Filmforum Archiv
In einem abgelegenen Tal Islands leben die zwei Brüder Gummi und Kiddi auf benachbarten Bauernhöfen. Sie hüten Schafe, sind meisterhafte, mit Preisen ausgezeichnete Schäfer – aber haben seit 40 Jahren nicht miteinander gesprochen. Plötzlich bricht eine mysteriöse Krankheit unter Kiddis Tieren aus und den Behörden fällt nichts Besseres ein, als den Plan auszugeben, alle Schafe in der Region zu töten. Für die Brüder und die anderen Bauern des Tals wäre ein Verlust ihrer Herden existenzvernichtend, da sie seit jeher von den Tiererzeugnissen leben. Also versuchen die Eigenbrötler, der Bedrohung auf ihre jeweils eigene Art zu begegnen: Gummi mit seinem Verstand und Kiddi mit der Waffe. Doch um der heiklen Lage wirklich Herr zu werden, wird den beiden bald bewusst, dass ihnen nur eine Chance bleibt: Sie müssen sich endlich wieder zusammenraufen.
„Ein Juwel des trockenen Humors“ (The Wallstreet Journal)
„Unprätentiös, präzise, wunderbar, bemerkenswert“ (Programmkino.de)
Cannes 2015, Un Certain Regard Award
Weitere Auszeichnungen bei den Festivals in Denver, Palic, Thessaloniki,
Valladolid und Zürich
Brenna tuat's schon lang
AT, DE 2015 | 95 min | R: Marcus H. Rosenmüller
Spätestens seit Veröffentlichung seines Erfolgsalbums ENTWEDERundODER (2011) ist Hubert von Goisern nicht nur im Kreis der Alpenrock-Fangemeinde ein fixer Begriff. Mit seinen tiefsinnigen und kritischen Texten wurde er plötzlich auch in der Mitte der Gesellschaft gehört. Seine Hits haben Kult-Status erlangt – in seiner Heimat Österreich sowie auch im süddeutschen Raum. Seine persönliche und künstlerische Entwicklung zwischen den Höhepunkten seiner Karriere hingegen ist weitgehend unbekannt. Die Frage: "Was hat Hubert von Goisern eigentlich zwischen seinen großen Erfolgen – Koa Hiatamadl und Brenna tuat's guat – gemacht?" bildet den Ausgangspunkt für die Gesamtschau auf Goiserns aufregendes und singuläres Künstlerleben. (film.at)
1931, unter den Dächern von Paris: Der 12-jährige Waisenjunge Hugo lebt alleine in den Gemäuern eines gigantischen Pariser Bahnhofs. Seit sein Vater, ein talentierter Uhrmacher, bei einem Brand ums Leben gekommen ist, versteckt sich Hugo auf dem Dachboden hinter einer großen Bahnhofsuhr.
Statt zur Schule zu gehen, muss er die Arbeit seines Onkels übernehmen: Täglich macht er einen Kontrollgang durch die großen Hallen, um alle Bahnhofsuhren in Schuss zu halten und aufzuziehen. Dabei muss er sich vor dem strengen Stationsvorsteher in Acht nehmen, der keine Chance auslässt, seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Hugos einzige Erinnerungsstücke an seinen Vater sind ein rätselhaftes Notizbuch und ein kaputter Roboter – eine Art Aufziehfigur, die Hugos Vater vor seinem Tod in seiner Uhrmacherwerkstatt zu reparieren versuchte. So lebt Hugo zwischen tickenden Uhren und mysteriösen Notizen, bis er eines Tages die neugierige Isabelle trifft, die sein Leben auf sensationelle Weise verändern wird: Denn sie besitzt einen Schlüssel, der den Roboter zum Leben erwecken kann ...
