Filmforum Archiv
Die junge und ehrgeizige iranische Judoka Leila reist gemeinsam mit ihrer Trainerin Maryam zu den Judo-Weltmeisterschaften nach Tiflis. Ihr größter Traum: die erste Goldmedaille für den Iran nach Hause zu bringen. Als sich im Verlauf des Wettkampfs herausstellt, dass sie auf eine Konkurrentin aus Israel treffen könnte, wird das Teheraner Regime nervös.
Tatamiist der erste Spielfilm mit einer iranisch-israelischen Ko-Regie. Die erfolgreiche Schauspielerin Amir (ausgezeichnet als „Beste Hauptdarstellerin“ in Cannes für Holy Spider) feiert mit Tatami ihr Regiedebüt, für Nattiv (Golda) ist es bereits der sechste Spielfilm, für seinen Kurzfilm Skin gewann er 2019 den Oscar. Guy Nattiv zeichnet auch, zusammen mit Elham Erfani, für das Drehbuch verantwortlich, das von verschiedenen wahren Begebenheiten inspiriert ist.
„Zar Amir und Guy Nattiv haben einen packenden Sport-Thriller inszeniert, der einen originellen erzählerischen Zugriff auf die politischen Konflikte im Iran – und darüber hinaus – findet.“ (filmstarts.de)
Tokyo Filmfestival 2023: Special Jury Preis und für die beste Schauspielerin
Filmfestspiele Venedig 2023: Brian-Award | Filmfest München: Fritz-Gerlich Preis
Medienpartnerschaft: Judo Bregenz
Lars Bogenius ist der unangefochtene Star eines großen deutschen Nachrichtenmagazins. Ausgezeichnet mit zahlreichen Journalistenpreisen für seine großen, emotionalen Geschichten, ist er die Hoffnung des Verlagshauses und die Rettung gegen fallende Auflagezahlen. Doch hinter dieser glänzenden Fassade steckt ein Betrüger. Doch dann wird Juan Romero, ein aufmerksamer Journalist, misstrauisch, erkennt, dass da etwas nicht stimmen kann, und beginnt, den Spuren nachzugehen – gegen alle Widerstände. Für die Wahrheit setzt er seine Karriere und seine Familie aufs Spiel und erreicht schließlich, dass der Skandal ans Licht der Öffentlichkeit gelangt und der Betrug sein Ende findet. (moviemento.at)
„Mit Tausend Zeilen ist Bully Herbig ein toller, interessanter und vor allem spannender Film gelungen, der einen öffentlichen Skandal absolut sehenswert erzählt. Getragen von starken Figuren, ist der Film angelegt wie ein Thriller und spielt in einer Branche, die sich selbst zerfleischen kann. Das passt zusammen, kommt geschmeidig daher und lässt die Laufdauer im Nu passieren. Bravo!“ (Outnow.ch)
Ein Taxi bewegt sich durch die farbenfrohen, pulsierenden Straßen Teherans. Die unterschiedlichsten Menschen steigen ein. Als der Fahrer sie interviewt, sagen alle Passagiere offen, was sie denken. Niemand anderes als der Regisseur Jafar Panahi selbst sitzt am Steuer des Taxis. Während der heiteren und dramatischen Fahrten durch die Stadt fängt sie die Stimmung in der iranischen Gesellschaft ein.
„Ich bin Filmemacher. Ich kann nichts anderes als Filme machen. Mit Kino drücke ich mich aus, es ist mein Leben. Nichts kann mich am Filmemachen hindern. Denn wenn ich in die äußerste Ecke gedrängt werde, ziehe ich mich in mein Innerstes zurück. Und trotz aller Einschränkungen wird in dieser inneren Abgeschlossenheit die Notwendigkeit, etwas zu erschaffen, zu einem immer größeren Trieb. Kino als Kunstform wird zu meinem Hauptanliegen. Ich muss unter allen Umständen weiter Filme machen, um der Kunst Respekt zu erweisen und mich lebendig zu fühlen.“ (Jafar Panahi)
"Jafar Panahis Film ist weit mehr als eine Spiegelung seiner eigenen Lage, er ist auch eine Reflexion über moderne Medien, das Filmemachen, über Lüge und Wahrheit in seinem Lande. Und ohne Spur von Bitternis und Verbissenheit. Das ist vielleicht das größte Wunder." (Die Welt)
Goldener Bär, Berlinale 2015
Anhand von exklusivem privatem Archivmaterial und spektakulären Aufnahmen der aktuellen The Teaches of Peaches Anniversary Tour zeigt der Film den Weg der Kanadierin Merrill Nisker zur international gefeierten Künstlerin Peaches.
