Filmforum Archiv
Koli ist ein gut aussehender junger Mann, der in Tirana glücklich lebt und studiert. Doch er wird aus dem Stadtleben gerissen und in sein Heimatdorf geholt, weil sein Vater im Sterben liegt. Leider lastet auf der Familie die Gefahr einer Blutrache, für die Koli büßen soll. Erst versteckt er sich aus Angst zu sterben, doch bald kehrt er nach Tirana zurück, um sein Leben normal weiter zu führen. Doch die Angst geht mit.
Biutiful erzählt die Geschichte von Uxbal (Javier Bardem): hingebungsvoller Vater, verzweifelter Liebhaber und Kleinganove im Untergrund. Ein Mann, den die Last seines Lebens und immer neuer Herausforderungen erdrücken würden, hätte er nicht die Liebe zu seinen Kindern Ana (Hanaa Bouchaib) und Mateo (Eduard Fernández). Sie hält ihn aufrecht, wenn es nicht weiterzugehen scheint, gibt ihm Kraft, wenn er das Licht am anderen Ende des Tunnels aus den Augen verliert. Für ihr Leben gibt Uxbal alles, während er mit nicht immer legalen Mitteln versucht zu überleben.
Wie ein Wanderer bewegt sich Uxbal zwischen den Welten am Rande eines modernen, unbekannten Barcelonas, auf der Suche nach Versöhnung mit seiner Frau Marambra (Maricel Álvarez), seinen Kindern und doch letztendlich mit sich selbst. (film.at)
Bester Hauptdarsteller Cannes 2010
Schon seit Generationen bekämpfen sich die Jungen zweier französischer Dörfer. Warum, das weiß niemand so genau. Neuerdings schneiden die Sieger den Verlierern alle Knöpfe, Hosenträger und Schnürsenkel ab. Das gibt bei den Verlierern zu Hause natürlich Ärger. So beschließen sie, die nächste Schlacht splitternackt zu schlagen. Doch nun lernen sie die unangenehmen Seiten von Brennesseln kennen - vielleicht sind Reserveknöpfe die Lösung?
Benno mag sein Leben gern geordnet. Er liebt Beethoven und schöne Frauen. Die Nachbarin, Sandra, und ihre Musik sind ihm ein Dorn im Auge. In ihrem Café, ein Stockwerk unter seiner Wohnung, probt Sandra lautstark ihre Songs, träumt vom großen Durchbruch und lässt sich von Bennos Beleidigungen nicht beeindrucken.
Als Benno eines Morgens aufwacht, findet er – Sand. Und der kommt von niemand anderem als ihm selbst. Und er wird mehr. Jeden Tag. Schon lässt sich die Sandspur nicht mehr ignorieren und Benno versucht verzweifelt, die skurrilen Vorkommnisse zu vertuschen. Erschwerend kommen erotische „Alpträume“ von Sandra hinzu, aus denen er jeden Morgen sandgebadet erwacht. Es folgt eine schreckliche Entdeckung: Je mehr Sand er verliert, desto leichter wird er. Mehr Sand heißt weniger Benno. Der Sand scheint etwas einzufordern, das Benno einfach nicht wahrhaben will – verborgene Sehnsüchte und geheime Wünsche, die mit der ungeliebten Musikerin zu tun haben könnten. Benno beginnt zu ahnen, dass nur die nackte Wahrheit ihn vor dem endgültigen Verschwinden retten kann.
Der alte Mann und das Mädchen: Larita hofft auf ein Stipendium in den USA, doch ihr Freund schließt sich 1956 dem Aufstand gegen Batista an. Wer bürgt nun für sie? Ihre Hoffnungen konzentrieren sich auf einen Nachbarn namens Hemingway... Das erwachte Interesse an der Lektüre von Der alte Mann und das Meer, des Buches, das den Autor am stärksten mit Kuba verbindet, lässt das Mädchen, eindrucksvoll gespielt von Laura de la Uz, Ähnlichkeiten zwischen dem Fischer und ihrem Leben entdecken.
Erster Preis Havana Film Festival 1990
Wir zeigen den Film in Kooperation mit den Montafoner Museen, „septimo – Reif für Kultur“, Einführungsvortrag von Mag. Andreas Brugger Wir liebten Vorarlberg und wir liebten Schruns - Hemingways Zeit im Montafon
Hemingway-Filme in Schruns:
Mi, 21.9. „Wem die Stunde schlägt“, 20 Uhr, Kulturbühne Schruns
Sa, 24.9. „Der alte Mann und das Meer“, 20 Uhr, Kulturbühne Schruns
Anton ist ein Arzt aus Schweden, der zwischen seinem Leben in einer dänischen Idylle und der Arbeit in afrikanischen Flüchtlingslagern in Darfur hin und her pendelt. Afrika stellt ihn und seine Moral vor Schwierigkeiten: So ist er als Arzt an den hippokratischen Eid gebunden und muss sich der moralischen Frage stellen, ob er einen afrikanischen Rebellenchef retten soll. Während Afrika seine volle Aufmerksamkeit fordert, merkt er nicht, welche Probleme seine Familie in Dänemark hat.
Sein zwölfjähriger Sohn Elias wird in der Schule gemobbt und sein neuer Freund Christian, der unter dem Tod seiner Mutter leidet, wird von seinen Mitschülern schlichtweg ignoriert. Beide sind Außenseiter und ihre wohlmeinenden, aber mit eigenen Problemen beschäftigten Eltern bekommen nicht mit, dass die beiden Jungs eine gefährliche Racheaktion planen...
