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Gilaven! Ida Kelarová
Achtung!!! Film fällt aus weil aus logistischen Gründen keine Filmkopie geliefert wurde!
DE 2004 | 85 min | OmU | R: Stephan Settele
Ein Jahr "on the road" mit Ida Kelarová. Sie ist immer unterwegs, die temperamentvolle Musikerin, halb Roma, halb Tschechin, die in Prag Workshops gibt, sich um die Belange der Roma in Tschechien und der Slowakei kümmert und auf der Burg Svojanov ein großes Gypsy Celebration Festival organisiert. Ihre Lebensphilosophie ist so einfach wie ansteckend. Kunst ist, sich zu öffnen, Kraft in Musik zu verwandeln, die Trauer herauszulassen. Das Porträt der Ida Kelarová ist ein mitreißender Dokumentarfilm mit viel Musik und voller Hoffnung.
Der Dokumentarfilm von Stephan Settele porträtiert nicht nur die Musik, sondern auch das Leben der Roma. Dabei werden die Roma keinesfalls idealisiert. Ida hört von ihrer Armut, den Übergriffen der Skinheads, aber auch vom Alkoholismus und Phlegma. Ida versucht zu helfen, doch die Behörden stellen sich ihr in den Weg. Als sie eine Wagenladung Kleidung organsiert, muss sie für die Genehmigung eine hohe Zollgebühr zahlen.
Im Zentrum aber steht die Musik, die Ida mit ihrer Band Romano Ratspielt. Neben diversen Musikeinlagen, gemeinsam mit den Roma, werden Konzertausschnitte von Ida und ihrer Band vorgestellt.
Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit dem vorarlberg museum im Rahmen der aktuellen Ausstellung Romane Thana. Mit dem Kinoticket zu diesem Film erhalten Sie einen ermäßigten Eintritt in die Ausstellung um 7 Euro.
London, 1962. Die zwei Teenager Ginger und Rosa sind unzertrennliche Freundinnen. Sie schwänzen gemeinsam die Schule, reden stundenlang über Liebe, Religion, Politik und träumen von einer Zukunft voll abenteuerlichen Freiheiten. Sie haben keine Lust, im selben tristen Alltagsmief zu enden wie ihre eigenen Mütter. Rosas Mutter Anoushka ist ein überforderter Single, Gingers Mutter Natalie befindet sich im frustrierenden Clinch mit ihrem Ehemann Roland. Doch den beiden Mädchen geht es bezüglich Roland anders. Er ist Schriftsteller und für beide ein Idol von fast magischer Anziehungskraft. Rosa verliebt sich in ihn. Für Ginger geht damit die Welt unter. Sie stürzt sich in ihr politisches Engagement und nimmt an den Anti-Atom-Demonstrationen teil. Als schließlich die Kuba-Krise eskaliert, ist der emotionale Abgrund zwischen den beiden Freundinnen so zerstörerisch wie der drohende Atomkrieg.