Als feministische Musikerin, Produzentin, Regisseurin und Performance-Künstlerin hat sich Peaches über zwei Jahrzehnte dem Kampf gegen Genderstereotype gewidmet und ihren Status als Ikone der Pop- und Musikindustrie gefestigt. Mit bissigem Humor und scharfsinnigem Verstand setzt sie sich für LGBTQIA+ Rechte ein, rückt Fragen nach Gender- und sexueller Identität in den Fokus und hinterlässt dabei einen bleibenden Eindruck in der Popkultur.
Der Regisseur wird bei der Vorstellung anwesend sein.
Berlinale 2024, Teddy Award, Bester Dokumentarfilm.
Am 17.5. ist der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, und Transphobie (IDAHOBIT)
Medienpartnerschaft: Verein Amazone, Stadt Bregenz – Fachbereich LGBTIQ+
Teheran, Iran, eine riesenhafte Stadt voller Verbote, Dogmen und restriktiver Gesetze, wo für „moralische“ Vergehen wie Ehebruch und außerehelichen Sex drakonische Strafen wie Auspeitschung drohen. In dieser Stadt leben junge Menschen mit normalen Wünschen und Sehnsüchten; auf der hoffnungsvollen Suche nach Nähe und Lebensfreude. Die Prostituierte Pari, der Musikstudent Babak, die Hausfrau Sara und die junge Donya – alle haben auf ihre Weise unter der Tabuisierung von Sex und den restriktiven Gesetzen der iranischen Gesellschaft zu leiden. Als die vier Schicksale aufeinanderprallen, verändert sich das Leben aller.
Gedreht im Rotoskopie-Verfahren mit echten SchauspielerInnen, gelang Ali Soozandeh ein aufwühlendes und realistisches Drama um vier junge Menschen in Teheran, deren Schicksale bei ihrer verzweifelten Suche nach Freiheit und Glück aufeinanderprallen.
Ein provokanter, gesellschaftskritischer Animationsfilm über die schizophrene Welt der iranischen Hauptstadt Teheran. filmladen
Jerusalem Film Festival 2017: FIPRESCI-Preis
Montreal Festival of New Cinema 2017: Creativity Prize
Als alleinerziehende Mutter im Schottland der 1950er hat es Lydia eigentlich bereits schwer genug. Nur knapp schafft sie es, sich und ihren Sohn mit ihrer schlecht bezahlten Anstellung als Fabrikarbeiterin über Wasser zu halten. Als Lydia die ruhige Ärztin Jean kennen lernt und Hilfe von ihr erfährt, entsteht eine tiefe Verbindung zwischen den beiden Frauen. Und auch Charlie, Lydias Sohn, findet dank Jean und ihrer Bienenkolonie, für die er eine enorme Faszination entwickelt, Zuflucht vor seinen Problemen in der Schule. Dass Lydia und Jean so viel Zeit miteinander verbringen, sorgt allerdings auch schnell für Gerüchte und böse Blicke im konservativen Dorf.
Annabel Jankels Drama Tell It to the Beeserzählt von den Stigmata lesbischer Liebe in einem traditionellen, ländlichen Umfeld. (Pink Apple)
Pink Apple Filmfestival Zürich 2019, Publikumspreis
In Kooperation mit dem Verein Amazone
Wie die Mutter, so die Tochter
FR 2017 | 94 min | OmU | R: Noémie Saglio
Avril und ihre Mutter Mado sind zwar ein Herz und eine Seele, könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Avril, 30, ist verheiratet, angestellt und lebt ihr Leben strikt nach Plan, während ihre Mutter seit ihrer Scheidung eine zweite Pubertät durchlebt und ihrer Tochter in jeglicher Hinsicht auf der Tasche liegt. Mutter- und Tochterrolle sind komplett vertauscht und als sich die beiden Frauen dann auch noch zur gleichen Zeit schwanger unter einem Dach wiederfinden, ist der große Eklat unausweichlich. Denn genauso wenig wie Mado inmitten ihres Jugendwahns bereit ist, erneut Mutter oder gar Großmutter zu werden, kann Avril sich ihre eigene Mutter als späte Mutter vorstellen!
