Filmforum Archiv
Über mehr als zehn Jahre interviewte der englische Filmemacher Luke Holland etwa 300 Männer und Frauen in Deutschland und Österreich, die in die nationalsozialistische Gewaltherrschaft verstrickt waren, SS-Offiziere ebenso wie Augenzeugen der Verfolgung. Aus einer Auswahl dieser Interviews, auch einem mit dem Bregenzer Herbert Fuchs, gestaltete er den Dokumentarfilm.
Luke Holland, dessen Wiener Großeltern ermordet wurden, gelingen respektvolle und kontroversielle Gespräche mit ganz gewöhnlichen Menschen, die auf ihre Art zu den Verbrechen beigetragen haben und sich in ihren Erinnerungen auf unterschiedliche Weise dazu verhalten. Er begibt sich in kontaminierte Landschaften und in eine kontaminierte Gesellschaft, wo in der Idylle die Lager verborgen liegen und wo aus Familiengeschichten die Verbrechen hervorblitzen. Sie verwüsteten Europa und blieben als verwüstete Charaktere zurück.
Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es Gelegenheit zum Gespräch mit dem Bregenzer Historiker Werner Dreier, der Luke Hollands Projekt unterstützte.
In Kooperation mit erinnern.at und der Johann-August-Malin-Gesellschaft
Finding Vivian Maiermacht sich auf die Suche nach einer Frau, die für die Photographie lebte, aber bis zu ihrem Tod niemand daran teilhaben ließ. Heute gilt Vivian Maier als eine der wichtigsten Street Photographer des 20. Jahrhunderts.
Vivian Maier lebte als Nanny in Chicago und New York. Sie galt als exzentrische Frau, die nie ohne ihre Kamera das Haus verließ. Mit den ihrer Obhut anvertrauten Kindern unternahm sie Streifzüge auch in die Teile der Stadt, in der die weniger Privilegierten lebten. Zahlreiche Fotos zeigen Menschen in zufälligen, aber höchst berührenden Momenten. Neben der überwältigenden Anzahl von Fotos und unentwickeltem Fotomaterial, die der Regisseur John Maloof zufällig bei einer Versteigerung entdeckte, hinterließ Vivian Maier ihre Filme und eine große Anzahl an Zeitungsausschnitten. Die Person Vivian Maier bleibt ein Geheimnis.
John Maloof und Charlie Siskel zeichnen das Porträt dieser Frau, zeigen ihre Fotos und Filme. Dem Mensch Vivian Maier versuchen sie durch Interviews mit früheren Bekannten, Auftraggebern und ihr vormals anvertrauten Kindern näher zu kommen. Finding Vivian Maierist die spannende Spurensuche im Leben einer Frau, die ihre Umwelt und sich selbst in bewegenden Momenten auf ihren Fotos festhielt – selbst aber keine Spuren hinterließ. (polyfilm)
Vivian Maier zog 1951 im Alter von 25 Jahren von Frankreich nach New York. Dort arbeitete sie über 40 Jahre lang als Haushälterin und Kinderfrau. Doch neben dieser Tätigkeit hatte Vivian noch ein ganz besonderes Hobby: Sie war leidenschaftliche Amateur-Straßenfotografin. Über 100.000 Fotos schoss Maier während ihres Lebens und hielt damit einen besonderen Mikrokosmos des urbanen Lebens auf Film fest. Erst nach ihrem Tod und rein zufällig wurde ihre reichhaltige Fotosammlung entdeckt, und erst nach und nach wird die Bedeutung der bis dahin unbekannten Fotografin bewusst. Der Dokumentarfilm zeichnet die wichtigsten und bisher bekannten Lebensstationen der Vivian Maier nach und geht dem Geheimnis auf den Grund, das in den Fotografien der leidenschaftlichen Hobby-Künstlerin steckt... (film.at)
Wir zeigen den Film in Kooperation mit dem vorarlberg museum.
Vor dem Film gibt es um 18.00 Uhr eine Führung mit Nikolaus Walter durch seine Ausstellung im vorarlberg museum.
