Filmforum Archiv
Jacob Kaplan ist 70 Jahre alt, lebt in Montevideo und hat noch immer keine Heldentat vollbracht. Wenig unterscheidet ihn von seinen alten Freunden in der jüdischen Gemeinde, die einen sonnenverwöhnten, aber schrecklich gewöhnlichen Lebensabend verbringen. Doch in Jacob grummelt der Ärger darüber, dass er sein Leben einfach so verstreichen ließ, ohne dass die Welt durch ihn eine bessere wurde. Hinzu kommt die leidige Sehschwäche, die Jacob unerbittlich daran erinnert, dass die Uhr tickt.
Doch als in der Gemeinde das Gerücht kursiert, ein deutscher Nazi halte sich seit Jahren an der Küste Uruguays versteckt, klopft die Gelegenheit an. Jacob verpflichtet den chaotischen und chronisch abgebrannten Ex-Polizisten Wilson, mit ihm auf Nazijagd zu gehen. Gemeinsam entdecken sie vielsagende Spuren, die der Deutsche über die Jahre beinahe erfolgreich verwischt hat, um ihn am Ende, so hofft Jacob Kaplan, den israelischen Behörden zu übergeben. Doch die internationale Operation, die die beiden anzetteln, ist gefährlicher als sie denken ...
Filmpreise in Biarritz, Huelva, Mar del Plata und Monte Carlo
Uruguayan Film Critics Association: 7 Auszeichnungen
Eine Veranstaltung des Filmforum Bregenz in Zusammenarbeit mit dem
Jüdischen Museum Hohenems
Von den Weiten der Ebenen unter den Vulkanen des Kraterhoch-landes, über die dornigen Buschländer der zentralen Serengeti bis zu den üppigen Weiden im Norden ziehen fast zwei Millionen Antilopen, Gazellen und Zebras im Jahresverlauf durch rund 25.000 Quadratkilometer Wildnis. Die Serengeti ist die Bühne, auf der sich seit Jahrtausenden dieses dramatische Naturschauspiel zeigt: archaisch, wild und ergreifend. Gnus, Zebras und Antilopen unternehmen ihren kreisförmigen Zug durch die Serengeti, Massai Mara und Ngorongoro. Sie benutzen immer dieselben Routen und müssen dabei, dem Wechsel von Regen- und Trockenzeiten unterworfen, größte Hindernisse überwinden. Ihnen dicht auf der Spur ihre natürlichen Feinde: Löwen, Leoparden, Geparden und Hyänen. Kaum anderswo auf der Welt bietet der Kampf ums Überleben ein so grandioses, eindrucksvolles Schauspiel wie im Massenzug der Tiere in der Serengeti.
Wir zeigen den Film in Kooperation mit Projekte der Hoffnung – Alternative Nobelpreisträgerinnen zeigen Wege in eine lebenswerte Zukunft.
Anmeldung, Infos zur Tagung in Bregenz: www.projekte-der-hoffnung.at
Die schwangere Pema lebt mit ihren drei Ehemännern in der höchstgelegenen Siedlung der Welt im nepalesischen Himalaya. Es ist einer der letzten Orte, an dem es noch die alte Tradition der Polyandrie gibt. Als ihr erster Ehemann Tashi auf der Handelsroute nach Lhasa verschwindet und das Gerücht umgeht, Pemas Kind wäre von einem fremden Mann, scheint das junge Glück in Gefahr. Zusammen mit ihrem zweiten Ehemann, dem Mönch Karma, begibt sich Pema in die unbarmherzige Wildnis auf die Suche nach ihrem geliebten Tashi. Ihre Reise führt zu einer spirituellen Selbstfindung und Befreiung, an deren Ziel Pemas wahre Bestimmung wartet: Shambhala. Wird sie das alte Königreich finden, in dem laut der Legende Mensch und Natur im Einklang mit dem Geist sind?
