Filmforum Archiv
Zanan-e bedun-e mardan
Jugendgästehaus Benger-Areal | Eintritt frei | Nur bei guter Witterung | Wetterhandy: 0650 - 9923321
DE, AT, FR 2009 | 99 min | OmU | R: Shirin Neshat,...
Vier Frauen erleben für einige wenige Tage im Sommer 1953 das Gefühl von Freiheit. Und dies mitten in einem der verhängnisvollsten Momente der iranischen Geschichte, als der erste demokratisch gewählte Premierminister Mohammed Mossadegh durch einen von den USA und Großbritannien unterstützten Staatsstreich gestürzt wurde und den Schah wieder an die Macht brachte.
Ein verwunschener Garten vor den Toren Teherans. Hier treffen sich vier Frauen, deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnte – die kunstliebende Fakhri (AritaShahrzad), die junge Prostituierte Zarin (OrsiTóth), die politische Aktivistin Munis (ShabnamTolouei) und deren Freundin Faezeh (PegahFerydoni). Das Chaos, das nach einem Militärputsch in den Straßen Teherans herrscht, hat sie an diesem Ort zufällig zusammengeführt. Und die Flucht vor dem eigenen Schicksal.
Women withoutMen ist der erste Spielfilm der international renommierten Video-Künstlerin Shirin Neshat. Im September vergangenen Jahres erhielt sie hierfür beim 66. Internationalen Filmfestival von Venedig den Silbernen Löwen für die Beste Regie und den Preis der Unicef.
In Kooperation mit dem Jugendservice Bregenz
Wanda hat ein glückliches Leben. Sie ist erfolgreiche Oberärztin, Mutter einer 16-jährigen Tochter und einer Adoptivtochter aus Vietnam. Sie hat einen jüngeren Lebensgefährten und einen Ex-Mann, mit dem sie sich gut versteht. Und sie hat vor allem eines: Haltung. Schon in WG-Zeiten kämpften sie, ihr Ex Harald und ihre beste Freundin Elke für Frauenrechte, gegen Rassismus und die Auswüchse des Kapitalismus.
Wanda ist, wie könnte es anders sein, streng atheistisch. In diesem Haushalt gendern alle, und das gerne. Mit diesen Weltanschauungen wurden die Kinder zur Freiheit erzogen, und fast besteht das WG-Gefühl dank umfangreicher Patchwork-Familie noch immer: Ex-PartnerInnen, neue PartnerInnen und deren Kinder gehen ein und aus, und trotz gelegentlicher zwischenmenschlicher Strapazen klappt das für alle Beteiligten auch ziemlich gut. Genau deshalb zieht es Wanda so dermaßen die Schuhe aus, als ihr Tochter Nina bei der Familientherapie in aller Ruhe und Gelassenheit eröffnet, sie sei zum Islam übergetreten.
In Kooperation mit aha, Jugendservice Bregenz, Mädchenzentrum Amazone
Die Kunst des Widerstands
DE 2013 | 92 min | OmU | R u. B.: Désirée von Trotha
Im Januar 2011 fand das elfte internationale Festival au Désertin den Dünen vor Timbuktu (Mali) statt. Dazu eingeladen haben Tuareg oder besser gesagt Kel Tamaschek, wie sich die Sahara-Nomaden selbst nennen. Drei Tage und Nächte bietet das Festival eine ideale Plattform für die Begegnung mit diesem legendären Wüstenvolk, das sich nicht erst in Zeiten der Globalisierung zum Widerstand aufgerufen fühlt. Seit Beginn der Kolonialzeit finden sich die Kel Tamaschek in einer politischen Landschaft wieder, die ihre nomadische Lebensweise und damit den Fortbestand ihrer Jahrhunderte währenden Kultur gefährdet.
Die Republik Mali ist ein Vielvölkerstaat, zählt zu den zehn ärmsten Ländern der Welt und wurde wiederholt von bewaffneten Aufständen heimgesucht. In diesem spannungsgeladenen Umfeld setzt sich das Festival au Désert für Völkerverständigung und dauerhaften Frieden ein.
