Filmforum Archiv
Der letzte Wille der Mutter von Jeanne und Simon ist eigenartig: Sie sollen ihrem Vater und ihrem Bruder einen Brief übergeben. Nur: ihr Vater, das glaubten beide, sei längst tot und von einem Bruder haben sie nichts gewusst. Jeanne erkennt, dass das die Chance ist, das Schweigen der Mutter zu verstehen. Sie bricht von Kanada in den Nahen Osten auf, um ihren Vater zu suchen und mehr über ihre Familie zu erfahren. Und sie findet die Spuren einer Frau, die so gar nicht ihrer Mutter ähnelt.
Der kanadische Regisseur Denis Villeneuve erzählt von einer aufwühlenden Reise in die Vergangenheit und von der Suche nach der eigenen Identität. Unerklärlicher Hass und unzerbrechliche Liebe liegen in Incendiesnahe beieinander. Mit der erzählerischen Sprengkraft einer klassischen Tragödie erzählt Villeneuve vom Mut einer außergewöhnlichen Frau und von einer dramatischen Familiengeschichte.
Kanadische Filmpreise 2011: Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch,
Beste Haupdarstellerin (Lubna Azabal), Beste Kamera, Bester Schnitt
Wie im Wandeln zwischen Traum und Realität folgt der Film dem Phänomen Indien. Eine Zugfahrt vom Norden in den Süden, weit ab von bizarren Klischees, wird zu einer Reise durch die indische Gesellschaft. Durch eine Nation, die im Begriff ist, zum bevölkerungsreichsten Land der Erde zu werden und zur Wirtschaftsgroßmacht aufzusteigen, getragen von Menschen und ihrem tiefen Glauben an ein unabänderliches Schicksal.
Der junge Inder Bhupinder Chauhan folgt seinem Traum. Der lange Weg von Delhi in den Süden liegt vor ihm. Seit seiner Kindheit träumt er vom Meer, von den Wellen und der Brandung. Wenn Bhupinder sein Ziel erreichen will, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich ganz den Strömungen seiner Reise hinzugeben. Neugierig und am Leben anderer interessiert, lernt er Menschen kennen und erfährt, bemerkenswert wahrhaftig, von ihrem Schicksal. Aus all diesen Begegnungen ergeben sich Einblicke und Erkenntnisse, die ein realistisches Bild Indiens zeigen, gezeichnet von Liebe, Tod und Hoffnung.
Indian Dreams ist ein beeindruckendes, unkommentiertes (Rail-)Road Movie mit stimmiger Musik und einem sympathischen Protagonisten, der durch ein Land zwischen Traum und Alptraum führt. “ (filmdienst)
Als sich Ingeborg Bachmann und der Schweizer Schriftsteller Max Frisch 1958 in Paris begegnen, ist es der Anfang einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte. Vier Jahre lang führen beide eine Beziehung, die in Paris beginnt und über Zürich nach Rom führt. Doch künstlerische Auseinandersetzungen und die verschlingende Eifersucht von Max Frisch beginnen, die Harmonie allmählich zu zerstören. Jahre später lässt Ingeborg Bachmann die Erinnerung an ihre Liebe zu Max Frisch nicht los. Bei einer Reise in die Wüste mit ihrem jungen Freund Adolf Opel versucht sie, ihre Beziehung zu Max Frisch zu verarbeiten und sich langsam davon zu lösen.
