Filmforum Archiv
Nachdem ihre Kinder längst aus dem Haus sind und das Ende ihrer Karrieren in Sicht, müssen sich das Paar Nick und Meg neu erfinden, und auch ihre Ehe könnte frischen Schwung vertragen. Die Erwartungen an das Flitterwochen-Revival in der Stadt der Liebe sind hoch. Doch die Reise verläuft anders als geplant, und zu allem Überfluss taucht auch noch ein alter Bekannter auf, der ihr Leben völlig auf den Kopf stellt ...
Im Fahrwasser eines pointierten Drehbuchs (Hanif Kureishi) mit brillanten Dialogen und anrührenden Momenten, nimmt dieses Filmjuwel Kurs auf einen unvergesslichen Weekend-Trip, bei dem die Protagonisten ihre Lust an der Anarchie, auf das Leben und die Liebe wieder entdecken -und das alles mit britischem Humor und Understatement.
Der New Yorker Literaturkritikerin Wendy reißt es den Boden unter den Füßen weg, als sie nach 21 Jahren Ehe von ihrem Mann verlassen wird. Auf anfängliche Wut folgt Trauer, doch statt sich der Verzweiflung hinzugeben beschließt Wendy, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Um ihre Tochter Tasha in Vermont besuchen zu können, will sie endlich ihren Führerschein machen und nimmt Fahrstunden bei dem indischen Taxifahrer Darwan. Obwohl die Lebenswege der beiden kaum unterschiedlicher sein könnten, vertiefen sich die Gespräche zwischen Wendy und Darwan immer mehr. Die impulsive Wendy findet in dem ernsten und sanftmütigen Inder einen klugen Gesprächspartner und neuen Freund, der sie daran erinnert, worauf es im Leben wirklich ankommt.
Learning to driveerzählt von dem Abenteuer eines späten Neuanfangs und einer ungewöhnlichen, bereichernden Freundschaft zur richtigen Zeit. In den Hauptrollen dieser sensiblen und warmherzigen Sommer-Komödie von Isabel Coixet (Mein Leben ohne mich, Elegy) brillieren Patricia Clarkson und Oscar®-Preisträger Ben Kingsley (Gandhi, Elegy).
Provincetown International Film Festival 2015, Publikumspreis
Zusammen mit seiner Tochter Tom hat sich Kriegsveteran Will in die Wälder Oregons, in ein Naturschutzgebiet, zurückgezogen. Er hält die Zivilisation nicht mehr aus. Dergleichen ist natürlich nicht vorgesehen, und als die beiden von Park-Rangern entdeckt werden, greifen allerlei Mechanismen der zwangsweisen Wiedereingliederung. Vater und Tochter reagieren darauf unterschiedlich. Es sind die Schattierungen und Nuancen, die feinen Varianten und subtilen Verschiebungen, die an diesem Film, der vor Grüntönen nur so strotzt, faszinieren. Granik verzeichnet darin geduldig und genau mögliche Arten von Freiheit und verschiedene Weisen der Solidarität – und alle sind sie gefährdet. (Alexandra Seitz)
„Granik dreht mit subtiler und stiller Anmut, doch Leave No Traceexplodiert im Kopf.“ (Village Voice)
„A powerful film from start to finish“ (Los Angeles Times)
Der Film feierte am 20. Januar 2018 im Rahmen des Sundance Film Festivals seine Premiere und wurde auf verschiedenen Festivals mit 15 Filmpreisen ausgezeichnet.
Leeist die wahre Geschichte von Lee Miller, einer Frau, die ihrer Zeit weit voraus war. Als ehemaliges Fotomodell und Muse des Avantgarde-Fotografen Man Ray, ist Lee Miller es schließlich leid, das Fotosubjekt ihrer männlichen Kollegen zu sein, und legt fortan den Fokus auf ihre eigene Arbeit als Fotografin. Als der Krieg naht, ändert sich für sie über Nacht fast alles. Miller erhält schließlich eine Kriegsakkreditierung aus den USA und macht sich auf den Weg nach Europa. Alleine. Nachdem sie sich durch das belagerte Saint Malo gekämpft hat, schließt sich Miller mit ihrem Fotografenkollegen David E. Scherman zusammen. Sie werden ein eingeschworenes Team und sind meist die Ersten, die exklusive Meldungen und Fotos von der Front veröffentlichen.