Die Musik der Tuareg feiert in jüngster Zeit Erfolge und gewann auch Grammys. Im Film geht es um Musiker und Poeten, um die Macht der Frauen, um Kamelhirten, Ex-Rebellen, Drogenschmuggler und die drohende Gefahr durch militante Salafisten.
Nominierung für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2013
FESPACO 2013 – Ouagadougou, Burkina Faso
Das Streben nach Gewinnmaximierung und grenzenlosem Wachstum hat die Ressource Mensch entdeckt. Carmen Losmann hat einen zutiefst beunruhigenden Film über moderne Arbeitswelten gedreht. Die Grenzen zwischen Arbeit und Lifestyle sollen verschwinden. Bei Auswahl, Motivation und Training der Mitarbeiter von morgen wird nichts dem Zufall überlassen. Selbstoptimierung steht auf dem Programm. Der Film heftet sich an die Fersen einer High-Tech-Arbeiterschaft, die hochmobil und leidenschaftlich ihre Arbeit zum Leben machen soll. Der Druck der Unternehmer wird in die Köpfe und Seelen der Mitarbeiter verlagert.
„Dieser mehrfach preisgekrönte Film gehört zu den aktuell wichtigsten gesellschaftspolitischen Filmen.“(epd Film)
„Eine hochinteressante, hellsichtige und beunruhigende Bestandsaufnahme des ‚Kapitalismus als Religion’“. (FAZ)
DOK Festival Leipzig 2011: Preis der internationalen Filmkritik + Preis der ökumenischen Jury Dokumentarfilmfestival Kassel 2011: Goldener Schlüssel
Sebastian und Maria, Giorgos und Elise, Farris und Daphne: drei unterschiedliche Liebespaare aus drei Generationen. Sie stehen im Zentrum dieser packenden und bewegenden Liebesgeschichte über alle Alter und Zeiten hinweg, die mitten im Griechenland von heute angesiedelt ist, in der aufgewühlten Stadt Athen.
Regisseur und Schauspieler Christopher Papakaliatis versteht es vortrefflich, einerseits das Drama, das sich im südlichen Europa abspielt, in seinen Facetten und seiner Eigendynamik zu zeigen, andererseits von der ungebrochenen Kraft des antiken griechischen Liebesgottes Eros mit stupender Leichtigkeit zu erzählen. Da sind die Flüchtlinge, die gerne Richtung Norden weiterreisen möchten und in Griechenland festsitzen, da sind Griechen, die um ihr Auskommen bangen müssen oder es verlieren. Die Weltlage spielt nicht für die Einzelnen, und dennoch ist es ein Film voller Hoffnung, ein Liebesfilm, über alle Grenzen und Generationen hinweg, packend, bewegend und brennend aktuell.
Hellenic Film Academy Award 2016: Bester Nebendarsteller (Minas Hatzisavvas)
Schulmediziner erwähnen sie nicht, denn sie können kaum damit arbeiten. Die Wissenschaft spricht nicht darüber, denn sie kann noch nicht gemessen werden. In diesen Fällen ist die Rede von der Lebenskraft, derjenigen Kraft, die jedes Leben auf unserem Planeten möglich macht. Einer Kraft, die alles entscheidet und doch kaum erforscht ist. Bis jetzt. Denn Wunder der Lebenskraft hat es sich zur Aufgabe gemacht, aufzuklären. Dieser Film beleuchtet mit emotionalen und beeindruckenden Bildern sowohl das Wunder der Kraft selbst als auch wundersame Effekte, die derjenige erleben kann, der einen deutlichen Anstieg dieser Kraft erlebt. Bis hin zu Spontanheilungen gehen die Szenen, die der Regisseur und Filme-macher Stephan Petrowitsch bei den Dreharbeiten eingefangen hat.
Die Dokumentation geht der unsichtbaren Ur-Energie auf den Grund. Heiler, Heilige und Schamanen aus unterschiedlichen Regionen der Welt schildern, wie jeder Mensch seine Lebenskraft steigern kann, um ein glückliches Dasein zu führen.
