Filmforum Archiv
Der Film ist eine Art Mockumentary, die einerseits doch recht wahrheitsgetreu von Stefanie Sargnagels Leben erzählt, andererseits von einem fiktivem Filmdreh in dem Hilde Dalik unter der Regie von Michael Ostrowski in die Rolle von Stefanie Sargnagel schlüpfen soll.
Wir begleiten die Autorin bei Verwandtschaftsbesuchen, besuchen die Büros der Rufnummernauskunft, wo sie einst arbeitete und ihre legendären Facebook-Postings schrieb. Wir erleben sie mürrisch auf Lesereisen zwischen Amstetten und St. Valentin. Das Café Weidinger muss vorkommen, sonst ist ein Film über Stefanie Sargnagel nicht vollständig. Wir lernen ihren Verleger und ihren Lebensgefährten, der noch besser nix tun kann als Sargnagel selbst, kennen. Und Sargnagel-Fan Jan Böhmermann macht den Talking Head, den jede ordentliche Doku braucht.
Ist das noch echt oder schon Fiktionalisierung? Muss man das Werk von der Autorin trennen? Who the hell cares. Angelehnt an die Bücher Fitness und Statusmeldungen mäandert der Stoff vergnüglich zwischen Beisl und Burnout, erzählt vom Shitstorm und den Konsequenzen, wenn man in Österreich zu Nazis Nazis sagt.
Diagonale 2021 – Schauspielpreis für Hilde Dalik, Bestes Szenenbild
Thomas-Pluch-Drehbuchpreis 2021Diagonale
Anita und Fred sind seit 50 Jahren ein Paar und fast genauso lange glücklich verheiratet. Sie haben zwei erwachsene Kinder, die Enkelin steht kurz vor dem Abitur. Beide können nicht nur auf ein erfülltes Leben zurückblicken - sie sind noch mittendrin.
Dass Fred schwer krank ist, haben sie ihrer Familie bislang verheimlicht. Erstmals in all den Jahren nimmt Fred sich nun Freiheiten heraus, die seine Frau vor den Kopf stoßen. Zum ersten Mal fühlt Anita sich allein gelassen und stellt ihre Beziehung in Frage.
SATTE FARBEN VOR SCHWARZ erzählt eine starke Geschichte über eine kompromisslose Liebe, kleine Fluchten und reife Entscheidungen. Regisseurin Sophie Heldman schrieb gemeinsam mit ihrem Ko-Autor Felix zu Knyphausen das Drehbuch zu ihrem bewegenden Kinodebüt. Als Paar, das seine Liebe bedingungslos lebt, konnte Sophie Heldman ihre Traumbesetzung gewinnen: Senta Berger und Bruno Ganz. Ihre Lebenserfahrung und ihr persönlicher Umgang mit dem Alter haben den intimen Film mitgeprägt.
«Bruno Ganz verkörpert den bürgerlichen Herrn mit subtiler Intimität. Senta Berger gibt die Ehefrau, die vom würdevollen Altern träumt, mit hinreißender Grandezza.» (NZZ am Sonntag)
Wir sind in Rom. Die Clique des schwulen Traumpaares Lorenzo und Davide trifft sich zum gemeinsamen Abendessen, es wird getanzt, gelacht und geredet. Doch der ausgelassene Abend steht unter keinem guten Stern, als Davides junger Liebhaber Lorenzo unvermittelt zusammenbricht. Einfach so. Alle stehen unter Schock.
Im bleichen Licht des Krankenhausflures wird schnell klar, was geschieht, wenn Freundschaften auf solch eine harte Probe gestellt werden! Weltbilder wanken, Fassaden bröckeln, eine heimliche Affäre kommt ans Tageslicht und Lebenslügen werden entlarvt. Männer beginnen plötzlich, über lange begrabene Gefühle zu reden, während sich die Frauen alle Mühe geben, ihre Geheimnisse zu verbergen.
Doch auch - oder gerade - Zeiten größter Trauer bieten die Chance auf ein neu geordnetes Weiterleben danach. So kann auch Lorenzos Vater, der seinen schwulen Sohn einst verstieß, nun endlich Frieden mit Lorenzo - und sich selbst - schließen.
