Filmforum Archiv
Laura Kuper (Bernadette Heerwagen) muss sich am Ende ihres Studiums zwischen ihrem Wunsch nach Kindern und Hans (Daniel Brühl), der großen Liebe ihres Lebens, entscheiden. Ihre Schwester Cecilia (Johanna Wokalek) treibt die unerfüllte Liebe zu Konstantin (August Diehl) in die Abgründe eines neu aufkommenden Terrorismus. Und Philip, das jüngste Kind der Familie, zieht für Deutschland in einen hoffnungslosen Krieg um die letzten Ölfelder Asiens. Mit Ängsten und Hoffnungen begegnet eine zerrüttete Familie einer von Wirtschaftkrise, Klimawandel und politischen Verschiebungen gebeutelten zukünftigen Welt, in der nichts mehr sicher ist - und nichts, wie es einmal war.
Für Autor und Regisseur Lars Kraume („Keine Lieder über Liebe“) ist dies sein bisher persönlichstes und gleichzeitig aufwändigstes Projekt. Eine Zeitreise in die Zukunft, vor allem aber auch ein brillant gespieltes, intensives Bild eines Lebensgefühls vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Gesellschaft und radikaler politischer Verwerfungen.
Hur många lingon finns det i världen?
SE 2011, 101 min, DF | Regie: Lena Koppel
"Diese intelligente, fröhliche Komödie aus Schweden zeigt wieder einmal, dass eine gute Geschichte ganz ohne knallige Effekte und Starrummel auskommen kann: Der verkrachte Schauspieler Alex sorgt mit frischen, neuen Ideen für Aufruhr in einer Einrichtung für Menschen mit Handycap. Während seine Schützlinge ihn unterstützen und begeistert Eigeninitiative entwickeln, muss Alex gegen konservative Sozialarbeiter und bürokratische Hürden kämpfen. Alex und seine außergewöhnliche Gesangsgruppe bringen Spaß auf die Leinwand und Wärme in die Herzen. Gute Laune garantiert!" (Programmkino.de)
Eine wahre Geschichte, inspiriert vom berühmten Ensemble des Behinderten-Theaters „Glada Hudik“, das 1996 vom damaligen Behindertenbetreuer Pär Johansson gegründet wurde.
Der Sommerhit im schwedischen Kino 2011 (mehr als 400.000 Besucher in einem Land mit 8 Mio. Einwohnern und Platz 1 der Charts in den ersten drei Spielwochen). Eine tief bewegende Komödie mit viel Herz…
Die drei Vereine Integration Vorarlberg, Füranand und Reiz Selbstbestimmt Leben machen Programm im rollstuhlgerechten Saal 1
Es ist ein wunderbar vielschichtiges Porträt des kurdischen Regisseurs, Drehbuchautors und Schauspielers Yilmaz Güney, das Hüseyin Tabak nach mehrjähriger Recherche gefertigt hat.
Der hässliche Königwar einer der 114 (!) Filmrollen, in denen Güney im türkischen Kino der 1960er- und 1970er-Jahre zu sehen war – Filme, die am Fließband entstanden und Güneys Popularität festigten. Doch Güney wollte mehr, er wandte sich vom herrschenden Kino ab und dem sozialkritischen Kino zu und schuf mit Sürü – Die Herde und Yol – Der Weg zwei bahnbrechende und international Aufsehen erregende Werke, zumal beide Filme während eines 13-jährigen Gefängnisaufenthalts entstanden. Doch Die Legende vom hässlichen König zeigt auch andere Seiten des gefeierten Regisseurs – seine schonungslose Arbeit am Set, deren Kompromisslosigkeit auch vor Kindern nicht Halt machte; sein kompliziertes Privatleben; und Hüseyin Tabak differenziert auch das im Westen gerne verbreitete Bild des „politischen Häftlings“ Güney. So formuliert Tabaks brillanter Filmessay mehrere Antworten auf mögliche Fragen nach dem Leben und Werk Yilmaz Güneys.
Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit der Liste Gemeinsam.
Hofer Filmtage 2017: GRANIT Bester deutscher Dokumentarfilm
Es sind schwarze Tage für den Schweinebauern Huber. Sein Hof ist pleite. Die kleine Landwirtschaft ist nicht länger gegenüber den Agrarfabriken konkurrenzfähig. Und als schließlich vom Himmel ein Meteorit fällt und Hubers Hof in Schutt und Asche legt, hat Huber nichts mehr – außer einer letzten Sau.
Zusammen mit diesem Schwein verlässt Huber die Ruine, welche einmal sein Hof war, und beginnt ein Leben als Heimatloser, als Vagabund und Indianer. Huber findet Gefallen an diesem Leben. Er ist jetzt ein Rebell und begegnet auf seiner Reise Menschen, denen es ähnlich erging wie ihm. Kleine, die von den Großen kaputt gemacht wurden. Für diese Kleinen erhebt sich Huber zum Widerstand und wird zum Symbol für Unruhe und Freiheit. Huber tut, was er für richtig hält. Denn in einer Welt, in der ein gesunder, fleißiger und ehrlicher Mensch nicht mehr in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen, kann etwas nicht stimmen. Seine Botschaft: So geht´s nicht weiter! Und Recht hat er. (film.at)
Lehmann gelingt das Kunststück, sowohl authentischen anarchistischen Geist durch seinen Film wehen zu lassen als auch eine Atmosphäre beständigen Staunens zu generieren, ein Staunen über diese Welt, in der nichts mehr stimmt, eine Welt, die wieder geradegerückt werden muss. (kino-zeit.de)
Marko und Benny, zwei Wiener mit sogenanntem „Migrationshinter-grund“, sind vollständig integriert. So sehr, dass sie kaum noch als fremd wahrgenommen werden – wären da nicht Bennys schwarze Haare. Als die beiden aufgrund ihres Aussehens am Rudolfsgrund, einem ethnisch durchmischten Vorstadtviertel, von der ambitionierten TV-Redakteurin Marlene Weizenhuber, die nach Protagonisten für ihre TV-Dokuserie sucht, angesprochen werden, geben sie sich als kleinkriminelle und abgebrühte Migranten aus, die es faustdick hinter den Ohren haben.
Damit ihre Lüge nicht auffliegt, bauen sie sich eine zweite Identität, die aus Klischees und Vorurteilen besteht. Und während die beiden durch die Erfüllung dieser Erwartungen und Vorurteile die Serie zum Erfolg machen, setzen sie sich gleichzeitig zum ersten Mal mit den echten Integrationsschicksalen auseinander – auch mit ihren
eigenen… (diemigrantigen.at)
„In Die Migrantigenspielt Regisseur Arman T. Rihani absolut gekonnt mit Klischees und Vorurteilen über Migranten. Zum Schreien komisch!” (Carla Sommer, www.sr.de)
Nashville Film Festival 2017, Audience Choice Award
Publikumspreis beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis.
Marko und Benny, zwei Wiener mit sogenanntem „Migrationshinter-grund“, sind vollständig integriert. So sehr, dass sie kaum noch als fremd wahrgenommen werden – wären da nicht Bennys schwarze Haare. Als die beiden aufgrund ihres Aussehens am Rudolfsgrund, einem ethnisch durchmischten Vorstadtviertel, von der ambitionierten TV-Redakteurin Marlene Weizenhuber, die nach Protagonisten für ihre TV-Dokuserie sucht, angesprochen werden, geben sie sich als kleinkriminelle und abgebrühte Migranten aus, die es faustdick hinter den Ohren haben.
Damit ihre Lüge nicht auffliegt, bauen sie sich eine zweite Identität, die aus Klischees und Vorurteilen besteht. Und während die beiden durch die Erfüllung dieser Erwartungen und Vorurteile die Serie zum Erfolg machen, setzen sie sich gleichzeitig zum ersten Mal mit den echten Integrationsschicksalen auseinander – auch mit ihren
eigenen… (diemigrantigen.at)
Nashville Film Festival 2017, Audience Choice Award
Publikumspreis beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis.