Cosmic Angel Audience Award: Gewinner in der Publikumswertung
Mit aufwendigen Cinemascope-Aufnahmen erwacht das Hamburger Miniatur-Wunderland auf der großen Leinwand zum Leben. Als die Zwillingsbrüder Frederik und Gerrit Braun im Jahr 2000 ihren Lebenstraum verwirklichten, ahnten sie nicht, was sie erschaffen würden: das Miniatur Wunderland entwickelte sich nicht nur zur größten Modelleisenbahn der Welt, sondern mit 1,4 Millionen Besuchern im Jahr auch zu einer der größten Publikums-Attraktionen Europas.
Wunderlandbringt diese magische Traumwelt nun erstmals als Doku-Event auf die große Leinwand. Mit bisher unveröffentlichtem Archivmaterial und aufwendigen Animationen, die die Erfinder durch ihr eigenes Miniatur Wunderland streifen lassen, nimmt der Film das Kinopublikum mit auf eine fantastische Reise. Die kleinste Welt der Welt wird wach. Und alles ist möglich. (kinocheck.de)
„Ein Dokumentarfilm über das Hamburger Miniaturwunderland, in das wir hier auf magische Weise eintauchen können.“ (spielfilm.de)
Wir zeigen den Film auf Wunsch und in Kooperation mit dem Modelleisenbahnclub Bregenz.
Medienpartner: Modelleisenbahnclub Bregenz
„Nehmen Sie per Textnachricht an unserem Gewinnspiel teil. Hat Maryam Komijani es verdient, dass man ihr vergibt und sie begnadigt wird? Senden Sie 1 für Ja, 2 für nein.”
Die Kameras und Scheinwerfer sind alle auf Position. Ein letzter Blick des Moderators auf seine Notizen. Die letzten Sekunden des Intros ziehen vorbei – 5, 4, 3, 2, 1 – dann wird die Fernseh-Show live geschaltet – ausgerechnet am Yalda-Feiertag, der persischen Wintersonnenwende. An diesem Abend ist Maryam zu Gast, eine zum Tode verurteilte junge Frau. Ihr gegenüber im Studio sitzt Mona, die immer wie eine große Schwester für sie war. Maryam hat mit Monas Vater in einer Zeitehe gelebt. Jetzt ist sie des Mordes an ihm angeklagt. Vor laufender Kamera und Millionen von Zuschauern, muss Maryam um Vergebung und um ihr Leben kämpfen.
In Anspielung auf eine beliebte Iranische Fernsehshow, inszeniert Massoud Bakhshi das TV-Studio als Bühne für ein dramatisches Kammerspiel, das hinter dem persönlichen Schicksal seiner Hauptfiguren auch die gesellschaftliche Dimension der Geschichte offenlegt.
Sundance Filmfestival 2020, Großer Preis der Jury, World Cinema Competition
Filmfestival Sofia 2020, Bestes Drehbuch
Yaloms Anleitung zum Glücklichsein
CH 2014 | 77 min | Doku | R . B: Sabine Gisiger
Der 83-jährige Psychiater, Bestsellerautor und populäre Wissen-schaftler Prof. Irvin D. Yalom ist einer der einflussreichsten lebenden Psychotherapeuten. Er hat weltweit Millionen von Büchern verkauft, Kritiker beschreiben ihn als erstaunlich, inspirierend, fesselnd, bewusstseins- und lebensverändernd. Neben seinen Bestsellern Und Nietzsche weinte, Die Schopenhauer-Kur, Die rote Couchund Die Liebe und ihr Henkerhat er Lehrbücher und Geschichten aus der Psychotherapie geschrieben, die allesamt zu Klassikern geworden sind.