Wie die Mutter, so die Tochterist eine berührende und dabei ebenso komische wie tiefgründige Liebeserklärung an alle Mütter und Töchter – und ja, auch die Väter dieser Welt! – die auf gänzlich lebensbejahende Art zeigt, dass, ganz gleich wie unterschiedlich Mutter-Tochter-Beziehungen auch sein mögen, am Ende nur eines zählt: das unzertrennbare Band der Liebe, das alle verbindet.
Für den zielstrebigen Rookie eröffnet sich nach einer lebensgefährlichen Mission eine neue Tür. Im Krankenhausbett erwachend, wird ihm bescheinigt, einen Test bestanden zu haben. Er ist nun Teil des „Jenseits“. Die Welt, die ihn jetzt erwartet, ist nicht weniger gefährlich. Ganz im Gegenteil: Zeitparadoxien, lebensgefährliche Verfolgungsjagden und Aufträge in luftiger Höhe erwarten ihn. Als Teil eines Teams soll er an einer streng geheimen Mission arbeiten, über dessen wahren Hintergründe nur wenige Bescheid wissen. Angeblich geht es darum, den Dritten Weltkrieg zu verhindern, hinter dem sich jedoch nicht der nukleare Holocaust verbirgt, sondern ein weitaus schlimmeres Schicksal für die Menschheit.
Von seinem Auftraggeber erhält er ein Wort, das die Puzzlestücke zusammenfügen soll: „Tenet“. Mit dessen Hilfe verschafft sich der Rookie Zugang zu den mächtigsten wie gefährlichsten Männern der Welt. Dank der Ehefrau des russischen Geschäftsmanns Alexei Sator soll er hinter ein Geheimnis kommen, dass den Lauf der Zeit verändern wird. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, der seine menschliche Vorstellungskraft herausfordert.
„Ein visuell rauschhaftes und konzeptionell bahnbrechendes Science-Fiction-Action-Meisterwerk – auf einem Level mit Inception!“ (filmstarts.de)
Es ist ein Märchen in realistischen Bildern, das die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi in Körper und Seeleerzählt. Bei der Berlinale hat sie Anfang des Jahres dafür den Goldenen Bären gewonnen. Enyedi zeigt einen Schlachthof in ruhigen dokumentarischen Szenen als nüchterne Erkundung eines brutalen Ortes. Doch dazu erzählt sie die unwahrscheinliche Liebesgeschichte zweier Menschen, die über etwas sehr Flüchtiges zueinander finden: über ihre Träume. Maria, die neu angestellte Kontrolleurin und Endre, der Geschäftsführer mit gelähmtem Arm, erleben nachts im Schlaf dieselbe Geschichte. Sie träumen von einem Hirsch und einer Hirschkuh im Wald. Es ist Winter, aber die Schneedecke, auf der die Tiere sich bewegen, ist noch nicht sehr dick.
„Ildikó Enyedis Film (…) ist eine behutsame Untersuchung des wohl schönsten aller Vorgänge: Zwei Seelen, die in zwei einander noch fremden Körpern wohnen, berühren sich. Das Erschütternde dieser Berührung erzählt Enyedi mit der Tiefe einer Philosophin und dem Eigensinn der Künstlerin.” DIE ZEIT
Während sich das Klettern zu einem gehypten Trendsport entwickelt, klettert Marc-André Leclerc allein, weit weg vom Rampenlicht. Er ist der geheimnisumwitterte Außenseiter der Szene. Die Besteigungen abgelegener Steilwände, die der 23-Jährige unternimmt, gehören zu den gewagtesten Solo-Touren der Geschichte. Dennoch zieht er kaum Aufmerksamkeit auf sich. Ohne Kameras, ohne Seil und ohne Spielraum für Fehler sind Leclercs Bergbesteigungen der Inbegriff des Solo-Abenteuers.