Filmfestival Valladolid. Preis für die Beste Darstellerin Elle Fanning
Lara ist 15 und hat einen Traum: Sie will Balletttänzerin werden. Als sie an einer renommierten Akademie unter Vorbehalt angenommen wird, zieht sie mit ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder nach Brüssel. Währenddessen versucht Lara noch einen zweiten Kampf zu gewinnen: Sie will sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen. Äußerlich ist sie bereits ein Mädchen, doch ihr Körper ist noch der eines Jungen. Ihr Vater unterstützt sie bei ihrem Vorhaben, begleitet seine Tochter bei jedem Schritt und ist für sie da, genau wie Psychologen und Ärzte. Doch der Leistungsdruck auf die junge Ballerina ist enorm und nebenbei wird Lara durch ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ins heiß-kalte Wasser der Pubertät geworfen. Das kräftezehrende Training zwingt Lara schließlich zur Selbstkasteiung, mit der sie wiederum ihre Operation aufs Spiel setzt. Ihre beiden großen Träume scheinen sich immer mehr zu widersprechen. Als die Ärzte ihr schließlich das Ballett verbieten, trifft Lara eine folgenschwere Entscheidung, mit der sie endgültig zur Frau werden will. (Thimfilm)
„Die Geschichte um ein Transgender-Mädchen begeistert mit selten gesehener Sensibilität.“ (Der Spiegel)
Cannes 2018: 4 Auszeichnungen
London Film Festival 2018: Erster Preis First Feature Competition
San Sebastian 2018: Bester Film, Bester europäischer Film
Stockholm Filmfestival 2018: Bester Schauspieler, Bester Film
Nominiert als belgischer Beitrag für den Auslands-Oscar
Familie Kim lebt in ärmlichen Verhältnissen ganz unten auf der sozialen Leiter. Im wahrsten Sinne des Wortes: im Keller. Die Eltern Ki-taek und Chung-sook sind arbeitslos, die fast erwachsenen Kinder, der Sohn Ki-woo und die Tochter Ki-jung unterstützen die Familie mit Gelegenheitsjobs. Das Glück wendet sich, als ein Freund Ki-woo eine Tutorenstelle am anderen Ende der Stadt, am anderen Ende der sozialen Leiter vermittelt. Im mondänen, modernistischen Haus der Familie Park soll er der Tochter Englischstunden geben. Es ist der Beginn einer parasitären Beziehung der beiden Familien, denn bald arbeiten alle Kims für die Parks: Die Tochter kümmert sich um den Sohn, der Vater wird Chauffeur, die Mutter schließlich Haushälterin.(nach: kino-zeit.de)
„In Parasitegeht es um Arm und Reich, es gibt Thriller- und Horrorelemente und Regisseur Bong Joon-ho ist wieder ein spannender, komischer und intelligenter Film gelungen, der auch visuell virtuos gemacht ist. Was bleibt, sind viele verstörend schöne Bilder und der Eindruck eines teils absurd anmutenden, bei näherer Betrachtung aber gleichsam alltäglichen Humors. Ein Humor allerdings, der nicht bemäntelt und beschönigt, sondern Lebensverhältnisse anschaulich bloßlegt.” (Jens Nicklas, 20er) (leokino.at)
Filmfestspiele Cannes 2019, Goldene Palme
ICS Cannes Award, Beste Regie
Filmfestspiele Sydney, Bester Film
Für die Kinoleinwand erzählt jetzt Regisseur Sven Taddicken die Geschichte zweier Seelen, die sich verloren haben und auf dem Weg in ein besseres Leben ihre Welt aus den Angeln heben müssen.
Wo ist nur das Glück geblieben? In jeder ihrer schlaflosen Vorstadtnächte stellt sich Helene Brindel die gleiche Frage. Gefangen in der scheiternden Ehe mit ihrem Mann Christoph, scheint selbst ihr geheimer Komplize Gott sie verlassen zu haben. Bis sie im Radio den Ratgeberautoren Eduard E. Gluck hört, der Helene mit seiner kurzweiligen Theorie über das Glück fasziniert. (film.at)
„Eine Frau zwischen zwei Männern und auf der Suche nach gleißendem Glück: Sven Taddicken verfilmt den Roman Gleißendes Glückvon A. L. Kennedy, die Geschichte einer Provinz-Frau, die in einer gewalttätigen Ehe gefangen ist und sich einem hochintelligenten Neuropsychologen annähert, der sich aber auch als Wichser herausstellt. Ach, eigentlich eine einfache Geschichte – aber so kraftvoll, so zart, so intensiv, so wahrhaftig erzählt!" (kino-zeit.de)
Film by the Sea Festival 2016: Film and Literature Award
Auf alles was uns glücklich macht
IT 2020 | 135 min | OmU | R: Gabriele Muccino
Seine Hauptpersonen sind vier ganz normale Menschen, die er über einen Zeitraum von beinahe 40 Jahren auf ihrer Suche nach dem Glück begleitet. Gabriele Muccino ist ein wunderbar liebenswertes Filmepos gelungen, noch dazu mit einem hinreißenden Soundtrack – alles in der großen Tradition des italienischen Erzählkinos.
Der Film geht der Frage nach, was uns als Menschen wirklich ausmacht, wohin uns unsere Wege führen und welche Werte wir an unsere Kinder weitergeben. Eine wunderbare Erzählung über Freundschaft, Liebe und die Suche nach dem eigenen Lebensweg.