Miller und Scherman dokumentieren die Befreiung von Paris und schleichen sich in Hitlers verlassene Münchner Wohnung – wo das bekannteste und wichtigste Bild von Miller selbst entsteht: in der Badewanne des Führers. Sie gehören schließlich auch zu den ersten Fotografen, die die Lager Buchenwald und Dachau betreten. Dort dokumentiert Miller in jenen erschreckenden und eindringlichen Bildern insbesondere die Not von Frauen und Mädchen, die auch Miller selbst bis an ihr Lebensende nicht mehr loslassen …
Medienpartner: Filmwerk Vorarlberg, Berufsfotografie Vorarlberg
Fliegende Liebende
ES 2013 | 90 min | OmU | Regie und Buch: Pedro...
Die „Passagiere“ sitzen in einem Flugzeug in Richtung Mexico. Durch ein Missverständnis denken sie jedoch, ihre letzte Stunde hätte geschlagen. Mit kleinen Hilfsmitteln werden die Fluggäste beruhigt und so sind die Freiheiten, die sich die Passagiere über den Wolken nehmen, bald grenzenlos: vom Heulkrampf bis zum Seelenstriptease. Und da der Funkverkehr mit den Lieben am Boden nur noch über Lautsprecher funktioniert, hören alle auch noch alles mit…Es ereignen sich eine Reihe von irrtümlichen Vorfällen zwischen den Passagieren, die in einer Mischung aus Chaos, Vergnügen und Lachern ausarten.
Oscar-Preisträger Pedro Almodóvar drehte eine „leichte, sehr leichte Komödie“, die an seine schrillbunten Klassiker erinnert. Als Passagiere am Rande des Nervenzusammenbruchs mit an Bord: viele gute alte Bekannte aus dem Almodóvar -Universum wie Javier Cámara, Cecilia Roth, Lola Dueñas und Blanca Suárez sowie als Gäste die Superstars Penélope Cruz und Antonia Banderas.
„...laut, lustig, vollkommen liederlich, ein Film wie ein bunter Cocktail, süß und süffig.“ (Tagesanzeiger)
Der Sommer mit Anaïs
Honululu Garden | Montfortstraße 13
FR 2021 | 98 min | OmU | R: Charline Bourgeois-Tacquet
Anaïs (Anaïs Demoustier) ist romantisch, temperamentvoll und verspielt. Doch in ihren Dreißigern spürt sie das starke und fast manische Verlangen nach Stabilität. Zumal – zu allem Überfluss – auch gerade alles schief zu gehen scheint. Sie ist mit der Miete im Rückstand und überlegt, sich von ihrem Freund zu trennen. Auf der Suche nach Inspiration für ihre Abschlussarbeit stürzt sie sich von einer Affäre in die nächste. Doch besonders chaotisch wird es, als sie eine Affäre mit dem älteren Buchverleger Daniel (Denis Podalydès) beginnt und sich Hals über Kopf in dessen Frau Emilie (Valeria Bruni Tedeschi) verliebt, die eine lebhafte und exzellente Romanautorin ist.
„Charline Bourgeois-Tacquet inszeniert ihren Debütfilm mit subtiler Komik und einem sehr guten Gespür für choreografiertes Chaos“
(New York Times)
Eintritt frei | Silent Cinema: Kopfhörer werden bereitgestellt. Eigene Steckkopfhörer können angedockt werden. | Fingerfood und warme Decken gibt es vor Ort. Die Aufführung findet nur bei trockenem Wetter statt. | Infos auf Social Media und auf unserer Website.
In Kooperation mit dem Honolulu Hotel und der stattcooperative
Caroline ist seit kurzem im Ruhestand. Ihr neuer Alltag besteht aus Freizeit und nichts als Freizeit. Lang ersehnt zwar, aber ist so das schöne Leben? Nicht ganz so einfach… Wie erfindet man sich selbst neu? Geht es darum, Gewohnheiten über den Haufen zu werfen, Regeln zu überschreiten, neue Bekanntschaften zu schließen oder lediglich den Kalender zu füllen? Als ihre Töchter ihr einen Probegutschein für einen Senioren-Club schenken, ist sie zunächst wenig begeistert. Schließlich aber findet sie dort das beste Mittel gegen Grübeln und Trübsinn: den jungen Computerlehrer und notorischen Frauenhelden Julien. Sie versucht, das Beste aus den verbleibenden Jahren zu machen und nimmt das Risiko in Kauf, dabei vollkommen außer Kontrolle zu geraten.
