Filmforum Archiv
Abel (Jean-Paul Roussillon) und Junon (Cathérine Deneuve) sind seit über vierzig Jahren verheiratet. Als Joseph, das erste der beiden Kinder, unheilbar an Knochenmarkkrebs erkrankt, werden zwei weitere Kinder geboren: Henri (Mathieu Amalric), um seinen Bruder mit einer Knochenmarksspende zu retten und Nachzügler Ivan (MelvilPoupaud), um den dennoch unvermeidbaren Tod des Ältesten wenig später vergessen zu machen. Doch Elisabeth (Anne Cosigny) hat Henri nie wirklich verziehen, dass er Joseph nicht retten konnte. Als Junon plötzlich dieselbe seltene Krankheit befällt, versammeln sich die weit verstreuten Familienmitglieder in ihrer Heimatstadt Roubaix, um Maman mit ihrer Knochmarksspende zu retten.
„Arnaud Desplechin würzt seine barocken Kinokompositionen, als gälte es, ein üppiges Festmahl zu servieren – wie eine Tafel voller ansprechend arrangierter Delikatessen, jeder Bissen birgt eine neue Überraschung. Nur dass nicht der Gaumen gekitzelt wird, sondern ein feuerwerkartiges Prickeln der Gefühle und Gedanken entsteht.“ (Die Presse)
Hans A. Pospiech, leidenschaftlicher Amateurfilmer, hält sich nur über Wasser, indem er Weltkriegs-Memorabilien aus dem Nachlass seines Vaters verscherbelt. Als die örtliche Bank einen Filmpreis ausschreibt, versucht Pospiech, groß zu denken und einen absoluten Kassenschlager zu produzieren. Und während allein das Thema seines Vorhabens im Ort für Furore sorgt, entwickeln sich die Dreharbeiten zu einem Desaster, das alle ins Verderben zieht...
Zwischen beißender Ironie und melancholischem Witz bietet die österreichisch-deutsche Koproduktion Und Äktschn!nicht nur ein Wiedersehen mit Gerhard Polt im Kino, sondern auch eines der schillerndsten Komödien-Ensembles der letzten Jahre.
“Der Poltsche Sarkasmus macht vor gar nichts halt. ... Brückner und Polt – ein kongeniales Dilettanten-Duo. ... Wenn man Gerhard Polt und Gisela Schneeberger zusammen sieht, weiß man, was man so lange vermisst hat. ... Genau das, was wir an Polt so lieben.” (Sueddeutsche.de )
Undine lebt in Berlin. Ein kleines Appartment, ein modernes Großstadtleben wie auf Abruf. Als ihr Freund sie verlässt, bricht eine Welt für sie zusammen. Der Zauber ist zerstört. Wenn ihre Liebe verraten wird, so heißt es in den alten Märchen, muss sie den treulosen Mann töten und ins Wasser zurückkehren, aus dem sie einst gekommen ist. Undine wehrt sich gegen diesen Fluch der zerstörten Liebe. Sie begegnet dem Industrietaucher Christoph und verliebt sich in ihn. Es ist eine neue, glückliche, ganz andere Liebe, voller Neugier und Vertrauen. Muss sich Undine dem Fluch trotzdem stellen? Diese Liebe will sie nicht verlieren ...
„Dieses Mal wollte ich einen Film machen, in dem man sieht, wie sich Liebe entwickelt und bleibt.“ (Christian Petzold )
„So magisch hat Christian Petzold noch nie inszeniert. Mit dem Liebesfilm Undine – zudem auch mit der besten Sexszene der bisherigen Berlinale – plädiert er für ein Wiederentdecken der Poesie.” (Die Zeit)
„Ein Liebesmärchen, kraftvoll, bezaubernd, märchenhaft und wunderbar gespielt.”(outnow.ch)
Berlinale 2020, Preis der internationalen Filmkritik für den besten Film des Wettbewerbs sowie Silberner Bär für Paula Beer als beste Darstellerin
Nachbarschaftsstreit auf Isländisch. Weil der riesige Baum im Garten von Atlis Eltern die Sonnenstrahlen auf Nachbars Terrasse geradezu verschlingt, herrscht dicke Luft am Zaun. Atli selbst quälen derweil andere Probleme: Seine Frau hat von seiner Untreue erfahren und unterbindet jeglichen Kontakt mit ihr und der gemeinsamen Tochter. Trotzdem lässt er nichts unversucht, und just als er sich mit seinen Handlungen mehr und mehr ins gesellschaftliche Abseits manövriert, erreicht auch die Auseinandersetzung mit den Anrainern angesichts verschwundener Haustiere, aufgeschlitzter Reifen und Überwachungskameras ganz neue zwischenmenschliche „Qualitäten“. (Florian Widegger)