In Kooperation mit der Stadt Bregenz (Fachbereich Integration)
Die Filmreihe Migration hebt die facettenreichen Lebenswelten junger Männer mit Migrationshintergrund hervor, die von unterschiedlichen Erfahrungen geprägt und mit oft schwierigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen konfrontiert sind. Begrüßung durch Sandra Schoch (Vizebürgermeisterin).
Die junge Helene kommt mit ihrer Schwester Martha in das aufregende Berlin der wilden 20er Jahre. Während Martha sich im Party- und Drogenrausch verliert, will Helene Medizin studieren und Ärztin werden. In Karl findet sie die Liebe ihres Lebens. Die Tür zur Welt scheint für sie weit offen zu stehen. Mit Karls jähem Tod und dem gesellschaftlichen Umsturz durch die Nazis begegnet sie Wilhelm, der sich unsterblich in sie verliebt. Doch ihre Lebensenergie und ihr starker Wille vertragen sich nicht mit Wilhelms traditionellen Rollenbildern und ihrer Mutterschaft. Helene trifft eine ungeheuerliche Entscheidung.
Barbara Alberts Verfilmung von Julia Francks mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Bestsellers Die Mittagsfrau ist eine mitreißende Hommage an weibliche Körperlichkeit und Selbstermächtigung.
„Ein so spannendes wie mitreißendes Drama, das das Schicksal seiner ambivalenten Protagonistin über vier Jahrzehnte und zwei Weltkriege hinweg mitverfolgt – und das Publikum dabei an dem Mysterium knabbern lässt, wie es zu all dem überhaupt kommen konnte. Hauptdarstellerin Mala Emde entpuppt sich dabei als größter Trumpf des Films.“ (filmstarts.de)
Der wilde Sex des benachbarten Paares lässt bei Thomas und Anna die Bilder an den Wänden wackeln. Dies sorgt zwischen den beiden für zusätzliche Spannungen – sei es aus Übermüdung oder aus Eifersucht. Dabei gab es Zeiten, da konnten auch sie kaum die Finger voneinander lassen. Doch die eingeschlichene Routine und die regelmäßigen Streitigkeiten haben die vermeintlich unsterbliche Liebe in den Hintergrund verdrängt. Als Anna die Nachbarn auch noch zum Apéro einlädt und diese ihnen ein überraschend freizügiges Angebot unterbreiten, überschlagen sich die Ereignisse: Die Nacht wird zu einem Moment der Wahrheit… (Filmladen)
Dank des Humors und der Besetzung ist Die Nachbarn von oben eine sehr einladende Schweizer Komödie. Der Cast glänzt mit Spielfreude, wobei Roeland Wiesnekkers Tom mit seiner „Läck mi doch am Arsch“-Attitüde die meisten Lacher verbuchen kann. Das ist vor allem zu Beginn sehr lustig und später bei den ernsteren Themen dann auch recht ehrlich. (outnow.ch)
Die ORF-Dokumentation Die Rattenlinie begibt sich auf die Spuren führender Nazi-Größen des Dritten Reichs. Am Ende des Zweiten Weltkriegs stand bei vielen dieser Nazis vor allem eine Region auf ihrem Fluchtplan: Südtirol.
Ebenso wie Adolf Eichmann, Cheforganisator des Holocaust oder Martin Bormann, engster Vertrauter Adolf Hitlers, wählten viele NS-Funktionäre den Weg über die Dolomiten. Es war die sog. Rattenlinie.
Der Film greift neue Forschungsergebnisse auf und begleitet die Urenkelin von Martin Bormann bei ihrer Spurensuche. Die Gestalterin Karin Duregger hat ein halbes Dutzend Zeitzeugen ausfindig machen können und begibt sich mit ihnen zu den alten Schauplätzen.
