Filmforum Archiv
DE 2017 | 111 min | DF | Regie: Arne Feldhusen
Vor Jahren verschwand Karl Schmidt am Tag des Mauerfalls nach einem Nervenzusammenbruch von der Bildfläche. Mitte der Neunziger finden ihn einige Freunde von damals, darunter Ferdi und Raimund, in einer drogentherapeutischen Einrichtung in Hamburg wieder – und das kommt ihnen gerade recht: Denn sie planen mit ihrem erfolgreichen Techno-Plattenlabel, das sie in der Zwischenzeit gegründet haben, eine Rave-Tour quer durch Deutschland und brauchen dazu jemanden, der immer nüchtern bleiben muss – irgendwer muss ja schließlich fahren. Da Charlie, wie Karl bei ihnen nur heißt, den Drogen abgeschworen hat, ist er genau der richtige. Doch auch ihm kommt die geplante Reise gerade recht, ist er doch des Lebens in der WG von ehemaligen Süchtigen, in der er wohnt, überdrüssig. Und so nimmt ihre Reise durch ein Deutschland, das gerade zusammenwächst, ihren Anfang…
„Für die Inszenierung wurde passenderweise der Tatortreiniger-Schöpfer Arne Feldhusen ins Boot geholt, der den abgedreht witzigen Roman stilecht auf die Leinwand bringt. Das Drehbuch wurde von Autor Sven Regener verfasst.“ (kino.de)
Pietros großer Traum ist es, ein berühmter Schauspieler zu werden. Er ist 28 und besessen davon, es in diesem Metier zu schaffen. Ihm ist jedes Mittel recht, um zu Ruhm zu gelangen. So zieht er nach Rom, arbeitet dort in einer Bäckerei und versucht sich erstmals als Schauspieler. Derweil bleibt er bei seiner Cousine Maria, findet dann aber ein großes Appartement, das er mietet. Doch in dem Haus geht nicht alles mit rechten Dingen zu. Es dauert nicht lange und Pietro wird klar, dass das Anwesen von Geistern heimgesucht wird.
Özpeteks Film wärmt das Herz. Er ist lebensbejahend und in schmeichelhaften Bildern umgesetzt. (cineman.ch)
In den 1960er Jahren ist das Leben der Schafscherer an der Ostküste Neuseelands noch tief in alten Maori-Traditionen verwurzelt. Unter dem strengen Blick des Familienältesten leben drei Generationen unter einem Dach. Der 14-jährige Simeon – Enkel von Tamihana Mahana – beugt sich nur widerwillig der Autorität und gibt seinem Großvater ungewohnte Widerworte. Und dann verliebt sich Simeon auch noch in die Tochter der Familie Poata, mit der die Mahanas schon ewig im Clinch liegen. Die Fronten zwischen Großvater und Enkel verhärten sich dramatisch. Als zufällig ein altes Foto in Simeons Hände fällt, lüftet sich ein wohlgehütetes Familiengeheimnis, das alles ändert…
Basierend auf Witi Ihimaeras autobiografischem Roman Bulibasha: King of the Gypsiesinszeniert Lee Tamahori die epische Familiensaga Mahanavor der atemberaubenden Landschaft Neuseelands. Mehr als zwanzig Jahre nachdem der Star-Regisseur mit Die letzte Kriegerinseinen internationalen Durchbruch feierte und zu einem profilierten Hollywood-Regisseur avancierte, kehrt der Neuseeländer erstmals zu seinen Wurzeln zurück, um wieder mit dem preisgekrönten Team hinter Die letzte Kriegerinzu arbeiten: Hauptdarsteller Temuera Morrison (Star Wars Episode III), Produzentin Robin Scholes und Cutter Michael Horton (Der Herr der Ringe – Die zwei Türme).
Seine internationale Premiere feierte MAHANA im Wettbewerb (Out of Competition) der Berlinale 2016.