„Die nahezu perfekte Kalibrierung des Films zwischen Familiendrama und schwarzer Komödie erinnert an die früheren Filme des Regisseurs. Aber in Under The Tree setzt Sigurdsson eine wirklich unverkennbare Stimme an.“ (Hollywood Reporter)
7 Edda Awards und 9 weitere internationale Auszeichnungen
In einer mysteriösen und surrealen Zwischenzone irgendwo zwischen Teheran und Winnipeg verweben sich die Leben verschiedener Charaktere auf überraschende und rätselhafte Weise mit einander. Die Grundschüler Negin und Nazgol finden eine im Wintereis eingefrorene Geldsumme und versuchen, sie zu holen. Währenddessen führt Massoud eine Gruppe zunehmend verwirrter Touristen durch die Denkmäler und historischen Stätten von Winnipeg. Matthew kündigt seinen bedeutungslosen Job in einem Büro der Regierung von Québecois und begibt sich auf eine rätselhafte Reise, um seine Mutter zu besuchen. Raum, Zeit und persönliche Identitäten überblenden sich, verweben sich und hallen nach in einer surrealen Komödie der Irreführung. (filmladen)
„Ein surreal-nostalgisches Märchen über die Weltsprache des filmischen Geschichtenerzählens“ (Viennale)
„Mit seinem autobiografisch inspirierten Film verwebt Matthew Rankin den kanadischen Humor Guy Maddins mit dem poetischen Realismus des iranischen Kinos zu einer der originellsten Komödien des Kinojahres.“ (filmstarts.de)
Cannes Film Festival 2024: Director’s Fortnight Audience Award | Viennale 2024: FIPRESCI Preis, Bester Film | Hamburg Film Festival 2024: Arthouse Cinema Award | Stockholm Film Festival 2024: Beste Regie
Claire und Laura sind beste Freundinnen seit Kindertagen. Seite an Seite wachsen sie auf, teilen alle schönen und traurigen Erfahrungen. Doch die Freundschaft, die für ewig bestimmt zu sein schien, findet ein jähes Ende, als Laura stirbt. Sie hinterlässt ein kleines Baby und ihren Ehemann David. Claire muss ihre eigene Trauer unterdrücken, da sie Laura versprochen hat, sich um David und das Baby zu kümmern. Als sie unangemeldet bei David auftaucht, erlebt sie eine schockierende Überraschung.
François Ozon gehört zu den vielseitigsten und produktivsten Filmemachern des zeitgenössischen Kinos. Von Musical (Acht Frauen) über Komödie (Potiche) und Thriller (Swimming Pool) bis hin zum fantastischen Film (Ricky) hat der Franzose in 14 Jahren diverse Filmgenres immer wieder überraschend neu interpretiert. In seinem 16. Spielfilm lotet François Ozon erneut die Tiefen menschlicher Beziehungen aus und will die Transsexualität als eine sinnliche Suche nach Freiheit verstanden wissen.
Der Film basiert auf einer Geschichte der britischen Bestsellerautorin Ruth Rendell, die schon Claude Chabrol und Pedro Almodóvar zu filmischen Intrigen inspirierte.
Filmfestspiele San Sebastian 2014, Bester Film – Sebastiane Award
Pierre ist seit 15 Jahren glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Eigentlich ist er mit seinem Leben sehr zufrieden. Bis er eines Abends auf einer Buchpremiere die erfolgreiche Schriftstellerin Elsa kennenlernt. Es knistert sogleich gewaltig zwischen ihnen. Sie flirten, lachen, lassen sich nicht mehr aus den Augen. Aber für Elsa sind verheiratete Männer tabu. Und auch Pierre will seiner Frau nicht untreu werden.
Zwei Wochen später treffen sie sich unerwartet wieder. Dieselbe magische Anziehung wie beim ersten Mal. Als sie sich trennen, beschließen sie, ein Wiedersehen dem Zufall zu überlassen. Doch manchmal kann ein einziger Augenblick das ganze Leben ändern
„Eine bittersüße Lovestory zwischen Wirklichkeit und Fantasie."
(Kino.de)
„Originell, betörend und charmant.“ (Voici)
Von Pippi Langstrumpf über Ronja Räubertochter bis zum Michel aus Lönneberga: Kein anderer Name ist bis heute so untrennbar mit so vielen faszinierenden Kinderbüchern verbunden wie der von Astrid Lindgren. In ihrem Film über die Jugendjahre der Schriftstellerin porträtiert Pernille Fischer Christensen eine starke, unabhängige junge Frau, die gesellschaftliche Normen aufbricht und sich schwierigen Entscheidungen mutig stellt.