"Ein wunderbarer Film." (Deutschlandradio Kultur)
Best Documentary Award - Miami International Filmfest 2014
2. Platz Panorama Publikumspreis Dokumentarfilme - Berlinale 2014
Eintritt frei! Silent Cinema: Funk-Kopfhörer-Kino im Honolulu Garden / Kopfhörer vor Ort Du kannst aber auch deine eigenen Stecker-Kopfhörer und eine Decke mitbringen. Die Aufführung findet nur bei trockenem Wetter statt.
US 2014 I 81 min I R: Charlie Siskel & John Maloof
Der Film berührt das Mysterium einer Frau, die ihr Leben für die Fotografie lebte und dies bis zu ihrem Tod mit Niemanden teilte. Heute gilt Vivian Maier als eine der wichtigsten Street-Photographers des 20. Jahrhunderts.
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Honolulu Hotel, der stattcooperative und der Arthouse Streaming Plattform behind the tree.
Oregon Territory, etwa 1820: Auf der Suche nach der besseren Zukunft gestrandet in einer behelfsmäßigen Ansiedlung lernen Cookie und KingLu einander kennen; und als die erste Milchkuh im Landstrich eintrifft, starten sie ein kleines, heimliches Unternehmen. Eine Frontier-Geschichte über Schmalzgebäck. Ein Western, der ohne die hohlen Gesten des Heldischen auskommt, seinen Helden dafür aber die Sehnsucht gönnt, die Fähigkeit zur Freundschaft und das Talent der Rede. Der Beginn dieses zärtlichen Films liefert seinem Ende die Erklärung – ein dramaturgischer Kunstgriff von verblüffender Schönheit und zugleich Beweis für Reichardts Meisterschaft in der Ökonomie des Erzählens. (Viennale, Alexandra Seitz)
„First Cow ist ein berührend-poetischer Western über eine außergewöhnliche Männerfreundschaft, deren optimistische Geschichte und harschen Bilder in einem inspirierenden Spannungsverhältnis zueinander stehen.“ (filmstarts)
„Perfekt gemacht, perfekt gespielt und äußerst bewegend.“ (Screen Daily)
„Ein Meisterwerk.“ (The New York Times)
Deauville Film Festival 2020, Jury Prize, Florida Film Critcs Awards 2020, Best Film, Gijon Film Festival 2020, Best Film, und viele weitere Filmpreise
Seit der Weltpremiere am Filmfestival Cannes wird Andrea Arnolds ("Red Road") packendes neues Drama mit Preisen überhäuft. Die 15-jährige Mia ist von der Schule geflogen. Wütend auf die Welt, legt sie sich mit allen an. Nur beim Tanzen ist sie ganz bei sich selbst. Als ihre Mutter den gutaussehenden Connor mit nach Hause bringt, entdeckt Mia, was das Leben auch noch zu bieten hat.
Selten zuvor wurden die widersprüchlichen Gefühle einer heranwachsenden jungen Frau so auf den Punkt gebracht: Diese rebellische Mia ist widerborstig und verletzlich zugleich, ein gefährlicher Wirbelwind, sensationell lebensecht verkörpert von Katie Jarvis, die von der Straße weg gecastet wurde. Zwischen ihr und Michael Fassbender – umwerfend viril als Connor – knistert es vom ersten Augenblick an. Alles scheint möglich – und die Oscar-prämierte Regisseurin Andrea Arnold steigert die Spannung mit mehr als einer überraschenden Wendung bis zum atemlosen Finale.
FISH TANK ist ein mitreißender Film voller Energie, Aktualität und menschlicher Wärme.
"Großartig!" New York Times
"Der beste Film des Jahres!" Tagesanzeiger/Zürich
Cannes 2009: Preis der Jury
Filmfestival Edinburgh 2009: Beste Darstellerin (Katie Jarvis)
BAFTA 2010: Outstanding British Film
u.v. weitere Filmpreise
Als Jonas seinen Job in einem Hamburger Start-up verliert, schafft er es nicht, seiner Freundin Katharina davon zu erzählen, denn kurz vor ihrem ersten Staatsexamen in Jura liegen bei ihr die Nerven blank. Jeden Morgen verlässt er daraufhin die gemeinsame Wohnung und treibt auf seinen täglichen U-Bahn-Fahrten ziellos durch die Großstadt.
