Filmforum Archiv
Die Protagonistinnen sind zwar gehörlos, aber ohne Worte sind sie deshalb wahrlich nicht: Die Gebärdensprache birgt ein Paralleluniversum voller Ausdruckskraft und Magie, das den meisten Hörenden unerschlossen bleibt. Ayse, Helene und die gehörlosen Mitglieder der Familie Hager vermissen weder Musik noch das Zwitschern der Vögel – schließlich haben sie es nie gehört – sehr wohl aber das Recht auf ihre Muttersprache.
Seeing Voices zeigt eine Welt, die für die Hörenden oft unsichtbar bleibt. In konzentrierten Bildern sensibilisiert er auf informative und unterhaltsame Weise für unterschiedliche Lebenssituationen, für die Gehörlose besondere Kommunikationsstrategien ausbilden müssen. Wie verständigt man sich etwa bei einem Tanzkurs? Welche Rolle kommt dem hörenden Kind eines gehörlosen Paares zu? Und wie sieht der Alltag einer gehörlosen Politikerin aus? Der Film alterniert zwischen Dialogen von Gehörlosen mit Hörenden und Gesprächen unter Gehörlosen, die von ZuschauerInnen nur durch das Lesen von Untertiteln nachvollzogen werden können. (leokino.at)
Der Versicherungsdetektiv Max leidet an einem unheilbaren Gehirn-tumor und hat beschlossen, sich das Leben zu nehmen. Vorläufig scheitert er jedoch an der Umsetzung seines Plans. Da erhält er einen Anruf einer früheren Kundin. Sie will das Verschwinden ihres Mannes Arthur aufklären, um endlich seine Lebensversicherung in Anspruch nehmen zu können. Max soll ihr dabei helfen. Bei den Nachforschungen stößt er auf einen Werbefilm des mysteriösen Hotels Aurora, mit dem Arthur vor seinem Tod zu tun hatte. Das Hotel bietet geplante und betreute Suizide an. Einmal dort eingecheckt, gibt es kein Zurück mehr. Auch aus eigenem Interesse nimmt Max Kontakt auf. Im Hotel der besonderen Art angekommen begibt er sich auf eine existenzielle Reise auf der Suche nach Wahrheit und der Unausweichlichkeit des Todes.
Die Atmosphäre dieses Films ist mysteriös und kafkaesk, testet dennoch gelegentlich das Comedy-Potenzial der makabren Handlung. Einmal im Berghotel Aurora angekommen, verhandelt der Film das kontroverse Thema der professionellen Sterbehilfe. Auf dieser Art „Zauberberg” wird der letzte Akt nach allen Regeln eines Luxus-Resorts professionell organisiert. Suicide Tourist ist zugleich Mystery-Thriller, existenzialistisches Drama und psychedelischer Hotel-Film vor der atemberaubenden Kulisse der Schweizer Bergwelt. (aus: kino-zeit.de; filmstarts.de; wessels-filmkritik.com).
Danish Film Awards 2019, Best Song
Mothers of the Land
PE 2019 | 74 min | OmU | R: Diego Sarmiento und Alvaro...
Im Hochland von Peru pflegen die Bäuerinnen noch ein sehr enges Verhältnis zur Natur. Die Samen, Pflanzen und Früchte, die dem Boden entwachsen, sind Teil der Familie. Doch seit einiger Zeit fällt es den Frauen immer schwerer, für diese „Verwandten“ zu sorgen: das Klima ist nicht mehr stabil, das Wetter hat sich verändert und selbst der Duft der Erde ist oft nicht mehr, was er mal war. Fünf Frauen in den Anden versuchen trotz der zunehmenden Schwierigkeiten, eine traditionell indigene und organische Landwirtschaft aufrecht zu erhalten, um gesunde Nahrung zu produzieren.
Wir zeigen den Film im Rahmen von Hunger.Macht.Profite.11 und Welthaus Vorarlberg. Nach dem Film gibt es ein Filmgespräch mit Rebecca Toprak (Katholische Frauenbewegung), Christina Vaccaro (KlimaVOR!) und Stefan Schartlmüller (Bewegung für Ernährungs-souveränität).