2020 gelang Gabriele Muccino mit Auf alles was uns glücklich macht ein kleines cineastisches Wunder: Rund 1 Mio. Zuschauer begeisterte die Komödie mit dem renommierten Cast rund um Pierfrancesco Favino, Claudio Santamaria, Kim Rossi Stuart und Micaela Ramazzotti vor und nach dem ersten Lockdown in Italien und zählte damit dort zu den besucherstärksten Filmen des vergangenen Jahres.
„Ein wunderbarer Film voll unbändiger Lebensfreude, der für außergewöhnlich gute Laune sorgt.“ (programmkino.de)
Nino Manfredi Award des National Syndicate of Film Journalists 2020
Global Homeist eine Dokumentation über die Generation Couch-Surfing. Auch wenn das Internet gewiss viele Risiken birgt, was den Verlust der Privatsphäre angeht, es sind auch viele Chancen offensichtlich. So kann man über geeignete Plattformen weltweit kostengünstige bis kostenlose Schlafgelegenheiten bekommen, Stichwort Couch-Surfing.
Regisseurin Eva Stotz ist für ihre Dokumentation Global Homequer über die Kontinente gereist und hat dabei zahlreiche interessante Personen kennengelernt. So erhält sie Einblicke in den Alltag eines musikbegeisterten Tuareg in Mali, eines Wildnis-Enthusiasten in Tokio, eines Ökologen in Palästina, eines Tanz-Fans in der Türkei oder eines Visionärs in den USA. Die Welt wächst zusammen und wir können hautnah dabei sein.
"Ganz am Anfang stand eine Sehnsucht nach „mehr Echtheit“. Mir fiel irgendwann auf, dass ich immer mehr Zeit am Computer saß. An manchen Tagen hatte ich mit dreißig Menschen kommuniziert, aber mit keinem einzigen „echt“ gesprochen." (Eva Stotz)
In Zusammenarbeit mit „Projekte der Hoffnung“.
Gloria ist 58 Jahre alt, lebt in einem kleinen Appartement mitten in Santiago de Chile, hat einen Job, zwei Kinder, einen Ex-Mann und viel Lust auf etwas Neues. Eine Frau mitten im Leben, eine Frau mit einer Vergangenheit. Genaueres erzählt der Film uns darüber nicht. Dafür lässt er uns teilhaben – an ihrem Alltag, an ihrem Leben. Jede Kamera-Einstellung behält sie im Blick. Wie sie sich Lippenstift auflegt und nochmals loszieht, in die Bars, ganz alleine, zum Tanzen, zum Flirten. Wie sie die nächtliche Randale des liebeskummerkranken Nachbarn nicht hören will und sich die Decke über die Ohren zieht. Wie sie im Auto lauthals lossingt. Aus diesen losen Beobachtungen entsteht Sympathie für diese Frau, für ihre Spontanität, ihren Humor, ihre Verletzlichkeit.
Ein älterer Mann, der eine lange Haftstrafe verbüßt hat, sucht wieder Anschluss an seine Familie und will vor allem seine neugeborene Enkeltochter kennenlernen. Er trifft auf eine angespannte Lage: Seine Exfrau, die mit einem neuen Partner zusammenlebt und als Putzfrau arbeitet, versucht so gut es geht, der seit der Geburt überforderten Tochter und ihrem Mann unter die Arme zu greifen, doch wegen diverser Widrigkeiten wird die materielle Basis immer dürftiger. Die Schwester der jungen Mutter und ihr Mann könnten helfen, sind aber reichlich egoistisch. Der Großvater hilft bei der Betreuung des Babys, kann jedoch ansonsten nicht viel tun – bis sich die Lage dramatisch zuspitzt. (moviemento)
„Robert Guédiguian setzt seinen Kampf für eine bessere Welt unbeirrt fort – und man guckt ihm weiterhin gern dabei zu, weil seine Protagonisten nie zu einem Mittel zum Zweck verkommen, sondern eine Wärme ausstrahlen, die so viel mehr wert sein sollte als alles Geld der Welt. Leider ist sie das aber nicht – und genau das ist der Stoff, aus dem diese zutiefst melancholische, auf niemals kitschige Weise zu Herzen gehende Tragödie gestrickt ist.“ (filmstarts.de)
Filmfestspiele Venedig 2019, Beste Schauspielerin: Ariane Ascaride
Venedig um 1800: Im Kollegium Sant'Ignazio, einer alten Musikschule für mittellose Mädchen, lebt Teresa, von allen nur „die Stumme“ genannt. Niemand ahnt etwas von dem außergewöhnlichen Talent dieser einfachen Magd. Während sich im Kollegium alles um den bevorstehenden Besuch des frisch inthronisierten Papstes dreht macht Teresa in der Abstellkammer eine Entdeckung: ein wunderschönes Instrument – ein Pianoforte.