Es ist der erste nepalesische Film, der im Wettbewerb der Berlinale lief: Regisseur Min Bahadur Bham vermischt in Shambhala meisterhaft Tradition und Moderne und bringt eine unbekannte Kultur sowie die beeindruckende Himalaya-Landschaft auf die Leinwand. Zugleich zeigt er mit Pema eine unverwechselbare, starke und moderne weibliche Hauptfigur. (filmladen)
Mumbai Film Festival 2024, NETPAC Award
Medienpartnerschaft: Verein Amazone
Der Film erzählt vom riskanten Weg zweier Journalistinnen, die im Jahr 2017 den weitreichenden Machtmissbrauch gegenüber Frauen im US-amerikanischen Filmgeschäft aufdeckten.
Megan Twohey und Jodi Kantor brechen das große Schweigen in Hollywood: Sie entlarven Business-Meetings in Hotelzimmern als sexuelle Übergriffe und stoßen auf ein Netz aus Repression, Erpressung und Angst. Mit ihrer mutigen Recherche geben sie nicht nur den betroffenen Frauen ihre Stimme zurück, sondern stoßen eine weltweite Welle der Solidarität an. (film.at)
Nominierungen und Auszeichnungen bei zahlreichen Festivals.
Prädikat: besonders wertvoll (Deutsche Film- und Medienbewertung)
Medienpartnerschaft mit STOP (Stadtteile ohne Partnergewalt) und dem Verein Amazone
Sie sind 15 Tänzer*innen. Sie sind auf Tournee mit Crowd von Gisèle Vienne über Raves in den 90er Jahren. Man kann es kaum schöner sagen als in der Jury-Begründung für den Arte-Dokumentarfilmpreis: „Körper bewegen sich in hypnotischer Zeitlupe, ekstatisch. Sie suchen und verfehlen sich, ihr Tanz ist wild, zärtlich und erotisch, ihr Fieber erfasst uns unmittelbar. Aus dem kollektiven Körper schälen sich individuelle Figuren heraus: Sie sprechen von Anziehung, Abstoßung und Symbiose, von Aggression, Einsamkeit und Verzweiflung, der Lust auf Sex und dem Wunsch nach Liebe.“ (nach: filmgarten.at)
Patric Chiha dokumentiert in sinnlicher Filmsprache die Entwicklung und Aufführung von Gisèle Viennes Tanz-Performance Crowd. Mit lauten, elektronischen Beats bringt er das berauschende Fresko einer jungen Partycrowd im Neonlicht auf die Leinwand. (kino-zeit.de)
„Körper, Rhythmus, Licht, Schatten, Schweiß und Grazie, Emotion pur wie hinter den Bewegungen verhalten – man kann sich die Körpersprache dieser Performance nicht entziehen.“ (Die Furche)
Berlinale 2020 -Teddy für den besten Dokumentarfilm
Perugia Social Film Festival 2020 – PerSo Award
ARTE Dokumentarfilmpreis 2020
Eine Kooperation mit: Netzwerk Tanz, tangissimo, TanzUfer
Sie sind 15 Tänzer*innen. Sie sind auf Tournee mit Crowd von Gisèle Vienne über Raves in den 90er Jahren. Man kann es kaum schöner sagen als in der Jury-Begründung für den Arte-Dokumentarfilmpreis: „Körper bewegen sich in hypnotischer Zeitlupe, ekstatisch. Sie suchen und verfehlen sich, ihr Tanz ist wild, zärtlich und erotisch, ihr Fieber erfasst uns unmittelbar. Aus dem kollektiven Körper schälen sich individuelle Figuren heraus: Sie sprechen von Anziehung, Abstoßung und Symbiose, von Aggression, Einsamkeit und Verzweiflung, der Lust auf Sex und dem Wunsch nach Liebe.” (nach: filmgarten.at)
„Patric Chiha dokumentiert in sinnlicher Filmsprache die Entwicklung und Aufführung von Gisèle Viennes Tanz-Performance Crowd. Mit lauten, elektronischen Beats bringt er das berauschende Fresko einer jungen Partycrowd im Neonlicht auf die Leinwand.“ (kino-zeit.de)
„Körper, Rhythmus, Licht, Schatten, Schweiß und Grazie, Emotion pur wie hinter den Bewegungen verhalten – man kann sich die Körpersprache dieser Performance nicht entziehen.“ (Die Furche)
Berlinale 2020 -Teddy für den besten Dokumentarfilm
Perugia Social Film Festival 2020 – PerSo Award
ARTE Dokumentarfilmpreis 2020
In Kooperation mit netzwerkTanz, Tangissimo und Tanz Ufer
Die Psychotherapeutin Sibyl beschließt, sich wieder ihrer eigentlichen Leidenschaft zu widmen: dem Schreiben. Inspiration findet sie bei ihrer neuen Patientin Margot, einer jungen Schauspielerin am Rande des Nervenzusammenbruchs. Sibyl taucht immer tiefer in Margots turbulentes Leben ein, bricht alle professionellen Regeln und reißt dabei ihre eigenen Wunden wieder auf. (filmladen)
Virginie Efira spielt nach Victoria abermals die Hauptrolle in einem Film der französischen Regisseurin Justine Triet. Dieser Film verbindet auf sehr originelle Weise Drama und schwarzhumorige Komödie. Zum hochkarätigen Cast gehören auch Adèle Exarchopoulos, Gaspard Ulliel und Sandra Hüller. Premiere feierte der Film bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2019, wo er im Wettbewerb lief.