Festival Internacional de Cine Ambiental (FINCA) 2020: First Prize – Latin American Documentary und SIGNIS Award
In Kooperation mit Verein Amazone, Stadt Bregenz Fachbereich Frauen & Gleichstellung, bodensee akademie
Die Geschichte führt uns tief in die Abgeschiedenheit der mystischen Bergwelt, auf den Schauplatz einer Tragödie aus Lust, Wahnsinn und Mord. Die Menschen verlieren dabei weit mehr als ihren Glauben an das, was die Welt im Innersten zusammenhält. Denn wo fromme Raserei, Inzest und Dämonenglaube ihren teuflischen Reigen tanzen, hat jede Wahrheit einen doppelten Boden, jedes Ereignis seine schreckliche Spiegelung. Und selbst die Liebe kann für die Menschen zu einem Tor zur Hölle werden ...
Jacob Kaplan ist 70 Jahre alt, lebt in Montevideo und hat noch immer keine Heldentat vollbracht. Wenig unterscheidet ihn von seinen alten Freunden in der jüdischen Gemeinde, die einen sonnenverwöhnten, aber schrecklich gewöhnlichen Lebensabend verbringen. Doch in Jacob grummelt der Ärger darüber, dass er sein Leben einfach so verstreichen ließ, ohne dass die Welt durch ihn eine bessere wurde. Hinzu kommt die leidige Sehschwäche, die Jacob unerbittlich daran erinnert, dass die Uhr tickt.
Doch als in der Gemeinde das Gerücht kursiert, ein deutscher Nazi halte sich seit Jahren an der Küste Uruguays versteckt, klopft die Gelegenheit an. Jacob verpflichtet den chaotischen und chronisch abgebrannten Ex-Polizisten Wilson, mit ihm auf Nazijagd zu gehen. Gemeinsam entdecken sie vielsagende Spuren, die der Deutsche über die Jahre beinahe erfolgreich verwischt hat, um ihn am Ende, so hofft Jacob Kaplan, den israelischen Behörden zu übergeben. Doch die internationale Operation, die die beiden anzetteln, ist gefährlicher als sie denken ...
Filmpreise in Biarritz, Huelva, Mar del Plata und Monte Carlo
Uruguayan Film Critics Association: 7 Auszeichnungen
Eine Veranstaltung des Filmforum Bregenz in Zusammenarbeit mit dem
Jüdischen Museum Hohenems
Von den Weiten der Ebenen unter den Vulkanen des Kraterhoch-landes, über die dornigen Buschländer der zentralen Serengeti bis zu den üppigen Weiden im Norden ziehen fast zwei Millionen Antilopen, Gazellen und Zebras im Jahresverlauf durch rund 25.000 Quadratkilometer Wildnis. Die Serengeti ist die Bühne, auf der sich seit Jahrtausenden dieses dramatische Naturschauspiel zeigt: archaisch, wild und ergreifend. Gnus, Zebras und Antilopen unternehmen ihren kreisförmigen Zug durch die Serengeti, Massai Mara und Ngorongoro. Sie benutzen immer dieselben Routen und müssen dabei, dem Wechsel von Regen- und Trockenzeiten unterworfen, größte Hindernisse überwinden. Ihnen dicht auf der Spur ihre natürlichen Feinde: Löwen, Leoparden, Geparden und Hyänen. Kaum anderswo auf der Welt bietet der Kampf ums Überleben ein so grandioses, eindrucksvolles Schauspiel wie im Massenzug der Tiere in der Serengeti.
Wir zeigen den Film in Kooperation mit Projekte der Hoffnung – Alternative Nobelpreisträgerinnen zeigen Wege in eine lebenswerte Zukunft.
