23.-27. Juni 2010: Filmwoche 'Passagiere zwischen Gegenwart und Vergangenheit' in Kooperation mit Bregenzer Festspiele und Jüdischem Museum Hohenems
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FILMFORUM BREGENZ
Fifo-Newsletter vom 20. Juni 2010
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Liebe Filmfreunde,
wir freuen uns, eine spezielle Filmwoche zum Thema Passagiere zwischen Gegenwart und Vergangenheit in Kooperation mit Bregenzer Festspielen und Jüdischem Museum Hohenems ankündigen zu können.
Diese Woche spielen wir im Metrokino Bregenz folgende Filme:
Pasazerka (Die Passagierin)
Koniec Naszego Swiata (Das Ende unserer Welt)
Letyat zhuravli (Wenn die Kraniche ziehen)
Apa (Vater) und
Transport z Raje (Transport aus dem Paradies).
Wir sehen uns im Kino!
Euer Filmforum Bregenz
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Mittwoch, 23.6.2010, 20.00 Uhr
Pasazerka
Die Passagierin
Polen 1963 | s/w | 62 min | DT Fassung | Regie: Andrzej Munk, Witold Lesiewicz Drehbuch: Andrzej Munk nach dem Buch von Zofia Posmysz-Piasecka | Mit: Aleksandra Slaska, Anna Ciepielewska, Janusz Bylczynski
Ein deutsches Ehepaar fährt mit dem Schiff über den Atlantik. Eine Passagierin kommt Lisa, der Deutschen, bekannt vor, eine Erinnerung aus ihrer Vergangenheit. Als KZ-Aufseherin hat Lisa Häftlinge gequält, auch Marta, die Passagierin, die sie doch längst unter den Toten wähnte. In Rückblenden erzählt der Film von den Geschehnissen in Auschwitz. Und Lisa selbst konstruiert ihre eigene „Erinnerung“, ihre Gegengeschichte. Aleksandra Slaska kehrte damit zu ihrer Rolle als KZ-Aufseherin in Wanda Jakubowskas klassischem Auschwitz-Film Die letzte Etappe (1947) zurück.
Andrzej Munk kam 1961, kurz nach den Dreharbeiten in Auschwitz, bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Sein Mitarbeiter Witold Lesiewicz beendete den Film 1963 als Fragment.
Mit einer Einführung durch David Pountney, Intendant Bregenzer Festspiele.
Wir zeigen diesen Film im Rahmen von:
Festspiele. Film. Musik. - Passagiere zwischen Gegenwart und Vergangenheit
Eine Filmwoche zur szenischen Welturaufführung der Oper Die Passagierin von Mieczyslaw Weinberg im Rahmen der Bregenzer Festspiele. Veranstalter: Filmforum Bregenz, Jüdisches Museum Hohenems, Bregenzer Festspiele
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Das Ende unserer Welt
Polen 1964 | s/w | 138 min | DT Fassung | Regie: Wanda Jakubowska | Drehbuch: Tadeusz Holuj | Mit: Lech Skolimowski, Teresa Wicinska, Tadeusz Bogucki, Tadeusz Madeja, Elzbieta Starostecka, Tadeusz Holuj
Henryk, ein polnischer Auschwitz-Überlebender und Kommunist, wird von zwei amerikanischen Touristen gefragt, ob er sie zum Museum Auschwitz mitnehmen könnte. Widerstrebend zunächst, dann zunehmend von seinen Erinnerungen überwältigt, bietet er dem jungen Paar schließlich an, sie durch die Gedenkstätte zu führen. Die Frau ist selbst Jüdin, ihr Begleiter hingegen auf touristischer Trophäenjagd. In Flashbacks erfahren wir Henryks Geschichte. Anders als in ihrem ersten Auschwitzfilm von 1947, Die letzte Etappe, präsentiert Wanda Jakubwoska in Das Ende unserer Welt keine holzschnittartigen Helden, die ungebrochen ihren Glauben auch in Auschwitz bis zum Sieg verteidigen. Ihr Film spielt in einer moralischen Grauzone, mitten im korrumpierenden Alltag der Vernichtung, dessen Darstellung Jakubowska realistischer geraten ist, als es ihrer eigenen kommunistischen Ideologie möglicherweise entsprochen hätte.
Mit einer Einführung durch Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems.
Wir zeigen diesen Film im Rahmen von:
Festspiele. Film. Musik. - Passagiere zwischen Gegenwart und Vergangenheit
Eine Filmwoche zur szenischen Welturaufführung der Oper Die Passagierin von Mieczyslaw Weinberg im Rahmen der Bregenzer Festspiele. Veranstalter: Filmforum Bregenz, Jüdisches Museum Hohenems, Bregenzer Festspiele
Wenn die Kraniche ziehen
Sowjetunion 1957 | s/w | 95 min | DT Fassung | Regie: Mikheil Kalatozishvili Drehbuch: Wiktor Rosow (nach seinem Drama Die ewig Lebenden) | Musik: Miecislaw Weinberg | Mit: Tatjana Samoilowa, Alexei Batalow
1941 in Moskau, kurz vor dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion: Boris und Weronika, ein Liebespaar, beobachten den Zug der Kraniche über der Stadt. Nach dem Ausbruch des Krieges meldet sich Boris freiwillig zur Front.
Der Krieg fordert seine Opfer, Weronikas Eltern kommen bei einem Bombenangriff ums Leben, Boris gilt als vermisst, und Weronika gibt schließlich dem Werben Boris’ Bruder Mark nach und heiratet ihn.
