiden Wal-Forscher das Verhalten von Orcas, Buckel- und Finnwalen an der Westküste Kanadas. 70 Meilen von ihren Forschungsstationen entfernt liegt die kleine Küstenstadt Kitimat. Hier wird eine gigantische Exportanlage für Flüssiggas (LNG) geplant. Auf Supertankern soll das Gas nach Asien exportiert werden. Was die Tankerroute für die Wale bedeuten wird, ist nicht absehbar.
In ihrem Film wirft Regisseurin Mirjam Leuze die Frage auf, ob wir Menschen das Recht haben, die Welt ausschließlich nach unseren Bedürfnissen zu formen. Was wäre, wenn Selbstwahrnehmung, Mitgefühl und Denken nicht ausschließlich menschliche Fähigkeiten wären?
Wir zeigen den Film in Kooperation mit dem Kunsthaus Bregenz. Mit der Kinokarte erhalten Sie vom 8. bis 11. Juni freien Eintritt zur Ausstellung von Monira Al Qadiri.
Medienpartnerschaft mit dem Naturschutzbund
Die Karte meiner Träume
FR, CA 2013 | 105 min | EOmdU | R: Jean-Pierre Jeunet
Der 12-jährige T.S. Spivet lebt mit seiner Familie in Montana. Seine Mutter, welche er nur Dr. Clair nennt, ist Wissenschaftlerin und sein Vater ist ein leidenschaftlicher Cowboy. Der kleine Junge begeistert sich für das Zeichnen von Landkarten und liebt es, kleinere Dinge zu erfinden. Als er eines Tages einen Anruf des Smithsonian Institute erhält, welche ihm einen Preis für die Erfindung des Perpetuum Mobiles verleihen möchten, beschließt er sich ganz alleine auf den Weg zu machen und den Preis entgegen zu nehmen.
The Young and Prosigious T. S. Spivetbasiert auf dem ersten Buch The Selected Works of T.S. Spivetdes Autors Reif Larsen. Kein geringerer als Jean-Pierre Jeunet hat sich des Films sowohl als Regisseur als auch als Produzent und Drehbuchautor angenommen. Wer, außer dem Macher von Die Stadt der verlorenen Kinder (1993) und Die fabelhafte Welt der Amélie(2001), könnte eine magische und bezaubernde Geschichte besser inszenieren als er? (filmkritiken.de)
Bei der 39. César-Verleihung wurde Die Karte meiner Träume für die beste Kameraarbeit ausgezeichnet.
Regisseur und Drehbuchautor Jonathan Glazer ließ sich für den Film von dem gleichnamigen Buch des verstorbenen Autors Martin Amis inspirieren. Sein in deutscher Sprache gedrehter Film beleuchtet die Schrecken des Holocaust aus der Perspektive von Rudolf und Hedwig Höß, dem Kommandanten von Auschwitz und seiner Familie, die in ihrem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein äußerst privilegiertes Leben führen.
„Wichtiger noch als Sprache und Bilder ist die Tonspur, denn Geräusche lassen sich anders als Bilder kaum ausblenden. Man hört Schreie, Schüsse oder Kommandos – die oft mit Ansichten einer Sommeridylle kontrastieren. Dieser totale Gegensatz von Bild- und Ton-Ebene (...) trägt entscheidend zum nachhaltigen Unbehagen bei, das der Film auslöst. (kunstundfilm.de)
„ein Kunstwerk (...), so ansprechend und hässlich wie das Leben, gleichermaßen fantastisch und banal.“ (film-rezensionen.de)
Oscars 2024, Bester Internationaler Film, Bester Ton
Cannes 2023, Grand Prix du Festival, FIPRESCI-Preis, Bester Ton
Und über weitere 50 internationale Auszeichnungen
Medienpartnerschaft: Jüdisches Museum Hohenems | Johann-August-Malin-Gesellschaft | OeAD erinnern:at
Thelma verlässt ihre streng religiöse Familie an der idyllischen norwegischen Westküste, um in Oslo ein Studium zu beginnen. Das Campusleben lockt mit neuen Versuchungen: Als Thelma ihre Kommilitonin Anja kennenlernt, entwickelt sich zwischen den beiden eine starke Anziehungskraft. Gleichzeitig beginnt Thelma unter unerklärlichen, epilepsieartigen Anfällen zu leiden, die an Häufigkeit und Intensität zunehmen, je mehr sie ihre Freiheit auskostet. Thelma ahnt, dass mysteriöse Kräfte in ihr die unheimlichen Anfälle auslösen. Auf der Suche nach Antworten stößt sie auf ein dunkles Geheimnis: Ihre Gabe kam schon einmal zum Vorschein ... (film.at)
Der preisgekrönte Regisseur Joachim Trier präsentiert mit Thelma einen sinnlichen Mystery-Thriller über eine junge Frau zwischen Unterdrückung und Verführung. Auf visueller Ebene besticht der norwegische Oscar®-Beitrag als meisterhafte Verneigung vor dem Kino der 80er Jahre. Getragen von der phantastischen, jungen Hauptdarstellerin Eili Harboe entwirft Thelma übernatürliches Kino zwischen faszinierender Bilderpracht und entfesselter Symbolsprache. (thimfilm)
„Einer der besten Filme des Jahres.” (Esquire)
