Filmforum Archiv
Roger Brown (Aksel Hennie) hat alles: Er ist einer der erfolgreichsten Headhunter, verheiratet mit der schönen und geheimnisvollen Galeristin Diana (Synnøve Macody Lund) und im Besitz einer traumhaften Villa. Doch was niemand weiß: Er führt ein Doppelleben. Den luxuriösen Lebensstil finanziert er, indem er seine Klienten ausraubt. Seine Spezialität: kostbare Kunstwerke.
Als er für ein namhaftes GPS-Unternehmen einen neuen Geschäftsführer finden soll, lernt er den Geschäftsmann Clas Greve (Nikolaj Coster-Waldau) kennen. Er scheint der perfekte Kandidat für den Job zu sein. Während die Männer ins Geschäft kommen, erfährt Brown nebenbei, dass Greve im Besitz eines lange verloren geglaubten Gemäldes von Rubens ist. Brown sieht die Chance auf einen letzten großen Coup, der all seine Geldprobleme lösen soll.
Wer sich für Stieg Larssons "Millennium-Trilogie" begeistern konnte, muss auch Headhunters sehen. Noch abgründiger, noch düsterer und noch rasanter ist der Film, ein knallharter Action-Thriller über Betrug, Rache und tödlichen Ehrgeiz.
Vom Sonnenaufgang bis tief in die Nacht: einige Stunden im Leben von Monsieur Oscar (Denis Lavant), einer schattenhaften Existenz, die von einem Leben ins nächste schweift.
Monsieur Oscar scheint Rollen zu spielen, taucht in jeden Part komplett ein - aber wo befinden sich die Kameras? Er ist alleine, nur Celine (Edith Scob) begleitet ihn, die große Blonde hinter dem Steuer der riesigen Stretchlimousine, die ihn durch Paris und in die Vororte kutschiert. Wie einen Profikiller, der von Auftrag zu Auftrag eilt. In der Vollendung einer schönen Geste, des Antriebs einer Aktion, der Frauen und Phantome seines Lebens. Aber wo ist sein Zuhause, seine Familie, kann er sich erholen?
"Ein Trip an die Grenzen des Kinos und noch ein wenig darüber hinaus"(Süddeutsche Zeitung)
"Ein irrer, haluzinogener Film voller Weisheit! Irre, komisch, klug und wunderschön."(Die Zeit)
Was geschieht mit der Nahrung, die wir verdauen, nachdem sie unseren Körper verlassen hat? Ist es Abfall, der weggeworfen wird, oder eine Ressource, die wiederverwendet werden kann? Auf der Suche nach Antworten begibt sich der Regisseur Rubén Abruña auf eine investigative und unterhaltsame Suche durch 16 Städte auf vier Kontinenten. Er folgt der Fäkalienspur von den langen Pariser Abwasserkanälen bis zu einer riesigen Kläranlage in Chicago. Die vermeintliche, weltweit angewandte Lösung, die halbfesten Überreste der Kläranlage als Dünger zu verwenden, erweist sich als lebender Albtraum, denn sie enthalten Schwermetalle und giftige PFAS-Chemikalien. Am Ende findet der Regisseur Antworten auf die Wiederverwendung menschlicher Fäkalien, die weltweit die Ernährungssicherheit erhöhen, auf Umweltschutz, Hygiene und die Abschwächung des Klimawandels.
Der Regisseur des Films, Rubén Abruña, musste seinen Besuch bei uns leider kurzfristig absagen.
Deutscher Naturfilmpreis 2023: Bester Film, Publikumspreis
Medienpartnerschaft: Bio Austria; Fridays for Future, Naturschutzbund
Eine Reihe von unaufgeklärten Morden an Prostituierten hält die Heilige Stadt Maschhad im Nordosten des Iran in Atem: „Spinnenmörder“ nennen sie den Serienkiller, der von sich glaubt, die Arbeit Gottes zu verrichten. Die Journalistin Rahimi wird von ihrer Zeitung geschickt, dem Fall nachzugehen – und bekommt als Frau in einer von Männern dominierten Welt ein Hindernis nach dem anderen in den Weg gelegt. Doch Rahimi gibt ihre Suche nach der Wahrheit nicht einfach auf. Während die Behörden tatenlos zusehen, wie der Mörder ein Opfer nach dem anderen in sein Netz lockt, kommt sie dem Täter immer näher.