Nach einer Zufallsbegegnung mit seinem ehemaligen Chef Marc, beginnt Jonas, den charismatischen Jung-Manager zu beobachten. Aus Neugier wird allmählich Obsession, kleinere und größere Alltagslügen werden mehr und mehr zu einer Art Überlebensstrategie für Jonas. Zunehmend wundert sich auch Katharina über sein merkwürdiges Verhalten, und allmählich entgleitet Jonas die Kontrolle über die Ereignisse.
Der Regisseur wird nach dem Film für ein Publikumsgespräch zur Verfügung stehen.
Georg Pelzer ist freischaffender Regisseur, Filmemacher und Autor, er lebt in Leipzig. Im Herbst 2019 feierte sein selbstproduzierter Langspielfilm Fluten auf den
53. Internationalen Hofer Filmtagen seine Uraufführung und war dort für den „Förderpreis Neues Deutsches Kino“ und den „Hofer Goldpreis“ für die beste Regie eines Debüts nominiert.
Für Samaist eine Liebeserklärung einer jungen Mutter an ihre Tochter. Der Film erzählt die Geschichte von Waad al-Kateabs Leben in Aleppo: angefangen von den Aufständen in der syrischen Stadt über die Liebe zu ihrem Mann, ihre Hochzeit bis hin zur Geburt ihrer Tochter Sama – und all das inmitten eines katastrophalen Krieges. Mit ihrer Kamera liefert Waad al-Kateab unfassbare Bilder über Verlust, Freude und Überleben – und über allem schwebt die Frage: Soll sie aus der Stadt fliehen, um das Leben ihrer Tochter zu beschützen? Auch wenn das Verlassen des geliebten Heimatlandes bedeuten würde, den Kampf für die Freiheit aufzugeben, für den sie so viel geopfert hat. (filmladen.at)
„Eindrücklich, emotional und aufrüttelnd“ (Amnesty International)
„Ein Film, der unter die Haut geht. Ein packend-intensives Porträt über den täglichen Kampf ums Überleben und den Versuch, trotz unmenschlicher Zustände die Menschlichkeit nicht zu verlieren.“ (outnow)
Nominiert für den Oscar 2020 als bester Dokumentarfilm
BAFTA Awards 2020, Bester Dokumentarfilm
Amsterdam International Documentary Film Festival, Publikumspreis
Cannes Filmfestival 2019, Golden Eye
Der Film wurde bislang mit 61 internationalen Filmpreisen ausgezeichnet.
Jüdische Araber? Arabische Juden? Sephardim? Mizrahim? Samir erzählt von einer vergessenen Geschichte aus dem Nahen Osten: der Emigration irakischer Juden nach Israel. Erst seit wenigen Jahren findet in Israel eine Debatte statt: Orientalische Juden kritisieren ihre Instrumentalisierung durch die europäisch geprägte Gründergeneration Israels.
Samir, selbst Kind irakischer Einwanderer in die Schweiz, befragt fünf prominente arabische Juden irakischer Herkunft: Ella Shohat, Filmhistorikerin, Shimon Ballas, Professor für arabische Literatur und Bürgerrechtler, Sami Michael, Bestseller-Autor, Moshe Houri, Bauunternehmer, und Samir Naqash, preisgekrönter Autor unveröffentlichter arabischer Romane.
Ein historischer Essay, eine brisante Debatte und ein Grund zur Hoffnung.
Locarno International Film Festival 2002: Prix SRG - Semaine de la critique
Züricher Filmpreis 2002 | Arabisches Filmfestival Rotterdam 2002, Bester Film
Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Yalla. Arabisch-jüdische Berührungen.“
In ihrer alten Wohnung können der Lehrer Emad und seine Frau Rana nicht mehr wohnen, zu groß sind dort die Schäden, nachdem das Haus abgesackt ist. Sie müssen also wohl oder übel umziehen, aber zum Glück kann ihnen ein Kollege aus der Theatergruppe eine neue Bleibe vermitteln. Doch dort wird Rana eines Abends von einem unbekannten Mann überfallen und verletzt zurückgelassen. Denn was das Paar nicht wusste: Ihre neue Wohnung gehörte zuvor einer Prostituierten und Ranas Angreifer war wohl ein Freier, der nichts von den neuen Mietern wusste.