Anmeldung, Infos zur Tagung in Bregenz: www.projekte-der-hoffnung.at
Zwei befreundete Rauchfangkehrer, die in monogamen, heterosexuellen Ehen leben, geraten beide in Situationen, die ihre Ansichten über Sexualität und Geschlechterrollen in Frage stellen. Der eine hat eine sexuelle Begegnung mit einem anderen Mann, ohne dies als Ausdruck von Homosexualität oder Untreue zu betrachten, und bespricht dies anschließend mit seiner Frau. Der andere wird von einem sinnlichen Traum über David Bowie aus der Bahn geworfen.
Mit den Oslo Stories legt der gefeierte norwegische Filmemacher und Schriftsteller Dag Johan Haugerud sein Meisterwerk vor, eine Filmtrilogie, wie es noch keine gab. Liebe, Träume und Sehnsucht sind drei jeweils eigenständige Filme mit neuen Figuren und einer unabhängigen Geschichte. Jeder ist ein Ereignis. Alle drei machen süchtig. Getrennt voneinander werfen sie jeweils einen neuen Blick auf die Dinge, die unser Leben bestimmen. Erzählen von Liebe, Sehnsucht und Träumen, hinterfragen Identität, Gender und Sexualität, entwerfen mit faszinierenden Charakteren und klugen Dialogen gewitzt und nahbar Utopien, wie wir auch zusammenleben könnten. (polyfilm.at)
Berlinale 2024: Europa Cinemas Label, Preis der Ökumenischen Jury
Valladolid Filmfestival 2024: Bester Schauspieler
Nordic Council 2024: Bester Film
Im Iran wird Tarlan, eine pensionierte Tanzlehrerin, Zeugin eines Mordes, der von einem prominenten Regierungsmitglied begangen wurde. Als die Polizei sich weigert, den Fall zu untersuchen, muss Tarlan sich entscheiden, ob sie dem politischen Druck nachgeben oder ihren Ruf und ihr Leben riskieren will, um Gerechtigkeit zu schaffen. (filmladen.at)
„Nader Saeivar hat uns mit Shahed – The Witness einen Spielfilm geschenkt, der viel zum Nachdenken anregt. Ein äußerst realistischer, wütender, schmerzhafter Spielfilm, der aber nie die Hoffnung zu verlieren scheint, dass sich die Dinge in Zukunft ändern können.“ (Cinema Austriaco)
„Kraftvoll, emotional, erschütternd und hoffnungsvoll – alles zugleich.“ (loud and clear reviews)
Filmfestspiele Venedig 2024, Publikumspreis
Versoul Asian Film Festival 2025, Publikumspreis
Die schwangere Pema lebt mit ihren drei Ehemännern in der höchstgelegenen Siedlung der Welt im nepalesischen Himalaya. Es ist einer der letzten Orte, an dem es noch die alte Tradition der Polyandrie gibt. Als ihr erster Ehemann Tashi auf der Handelsroute nach Lhasa verschwindet und das Gerücht umgeht, Pemas Kind wäre von einem fremden Mann, scheint das junge Glück in Gefahr. Zusammen mit ihrem zweiten Ehemann, dem Mönch Karma, begibt sich Pema in die unbarmherzige Wildnis auf die Suche nach ihrem geliebten Tashi. Ihre Reise führt zu einer spirituellen Selbstfindung und Befreiung, an deren Ziel Pemas wahre Bestimmung wartet: Shambhala. Wird sie das alte Königreich finden, in dem laut der Legende Mensch und Natur im Einklang mit dem Geist sind?
Es ist der erste nepalesische Film, der im Wettbewerb der Berlinale lief: Regisseur Min Bahadur Bham vermischt in Shambhala meisterhaft Tradition und Moderne und bringt eine unbekannte Kultur sowie die beeindruckende Himalaya-Landschaft auf die Leinwand. Zugleich zeigt er mit Pema eine unverwechselbare, starke und moderne weibliche Hauptfigur. (filmladen)
Mumbai Film Festival 2024, NETPAC Award
Medienpartnerschaft: Verein Amazone
Der Film erzählt vom riskanten Weg zweier Journalistinnen, die im Jahr 2017 den weitreichenden Machtmissbrauch gegenüber Frauen im US-amerikanischen Filmgeschäft aufdeckten.
