17.-20. Nov. 2010: Harun Farocki-Filmreihe (KUB) und 'Der fantastische Mr. Fox'

 

FILMFORUM BREGENZ

Newsletter vom 14. November 2010

 

Liebe Filmfreunde,

diese Woche spielen wir im Metrokino Bregenz folgende Filme:

Harun-Farocki-Filmreihe (KuB)

und im Kinderkino

Der fantastische Mr. Fox.

Wir sehen uns im Kino!

Euer Filmforum

 

-----------------------------------------

Mittwoch, 17.11.2010, 20.00 Uhr

Filmreihe Harun Farocki – In Zusammenarbeit mit dem KUB

 

Nicht löschbares Feuer

Deutschland 1969 | 25 min | Regie, Buch, Schnitt: Harun Farocki, Kamera: Gerd Conradt, Mitwirkende: Harun Farocki, Eckart Kammer, Hanspeter Krüger, Caroline Gremm, Volker Bussäus, Ingrid Oppermann, u.a.



1968 flog Farocki mit siebzehn weiteren Studenten wegen rebellischer Umtriebe von der Berliner Filmakademie; ein Jahr später entstand Nicht löschbares Feuer, der wichtigste Agitprop-Film der Vietnam-Bewegung. Ein Traktat über Napalm-Produktion, Arbeitsteilung und fremdbestimmtes Bewusstsein von brechtscher Kargheit, lehrhaft im Stil, schneidend in der Diktion: heute ein Dokument für den pädagogischen Rigorismus der 68er, aber auch für ihr Vermögen, komplizierte Zusammenhänge so zu erhellen, dass Kapieren und Agieren für viele der Generation zu einer selbstverständlichen Einheit wurden. (Klaus Kreimeier, Die Zeit)



 

Bilder der Welt und Inschrift des Krieges 


Deutschland 1988 | 75 min | Regie, Buch: Harun Farocki, Kamera: Ingo Kratisch, Schnitt: Rosa Mercedes 



Fluchtpunkt von Bilder der Welt ist das Gedankenbild vom "blinden Fleck" der Auswerter von amerikanischen Flugaufnahmen, die sich 1944 nur für die industrielle Anlage der IG-Farben, nicht aber für das nahegelegene Konzentrationslager Auschwitz interessierten. Kommentare und Hinweise auf den Luftaufnahmen zeigen, dass erst Jahrzehnte später der CIA entdeckte, was die Alliierten 1944 nicht sehen wollten: dass neben dem industriellen Bombenziel IG-Farben-Werke das KZ Auschwitz abgebildet war. (Christa Blümlinger)


 

----------------------------------------- 

 

Donnerstag, 18.11.2010, 20.00 Uhr

Filmreihe Harun Farocki – In Zusammenarbeit mit dem KUB

Ein Bild



Deutschland 1983 | 25min | Regie, Buch: Harun Farocki, Kamera: Ingo Kratisch 



"Mein Film nimmt sein Material daher, dass an vier Tagen in einem Studio an einem Bild gearbeitet wird, das auf die Mittelseite der Zeitschrift Playboy kommen soll. Die Zeitschrift selbst handelt von Kultur, Autos, einer gewissen Art zu leben. Man kann sich vorstellen, dass die Leute, die ein Bild von solcher Schwerkraft zu machen haben, dies mit einer Sorgfalt, Ernsthaftigkeit und Verantwortlichkeit tun, als müssten sie Uran spalten." (Farocki, Zelluloid)



 

Der Auftritt

 





Deutschland 1996 | 40 min | Regie, Buch: Harun Farocki | Kamera: Ingo Kratisch 



Der Auftritt porträtiert eine Werbeagentur im Moment ihres Werbens für das eigene Produkt, das Konzept einer Kampagne für einen neuen Optikkonzern. Der Kunde, ein Manager dieses Konzerns, bleibt lange in der Rolle des Zuschauers. Von seiner Entscheidung hängt ein Millionen-Auftrag ab. Farocki beobachtet genau, ohne Erläuterung, ohne Kommentar, ohne explizite Kritik. (3sat) 



 

Nicht ohne Risiko




Deutschland 2004 | 50 min | Regie: Harun Farocki | Kamera: Ingo Kratisch 



"Was Venture Capital, kurz VC, deutsch Risiko-Kapital ist, wird im Film selbst erklärt. Banken geben Geld nur gegen Sicherheiten. Wer die nicht hat, muss sich an VC-Gesellschaften wenden, und zahlt dafür 40% Zinsen. Mindestens. Wir hatten bei den verschiedensten Firmen Aufnahmen gemacht. Als ich den Anwalt der kapitalsuchenden NCTE sagen hörte: "Wir sind ein bisschen enttäuscht über das Angebot", fühlte ich mich in einen Coen-Brothers-Film versetzt."

(Harun Farocki)


 

----------------------------------------- 

 

Freitag, 19.11.2010, 22.00 Uhr

Filmreihe Harun Farocki – In Zusammenarbeit mit dem KUB

Videogramme einer Revolution



Deutschland 1992 | 106 min | Regie, Buch, Kommentar: Harun Farocki, Andrei Ujica 



Videogramme einer Revolution ist eine Provokation. Das sieht man ihm beim ersten Augenschein nicht unbedingt an, auch wenn der Titel für einen im Kino projizierten Film ungewöhnlich klingt. Der Film von Harun Farocki und Andrei Ujica versammelt Videobilder der rumänischen Revolution Ende 1989, und zwar in der strikten Form einer minutengenauen Chronologie der Tage vom 21. bis zum 26. Dezember.