Die Familie wird nach Sibirien evakuiert. An Weronika nagt die Frage, ob Boris noch lebt, und sie versucht, Selbstmord zu begehen. Doch stattdessen rettet sie einem Kind namens Boris das Leben. Erst auf der Siegesparade am Ende des Films erfährt Weronika das Schicksal ihres Geliebten. Der Film versucht, die Katastrophe des Krieges mit dem Bild des neuen Lebens zu überwinden.
Der Film – mit der Musik von Miecislaw Weinberg und der expressiven Kameraführung durch Sergei Urussewski – gewann 1958 die goldene Palme von Cannes und gilt als einer der bedeutendsten sowjetischen Filme nach 1945.
Mit einer Einführung durch David Pountney, Intendant Bregenzer Festspiele.
Diesen Film zeigen wir im Rahmen von:
Festspiele. Film. Musik. - Passagiere zwischen Gegenwart und Vergangenheit
Eine Filmwoche zur szenischen Welturaufführung der Oper Die Passagierin von Mieczyslaw Weinberg im Rahmen der Bregenzer Festspiele. Veranstalter: Filmforum Bregenz, Jüdisches Museum Hohenems, Bregenzer Festspiele
Vater
Ungarn 1966 | s/w | 98 min | ungarische Originalfassung mit deutschen Untertiteln | Regie und Drehbuch: Istvan Szábo | Mit: András Bálint, Miklós Gábor, Kati Sólyom
Der als Halbwaise aufgewachsene Takó hat nur wenige echte Erinnerungen an seinen bei Kriegsende gefallenen Vater. So dichtet er dem Vater eine herausragende Rolle als Partisan, bedeutender Arzt, als Judenretter, als großer Reisender und Kriegsheld an. Diese Phantasien begleiten den Jungen nicht nur in seinen Tagträumen, er wertet mit diesen Heldengeschichten auch bei jeder Gelegenheit das eigene Ich auf: in der Schule, später als junger Erwachsener bei Freundinnen und schließlich im Aufstand von 1956, wo der Student im Namen des Vaters unter Lebensgefahr eine Fahne herbeischafft, die niemand benötigt. Erst gegen Ende des Films beginnt Takó nach dem tatsächlichen Leben seines Vaters zu forschen, die Mythen hinter sich zu lassen.
Als Statist bei den Dreharbeiten zu einem Holocaustfilm lernt er eine jüdische Mitstudentin kennen, deren Eltern in Auschwitz umkamen...
István Szabós zweiter Spielfilm gehört zu den bedeutendsten Filmen der osteuropäischen „nouvelle vague“ der sechziger Jahre.
Mit einer Einführung durch Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems.
Wir zeigen diesen Film im Rahmen von:
Festspiele. Film. Musik. - Passagiere zwischen Gegenwart und Vergangenheit
Eine Filmwoche zur szenischen Welturaufführung der Oper Die Passagierin von Mieczyslaw Weinberg im Rahmen der Bregenzer Festspiele. Veranstalter: Filmforum Bregenz, Jüdisches Museum Hohenems, Bregenzer Festspiele
Transport aus dem Paradies
CSSR 1962 | s/w | 93 min | deutsch-tschechische Originalfassung mit engl. UT | Regie und Drehbuch: Zbenek Brynych (mit Arnošt Lustig nach dessen Erzählung „Nacht und Hoffnung“) | Mit: Cestmir Randa, Vlastimil Brodsky, Juraj Herz, Helga Cocková, Ilja Prachar, Jindrich Narenta, Zdenek Stepánek
Theresienstadt 1944. SS-General Knecht besucht das Ghetto, während die Dreharbeiten zu einem Propagandafilm auf Hochtouren laufen. Dutzende von Ghettoinsassen müssen Kurt Gerron in verschiedenen Sprachen in die Kamera sagen: „Mir geht es gut in Theresienstadt. Mir fehlt es an nichts.“ Knecht ist begeistert und lässt sich das ganze Ghetto zeigen und die Philosophie der „Selbstverwaltung“ erklären: An allem, was im Ghetto geschieht, ist in den Augen der Bewohner der Judenrat schuld. Theresienstadt wird für eine Inspektion des Roten Kreuzes vorbereitet, ein Musikpavillon, eine Bank und Geschäfte mit üppigen Auslagen täuschen Normalität vor.
Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen für die nächste Deportation nach Auschwitz, und eine Zählung der Ghettoinsassen soll durchgeführt werden. Eine Gruppe Jugendlicher bereitet sich darauf vor, dass es diesmal wohl sie treffen wird. Und Marmulstaub, der neue Judenälteste, erfüllt seine Rolle.
Einführung und Gespräch mit Hanno Loewy unter Einbeziehung eines kurzen Ausschnitts aus einem Interview Claude Lanzmanns mit dem Judenältesten Benjamin Murmelstein, das keinen Eingang in den Film Shoah gefunden hat.
Diesen Film zeigen wir im Rahmen von:
Festspiele. Film. Musik. - Passagiere zwischen Gegenwart und Vergangenheit
Eine Filmwoche zur szenischen Welturaufführung der Oper Die Passagierin von Mieczyslaw Weinberg im Rahmen der Bregenzer Festspiele.
Veranstalter: Filmforum Bregenz, Jüdisches Museum Hohenems, Bregenzer Festspiele
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