National Board of Review 2011, Bester Film, Beste Regie Golden Globe 2012, Beste Regie 5 Oscars
3 Euro Aufpreis für 3D- Vorführung
HUMAN NATURE ist ein Film über einen der größten wissenschaftlichen Durchbrüche des 21. Jahrhunderts – CRISPR. Die Gen-Schere CRISPR-CAS9 ermöglicht in den Händen bahnbrechender Wissenschaftler heute eine nie dagewesene Kontrolle über die grundsätzlichsten Bausteine des Lebens. So öffnen sich Wege, um Krankheiten zu heilen, die gesamte Biosphäre umzugestalten und letztlich auch unsere eigenen Kinder zu designen. Die Setzung ethischer Grenzen hinkt diesem rasanten Fortschritt hinterher. Was bedeutet das für die menschliche Evolution? Wie weit darf Forschung gehen?
Der Film nimmt seine Zuschauer mit auf eine Reise von der entferntesten, menschlichen Vergangenheit bis hin zu ebenso spektakulären wie fragwürdigen Prognosen einer ungeklärten Zukunft. Denn ob es uns gefällt oder nicht: diese Zukunft ist bereits in vollem Gange.
„CRISPR. Nerdig? Schon. Aber jeder sollte HUMAN NATURE sehen.
Es geht um die Zukunft der Menschheit. Fesselnder geht es nicht.“
(Die Zeit)
Publikumspreis, Academia Film, Olmütz 2019
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
SE 2013 | 114 min | OmU | Regie: Felix Herngren
Allan Karlsson hat Geburtstag. Er wird 100 Jahre alt. Doch anstatt sich auf die geplante Geburtstagsfeier zu freuen, verschwindet er lieber kurzerhand aus dem Altersheim und macht sich in seinen Pantoffeln auf den Weg zum örtlichen Busbahnhof. Raus aus der Langeweile und rein in ein neues Abenteuer, das ist Allans Ziel. Während seiner Reise kommt er erst zu einem riesigen Vermögen, findet neue Freunde und trifft auf Gauner, Ganoven und Kriminelle, bevor er sich mit Elefantendame Sonja auf den Weg nach Indonesien macht. All das ist für Allan aber schon lange nichts Besonderes mehr, hat er doch die letzten 100 Jahre maßgeblich dazu beigetragen, das politische Geschehen in der Welt unbewusst auf den Kopf zu stellen...
Der erfolgreiche schwedische Regisseur und Comedian Felix Herngren hat Jonas Jonassons internationalen Bestseller mit dem typisch schwedischen Fingerspitzengefühl für schwarzen Humor und absurde Situationen für die Leinwand adaptiert.
Teilnahme Internationale Filmfestspiele Berlin 2014: Berlinale Special
Nisha lebt ein Doppelleben. Zuhause gehorcht sie strikt den Traditionen und Werten ihrer pakistanischen Familie. Draußen mit ihren Freunden verhält sie sich wie ein ganz normaler norwegischer Teenager. Doch als ihr Vater sie mit ihrem Freund erwischt, kollidieren ihre beiden Welten brutal. Nisha wird von ihren Eltern gekidnappt und nach Pakistan gebracht...
In Norwegen war der Film das Tagesgespräch und mit fast 150.000 Besuchern ein Sensationserfolg in den Kinos. (film.at)
„Die 18-jährige Leinwand-Debütantin Maria Mozhdah spielt das Mädchen packend zwischen Zerbrechlichkeit und Stärke, zwischen Duldung und Rebellion. Verstärkt durch die berührend echt wirkenden Handkamerabilder von Nadim Carlsen macht Haq den Zuschauer zu Nishas Komplizen, lässt ihn ihre Geschichte miterleben und mitfühlen. Die Richtung des Films ist von vornherein klar, und doch erzählt Haq ihre Geschichte so packend und konsequent, dass es einem ein ums andere Mal den Atem verschlägt.“ (filmstarts.de)
Les Arcs Filmfestival 2017: Bester Film, Publikumspreis, Preis der Jugendjury
AFI Filmfestival 2017: Publikumspreis
Nordische Filmtage Lübeck 2017: Publikumspreis
Island, ein alleinstehendes Haus an einem abgeschiedenen Ort in betörend schöner Landschaft. Ein ehemaliger Polizist, dessen Frau vor kurzem bei einem Autounfall ums Leben kam verdächtigt einen Mann, eine Affäre mit seiner verstorbenen Frau gehabt zu haben. Seine obsessiven Nachforschungen stellen die Beziehungen zu seinen Nächsten – insbesondere zu seiner geliebten Enkelin – zusehends auf die Probe.