Ein optimistischer Film voller Humor über Freundschaft, Tod und Seitensprünge, in dem Regisseur Ferzan Ozpetek ("Hamam – Das türkische Bad) erneut ein herausragendes Schauspielerensemble versammelt.
Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit der Aidshilfe Vorarlberg.
Franck ist Feuerwehrmann in Paris. Er rettet Menschen. Seine Frau erwartet Zwillinge. Franck ist glücklich. Als er nach einem Einsatz im Spital aufwacht, merkt er, dass sein Gesicht ein Opfer der Flammen geworden ist. Franck muss akzeptieren, dass nun er an der Reihe ist, gerettet zu werden und wird neu lernen müssen, wie man lebt…
Nach einer wahren Geschichte erzählt Durch das Feuerdie herzzerreißende Geschichte eines Mannes, der sich selbst neu erfindet. In Frankreich der große Überraschungserfolg des Jahres. (polyfilm.at)
„Ein unglaublich ergreifendes Drama, wunderschön interpretiert von Pierre Niney” (Femme Actuelle)
„Großartig” (Le parisien)
Rachels Weg. Aus dem Leben einer Sexarbeiterin
AU 2011 | 72 min | verm. OmU | Regie: Catherine
Rachel trifft John. Doch dies ist kein normales Rendezvous. Die Australierin Rachel arbeitet als Sexarbeiterin – sie besucht John, der Multiple Sklerose hat und seinen Rollstuhl mit dem Kinn steuert. Rachel Wotton hat sich spezialisiert auf Klienten, die lange Zeit übersehen wurden: Menschen mit Behinderung.
Der Film von Catherine Scott folgt Rachel zu ihren Kunden und begleitet sie bei ihrer politischen Arbeit, mit der sie Anerkennung fordert: Sexarbeiter sind keine Opfer, ihre Arbeit verdient Anerkennung wie jede andere auch. Und: Menschen mit Behinderung wollen ihre sexuellen Bedürfnisse ausleben, müssen dies aber auch können. Es sind intime Einblicke, wenn Rachel sich mit ihren Kunden trifft und mit ihnen Zeit verbringt. Ihre Philosophie lautet, dass es eine Art von Therapie sein kann, jemanden zu berühren und mit ihm Intimität zu erleben.
Official Selection Hot Docs 2012, Toronto
Die drei Vereine Integration Vorarlberg, Füranand und Reiz Selbstbestimmt Leben machen Programm im rollstuhlgerechten Saal 1
Wien, 1938: Österreich wird vom Nazi-Regime besetzt. Kurz bevor der Anwalt Bartok mit seiner Frau Anna in die USA fliehen kann, wird er verhaftet und in das Hotel Metropol, Hauptquartier der Gestapo, gebracht. Als Vermögensverwalter des Adels soll er dem dortigen Gestapo-Leiter Böhm Zugang zu Konten ermöglichen. Da Bartok sich weigert zu kooperieren, kommt er in Isolationshaft. Über Wochen und Monate bleibt Bartok standhaft, verzweifelt jedoch zusehends – bis er durch Zufall an ein Schachbuch gerät. (constantinfilm)
„Phillipp Stölzl hat Stefan Zweigs Schachnovelle in eindrucksvolles Historienkino verwandelt, voller opulenter Bilder und intensiver Schauspielleistungen.“ (filmstarts.de)
„Keine leichte Kost, aber ein lohnender Film mit einem überragenden Hauptdarsteller. Sehenswert.“ (cineman.ch)
Gilde-Filmpreis 2021 – Bester nationaler Film | Filmkunstmesse Leipzig 2021 – Bester nationaler Film | Bayrischer Filmpreis 2020 – Beste Produktion, Bester Darsteller (Oliver Masucci) | Deutscher Filmpreis 2021 – Beste männliche Hauptrolle (Olvier Masucci), Bestes Kostümbild
Eine Kooperation mit: Stadtbücherei Bregenz, Vorarlberger Landesbibliothek, Buchhandlung Rapunzel, Ländlebuch, Buchhandlung Brunner
1938 greift das Nazi-Regime nach Österreich. Der Notar Josef Bartok wird verhaftet, bevor er mit seiner Frau Anna in die USA fliehen kann. Im Nobelhotel Metropol hält man ihn gefangen. Er soll dem Gestapo-Leiter Böhm Zugang zu den Konten des Adels eröffnen. Doch Bartok bleibt wehrhaft. Über viele Wochen hinweg hält man ihn in Isolation gefangen, die Folgen der psychischen Folter werden verheerend sein. Bartoks einziger Zeitvertreib ist ein Buch über Schach.