Golden Globe 2011: Bester fremdsprachiger Film
Oscar 2011: Bester fremdsprachiger Film
Joschka und Herr Fischer ist ein deutsches Filmportrait aus dem Jahr 2011. Im Zentrum steht der ehemalige grüne Außenminister Joschka Fischer. Der Regisseur Pepe Danquart verwebt einen umfangreichen Monolog des Politikers mit Interviews und Schilderungen zur deutschen Geschichte nach 1945.
Wesentliche Aspekte dieses Filmwerks sind Fischers Jugend in der Kleinstadt Langenburg bei Schwäbisch Hall, die Radikalisierung der Studentenbewegung in Frankfurt und Berlin und seine Zeit als erster grüner Umweltminister in der hessischen Landesregierung unter Holger Börner ab 1985.
Als Drehorte nutzt der Film den Spreepark im Plänterwald, den neuen Tresor und einschlägige Lokale der Frankfurter Politszene.
"Fischers Selbstdarstellung entspricht ganz dem Bild eines seriösen Seniorchefs, zum Beispiel der Beraterfirma Joschka Fischer & Company GmbH." (filmgazette.de)
Barfuß auf Nacktschnecken
FR 2010 | 103 min | OmU | R: Fabienne Berthaud
Lily (Ludivine Sagnier) ist anders. Sie lebt in einer skurrilen Fantasiewelt und macht meistens das, wozu sie gerade Lust hat. Zusammen mit ihrer Mutter wohnt sie in einem idyllischen Landhaus. Als ihre Mutter plötzlich stirbt, ist es an Lilys Schwester Clara (Diane Kruger), die mit einem Anwalt verheiratet ist und in Paris lebt, für Lily da zu sein. Unter dem Einfluss der eigenwilligen und freiheitsliebenden Lily findet Clara mehr und mehr Geschmack an der von Lily vorgelebten Ungebundenheit. Sie beginnt, ihr konformes Leben in Frage zu stellen. Eine gewaltige Herausforderung für ihre Ehe und gleichzeitig die Wiederentdeckung der Nähe zwischen zwei ungleichen Schwestern.
Ende 1992 wird die belgisch-französische Grenze im Rahmen des Schengener Abkommens geöffnet. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die beiden Grenzbeamten Ruben Vandevoorde, Belgier, und Mathias Ducatel, Franzose. Ruben, der die Franzosen von Grund auf verachtet, zeigt sich zunächst wenig begeistert, fortan gemeinsam mit Mathias einen französisch-belgischen Patrouillendienst antreten zu müssen…
"Wie schon bei den „Sch’tis“ will Boon unterhalten und ganz leise, ganz nebenbei für einen freundlichen Umgang miteinander plädieren. Wieder setzt er auf Schalk und Spaß und auch Sentimentalität." (getidan.de)
Die Geschichte führt uns tief in die Abgeschiedenheit der mystischen Bergwelt, auf den Schauplatz einer Tragödie aus Lust, Wahnsinn und Mord. Die Menschen verlieren dabei weit mehr als ihren Glauben an das, was die Welt im Innersten zusammenhält. Denn wo fromme Raserei, Inzest und Dämonenglaube ihren teuflischen Reigen tanzen, hat jede Wahrheit einen doppelten Boden, jedes Ereignis seine schreckliche Spiegelung. Und selbst die Liebe kann für die Menschen zu einem Tor zur Hölle werden ...
Amerika irgendwann in den 50er Jahren: Der Vater der Familie O’Brien (Brad Pitt) tut sein bestes um seine drei Söhne Jack, R.L., und Steve zu guten Männern zu erziehen. Dabei führt er die Familie mit strenger Hand und wird deshalb von seinen Kindern auch gefürchtet. Seine Frau hingegen ist das genaue Gegenteil. Sie verströmt Liebe und will die Kinder zu gefühlsvollen Menschen machen, denen alles Leben am Herzen liegt. Diese duale Erziehung der beiden Elternteile hat Jack (als Erwachsener: Sean Penn) stark geprägt und auch als er längst erwachsen und aktiv in der Geschäftswelt unterwegs ist taumelt er immer noch zwischen den Welten.
The Treeof Lifeverbindet eine Familientragödie aus Texas mit der Geschichte des Universums. Die Familiengeschichte wird fragmentarisch aus der Sicht des erwachsenen Sohnes erzählt, mit Natur- und Trickaufnahmen kombiniert und mit existenziellen Fragen aus dem Off unterlegt.
The Treeoflife feierte seine Premiere im Wettbewerb der 64. Filmfestspiele von Cannes. Dort wurde der Film mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.
Wilde Minzeerzählt die Geschichte einer Mutter-Tochterbeziehung über den Tod hinaus. In Graz werden am 23. Dezember 1944 nach einem Urteil des Volksgerichtshofs acht Todesurteile vollstreckt. Auch die Villacher Kommunistin und Widerstandskämpferin Maria Peskoller wird zum Tode verurteilt und hingerichtet. Ihre Tochter, die damals knapp 16-jährige Helga, wird ebenfalls von der Gestapo verhaftet und verhört, entging aber einer Anklage. 65 Jahre danach geht sie auf eine schmerzhafte Zeit- und Erinnerungsreise.
"Sie hat mir ein Leben lang gefehlt", sagt Helga Emperger über den Verlust ihrer Mutter. Sie hat, so heißt es im Begleittext zum Film, zu den Bildern eine Sprache gefunden, gelernt, das Leben zu lieben.
Helga Emperger (Peskoller) wird an diesem Abend anwesend sein und ein Gespräch mit Werner Bundschuh (erinnern.at | Obmann der Johann-August-Malin-Gesellschaft) führen.