Wien 1945: Das Pulverland des Krieges und die Zeit der russischen Besatzung, gesehen mit den vorurteilsfreien Augen der 10jährigen Christine. Sie weiß vom Frieden genauso wenig, wie die Kinder heute vom Krieg wissen. Ausgebombt und vollkommen mittellos kommt sie mit ihrer Familie in einer noblen Villa in Neuwaldegg unter. Jetzt haben sie Quartier, aber mehr nicht. Nach der Kapitulation deutscher Soldaten quartieren sich die Russen im Haus ein. Alle fürchten sich vor den als unberechenbar geltenden russischen Soldaten. Nur Christine nicht. (filmladen.at)
„Es ist Krieg. Es ist schon lange Krieg. Ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern, dass einmal kein Krieg war“, sagt die neunjährige Christl.
Verfilmung von Christine Nöstlingers autobiographischem Roman über ihre Kindheit in einer Zeit des Umbruchs in Wien.
Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung
ES 2021 | 115 min | OmU | R: Icíar Bollaín
Nach Rosas Hochzeit, El Olivo und Und dann der Regen der neue, zutiefst bewegende Film von Icíar Bollaín: Die wahre Geschichte der Maixabel Lasa, deren Mann Juan Marí Jáuregui von einem ETA-Kommando getötet wurde und die sich dem Dialog stellt – mit den Mördern ihres Mannes.
In den Hauptrollen brillieren Blanca Portillo (u.a. Goya – Spanischer Filmpreis: Beste Darstellerin). Luis Tosar (Cineuphoria-Award: Bester Darsteller), Urko Olazabal (Goya: Bester Nebendarsteller) und María Cerezuela (Goya: Beste Nachwuchsschauspielerin).
„Ein tief bewegendes Plädoyer für den Dialog!“ (Cineuropa)
„Blanca Portillo und Luis Tosar sind überragend.“ (El Correo)
„Ein großer, ein wichtiger Film.“ (El Español)
„Zutiefst emotional. Zutiefst notwendig.“ (El Nacional)
Der Film basiert auf dem Erfolgsroman der italienischen Autorin Milena Agus. Die Handlung wurde von Sardinien in die französische Provence verlegt. Mit ihrer ständigen Suche nach der großen Liebe und ihrer fiebrigen Sexualität macht Gabrielle den Dorfbewohnern Angst. Sie stellt sich nackt ins Fenster, wenn die Arbeiter abends von den Lavendelfeldern zurückkommen, und liebkost nachts im Bett ein Buch mit der Zunge, das ihr der Dorflehrer geliehen hat. Schließlich gibt ihre Mutter einen spanischen Wanderarbeiter Geld, damit er die verrückte Tochter heiratet und wegschafft. Als Gabrielle erkrankt, trifft sie im Sanatorium den Soldaten André.
„Die Frau im Monderzählt vom Begehren einer zwangsverheirateten jungen Frau: konventionell und doch überraschend, mit starker Marion Cotillard und schönen Bildern.” (Die Presse)
Miriam Makeba (1932-2008) war die erste afrikanische Musikerin, die zum internationalen Star avancierte. Sie hat Musiker auf der ganzen Welt inspiriert und ein internationales Publikum begeistert. Gleichwohl ist sie den südafrikanischen Wurzeln ihrer Musik immer treu geblieben. Ins Exil wurde sie schon 1959 getrieben, nachdem sie in dem gegenüber der Apartheid kritischen Dokumentarfilm Come Back, Africa mitgewirkt hatte. Mit Hilfe von Harry Belafonte kam sie in die USA, wo sie 1962 unter anderem bei einer Geburtstagsfeier von John F. Kennedy auftrat, für Marlon Brando sang und 1967 mit Pata Pata ihren ersten Welthit hatte.
Zu ihren musikalischen Partnern gehörten Nina Simone, Dizzie Gillespie und Harry Belafonte. Als sie 1968 den Black-Panther-Aktivisten Stokely Carmichael heiratete, geriet sie ins Fadenkeuz des FBI und wurde in den USA zur Persona non grata. Sie fand Zuflucht in Guinea und setzte von dort aus ihr Engagement gegen das weiße Apartheidsregime in ihrer Heimat fort. In ganz Afrika wurde sie zur Ikone des Freiheitskampfes des Kontinents. Erst nach dem Fall des Apartheidssystems kehrte sie in ihre Heimat zurück. Miriam Makeba starb im November 2008 mit 76 Jahren nach einem Auftritt im italienischen Castel Volturno.