„Philipp Stölzls Interpretation der Schachnovelle ist eine imposant gefilmte, herausragend gespielte und dank vieler neuer Impulse zeitlose Adaption eines Klassikers, der beklemmt und dank seiner ungewöhnlichen Erzählweise auch ein Stückweit überrascht – selbst wenn man die Vorlage kennt.“ (Wessels Filmkritik)
Eine Kooperation mit dem Kunsthaus Bregenz im Rahmen der aktuellen Ausstellung von Anna Boghiguian. Tipp: Mit der Kinokarte haben Sie vom 19. bis 22. Januar 2023 freien Eintritt ins KUB.
Austrian Film Award 2022: Bestes Kostümbild
Bayerischer Filmpreis 2021: Bester Schauspieler – Oliver Masucci
Deutscher Filmpreis 2021: Bestes Kostümbild
In Kooperation mit Stadtbücherei Bregenz, Literatur Vorarlberg und dem Kunsthaus Bregenz
J.M. Coetzees 1999 veröffentlichter Roman 'Schande' kreist um einen südafrikanischen Literaturprofessor, der sich erst die Karriere durch seine Affäre mit einer Studentin ruiniert – und danach mit seiner Tochter Opfer einer brutalen Attacke schwarzer Jugendlicher wird. Es ist eine Allegorie auf die Transformationen im Post-Apartheid-Südafrika, über den Versuch, mit den Gewaltmustern der Vergangenheit zu brechen. Die überraschend defensiven Strategien der Tochter, mit der traumatischen Erfahrung umzugehen, fordern ihren Vater immer mehr heraus. Eine komplexe Erzählung, in der Malkovich seine Stärken ausspielen kann." (Stefan Grissemann, tip Berlin)
"Der australische Regisseur Steve Jacobs hat aus dem Roman einen verstörend guten Film gemacht – und das verdankt er vor allem seinem Hauptdarsteller John Malkovich. Ein grandioser Auftritt, faszinierend und angemessen arrogant." (Süddeutsche Zeitung)
"Die Apartheid hat Südafrika eigentlich überwunden, doch die Gesellschaft ist in weiten Teilen noch immer zweigeteilt. Gewalt und Angst behindern den Umgang der Menschen miteinander und eine Aufarbeitung der gemeinsamen Vergangenheit. Der Film SCHANDE, nach dem gleichnamigen Roman von Literaturnobelpreisträger J. M. Coetzee, führt das Publikum ins Innere eines traumatisierten Landes." (3sat)
DE 2020 | 84 min | OmU | R: Bettina Böhler
Mit seinen „Heimatfilmen“, seinen Aktionen und Interventionen in Theater, Fernsehen, Oper und Kunst hat der Regisseur Christoph Schlingensief über zwei Jahrzehnte den kulturellen und politischen Diskurs in Deutschland mitgeprägt. Die renommierte Filmeditorin Bettina Böhler unternimmt in ihrem virtuos montierten und ungemein unterhaltsamen Regiedebüt den Versuch, den Ausnahmekünstler in seiner ganzen Bandbreite zu zeigen. Im Fokus steht der „Familienmensch“ (Schlingensief über Schlingensief), der in seinen Arbeiten gleichermaßen das Verhältnis zu den Eltern in Oberhausen und das Verhältnis zu Deutschland thematisiert. Der Film durchlebt die ganze Entwicklung Schlingensiefs: vom quasi pubertierenden Filmemacher im Kunstblutrausch, über den Bühnenrevoluzzer von Berlin und Bayreuth bis hin zum Bestsellerautor, der kurz vor seinem Tod die Einladung erhält, den Deutschen Pavillon in Venedig zu gestalten. Dabei überträgt sich die ungebändigte Energie des Proträtierten unwillkürlich auf die Zuschauer. In seinem zweifachen Jubiläumsjahr ist es an der Zeit, Christoph Schlingensief endlich (wieder) zu entdecken. (stadtkino)
In Kooperation mit Kunst Vorarlberg, KOLLEKTIV – Verein zur Förderung und Vernetzung unabhängiger Kunst- und Kulturschaffender, Kunsthaus Bregenz, Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Vorarlbergs
Bei der Vorstellung stehen der Filmemacher Tone Bechter und der Historiker Univ.-Doz. Mag. Dr. Wolfgang Weber im Anschluss an die Vorführung für Fragen zur Verfügung.