„Ein hervorragender Film.“ (Die Presse)
„Ein eleganter Triumph des modernen europäischen Kinos. Vicky Krieps gibt eine unbändige und emotionale Performance.“ (Awards Watch)
Medienpartnerschaft mit dem Literaturhaus Vorarlberg und Literatur Vorarlberg
Los Angeles 1969. In der gleichnamigen Verfilmung von Thomas Pynchons Roman taucht urplötzlich die ehemalige Freundin von Privatdetektiv Larry "Doc" Sportello wie aus dem Nichts bei ihm auf. Sie hat eine ungewöhnliche Geschichte parat und bittet ihren Ex um Hilfe: Ihr neuer Liebhaber, in den sie sich über beide Ohren verliebt hat, ist Milliardär. Dessen Ehefrau und deren Geliebter planen, den Mann zu entführen und in eine Klapsmühle zu stecken. In diesen von Paranoia bestimmten Tagen der psychedelischen 1960er erkennt Doc, dass "Liebe", "trip" und "groovy" zu den überstrapazierten Worten gehören, die für ihn vor allem eines bedeuten: Ärger. Und bald steckt er auch tatsächlich knietief im Ärger und muss sich mit schrägen Gestalten herumschlagen: Surfer, Drogenabhängige, Rocker, ein mordgieriger Kredithai, LAPD-Detektives, ein Undercover-Saxophonist und eine geheimnisvolle Gruppe mit dem Namen "Der Goldene Fangzahn". (nach: www.weltspiegel-cottbus.de)
„Wie Anderson Pynchon adaptiert hat, mit diesem leicht bekifften Rhythmus, mit diesem Übermaß an Einfällen, die manchmal herumliegen wie Puzzlesteine, die zwar nicht passen, aber eine interessante Form haben, wie Anderson in diesem Chaos die Übersicht behalten hat, das muss man gesehen haben.“ (faz.net)
Ulli Gladik begleitet drei FPÖ-Fans vor und nach der Nationalratswahl 2017: eine Kellnerin, einen Arbeitslosen und einen Beamten. In roten Arbeiterfamilien sozialisiert, setzen sie ihre Hoffnungen jetzt auf die FPÖ. Was sie eint, sind tief sitzende Ressentiments gegenüber „den Ausländern” und die Sehnsucht nach einem besseren Leben für die „kleinen Leute”. (nach: indland-der-film.at)
„Dieses intime Sittenbild erzählt (…) von der Sehnsucht nach menschlicher Zugehörigkeit im Gegensatz zu einer Politik, die auf den Rücken der Schwächsten ausgefochten wird und diese gegeneinander instrumentalisiert. Inlandist ein Film der Ambivalenzen, in denen sich subjektives Empfinden und Stammtischmeinung nicht zwingend mit realpolitischen Entwicklungen decken, jedoch die Wirkmacht einer Politik der Gefühle deutlich wird.” (diagonale.at)
„(…) In keinem dieser Momente macht sich der Film über seine Protagonist*innen lustig. Stets ist die hinter der Kamera stehende Ulli Gladik bemüht um einen Diskurs auf Augenhöhe. Das ist die große Kunst des Dokumentarfilms Inland, einem Highlight der diesjährigen Diagonale.” (filmpluskritik.com)
In Kooperation mit der Tankstelle - ein Ort zum Träumen, Planen, Handeln und Feiern
Lange Jahre lief das Leben der in Island geborenen Hrund Gunnsteinsdottir ganz nach Plan ab, genauer gesagt dem Plan, der das Muster westlicher Gesellschaften ist: Sie studierte, arbeitete viel, bekam einen prestigeträchtigen Job bei der UN in Brüssel. Alles lief nach Plan, doch statt sich glücklich zu fühlen, empfand Gunnsteinsdottir nur Leere. Sie änderte radikal ihr Leben, schrieb Theaterstücke und begann sich mit der Frage zu beschäftigten, wie die moderne Welt, die Omnipräsenz von technischen Gerätschaften, die menschliche Nähe durch Distanz ersetzen, unser Wesen verändern.