In Yalom's Curelässt er uns an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben und gibt uns Antworten auf Fragen, die uns alle bewegen: Wie lebe ich ein glückliches und erfülltes Leben? Wie führe ich eine harmonische Beziehung? Und wie kann ich alte Verhaltensmuster durchbrechen und mein eigenes Selbst finden? (film.at)
Jack lebt in einer Kleinstadt an der englischen Südostküste. Der 30-Jährige jobbt in einem Baumarkt und träumt davon, als Singer-Songwriter groß rauszukommen. Aber nicht mal seine Familie oder Kumpel haben noch großes Vertrauen in Jacks eher mittelmäßiges musikalisches Talent. Während eines mysteriösen, weltweiten Stromausfalls wird Jack von einem Bus angefahren und ausgeknockt. Als er im Krankenhaus wieder zu sich kommt, bemerkt Jack, dass sich außer ihm niemand mehr an die Beatles zu erinnern scheint. Es ist, als habe die größte Popband aller Zeiten nie existiert. Als Jack seinen Freunden Yesterdayauf der Gitarre vorspielt, sind die wegen „seines neuen Songs” völlig aus dem Häuschen. So beschließt er, John Lennons und Paul McCartneys Geniestreiche als seine eigenen auszugeben. Und ist bald auf dem Weg zum globalen Megastar.
Immer wieder streut Regisseur Danny Boyle augenzwinkernde, mit viel Liebe und visuellem Einfallsreichtum ins Bild gesetzte Referenzen an die reale Historie der Fab Fourein. (nach: filmstarts.de) (leokino)
Monclair Filmfestival 2019, Publikumspreis
In Kooperation mit: aha, Jugendservice Bregenz
Für Fans von Meisterwerken wie Tiger & Dragonund Hero, beide auch mit Zhang Ziyi in der Hauptrolle, erzählt Wong Kar-Wai in seinem poetischen Kampfkunst-Epos The Grandmasterdie Geschichte von Wing Chun-Meister IP Man (Tony Leung Chiu-Wai, In the Mood for Love), beginnend vor dem Hintergrund der Turbulenzen im China der 1930er und -40er Jahre.
Ungeschlagen im Kräftemessen mit anderen Kungfu-Künstlern wird IP Man, legendärer Lehrer und Mentor von Bruce Lee, als Großmeister des chinesischen Südens gefeiert. Während eines Wettkampfes erringt er die Zuneigung der stolzen Gong Er (Zhang Ziyi), einer Meisterin der nordchinesischen Kampfkunst-Tradition. Doch die Besetzung durch Japanische Truppen in Südchina trennt die beiden. IP Man muss für das Überleben seiner Familie kämpfen, während Gong Er im fernen Norden Vergeltung für die feige Ermordung ihres Vaters sucht. Nach Kriegsende treffen sich beide in Hongkong wieder. IP Man gründet eine Kungfu-Schule und Gong Er arbeitet als Ärztin – doch die Vergangenheit hat ihre Spuren hinterlassen.
Eröffnungsfilm der Berlinale 2013
Eine Nacht in Helsinki
Aus technischen Gründen muss die Vorstellung verschoben werden
FI 2020 | 90 min | OmU | Regie und Buch: Mika...
Mika Kaurismäkis Film erzählt von drei Männern, die sich bei gutem Wein und tiefsinnigen Diskussionen in einer langen Nacht näherkommen. Die Nacht könnte die letzte für die Kneipe sein, die wegen der Pandemie unter großem finanziellem Druck steht. Obwohl die Kneipe eigentlich geschlossen sein müsste, bietet Barmann Heikki seinem Freund Risto, einem Krankenpfleger, den Trost, den er nach einer tragisch verlaufenen Schicht braucht. Misstrauisch wird hingegen der Fremde beäugt, der ankommt und auf die Geburt seines Enkelkindes wartet – erst recht, nachdem im Radio von einem Mord in der Gegend berichtet wird. Aber Heikki und Risto haben ihre eigenen Geheimnisse und so könnte die Nacht in der Bar ihnen genau die Therapie bringen, die sie benötigen.
„Einmal mehr beweist Mika Kaurismäki mit Eine Nacht in Helsinki sein Gespür für aktuelle Themen und Atmosphäre. Mika Kaurismäki verkörpert seit den achtziger Jahren zusammen mit seinem Bruder Aki quasi den zeitgenössischen finnischen Film. Gedreht wurde „Gracious Night“ in dem Lokal, das die Brüder in Helsinki betreiben: der Corona-Bar!“ (Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern)
Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit der österreichisch-finnischen Gesellschaft Vorarlberg.