AT 2009 | 63 min | Regie: Tone Bechter
Der Nationalsozialismus war auch in Vorarlberg eine sehr dunkle Zeit, die lange verschwiegen und verdrängt wurde. Neben den vielen Kriegsopfern wurden auch im Bregenzerwald 118 Menschen Opfer der so genannten »Euthanasie«. Seit 2007 gibt es im Bregenzerwald eine intensive Diskussion zu dieser Zeit, deren Opfern und Tätern. Dieser Film stellt die Aufarbeitung der NS Verbrechen über die Landesgrenzen hinaus in den Mittelpunkt. Er endet mit dem Aufzeigen der Erinnerungskultur und der Erinnerungsstätten für diese Opfer in verschiedenen Gemeinden des Bregenzerwaldes. Die Opfer erhalten dadurch wieder einen Namen und mahnen zur Menschlichkeit gerade auch im Umgang mit den Schwächsten in unserer Gesellschaft – gestern, heute und morgen.
SCHULDEN G.m.b.H. begibt sich in die Welt der Berufsgruppen, die von jenen leben, die ihre Schulden kaum mehr bedienen können: der Gerichtsvollzieher, Inkassobüros, Detektive, Schuldnerberater, Auktionäre. Der Film erzählt vom Fangenspiel zwischen Schuldnern und Inkassanten und beobachtet jene, die berufsbedingt Verluste in Guthaben, Ratenvereinbarungen, Zinsendienste, Abstotterverträge oder Zwangsräumungen umwandeln.
Ein Film über Abbruchzonen der Wirtschaft und die geübte Abwicklung neuer Armut.
„Ich wollte eigentlich einen fröhlichen Film drehen, aber er ist dann doch nicht so fröhlich geworden“, sagt Eckert. Zwischendurch blitzt zwar schwarzer Humor auf, der aber nicht der Kameraführung oder dem Konzept geschuldet ist, sondern unfreiwillig den Akteuren: ein Sparschwein, das ein Inkassobüro-Mitarbeiter über den Tisch hüpfen lässt, ein Detektiv, der in schöner Akzentuierung diverse Derbheiten von sich gibt, oder zwei Gerichtsvollzieher, die sich nicht ganz einig sind, welche Kriterien ein Haustier pfändbar machen. (Die Presse)
Am Donnerstag findet im Anschluss an den Film eine Podiumsdiskussion im Rahmen von Metro-Disput statt. Es diskutieren DSA Peter Kopf (IFS Schuldenberatung), Fachinspektor Frank Burtscher (Bezirksgericht Feldkirch), Mag. Sabine Welte (Kreditschutzverband), Dr. Helmuth Mäser (Rechtsanwalt), Marcel Kaufmann (Hypobank). Moderation Dr. Kurt Greußing
Eintritt frei! Silent Cinema: Funk-Kopfhörer-Kino im Honolulu Garden / Kopfhörer vor Ort Du kannst aber auch deine eigenen Stecker-Kopfhörer und eine Decke mitbringen. Die Aufführung findet nur bei trockenem Wetter statt.
DE 2006 I 95 min I R: Oliver Rihs
Eine Gruppe von 13 Berlinern kämpft in zwei atemberaubenden Tagen und Nächten um ein klein wenig Glück. Sie alle wollen ein und dasselbe: mehr Geld, Macht und Sex. Eine urbane, wilde Achterbahnfahrt.
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Honolulu Hotel, der stattcooperative und der Arthouse Streaming Plattform behind the tree.