Sie geben den Schleppern ihre Ersparnisse und riskieren auf ihrer Reise nach Westeuropa ihr Leben: Aurica, Raia und Natasa, drei Mütter aus einem kleinen moldawischen Dorf. Sie kehren ihrem ärmlichen Heim, den kaputten Straßen, den baufälligen Schulen und den zahllosen unbewohnten Häusern den Rücken, um in Österreich und Italien als Putz- oder Pflegehilfen zu arbeiten. Hier führen sie ein entbehrungsreiches Leben, ohne gültige Papiere, schutzlos und ohne medizinische Versorgung, jahrelang getrennt von Kindern und Familien. Alles, was vom hart erarbeiteten Geld übrig bleibt, schicken sie nach Hause zu ihren Familien.
Doch ihr Wunsch nach einer besseren Zukunft und einem schöneren Leben fordert einen hohen Preis. Die Rückkehr sieht nach all den Jahren ganz anders aus als geplant. Nach langer Zeit in der Ferne sind die Kinder erwachsen und die Ehemänner entfremdet. Die gesellschaftliche Kluft, die sie zu überwinden trachteten, droht die Familien endgültig auseinander zu reißen. Im Westen nicht wirklich angekommen und angenommen, stellen sie fest, dass ihnen ihre Heimat fremd geworden ist.
Wir zeigen den Film in Kooperation mit "Concordia".
HAUPTPREIS beim „One World“ Menschenrechtsfilmfest Brüssel, Belgien
Dokumentarfilmpreis der Stadt Freistadt für den besten Dokumentarfilm im Rahmen des Festivals DER NEUE HEIMATFILM 2012
Donnerstag-Termin: Der Regisseur des Films Ed Moschitz und Angela King von Concordia, die mehrere Jahre in Moldawien gelebt hat, stehen nach dem Film für ein Publikumsgespräch zur Verfügung.
Die letzten Jahre hat er im Schlachthof Schweine zerlegt – nun ist er Rentner. Und weil ihm wichtige Arbeitsnachweise von früher fehlen und ihm daheim die Decke auf den Kopf fällt, startet Mammuth auf seinem alten Motorrad, einer Münch-Mammut aus den 70er Jahren, die ihm einst zu seinem Spitznamen verhalf, eine Reise zu seinen ehemaligen Arbeitsstellen. Eine Reise, die den gutmütigen Riesen zurück in seine Vergangenheit führt und ihn die traurige Wahrheit spüren lässt, dass er von niemandem jemals ernst genommen wurde -–bis heute. Als er aber seine junge Nichte, die Künstlerin Miss Ming, wieder trifft, die ihm die Poesie und Schönheit des Lebens aufzeigt, beginnt er völlig neue Seiten am Leben und an sich selbst zu entdecken. Und Mammuth erinnert sich an seine erste Liebe Yasmine.
MAMMUTH ist ein berührender und zugleich skurril-komischer Film mit einem Gérard Depardieu, wie man ihn noch nie gesehen hat: Als gealterter, voluminöser Rentner mit Rockermähne bis zum Motorradsattel – ein Mann auf der Suche nach seiner Vergangenheit, seiner verlorenen Liebe und seinem Selbstwertgefühl. Benoît Delépine und Gustave de Kervern schrieben und inszenierten MAMMUTH mit anarchischem Humor und voller Emotionen. Das wunderbare Schauspielensemble um Yolande Moreau, Isabelle Adjani, Miss Ming und Benoît Poelvoorde verwandeln MAMMUTH in ein Roadmovie der Gefühle. (filmladen)
„…ein Roadmovie der Gefühle, das der Publikumsliebling des Berlinale-Wettbewerbs 2010 war und zuletzt ein riesiger Erfolg an den französischen Kinokassen wurde.“ (x-verleih)
Nach einer Diebestour in einer kalten Winternacht treffen Osamu Shibata und sein Sohn Shota auf das kleine, verwahrloste Mädchen Yuri. Kurzerhand nimmt der Gelegenheitsarbeiter das Mädchen mit nach Hause. Die anfänglichen Bedenken seiner Frau Nobuyo, der Großmutter Hatsue und der Halbschwester Aki bezüglich des neuen Familienmitglieds sind schnell verflogen. Alle heißen Yuri in der Enge ihrer Behausung willkommen. Umgeben von anonymen Wohnblöcken lebt die bunte Truppe von kleinen Betrügereien und Ladendiebstählen und unter widrigen Umständen glücklich zusammen. Bis zu dem Tag, an dem ein unvorhergesehener Vorfall bisher gut geschützte Familiengeheimnisse enthüllt. Jetzt muss sich beweisen, ob diese Menschen mehr verbindet als ihr Dasein als Kleingauner und Lebenskünstler.