Sevilla Film Festival 2019, Asecan Award – Bester Film
International Cinephile Society Awards 2019 und Faro Film Festival 2020, Beste Schauspielerin
Signe und Thomas führen eine ungesunde Beziehung, in der einer immer versucht, den anderen zu übertrumpfen. Dass Thomas mit seiner Kunst – die vor allem darin besteht, Designermöbel zu stehlen, plötzlich tatsächlich erfolgreich wird und somit mehr Aufmerksamkeit bekommt, passt Signe gar nicht. Doch sie findet schnell eine Lösung für ihr Problem: Dubiose russische Pillen, die als Nebenwirkung seltsame Hautirritationen auslösen. Perfekt für Signe, und deshalb konsumiert sie gleich mehrere Packungen, um dann schockiert und die Unwissende mimend mit Geschwüren am ganzen Körper zum Arzt zu gehen. Der Plan geht auf. Sie wird mit Mitleid überhäuft, in den Medien wird von ihrer mysteriösen Krankheit berichtet, und sogar Thomas entschuldigt sich. Aber dann artet alles aus, und die Geschichte nimmt einen immer böseren Verlauf. (Filmladen)
Der Film wurde vielfach ausgezeichnet.
Valladolid Filmfestival 2022, Bester Film und Preis der Jugendjury
Widerstand und Desertion in den Jahren 1933-1945
Der Regisseur wird im Kino anwesend sein und steht nach dem Film für eine Diskussion zur Verfügung.
AT 2012 | 40 min | Regie: Tone Bechter
Der 10. Film von Tone Bechter beschäftigt sich mit dem Widerstand und den Kämpfern gegen ein diktatorisches Regime, beginnend in der Dollfuß-Ära im Jahre 1933 bis zum Ende des Hitler-Regimes 1945.
In der Spieldokumentation sprechen Zeitzeugen aus dem Großen Walsertal über ihre schwere Vergangenheit als Deserteure und Widerstandskämpfer. Die Situation eines 14-jähriges Kindes, das verhaftet wurde, und einer schwangeren Frau, die ins Gefängnis gebracht wird, lässt tief in die Lebensumstände der damaligen Zeit blicken. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Geschichte der Familie Burtscher aus Sonntag, die in Sippenhaft genommen wurde. Gerade im Großen Walsertal, in dieser bäuerlichen und harten Region, gab es eine große Zahl an Deserteuren. Die Erzählung geht aber auch über Vorarlberg hinaus und beleuchtet die damalige Situation der „Andersdenkenden“.
Der Film wurde zum Teil an Originalschauplätzen gedreht. Mit eindrücklichen Bildern werden die Umstände und Begebenheiten der Deserteure erklärt und die Entstehung des Widerstandes gezeigt.
Tone Bechter lebt in Andelsbuch im Bregenzerwald. Er ist passionierter Filmemacher, Drehbuchautor und Kameramann und setzt sich seit Jahren intensiv mit verschiedenen Themen aus der Vergangenheit und der Geschichte in Vorarlberg und darüber hinaus auseinander.