Meteorologische Ereignisse – wunderschön fotografiert von Maria von Hausswolff – spiegeln eindrücklich die seelischen Stürme der Hauptfigur wider. Hlynur Pálmason empfiehlt sich nach seinem preisgekrönten Erstlingsfilm Winter Brother erneut als visionärer Regisseur.
Nominierung Bester Schauspieler (Ingvar Eggert Sigurðsson) – Nominierung European Film Award 2019
Rising Star Award – Cannes Semaine de la Critique 2019
Bester Schauspieler (Ingvar Eggert Sigurðsson) – Montréal Festival of New Cinema 2019
Bester Schauspieler (Ingvar Eggert Sigurðsson) – Transilvania International Film Festival 2019
Bester Film – Motovun Film Festival 2019
AVANTI! Award und Bester Film – Torino Film Festival 2019
Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki
Fl 2016 | 93 min | OmU | R: Juho Kuosmanen
Finnland 1962: Olli Mäki hat die einmalige Chance, Weltmeister zu werden. Aber er hat was ganz anderes im Kopf: Er hat gerade die Liebe seines Lebens getroffen …
Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäkiist ein romantischer, mit feinem Humor gespickter Film über eine wahre, in Finnland sehr bekannte Geschichte, herzerwärmend, voll schöner Melancholie und Menschlichkeit.
Juho Kuosmanen erzählt in der Tradition der großen finnischen Melancholiker wie Aki Kaurismäki und ergänzt in seinem Spielfilmdebüt die Lakonie um einen erfrischenden, zutiefst menschlichen Optimismus.
„Ein formidables Werk, umweht von einem wunderbaren Hauch Kaurismäki…“ (NZZ)
„Ein wundervoller Film“ (Kino-Zeit.de)
Gewinner des Un Certain Regard-Preises in Cannes 2016
Gewinner des Int. Spielfilmwettbewerbes „Golden Eye“ Zürich Film Festival
Gewinner „Baltischer Filmpreis“ Nordische Filmtage Lübeck
Gewinner Wettbewerb New Directors „Gold Hugo“ Chicago Film Festival
Finnlands Oscar-Nominierung 2017 (Kategorie Bester fremdsprachiger Film)
Schnee ziert die Dächer von Stockholm – Weihnachten steht vor der Tür. Ein plötzlicher Anruf reißt Erik Maria Bark (Mikael Persbrandt) schlagartig aus dem Schlaf. Kriminalkommissar Joona Linna (Tobias Zilliacus) bittet ihn, einen Jungen unter Hypnose zu verhören, dessen Familie kurz zuvor brutal ermordet aufgefunden wurde. Widerwillig lässt sich Bark auf die Sache ein. Was er dabei erfährt, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren…
Der Hypnotiseur ist die Verfilmung des internationalen Bestsellers von Lars Kepler, inszeniert von Regiemeister Lasse Hallström (Chocolat ), der nach 20 Jahren in Hollywood erstmals wieder in seinem Heimatland Schweden Regie führt.