Während Rana traumatisiert und verängstigt zurückbleibt, macht sich Emad wutentbrannt auf die Suche nach dem Unbekannten, der bei seiner Flucht Autoschlüssel und Lieferwagen zurückgelassen hat. So merken beide zunächst nicht, dass ihre Beziehung an den Folgen des Angriffs zu zerbrechen droht…
Oscar-Regisseur Asghar Farhadi (Nader und Simin) erhielt in Cannes den Preis für das beste Drehbuch und Shahab Hosseini den Preis als bester Hauptdarsteller. (filmstarts.de)
Cannes Filmfestival 2016, Bester Schauspieler, Bestes Drehbuch
Chicago Filmfestival 2016, Spezialpreis der Jury
Filmfest München 2016, Bester ausländischer Film
World Cinema Amsterdam 2016, Publikumspreis – Bester Film
Vier junge britische Männer sind im Auftrag Allahs unterwegs. Meinen sie. Omar will sich dem Heiligen Krieg anschließen, weil er nicht länger tatenlos zuschauen will, wie das Ansehen junger Moslems auf der Welt mit Füßen getreten wird. Waj hält das für eine gute Idee und schließt sich an, weil er nichts Besseres zu tun hat - außerdem trifft Omar ohnehin immer alle Entscheidungen für ihn.
Barry ist als weißer islamischer Konvertit zwar völlig anderer Meinung, aber das macht nichts, denn das ist er grundsätzlich. Aus Prinzip. Als Bombenbauer stößt Faisal zu der Truppe, der allerdings nicht als Selbstmordattentäter in Frage kommt, weil sein Vater gerade krank geworden ist. Gemeinsam sind sie fest entschlossen, die westliche Gesellschaft dort zu treffen, wo es weh tut. Fragt sich nur, ob sie ein Streichholz anzünden können, ohne sich dabei im Gesicht zu verletzen ...
Eine Komödie über Terrorismus und Suizidbomber? In einer pechschwarzen Satire über den Heiligen Krieg und die Schwierigkeit, Krähen als Soldaten auszubilden, packt das britische Comedy-Genie Chris Morris ein heißes Eisen an und entdeckt in der größten Bedrohung der Gegenwart einen ebenso bestürzenden wie aberwitzigen Humor.
Ein Klopfen an der Tür verändert ihr Leben: Die Nachricht vom Tod ihres Sohnes Jonathan, „im Dienst des Landes gefallen“, wirft Leben, Psyche und Ehe von Michael und seiner Frau Dafna aus der Bahn. Doch dann tritt plötzlich eine dieser unergründlichen Wendungen ein, die das Leben manchmal für uns bereithält... (film.at)
In einer der wenigen deutschen Kritiken zu dem Film schrieb die Filmkritikerin Britta Leuchner des Fassette Magazins: „[...] Die Rezensionen sind gemischt. Von Stolz bis hin zu Argwohn aus den Reihen der eigenen Landsleute, sowie große Erwartungen an Maoz, zeigen, dass dieser Filmemacher wahrlich nicht zum Durchschnitt der Medienbranche gehört. Noch ein Grund mehr, ihn zu mögen.” (Wikipedia)
„In der Form eine griechische Tragödie, im Ton ein Drama und auch beißende Satire, im Kern eine deutliche, schonungslose Kritik an seiner israelischen Heimat und den zum Teil aufgedrängten, zum Teil selbstgewählten Kriegen, die das Land und die Psyche seiner Bewohner seit Staatsgründung prägen.” (programmkino.de)
Venedig 2017, Silberner Löwe, Großer Preis der Jury und zwei weiter Auszeichnungen
Israelischer Filmpreis 2017: 8 Auszeichnungen, darunter Beste Regie, Bester Film, Bester Hauptdarsteller | Filmfestival Athen 2017, Beste Regie