Der Titelbegriff Videogramm bezeichnet das, was von einer Video-Apparatur auf einem Band aufgezeichnet wurde. Der Titel selbst verspricht die Revolution als elektromagnetische Aufzeichnung und gibt den Film als audiovisuelle Geschichtsschreibung aus. Das ist hoch-, aber wie zu zeigen ist, nicht danebengegriffen. Videogramme einer Revolution gehört zu den spannendsten Dokumentarfilmen dieses Jahres. Er reißt den Zuschauer in den Strudel der Bilder der rumänischen Revolution und treibt ihn gleichzeitig immer wieder zu ihnen in Distanz. Ein keineswegs pädagogisches oder therapeutisch gemeintes Wechselbad, das wie die Lektüre eines die Geschichte aufschließenden Buches in seinem Wechsel aus Mikro- und Makroperspektive auf- und anregt. (Dietrich Leder, Film-Dienst)

 

----------------------------------------- 

 

Samstag, 20.11.2010, 22.00 Uhr

Filmreihe Harun Farocki – In Zusammenarbeit mit dem KUB

Aufstellung

 



Deutschland 2005 | 16 min | Regie, Buch: Harun Farocki 



Schaubilder, die den Warenkorb, die Rentenlücke, die Migration darzustellen helfen sollen, sind anachronistisch. Ob es sich um Piktogramme handelt oder bloß um Tortendiagramme, stets ist ein rührendes Unvermögen der Abstraktion bezeugt. Wir haben Figuren zur Illustration von Schaubildern aufgegriffen, aus Zeitungen, Schulbüchern, Behördenschriften und daraus die Geschichte der Migration in der Bundesrepublik rekonstruiert. (Harun Farocki)





 

Arbeiter verlassen die Fabrik

 





Deutschland 1995 | 36 min | Regie, Buch, Kommentar: Harun Farocki 



Farocki hat ein Jahr lang Filme gesichtet, auf der Suche nach Variationen des Motivs "eine Belegschaft beim Verlassen der Arbeitsstelle": Belegstellen fanden sich in Dokumentar-, Industrie- und Propagandafilmen, in Wochenschauen und Spielfilmen. Arbeiter verlassen die Fabrik zeigt Bilder aus Filmen von Pier Paolo Pasolini, Michelangelo Antonioni, Fritz Lang, Slatan Dudow, Klaus Wildenhahn, D.W. Griffith, Hartmut Bitomsky und vielen anderen. 



 

Aufschub

Deutschland 2007 | 40 min | Autor, Produzent: Harun Farocki 



Zu sehen sind historische Aufnahmen des „Durchgangslagers Westerbork“ aus dem Jahr 1944: arbeitende Menschen in Wäschereien, tanzende Menschen, Menschen, die in Züge steigen und helfen, die Türen zu schließen. Dazwischen Schrifttafeln und der Schnitt als reflektierender Kontrapunkt, um dort einzuhaken, wo die Bilder verschweigen. (Duisburger Filmwoche 2007)Samstag, 13.11.2010, 22.00 Uhr

 

 

----------------------------------------

Samstag, 20.11.2010, 15.00 Uhr

Filmreihe Harun Farocki – In Zusammenarbeit mit dem KUB

 

Der fantastische Mr. Fox

USA 2009 | 87 Min. | Regie: Wes Anderson | Buch: Noah Baumbach / basiert auf dem gleichnamigen Roman von Roald Dahl | FSK ab 6, empfohlen ab 8 Jahre






Mr. und Mrs. Fox führen mit ihrem Sohn Ash und ihrem Neffen Kristofferson ein idyllisches Familienleben. Doch Mr. Fox bringt durch seine alte Leidenschaft der Hühnerjagd nicht nur seine geliebte Familie, sondern die gesamte Tiergemeinschaft in Gefahr. Die drei bösen Bauern Boggis, Bunce und Bean jagen den gewieften Fuchs und wollen ihn, koste es, was es wolle, aus dem Weg räumen. Doch Mr. Fox heckt mal wieder einen genialen, einen fantastischen Plan aus, die tölpelhaften Bauern zu überlisten.





infos: http://www.derfantastischemisterfox.de/

 

 

 

----------------------------------------- 

 

Impressum

Alle Angaben ohne Gewähr. Medieninhaber: Filmforum Bregenz, Strabonstraße 36, 6900 Bregenz, Tel: +43 (650) 4212121. Offenlegung gem. Mediengesetz § 25(2): Verein zur Förderung kommunikativer Kinokultur, Unternehmensgegenstand: Präsentation von Filmkunst. § 25(4): Vermittlung von Informationen über Film, Kino-Kultur und Zeitkultur. Obmann: Erich Miller. DVR:0717321

Kartenreservierungen telefonisch über das Metrokino Bregenz (05574-71843) oder online unter http://www.metrokinobregenz.at. Kartenreservierungen per E-Mail können aus organisatorischen Gründen nicht bearbeitet werden. 

Wir nehmen grundsätzlich E-Mail Adressen nur auf ausdrücklichen Wunsch hin in unseren Verteiler auf. Sollten Sie der Meinung sein, dass Sie dem nicht zugestimmt haben, oder wenn Sie unseren Programm-Newsletter in Zukunft aus anderen Gründen nicht mehr erhalten möchten, kontaktieren Sie uns bitte. Wir löschen Ihre Adresse dann umgehend aus unserem Verteiler!

-----------------------------------------