Basierend auf dem erschütternden, wahren Kriminalfall des Spinnenmörders Saeed Hanaei, der zu Beginn der 2000er-Jahre in der Heiligen Stadt Maschhad 16 Prostituierte ermordete, realisierte der gefeierte iranischstämmige Regisseur Ali Abbasi einen ebenso packenden wie ungewöhnlichen Thriller. (Votivkino)
„Neben dem Cast und der wunderbaren Kameraarbeit beeindruckt vor allem der sparsam eingesetzte Soundtrack, der genau an den richtigen Stellen dissonant anschwellend Akzente setzt und enorm druckvolle Spannung erzeugt.“ (Kino-Zeit.de)
Cannes Film Festival 2022: Beste Schauspielerin
Stockholm Film Festival 2022: Bester Schauspieler, Bester Film
Filmemacher Sigmund Steiner – selbst Bauernsohn – portraitiert in seinem essayistischen Dokumentarfilm Holz Erde Fleisch drei Bauern bei der Arbeit im Wald, auf dem Feld und auf der Alm. Eine Frage bestimmt alles: Werden ihre Kinder eines Tages ihren Besitz übernehmen oder stirbt der Bauernberuf mit ihnen aus? Und wieso haben sie sich einst entschieden, die Arbeit ihrer Väter fortzuführen?
Obwohl keiner dieser drei Männer Sigmund Steiners Vater ist, gestaltet sich Holz Erde Fleisch als sensible Auseinandersetzung des Filmemachers mit der eigenen Vater-Sohn-Geschichte. Zudem wird in kontemplativen Naturaufnahmen und intimen Interviews der Zyklus von Leben und Tod in all seinen Dimensionen erfahrbar: im Rhythmus der Natur, im Wechsel der Generationen. Ein liebevolles Porträt eines schwierigen Vater-Sohn-Verhältnisses.
„Einen Bauern, hat mein Vater immer gesagt, kann man nur dann verstehen, wenn man einmal mit ihm im Wald war. Oder am Feld. Oder auf der Alm.“
Diagonale 2016: Bester österreichische Dokumentarfilm
Dok.Fest München 2015: bester deutschsprachiger Dokumentarfilm
Der Film besteht zum Großteil aus Luftaufnahmen aus verschiedenen Gebieten der Erde – vom tropischen Regenwald über die arktische See bis hin zu Großstädten wie Tokio, Dubai oder Lagos. Der aus dem Off gesprochene Kommentar thematisiert ökologische und soziale Probleme, wie die globale Erwärmung, Überbevölkerung, Bodenerosion, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen, Trinkwassermangel und den Artenschutz. Im Schlussteil werden noch einige positive Entwicklungen gezeigt, wie der zunehmende Einsatz von Windenergie und Solarenergie und die Rolle des persönlichen Konsumstils.
Nach Aussage der Macher ist es die Intention des Films, die Biodiversität der Welt und die Bedrohung des ökologischen Gleichgewichts durch den Menschen zu veranschaulichen. Home soll eine Hommage an die Schönheit der Natur sein und gleichzeitig auch ihre Verletzlichkeit zeigen. Dadurch soll dem Publikum die Dringlichkeit des Umweltschutzes und die Idee der gemeinsamen Verantwortung für unsere Erde verdeutlicht werden.
Homeist ein freier Dokumentarfilm des französischen Fotografen und Journalisten Yann Arthus-Bertrand. Am 5. Juni 2009, dem Weltumwelttag, wurde er weltweit gleichzeitig im Kino, auf DVD, im Fernsehen und im Internet veröffentlicht. In Paris wurde er auf Großleinwänden vor dem Eiffelturm gezeigt.