„Dieser Film ist europäisches Erzählkino nach allen Regeln der Kunst. Prall und doch nicht überladen, mit perfekter Arbeit aus allen Abteilungen: Musik, Ausstattung, Drehbuch, Kamera, und am wichtigsten: Schauspiel. Alba August brilliert in der Titelrolle und vollbringt das Kunststück, die Entwicklung vom großen Kind über die junge Frau zur selbstbewussten Alleinerzieherin glaubhaft darzustellen.“ (Uncut)
Chicago Filmfestival 2018: Bester fremdsprachiger Film
Transatlantyk Festival Lodz 2018: Transatlantyk Distribution Award
"Dieser Film soll ein Bild der Welt entstehen lassen, wie es nur gemacht werden kann, wenn man keinem Thema nachgeht, keine Wertung sucht und kein Ziel verfolgt. Wenn man sich von nichts treiben lässt außer der eigenen Neugier und Intuition“, so Michael Glawogger, dessen frühere Filme häufig die globale Ausbeutung behandelten.
2014 verstarb der Regisseur auf seiner ziellosen Reise durch den Balkan, Italien, Nordwest- und Westafrika bereits nach fünf Monaten an Malaria. Zwei Jahre später übernahm seine Editorin Monika Willi die Fertigstellung des Films. Mal mit scharfen Schnitten, mal sanft und leise montiert sie aus dem entstandenen Material ein faszinierendes, bildgewaltiges Dokument, unterlegt mit einem starken, aber unaufdringlichen Mix aus Original- und komponierten Tönen.
Untitledist ein nie zur Ruhe kommender Film über Bewegung und das Unterwegssein, über das Fremde und die Fremde. Vor allem aber, und das macht die Magie der Bilder aus und das Betrachten zu einem aufregenden Erlebnis, ist es ein Film über die Poesie des Zufalls. Eine Reise durch die Welt, um zu beobachten, zuzuhören und zu erleben – mutig, roh und offen. (berlinale.de)
Im trockenen bolivianischen Hochland der Anden lebt ein älteres Quechua-Ehepaar. Mitten in einer Dürre erkrankt Virginio und verbringt seine letzten Tage im Wissen um seinen bevorstehenden Tod damit, seine Krankheit vor Sisa zu verbergen. Alles verändert sich durch die Ankunft des Enkels Clever, der mit Neuigkeiten zu Besuch kommt. Die drei stellen sich auf unterschiedliche Weise der Dürre, den Veränderungen und dem Sinn des Lebens.
„Das Hochland Boliviens mag unendlich weit weg erscheinen, die menschlichen Probleme sind aber universell.“ (Peter Osteried)
„Meisterhaft! Eine zärtliche Liebesgeschichte, in atemberaubender Natur und mit einer aktuellen und eindringlichen Botschaft. Ein Film, perfekt für die Kinoleinwand!“ (Doris Senn, arttv.ch)
Sundance Fim Festival 2022: Grand Jury Prize
und 23 weitere internationale Auszeichnungen
Eine Mutter trennt sich von ihrem neunjährigen Sohn, damit er überleben kann. Sie – eine äthiopische Christin – gibt ihn als Juden aus und schickt ihn nach Israel. Eine Rettungsaktion jüdischer Äthiopier soll auch ihn vor dem sicheren Hungertod bewahren. In Tel Aviv muss er seine Wurzeln verleugnen und eine neue Identität annehmen. Ab jetzt wird er Salomon (Schlomo) heißen.
In der fremden Umgebung ist er zunächst sehr allein. Eine jüdische Familie adoptiert ihn und bemüht sich um sein Vertrauen. Schließlich lässt er sich auf diese Menschen ein, sein Geheimnis behält er jedoch für sich. Er wächst auf mit der Angst, das Land verlassen zu müssen, wenn jemand erfährt, dass er kein Jude ist. Schlomo lernt leben und lieben. Doch die Last seines Geheimnisses begleitet ihn. Der Tag rückt näher, an dem er sein Schweigen brechen muss, denn auch seine Frau ahnt nicht, wer er wirklich ist.
Vancouver International Film Festival: Beliebtester internationaler Film 2005
Panorama-Publikumspreis der Berlinale 2005 | Goldener Schwan des Copenhagen International Film Festivals 2005 | Regiepreis des Filmfestivals Münster 2005, César/Bestes Original-Drehbuch 2006
In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems im Rahmen des aktuellen Programms Familienaufstellung. Israelische Porträts.
Isabelle (Isabelle Huppert) und Gérard (Gérard Depardieu) reisen zu einer seltsamen Verabredung im Death Valley in Kalifornien. Sie leben getrennt und haben sich seit Jahren nicht gesehen. Nun folgen sie einer Einladung ihres Sohnes Michael, die sie sechs Monate nach seinem Selbstmord erhalten haben. Ungeachtet der absurden Situation entschließen sie sich, sich auf das Programm einzulassen, das Michael als eine Art Nachlass für sie entworfen hat.
Regisseur Guillaume Nicloux hat die Begegnung dieser beiden so unterschiedlichen Charakterdarsteller zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. (filmladen.at)