Megan Twohey und Jodi Kantor brechen das große Schweigen in Hollywood: Sie entlarven Business-Meetings in Hotelzimmern als sexuelle Übergriffe und stoßen auf ein Netz aus Repression, Erpressung und Angst. Mit ihrer mutigen Recherche geben sie nicht nur den betroffenen Frauen ihre Stimme zurück, sondern stoßen eine weltweite Welle der Solidarität an. (film.at)
Nominierungen und Auszeichnungen bei zahlreichen Festivals.
Prädikat: besonders wertvoll (Deutsche Film- und Medienbewertung)
Medienpartnerschaft mit STOP (Stadtteile ohne Partnergewalt) und dem Verein Amazone
Sie sind 15 Tänzer*innen. Sie sind auf Tournee mit Crowd von Gisèle Vienne über Raves in den 90er Jahren. Man kann es kaum schöner sagen als in der Jury-Begründung für den Arte-Dokumentarfilmpreis: „Körper bewegen sich in hypnotischer Zeitlupe, ekstatisch. Sie suchen und verfehlen sich, ihr Tanz ist wild, zärtlich und erotisch, ihr Fieber erfasst uns unmittelbar. Aus dem kollektiven Körper schälen sich individuelle Figuren heraus: Sie sprechen von Anziehung, Abstoßung und Symbiose, von Aggression, Einsamkeit und Verzweiflung, der Lust auf Sex und dem Wunsch nach Liebe.“ (nach: filmgarten.at)
Patric Chiha dokumentiert in sinnlicher Filmsprache die Entwicklung und Aufführung von Gisèle Viennes Tanz-Performance Crowd. Mit lauten, elektronischen Beats bringt er das berauschende Fresko einer jungen Partycrowd im Neonlicht auf die Leinwand. (kino-zeit.de)
„Körper, Rhythmus, Licht, Schatten, Schweiß und Grazie, Emotion pur wie hinter den Bewegungen verhalten – man kann sich die Körpersprache dieser Performance nicht entziehen.“ (Die Furche)
Berlinale 2020 -Teddy für den besten Dokumentarfilm
Perugia Social Film Festival 2020 – PerSo Award
ARTE Dokumentarfilmpreis 2020
Eine Kooperation mit: Netzwerk Tanz, tangissimo, TanzUfer
Sie sind 15 Tänzer*innen. Sie sind auf Tournee mit Crowd von Gisèle Vienne über Raves in den 90er Jahren. Man kann es kaum schöner sagen als in der Jury-Begründung für den Arte-Dokumentarfilmpreis: „Körper bewegen sich in hypnotischer Zeitlupe, ekstatisch. Sie suchen und verfehlen sich, ihr Tanz ist wild, zärtlich und erotisch, ihr Fieber erfasst uns unmittelbar. Aus dem kollektiven Körper schälen sich individuelle Figuren heraus: Sie sprechen von Anziehung, Abstoßung und Symbiose, von Aggression, Einsamkeit und Verzweiflung, der Lust auf Sex und dem Wunsch nach Liebe.” (nach: filmgarten.at)
„Patric Chiha dokumentiert in sinnlicher Filmsprache die Entwicklung und Aufführung von Gisèle Viennes Tanz-Performance Crowd. Mit lauten, elektronischen Beats bringt er das berauschende Fresko einer jungen Partycrowd im Neonlicht auf die Leinwand.“ (kino-zeit.de)
„Körper, Rhythmus, Licht, Schatten, Schweiß und Grazie, Emotion pur wie hinter den Bewegungen verhalten – man kann sich die Körpersprache dieser Performance nicht entziehen.“ (Die Furche)
Berlinale 2020 -Teddy für den besten Dokumentarfilm
Perugia Social Film Festival 2020 – PerSo Award
ARTE Dokumentarfilmpreis 2020
In Kooperation mit netzwerkTanz, Tangissimo und Tanz Ufer