Das Konzept der Intuition zu beschreiben, ist der Ansatz von Gunnsteinsdottir und ihrer Co-Regisseurin Kristin Ólafsdóttir. Zu diesem Zweck führen die Filmemacherinnen Gespräche mit Wissenschaftlern, Forschern und Künstlern, die mal präziser, mal blumiger Auskunft geben. Der Neurologe Marti Spiegelmann kommt ebenso zu Wort wie der aus Burkina Faso stammende Malidoma Patrice Somé, der das Thema des Films auf den Punkt bringt: Die westliche Welt habe das Bewusstsein für die Intuition verloren, beschäftige sich nur noch mit dem Äußeren, mit Dingen, mit Produkten, habe dadurch aber das Gefühl für das Innere verloren.(programmkino.de)
Der Film bietet einen schonungslosen Einblick in die amerikanische Seele, die sich irgendwo zwischen Plasmafernsehern und Essensmarken wiederfindet. Die amerikanische Hanna High School an der Staatsgrenze zu Mexiko ist ein Ort alltäglicher Hoffnungen und Tragödien und lässt kokainsüchtige Cheerleader, patriotische Waffenfanatiker, todeshungrige Gangs und heiratswillige Mexikanerinnen aufeinanderprallen. Gemeinsam schwören sie auf die amerikanische Flagge, träumen von weißen Gartenzäunen und teuren Autos. Erst wenn die Schüler die High School verlassen, durchfährt sie die Realität wie eine unheilbare Krankheit.
Barbara Eder hat als Schülerin selbst ein Jahr an der Hanna Highschool im texanischen Brownsville verbracht und daraus den Stoff für ihren ersten Spielfilm geschöpft.
Mit einem zielsicheren Blick von außen auf Jugendliche, die sich nicht nur geografisch an den Rändern der amerikanischen Gesellschaft bewegen, zeichnet "Inside America" ein realistisches und temporeiches Generationenporträt. (film.at)
Spezialpreis der Jury – Max Ophüls Preis 2011
New York, 1961. Was macht ein erfolgloser New Yorker Musiker ohne ein Zuhause? Was passiert, wenn er fast jede Nacht auf einer anderen Couch schläft und dabei mal die Frau eines Freundes schwängert und mal die geliebte Katze eines anderen aussperrt? Und was, wenn er diese Katze dann einfach nicht mehr los wird? Llewyn Davis (Oscar Isaac) lebt für die Folkmusik, doch der große Durchbruch lässt auf sich warten. Während sich in den Clubs von Greenwich Village aufstrebende Musiker die Klinke in die Hand geben, pendelt Llewyn zwischen kleinen Gigs und Songaufnahmen. Nacht für Nacht sucht er einen neuen Platz zum Schlafen und landet dann meist bei befreundeten Musikern wie Jim (Justin Timberlake) und Jane (Carey Mulligan), mit denen ihn mehr als eine oberflächliche Freundschaft verbindet. Doch Llewyn kann seine Gefühle nur in der Musik und nicht im echten Leben äußern, und so lässt er sich weitertreiben – von New York bis Chicago und wieder zurück, ganz wie die Figuren in den Folksongs.
Während draußen der Krieg tobt, verwandelt die resolute Oum Yazan ihre kleine Wohnung in einen sicheren Hafen für Familie und Nachbarn. Verzweifelt versucht sie, zum Schutz der Gemeinschaft den Alltag aufrechtzuerhalten und das Geschehen außerhalb auszublenden. Doch früher oder später muss auch sie die Tür öffnen und die Wirklichkeit hereinlassen.
Bestürzend intensiv zieht Innen Leben den Zuschauer hinein in die Kriegswirklichkeit der einfachen Menschen, für die das einst traute Heim zum Gefängnis wird und jede noch so kleine Entscheidung über Leben und Tod bestimmen kann. Innen Leben ist ein universelles, humanistisches Plädoyer von großer Dringlichkeit.
Der Film gewann auf der 67. Berlinale den Publikumspreis der Sektion Panorama.
In einer der wildesten und extremsten Landschaften der Erde riskieren Eisforscher ihr Leben, um den Klimawandel zu verstehen. Weil sie nicht alle Daten mit Satelliten erheben können, steigen sie in über 150 Meter tiefe Abgründe aus blankem Eis hinab. Der dänische Dokumentarfilmer Lars Ostenfeld erzählt ihre Geschichte wahnsinnig spannend und mit spektakulären Bildern.