Regisseur Peter Mortimer (Durch die Wand) ist von Leclercs Leistungen fasziniert und möchte einen Film über ihn machen. Aber der kanadische Solo-Bergsteiger ist schwer fassbar: Er ist ein öffentlichkeitsscheuer Nomade, besitzt weder ein Telefon noch ein Auto und ist eher abgeneigt, seine pure Vision des Bergsteigens mit einem Filmteam zu teilen.
Es fällt Peter Mortimer schwer, mit Leclerc Schritt zu halten und zugleich werden dessen Solo-Touren immer umfangreicher und kühner. Einige Top-Bergsteiger staunen über Leclercs Leistungen, andere hingegen sind besorgt und meinen, er gehe zu große Risiken ein. Dann begibt sich Leclerc auf ein historisches Abenteuer in Patagonien, das die Möglichkeiten des Solo-Bergsteigens neu definiert.
„Der Alpinist“ ist ein intimer Dokumentarfilm über einen visionären Bergsteiger, der trotz der möglicherweise dramatischen Folgen konsequent seinen eigenen Weg geht. In spektakulären Aufnahmen werden auf der Kinoleinwand die Größe, Schönheit und Gefahr des Kletterns spürbar. „Free Solo-Star Alex Honnold, einer Leclercs größter Bewunderer, kommt ebenso zu Wort wie der Südtiroler Pionier Reinhold Messner: »Ohne die Möglichkeit des Todes wäre das Klettern keine Kunst«. (Polyfilm)
„Absolut mitreißend, angsterregend und hypnotisierend“ (Variety)
„Ein Film, den man auf der größtmöglichen Leinwand erleben sollte.“ (Time Out)
„Atemberaubend“ (The Hollywood Reporter)
Critics Choice Documentary Awards: Bester Sportdokumentarfilm
Hollywood, Ende der 1920er-Jahre. Mit der Einführung des Tonfilms beginnt der Stern des Stummfilmstars George Valentin zu sinken, während die von ihm entdeckte Peppy Miller, die heimlich in George verliebt ist, die Erfolgsleiter nach oben klettert. Michel Hazanavicius' außergewöhnlicher Schwarzweißfilm in perfekter Stummfilm-Ästhetik ist eine liebevolle und beglückend detailverliebte Hommage an das Goldene Zeitalter Hollywoods.
Michel Hazanavicius gelingt das Kunststück, das Publikum – zumindest innerlich – in einer Szene laut auflachen und in der nächsten still aufschluchzen zu lassen – ohne Ton, ohne Farbe. Sein Werk ist voll von Anspielungen auf Filmklassiker der 20er und 30er Jahre. Dennoch hat Hazanavicius den Stil der Stummfilme nicht einfach kopiert. Man merkt dem Film in keinem Moment an, wie schwer es sein muss, eine komplexe Handlung ohne Worte zu erzählen.
In komplex konstruierten Bildern und berückend schönen Landschaftsaufnahmen erzählt der taiwanesische Arthouse-Regisseur Hou Hsiao-Hsien ein verwickeltes historisches Epos mit Martial-Arts-Elementen. Im China des 9. Jahrhunderts soll die kaisertreue Auftragsmörderin Nie Yin-Niang ihren Cousin umbringen – den sie einst hätte heiraten sollen. Nie Yin-Niang muss zwischen ihren Gefühlen, ihrem politischen Gespür und ihrer Ehre als Profikillerin navigieren.
Mit The Assassinnimmt der Regisseur seine sehr eigene Interpretation des Genres vor. Der Film ist vor allem hypnotisches, berückendes Bilderkino. Hous vielfach geschichtete Innenräume, in denen Vorhänge, Wandpaneele, Fenster, und Wimpel bis zu ein Dutzend Bildebenen bauen, erinnern an die komplexen Kompositionen von Max Ophüls. Die Außenaufnahmen entführen in zauberhaft einsame Landschaften im Nordosten Chinas, die in ihrer monochromen Farbigkeit an chinesische Tuschezeichnungen erinnern. Der ruhige, fast meditative Strom der Szenen wird immer wieder abrupt durch kurze, stakkatohafte, nahezu realistische Martial-Arts-Sequenzen unterbrochen, die von den aufwändigen Tanzchoreografien eines Zhang Yimou meilenweit entfernt sind.
Asian Film Awards 2106: Bester Film, Beste Regie, Beste Schauspielerin
Filmfestspiele Cannes 2105: Beste Regie, Bester Soundtrack