Um Teresa und die revolutionäre „Musikmaschine“ versammelt sich ein außergewöhnliches Quartett von jungen Frauen. Gegen den Willen des Kapellmeisters entwickeln sie ihre eigene Vision von Musik. Es entsteht ein revolutionärer, femininer Sound, den die Welt ganz sicher nicht erwartet hat …
Mit ihrem berührenden wie mitreißenden Regiedebüt setzt die Regisseurin Margherita Vicario all den vielen vergessenen Komponistinnen ein Denkmal, die wie gepresste Blumen zwischen den Seiten der Geschichte verborgen sind.
Seattle International Film Festival 2024: Großer Preis der Jury – Bester Spielfilm
Golden Globes Italien 2024: Bester Erstlingsfilm, Beste Musik
Medienpartner: Musikschule Bregenz
Als der Bahnarbeiter Tsanko Petrov mehrere Millionen Lew auf den Schienen findet, beschließt er, diese allesamt der Polizei zu übergeben. Dankbar belohnt ihn der Staat mit einer neuen Armbanduhr, die allerdings bald nicht mehr funktioniert. In der Zwischenzeit verliert die PR-Leiterin des Transportministeriums seine alte Uhr. Hier beginnt Tsankos verzweifelter Kampf, nicht nur seine eingetauschte Uhr zurückzubekommen, sondern auch seine Würde. (film.at)
Eine bitterböse Satire über die bulgarische Gesellschaft.
„(...) ist die raue, teils dokumentarisch anmutende Mischung aus satirischer Komödie und dreckigem Drama ein kleiner Höhepunkt im neuen Filmjahr.“ (film-rezensionen.de)
Der Film wurde als bulgarischer Beitrag für den Auslands-Oscar 2017 eingereicht
Art Film Festival 2017, Bester Film ; Edinburgh International Film Festival 2017,
Bester Spielfilm; und 30 weitere Filmpreise
Bei Familie Gabriel läuft es schon seit einer Weile nicht mehr rund. Die Mutter ist vor einiger Zeit gestorben, nun ist auch Tochter Sabrina an einer unheilbaren Lungenkrankheit erkrankt. Die anderen versuchen nun jeder auf seine Weise mit der Situation umzugehen. Während sich Vater Stefan neben seiner Arbeit als Bademeister als Sterbebegleiter engagiert, hat sich die zwölfjährige Jessica eine ganze Reihe von Ritualen ausgedacht, um das Böse fernzuhalten. Viel gebracht hat es nicht, Sabrinas Zustand verschlechtert sich zunehmend. Als Außenseiter Jessi an der Schule Ärger bekommt, soll ein Therapeut ihr wieder zurück ins Leben helfen.
Der Film hält beeindruckend die Balance zwischen dem Komischen und dem Tragischen. Denn natürlich ist es irgendwo witzig, wenn Jessi die eigenartigsten Zwänge auslebt, vom Reiben ihrer überlangen Strümpfe bis hin zum Mantra-ähnlichen Aufsagen von Zahlen. Aber es ist eben auch wahnsinnig traurig, wenn sie mit kindlicher Logik und zunehmend verzweifelten und kuriosen Mitteln versucht, den Tod ihrer Schwester zu verhindern. So als müsste sie nur den Schlüssel des Universums finden, um dieses bestimmen zu können. (www.leokino.at)