„Mit Familienbande gelingt das einfühlsame Porträt einer Familie am Rande der japanischen Gesellschaft. Meisterhaft leicht und subtil erzählt Koreeda von der Doppelmoral einer widersprüchlichen Nation. Auf der einen Seite eine gefühlskalte, aber sich sozial korrekt verhaltende Gesellschaft. Auf der anderen Seite die Wärme einer kleinkriminellen Familie in prekären Verhältnissen.“ (filmladen)
Filmfestival Cannes 2018: Goldene Palme | Filmfestival Denver 2018: Bester Film
Filmfestival Oslo 2018: Publikumspreis | Filmfest München 2018: Bester Internationaler Film und viele weitere Filmpreise
Der introvertierte Lee arbeitet als Hausmeister in Boston, als er erfährt, dass sein Bruder Joe in ihrem Heimatort Manchester-by-the-Sea an einem Herzinfarkt verstorben ist. Lee hat dem Küstenstädtchen vor Jahren den Rücken gekehrt, aber nun muss er zurückkehren und sich um Joes 16-jährigen Sohn Patrick kümmern. Doch die Rückkehr reißt auch alte Wunden auf und zwingt Lee, sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen. (moviepilot.de)
„Mit wachsender Anteilnahme folgt man dem Bostoner Hausmeister Lee Chandler durch seine zunächst mehr als widerwilligen, später durchaus verzweifelten Versuche, wieder Fuß zu fassen in einem Leben, das schon seit Jahren nicht mehr das Seine ist. Casey Affleck spielt diesen komplizierten Mann, der es einem nicht leicht macht, ihn zu mögen, weil er so linkisch ist und verschlossen und sich stets bewegt, als trage er die Last der Welt auf seinen Schultern. (kino.de)
In Lonergans Kino gibt es keine einfachen Lösungen, keine tränenreichen Streits, die zu dramatischen Versöhnungen führen. Was andererseits auch nicht bedeutet, dass seine Filme nihilistisch sind und suggerieren, dass das Schicksal ohnehin unausweichlich und nicht veränderbar ist.
Nominiert für 6 Oscars 2017 | Golden Globe 2017 für Casey Affleck und zahlreiche weitere Auszeichnungen
Unter der Regie des renommierten Film- und Videokünstlers Julian Rosefeldt ist die zweifache Oscar-Gewinnerin Cate Blanchett in
zwölf verschiedenen, großartigen Episoden zu sehen, die allesamt diverse zeitlose Manifeste verschiedener Kunstströmungen des
20. Jahrhunderts behandeln.
Von der Nachrichtensprecherin bis zum Obdachlosen, von der Pop-Art bis hin zu Dogma 95 brilliert eine chamäleonhafte Blanchett in einer noch nicht dagewesenen schauspielerischen Tour de Force. In diesem so beeindruckenden wie zeitgemäßen Weckruf verwebt Rosefeldt geschickt die leidenschaftlichsten Statements der Kunstgeschichte.
Manifestogreift dabei auf die Texte von Futuristen, Dadaisten, Fluxus-Künstlern, Suprematisten, Situationisten und anderer Künstlergruppen zurück, ebenso wie auf die Überlegungen einzelner Künstler, Architekten, Tänzer und Filmemacher. Rosefeldt hat diese Manifeste bearbeitet, in zwölf brillanten Collagen neu zusammengefügt und so die Ideen von Claes Oldenburg, Yvonne Rainer, Kazimir Malevich, André Breton, Sturtevant, Sol LeWitt, Jim Jarmusch und vielen mehr miteinander verwoben. filmladen.de
Eine Kooperation mit dem Kunsthaus Bregenz