Eine Veranstaltung des Klimadialogs Bregenz im Rahmen der Vorarlberger Umweltwoche, unterstützt von der Landeshauptstadt Bregenz.
Heiligabend in Norwegen. In dem kleinen Dorf Skogli bereiten sich die Menschen auf das Fest der Liebe vor – mal mehr, mal weniger liebevoll, mal vergnüglich und ausgelassen, mal einsam oder lieber gar nicht. Während die einen nach Hause wollen und die anderen sie dort erwarten, wird ein Kind geboren, stirbt ein Reisender, endet eine Affäre und eine junge Liebe beginnt. Es ist der ganz normale Lauf des Lebens. An einem ganz besonderen Abend.HOME FOR CHRISTMAS ist ein modernes Weihnachtsmärchen, in dem Humor und Tragik, Zärtlichkeit und Verzweiflung, Hoffnung und Versöhnung ganz nah beieinander liegen. Nach "Kitchen Stories" und "O'Horten" präsentiert Regisseur Bent Hamer einmal mehr einen Film in der für ihn so typisch lakonischen Art und mit seinem besonderen Blick auf die skurrilen Seiten des menschlichen Zusammenlebens.
Wer hätte gedacht, dass sich eine der bemerkenswertesten Dokus dieses Jahres auf eine abgelegene Bergregion tief im Balkan konzentriert, auf ein mazedonisches Dorf ohne Straßen, Strom und fließendes Wasser? Dort lebt Hatidze Muratova, die letzte in einer langen Reihe von Wildbienenzüchterinnen, die ihren Lebensunterhalt durch das Sammeln wilden Honigs verdient, den sie in der nächsten Stadt in kleinen Portionen verkauft. Hatidze ist eine Frau mit unfassbarer Lebenskraft und trockenem Humor. Sie muss nicht nur sich selbst, sondern auch ihre 85-jährige kranke Mutter mit dem Erlös versorgen.
Die Filmcrew begleitete die Imkerin über drei Jahre lang mit leichter, unauffälliger Ausrüstung, ohne den türkischen Bergdialekt zu verstehen. Während dieser Zeit wird Hatidzes friedliches Dasein durch die Ankunft einer wandernden Familie mit ihren sieben wild lebenden Kindern und einer Rinderherde auf den Kopf gestellt. Voller Wärme und Humor und mit außerordentlich schönen Bildern ist der Film eine Parabel über die drohende Zerstörung der fragilen Beziehung zwischen Mensch und Natur. (nach: orf.at)
Der Film wurde mit 35 internationalen Dokumentarfilmpreisen ausgezeichnet und
ist nominiert für 2 Oscars.
In Kooperation mit Obst- & Gartenkultur Bregenz, bodensee akademie, Bio Austria – Vorarlberg
Mathieu, ein bekannter Pariser Schauspieler, kämpft mit einer Midlife-Crisis. Um Abstand zu gewinnen, reist er an die bretonische Westküste Frankreichs, wo er sich in ein Wellnesshotel in einem verlassenen Erholungsort einquartiert. Ganz in der Nähe lebt auch Klavierlehrerin Alice mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter. Vor 15 Jahren, lange noch bevor Mathieu berühmt wurde, waren die beiden ein Paar. Als es zu einem Wiedersehen kommt, erwachen alte Gefühle, die sie ihre bisherigen Lebens- und Liebesentscheidungen überdenken lassen. (polyfilm)
„Ein feinsinniges, meisterlich inszeniertes Drama, eingebettet in suggestive Landschaftspanoramen und elegant zwischen Melancholie und einem köstlichen Sinn für Humor changierend, der bisweilen an die Filme von Jacques Tati erinnert.“ (filmdienst.de)
„Canet und Rohrwacher liefern eine meisterhafte Performance: die Chemie zwischen den beiden ist zärtlich und spannungsgeladen zugleich.“ (deadline)
Wettbewerb Film Festival Venedig 2023
Mao erbt von ihrem Onkel ein abgetakeltes Hotel auf dem Land, und gemeinsam mit ihren stets gut gelaunten Loserfreunden, den Hobby-Rockstars Max und Jerry, versucht sie, den Spirit von Sex, Drugs & Rock'n'Roll dort wieder aufleben zu lassen. Doch bald schon müssen die Helden das Erbe gegen die feindliche Konkurrenz, das Großkapital, einen falschen Gärtner, einen walzenden Inspektor und ihre eigene Unfähigkeit verteidigen. Es beginnt eine fulminant-boulevardeske Tour de Force irgendwo zwischen Peter Alexander, Louis de Funès, Kebapaufstrich und Post-Punk-Iggy-Pop.