„Mein Film erzählt eine traurige Geschichte aus unserer Vergangenheit, die sich nicht mehr wiederholen darf und die nicht vergessen werden darf. Gerade deshalb muss darüber gesprochen werden.“ (Tone Bechter)
Der Regisseur wird im Kino anwesend sein und steht nach dem Film für eine Diskussion zur Verfügung.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit ACUS – Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie.
Irgendwo in Niederösterreich; es sind die letzten Wochen vor den Sommerferien. Die 17-jährige Internatsschülerin Paula ist heimlich in ihre Freundin Charlotte verliebt. Doch die ist mit Michael zusammen. Um sich von ihrem Liebeskummer abzulenken, lässt sich Paula auf ihren Schulfreund Tim ein, der seinerseits echte Gefühle für sie hat. Paula ahnt nicht, wie oft auch Charlotte an sie denkt. Und dann kommt auch noch Lilli ins Spiel, die sich danach sehnt, begehrt zu werden, und selbst als wilde Verführerin auftritt. Paula muss sich entscheiden, ob sie ihren eigenen Gefühlen folgt oder denen der anderen.
Lanzenkirchen, mon amour: Regie-Debütantin Monja Art zeigt das Teenagersein in der Provinz als Achterbahnfahrt der Gefühle und in einer Ansammlung von amourösen Minidramen. Zwischen tristem Schulalltag und ausschweifenden Dorfdisko-Besuchen sind Paula und ihre Freund*innen wie alle normalen Teenager: wunderbare und obergescheite tickende Zeitbomben, die bald erwachsen und dann möglicherweise auch vernünftig sein werden. Bis dahin ist ihre größte Angst, in diesem Kaff hängen zu bleiben. Draußen hört man Blasmusik, ein Mähdrescher zieht seine Bahnen, und mit etwas Glück kommt bald ein Bus. (berlinale)
Max Ophüls Preis 2017: Bester Film; Elisabeth Wabitsch: Beste Nachwuchsdarstellerin
Tina und Chris scheinen normale britische Touristen zu sein, unterwegs im Wohnwagen auf einer Sightseeing-Tour quer durch die Midlands. Doch fährt ihnen einer quer ein oder kommt ihnen gar blöd, springt er schneller über die Klinge, als er realisieren kann, dass die beiden doch nicht ganz so harmlos sind.
Sightseers, nach einem Drehbuch der beiden Hauptdarsteller und TV-Komödianten Lowe und Oram, „kombiniert entfesselte Soziopathen mit häkeldeckchenverzierter Englishness und ist nicht bloß ein neuerlicher Beweis dafür, dass der schwärzeste Humor, die gnadenloseste Selbstironie und die tabulosesten Witze ihre Heimat noch immer auf den britischen Inseln haben.“ (tip Berlin)
„Die Wiederbelebung der schwarzen Komödie.“ (Die Zeit)
Im Wien der Jahrhundertwende entwickelt ein visionärer und bahnbrechender Sigmund Freud die Psychoanalyse, bis er 1938 ins Exil nach London gezwungen wird. Der französische Regisseur David Teboul legt mit seinem Film ein intimes Porträt eines der einflussreichsten Denker des letzten Jahrhunderts vor. Bisher unveröffentlichte Archivbilder vergegenwärtigen Freud nicht nur als genialen Wissenschaftler und Autor, sondern auch als Privatmenschen in all seinen unterschiedlichen Facetten.
Regisseur Teboul gelingt ein Doppelporträt von Sigmund Freud und seiner Tochter Anna. Im Londoner Familienexil durchforstet sie die Korrespondenz ihres Vaters und erzählt den Film höchst subjektiv und im Zwiegespräch mit Sigmund Freud und seinen Briefpartnern. Aktuelle Bilder und neu gefundenes Archivmaterial zeigen das Leben Freuds im Exil und auf Reisen, seine Arbeit und die intensive Verbindung mit seiner Tochter Anna, die nicht nur seine Wegbegleiterin und Gralshüterin des freud’schen Erbes war, sondern als Erforscherin der kindlichen Psyche selbst Geschichte schrieb.
„Ein cineastischer Leckerbissen. […] Wenn auf einen Film das Wort Kleinod passt, dann auf diese unprätentiöse Näherung.“ (Die Furche)
In Kooperation mit dem Vorarlberger Landesverband für Psychotherapie