7 Internationale Filmpreise bei den Festspielen in Mar del Plata, Denver, Houston, Norwegischer Filmpreis, u.a.
Dieser zutiefst beeindruckende Dokumentarfilm von Peter Jackson schildert den Alltag britischer Soldaten im Ersten Weltkrieg. Unter Verwendung modernster Technik (digitale Restaurierung, Kolorierung, Ändern der Bildrate) erweckt der neuseeländische Regisseur historisches Filmmaterial aus den Archiven des Imperial War Museum zum Leben, wie man es noch nie zuvor gesehen hat. Kommentare stammen nicht von einem Erzähler, sondern von Veteranen und Zeitzeugen aus BBC-Tonaufnahmen der 1960er und 70er Jahre. Noch nie konnte ein Film intensiver vermitteln, wie sich der Erste Weltkrieg für die Soldaten an der Front angefühlt hat.
„Jackson konzentriert sich auf die Erfahrung der einfachen Soldaten an der Westfront, viele davon im Teenageralter, zeigt dabei aber nicht nur das Grauen, sondern auch Situationen, in denen gelacht wurde, auch wenn es nichts zu lachen gab.“ (Neue Zürcher Zeitung)
Publikumsgespräch mit Historikerin Simone Drechsler im Anschluss an den Film.
In Kooperation mit: Grüne Bildungswerkstatt Vorarlberg, erinnern.at, acus - Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie, Renner Institut, Vorarlberger Landesbibliothek
This Ain't Californiaist die Geschichte einer besonderen Freund-schaft, die sich verliert, als die Freiheit beginnt. Die modern erzählte Collage der Erinnerung ist ein dokumentarischer Trip durch die kuriose Welt der „Rollbrettfahrer“ in der DDR der Achtzigerjahre. Allein die Tatsache, dass sich dieser kalifornische Spaß auch jenseits der Mauer finden ließ, ist bereits Sensation genug. Regisseur Marten Persiel schafft es, eine Subkultur der DDR zu zeigen, über die es noch nie einen Film gegeben hat – frei von den gängigen Klischees. Zusammen mit den Produzenten Ronald Vietz und Michael Schöbel von der Wildfremd Production ist es dem Regisseur gelungen, die Helden der Szene von damals heute wieder zusammen zu bringen. Sie erzählen von wilden Partys, von der ersten Liebe, den Freunden, die sich nach der Wende aus den Augen verloren hatten und vom Aufeinandertreffen der west- und ostdeutschen Skater.
“So lässig und unterhaltsam hatte bisher niemand über jugendliches Lebensgefühl in der DDR erzählt. Geballte Emotion, rasant und stilsicher geschnitten und von einem guten musikalischen Gespür. […] grandioser Film“(Zitty)
Kurzfilme aus Israel mit Publikumsgespräch
IL, Regie: Nurit Sharett, Guy Ben Ner, Itamar Rose,...
Nurit Sharett, Guy Ben Ner, Itamar Rose, Dana Levy, Roee Rosen und Dor Guez setzen sich in ihren Videos mit kontroversen Themen der israelischen Gesellschaft auseinander, von den sozialen Protesten des Sommers 2011 bis zu den gesellschaftlichen Feindbildern, mit Fantasien von Zugehörigkeit und Identität, mit dem Einfluss der Medien auf die Bewältigung des Alltags und der Besatzungspolitik.
Dor Guez wurde 1980 in Jerusalem geboren, mit arabischen und jüdischen Wurzeln. Als Künstler kombiniert er verschiedene Medien, vor allem Video und Fotografie. Er lehrt Geschichte und Theorie an der Bezalel Kunst- und Designakademie in Jerusalem und ist als Archivforscher für die Universität Tel Aviv tätig. 2009 gründete er das erste Archiv, das der christlich-palästinensischen Minderheit im Nahen Osten gewidmet ist. Olga Stefan, in Rumänien geboren und in den USA groß geworden, lebt als freie Kuratorin und Kunsthistorikerin in Zürich.
Nach den Filmen findet ein Gespräch zwischen der Kuratorin Olga Stefan und Nurit Sharett über Fragen der Identität, Zugehörigkeit und Nationalität statt (in englischer Sprache).
Eine Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems im Rahmen des
aktuellen Programms Familienaufstellung. Israelische Porträts.
Regen auf der Fensterscheibe, ein Feuerwehrauto, ein Kater, der unzählige Nachkommen gezeugt hat: Es ist das absichtlich absichtslose Schauen, das den Zufall zulässt, ein Erzählen und Erinnern auf Fährten, die Ruth Beckermann kreuz und quer durch Europa und rund ums Mittelmeer verfolgt. Nigerianische Asylbewerber in Sizilien, ein arabischer Musiker in Galiläa, bierselige Nationalisten in Wien, die kapitolinische Wölfin und drei verschleierte junge Frauen, die minutenlang versuchen, eine stark befahrene Straße in Alexandria zu überqueren. Fäden, Tücher und Textilien tauchen immer wieder auf wie Lesezeichen in einem Gewebe aus Reisebewegungen und Fluchtbewegungen.
Die Regisseurin Ruth Beckermann wird für ein Gespräch im Kino anwesend sein
Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum, Hohenems.