Michael Ostrowskis Fortführung und Beendigung von Michael Glawoggers Sex, Drugs & Rock'n'Roll-Trilogie, die mit Nacktschneckenund Contact High eröffnet wurde.
1971 segelte eine Gruppe von Hippies, Journalisten und Friedens-aktivisten aus Vancouver mit einem heruntergekommenen Fischkutter vor die Küste Alaskas, um dort US-amerikanische Atombomben-versuche zu verhindern. So nahm die Geschichte der bekanntesten Umweltschutzorganisation der Welt, Greenpeace, ihren Lauf. Doch ohne die Weltöffentlichkeit als Zeugin waren Aktionen wie diese wertlos. Von Anfang an setzten die Aktivisten deshalb auf die Macht der medial vermittelten Bilder, die „mind bombs“, wie Gründer Bob Hunter sie nannte – Aufnahmen, die sich in den Köpfen der Menschen festsetzen und so zu einer Bewusstseinsveränderung beitragen sollten.
Regisseur Jerry Rothwell bedient sich in How to Change the Worldeiner Fülle von bisher unveröffentlichtem, beeindruckendem Archivmaterial, lässt die ehemaligen Aktivisten zu Wort kommen, greift auf Tagebucheintragungen sowie Animationen zurück. Auch interne Auseinandersetzungen über die gemeinsamen Mittel und Ziele des Protests sowie die „Schattenseiten“ des Erfolgs, als Ende der 70er Jahre Greenpeace International gegründet wird, kommen zur Sprache. (leokino)
Sundance Film Festival 2015, Bester Schnitt
Wir zeigen den Film in Kooperation mit Greenpeace Vorarlberg.
In einem abgelegenen Tal in Island beobachten Nachbarn einander, als wäre Intimität die wertloseste Nebensache der Welt. Der erste offizielle Besuch von Kolbeinn bei der jungen Witwe Solveig wird folglich streng überwacht – aus Distanz und mit entsprechend vielen Ferngläsern. Solveigs Hengst Brúnn und Kolbeinns Stute Grána interessiert das wenig. Unter Beobachtung aller kommen die Isländer-Pferde zu genau der Sache, an die die frisch Verliebten kaum zu denken wagen…
Regisseur Benedikt Erlingsson entfaltet seine geschickt verknüpften Geschichten in der großartigen Landschaft Islands. Er entwirft einen faszinierenden Mikrokosmos, in welchem die Menschen nicht nur mit der rauen Natur, sondern auch mit ihren Bedürfnissen und Wünschen zu kämpfen haben. VON MENSCHEN UND PFERDEN besticht mit eindringlichen Dialogen, einem starken Schauspiel-Ensemble, großartigen Bildern einer einzigartigen Natur, skurrilem und manchmal auch derbem Humor. Der vielfach ausgezeichnete Film über das Pferd im Menschen und den Menschen im Pferd ist ein Film über die Liebe in allen ihren Formen, Irrungen und Wirrungen.
„Dieser Film verdient seinen Kultstatus!“ (The Guardian)
Verblüffende Bilder und köstlich trockener Humor.“ (Variety)
Filmfestival San Sebastian 2013: Bester Debütfilm
Filmfestival Tokyo 2013: Beste Regie
Filmfestival Göteborg 2013: Preis der Internationalen Filmkritik
Tallinn Black Nights Filmfestival 2013: Preis der Internationalen Filmkritik
Filmfestival Brüssel 2014: Bester Film
Nordic Council Award: Bester Film