Eigentlich sollte es eine gemeinsame Zugreise mit ihrer Geliebten werden, doch schließlich tritt die schüchterne Finnin Laura alleine die Fahrt in den Norden Russlands an, um alte Felsmalereien zu besichtigen. Als sie ihr Schlafabteil zugewiesen bekommt, sitzt dort ein kahl geschorener Minenarbeiter namens Ljoha, der sich mit derben Sprüchen und Wodka als unausstehlicher Nachbar präsentiert. In den kommenden Tagen müssen die ungleichen Passagiere auf engstem Raum miteinander auskommen. Erst als Laura ihre abweisende Haltung allmählich aufgibt, zeigt sich, dass die beiden viel mehr verbindet, als sie je gedacht hätte. Regisseur Juho Kuosmanen schickt zwei Außenseiter auf eine amüsante und zutiefst berührende Reise, auf der sie – ganz ohne Kitsch – mit der Wahrheit ihrer Gefühle konfrontiert werden. (Zürich Film Festival)
„Der einzige Weg, um frei zu sein, ist, die Absurdität des Lebens zu akzeptieren. Freiheit ist nichts, das man erreichen kann, frei zu sein heißt, loszulassen.“ (Juho Kuosmanen)
„Was für eine wundervolle Reise.“ (cineuropa)
Cannes Filmfestival 2021: Großer Preis der Jury | Jerusalem Filmfestival 2021: Award for International Cinema | Valladolid Internationale Film Festival 2021: Bester Schauspieler
Oscars 2022: Offizieller Kandidat Finnlands | Europäische Filmpreise 2022: Drei Nominierungen Bester Film, Beste Hauptdarstellerin, Bester Hauptdarsteller
Anton ist ein Arzt aus Schweden, der zwischen seinem Leben in einer dänischen Idylle und der Arbeit in afrikanischen Flüchtlingslagern in Darfur hin und her pendelt. Afrika stellt ihn und seine Moral vor Schwierigkeiten: So ist er als Arzt an den hippokratischen Eid gebunden und muss sich der moralischen Frage stellen, ob er einen afrikanischen Rebellenchef retten soll. Während Afrika seine volle Aufmerksamkeit fordert, merkt er nicht, welche Probleme seine Familie in Dänemark hat.
Sein zwölfjähriger Sohn Elias wird in der Schule gemobbt und sein neuer Freund Christian, der unter dem Tod seiner Mutter leidet, wird von seinen Mitschülern schlichtweg ignoriert. Beide sind Außenseiter und ihre wohlmeinenden, aber mit eigenen Problemen beschäftigten Eltern bekommen nicht mit, dass die beiden Jungs eine gefährliche Racheaktion planen...
Golden Globe 2011: Bester fremdsprachiger Film
Oscar 2011: Bester fremdsprachiger Film
Im August 2018 geht Greta Thunberg, eine 15-jährige Schülerin in Schweden, in Schulstreik für das Klima. Ihre Frage an die Erwachsenen: „Wenn Sie sich nicht um meine Zukunft auf der Erde kümmern, warum sollte ich mich dann in der Schule um meine Zukunft kümmern?“ Innerhalb nur weniger Monate entwickelt sich ihr Streik zu einer globalen Bewegung. Greta, ein ruhiges Mädchen mit Asperger-Syndrom, wird eine weltberühmte Aktivistin und ein Vorbild für Millionen von Jugendlichen, Kindern aber auch Erwachsenen und der Ursprung für Fridays for Future.
Greta Thunberg wurde für ihren Einsatz gegen die Klimakrise bereits mit dem Menschenrechtspreis von Amnesty International sowie dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Kürzlich wurde sie als jüngste Persönlichkeit überhaupt vom Time Magazine zur Person des Jahres gekürt.
Das Team hinter I am Greta hat die junge Aktivistin von ihrem frühen Schulstreik in Stockholm bis zu massiven internationalen Protesten begleitet und ihre Mission dokumentiert, um der Welt die Dringlichkeit des Handelns buchstäblich vor Augen zu führen.
In Kooperation mit dem Verein Amazone, aha – Jugendinformationszentrum Vorarlberg, Jugendservice Bregenz, Die Grünen Bregenz, Bodensee Akademie, Jugendbotschafter für UN-Kinderrechte & SDG (Caritas)