Johannes Spiess von erinnern.at moderiert nach dem Film ein Publikumsgespräch mit Harald Walser.
In Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Christentum und Sozialdemokratie (acus), dem Bund Sozialdemokratischer AkademikerInnen, dem Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, erinnern.at, dem ÖGB und der Johann-August-Malin-Gesellschaft
Martins einzige Sicherheit sind die Zahlen. Vor nicht allzu langer Zeit war er ein genialer Mathematiker auf Karrierekurs in einem großen Unternehmen, verdiente gut, hatte eine Freundin. Ein geordnetes Leben. Er arbeitete bis zur Erschöpfung – bis er zusammenbrach und die Welt in tausend Einzelteile zerfiel.
Nach der Entlassung aus der Psychiatrie verliert Martin seine Stelle, holt seine Sachen von der Exfreundin ab und isoliert sich. Er fühlt sich verfolgt und es fällt ihm immer schwerer, die Wirklichkeit mit seinen Zahlen zu bändigen.
Jenseits der Zahlenkolonnen, am Rande der Stadt trifft er auf einen geheimnisvollen Jungen, der nur russisch spricht. Gemeinsam flüchten sie in den Wald. Fern von den Zwängen des Alltags beginnen sie ein neues Leben, bauen eine Hütte, werden Freunde. Sie streifen durch den Wald, über Wiesen und am Seeufer entlang, erleben die in Millionen Farben glitzernde Wildnis. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis man Martin auch dort finden wird ...
Regisseur Hans Weingartner (Die fetten Jahre sind vorbei) zieht in seinem neuen Film alle Register des Psychodramas und wirft einen berauschend schönen, klaren Blick in den Grund des Aufbegehrens. (Wild Bunch)
Johannes Leinert reist mit seinem Doktorvater zu einem physikalischen Kongress ins Hotel Esplanade in den Schweizer Alpen. Ein iranischer Wissenschaftler soll hier einen bahnbrechenden Vortrag zur Quantenmechanik halten. Doch der Redner, von dem nichts weniger als eine Theorie von Allem erwartet wird, verspätet sich, und die feine Gesellschaft fristet die Zwischenzeit mit geistreichen Dinnerpartys und eleganten Ski-Ausflügen. Eine geheimnisvolle Pianistin zieht Johannes in ihren Bann, doch etwas stimmt nicht mit ihr. Sie weiß Dinge über ihn, die sie gar nicht wissen kann. Als einer der deutschen Physiker auf monströse Weise ums Leben kommt, treten zwei Ermittler auf den Plan, die einen Mord vermuten.
„Timm Kröger hat mit Die Theorie von Allem einen der bemerkenswertesten, schrägsten deutschsprachigen Genrefilme der letzten Jahre inszeniert. Ein im positiven Sinne frustrierendes, überwältigendes und bildgewaltiges Mystery-Rätsel gegen das Verdrängen.“ (filmstarts.de)
Filmfestspiele Venedig 2023, Bisato D’Oro – Bester Film
AT 2010 | 90 min | Regie: Andreas Prochaska
Horst kassiert seit zwei Jahren die Pension der verstorbenen Oma; kein Problem, bis sich ein Lokalpolitiker ansagt, um offiziell zum Geburtstag zu gratulieren. Kurz entschlossen "borgt" sich Freund Toni eine alte Dame aus dem Krankenhaus aus. Dass er dabei unbeabsichtigt die Frau Kammerschauspielerin Ott erwischt, ist der Beginn zahlreicher Verwicklungen und Verstrickungen.
"Der Film beinhaltet all die Ingredienzien, die man für eine klassisch-flotte Komödie braucht: Schnelle Dialoge, flinke Schnitte, ein starker Zug zum finalen Tor. Aber wir haben uns dazu entschieden, an einigen Stellen ungewöhnlich abzubiegen und das Genre von innen her zu bearbeiten… (Michael Ostrowski)