Über vier Jahre lang reiste Lars Ostenfeld mit den Klimaforscher-*innen in das Eis Grönlands und dokumentierte ihre Suche nach Antworten auf Fragen, die uns alle betreffen. Die Erzählerstimme des Regisseurs übernimmt in der deutschen Fassung Campino (Die Toten Hosen), der sich seit vielen Jahren für den Klimaschutz und für Fridays for Future einsetzt.
„Ein brillantes Dokument und ein verzweifelter Hilfeschrei“, kommentiert Campino den Film: „Großartig, weil er sich dem Phänomen der Gletscherschmelze so hautnah und eindringlich widmet.“
In Kooperation mit Alpenverein Bregenz und dem Naturschutzbund
Philippe führt das perfekte Leben. Er ist reich, adlig, gebildet und hat eine Heerschar von Hausangestellten - aber ohne Hilfe geht nichts! Philippe ist vom Hals an abwärts gelähmt. Eines Tages taucht Driss, ein junger Mann, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, in Philippes geordnetem Leben auf.
Driss will eigentlich nur einen Bewerbungsstempel für seine Arbeitslosenunterstützung, und auf den ersten Blick eignet sich das charmante Großmaul aus der Vorstadt auch überhaupt nicht für den Job als Pfleger. Doch seine unbekümmerte, freche Art macht Philippe neugierig. Spontan engagiert er Driss und gibt ihm zwei Wochen Zeit, sich zu bewähren.
Aber passen Mozart und Earth, Wind & Fire, Poesie und derbe Sprüche, feiner Zwirn und Kapuzenshirts wirklich zusammen? Und warum benutzt Philippe eigentlich nie den großartigen Maserati, der abgedeckt auf dem Innenhof steht? Es ist der Beginn einer verrückten und wunderbaren Freundschaft, die Philippe und Driss für immer verändern wird ...
San Sebastian Festival 2011 - Closing Film
Tokyo International Film Festival 2011 - Tokyo Sakura Grand Prix
Tokyo International Film Festival 2011 - Best Actor / François Cluzet & Omar Sy
9 Nominierungen für die Césars 2012
Ziemlich beste Freunde
Dt. Fassung
FR 2011 | 110 Min | Dt. Fassung | Regie und Buch:...
Philippe führt das perfekte Leben. Er ist reich, adlig, gebildet und hat eine Heerschar von Hausangestellten - aber ohne Hilfe geht nichts! Philippe ist vom Hals an abwärts gelähmt. Eines Tages taucht Driss, ein junger Mann, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, in Philippes geordnetem Leben auf.
Driss will eigentlich nur einen Bewerbungsstempel für seine Arbeitslosenunterstützung, und auf den ersten Blick eignet sich das charmante Großmaul aus der Vorstadt auch überhaupt nicht für den Job als Pfleger. Doch seine unbekümmerte, freche Art macht Philippe neugierig. Spontan engagiert er Driss und gibt ihm zwei Wochen Zeit, sich zu bewähren.
Aber passen Mozart und Earth, Wind & Fire, Poesie und derbe Sprüche, feiner Zwirn und Kapuzenshirts wirklich zusammen? Und warum benutzt Philippe eigentlich nie den großartigen Maserati, der abgedeckt auf dem Innenhof steht? Es ist der Beginn einer verrückten und wunderbaren Freundschaft, die Philippe und Driss für immer verändern wird ...
San Sebastian Festival 2011 - Closing Film
Tokyo International Film Festival 2011 - Tokyo Sakura Grand Prix
Tokyo International Film Festival 2011 - Best Actor / François Cluzet & Omar Sy
9 Nominierungen für die Césars 2012
Die drei Vereine Integration Vorarlberg, Füranand und Reiz Selbstbestimmt Leben machen Programm im rollstuhlgerechten Saal 1