Eine altersweise Liebeskomödie mit einer souveränen Fanny Ardant in der Hauptrolle.
Die schönen Tage von Aranjuez
FR 2016 | 97 min | OmU | R: Wim Wenders
Der Film ist eine Ode an den Sommer, die Liebe und das Leben, ein poetischer Sommerdialog, der uns zeigt, wie verschieden doch Frauen und Männer sind und wie sehr sich ihre Sehnsüchte und Erwartungen an das Leben voneinander unterscheiden.
Ein traumhafter Sommertag. Ein Garten. Eine grün umrankte Veranda. An einem Gartentisch sitzen eine Frau und ein Mann, von Bäumen umgeben, durch die hin und wieder ein sanfter Wind weht. In der weiten Ebene in der Ferne liegt Paris. Ein Zwiegespräch zwischen der Frau und dem Mann, ein Fragen und Antworten. Es geht um Erfahrungen in der Liebe, um die Kindheit, um Erinnerungen, um das Wesen des Sommers und darum, was Männer und Frauen unterscheidet, um weibliche Sicht und männliche Wahrnehmung.
„Ein stimmungsvolles Werk über die Unterschiede von Mann und Frau“ (Zeit Online)
Wettbewerb Venedig 2016
Die Kunst der Nächstenliebe
FR 2019 | 103 min | OmU | R: Gilles Legrand
Isabelle versucht zu helfen, wo es nur geht. Und vor lauter Eifer auch dort, wo es nicht geht. Mit feinem Humor untersucht Gilles Legrand mit seiner grandiosen Hauptdarstellerin Agnes Jaoui die Kunst der Nächstenliebe.
Isabelle ist eine sehr engagierte Frau. Mit Leidenschaft unterrichtet sie Lesen und Schreiben in einem Sozialzentrum. In der Parallelklasse aber unterrichtet die junge und kluge Sofie, die mit ihren modernen Methoden Alphabetisierungs-Wunder bewirkt. Schnell ist Isabelle eifersüchtig und verfällt auf noch größere Anstrengungen, um ihre Schüler von ihrer unbegrenzten Großzügigkeit zu überzeugen: sie lässt sich auf das waghalsige Abenteuer ein, ihre teils noch nicht alphabetisierten Schüler kostenlos in die Fahrschule zu schicken.
Mit scharfer Zunge und noch schärferem Blick geht Regisseur Gilles Legrand der neuen Liebe zur Moral auf den Grund. Zusammen mit seiner wunderbaren Hauptdarstellerin Agnès Jaoui gelingt ihm mit Die Kunst der Nächstenliebe eine raffinierte und belebende Komödie über die wahre Natur des Helfens.
In Kooperation mit youngCaritas und Vindex – Schutz und Asyl e. V.
Bretagne, Côtes d'Armor: Éléonore ist mit ihrem Ex-Freund Samuel in das Haus ihres Vaters am Meer zurückgekehrt, in dem sie und Samuel, als sie noch ein Paar waren, viele glückliche Sommer verbracht haben. Nach dem Tod ihres Vaters muss Éléonore das Haus verkaufen und Samuel hat ihr angeboten, ihr dabei zu helfen. Eigentlich wissen beide, dass sie noch viel für einander empfinden, aber sie kommen nicht dazu, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen, denn die Immobilienmaklerin Claire führt einen potentiellen Käufer nach dem anderen durch das Haus und eine Nachbarin, die das ganze aus der Ferne beobachtet, scheint ihre ganz eigenen Erinnerungen an das Haus und Éléonores Vater zu haben…
Diese wunderbar tragikomisch inszenierte Liebesgeschichte aus der Bretagne gewann auf der Filmkunstmesse Leipzig 2016 den Publikumspreis und war in den deutschen Kinos der Überraschungserfolg des Frühjahrs.
„Eine melancholisch-hintersinnige Komödie über Liebe und Verlust“ (Westdeutsche Zeitung)
„Eine bitter-süße Komödie voll emotionaler Dichte und Sinn für
trockene Situationskomik über das Loslassen, Wachsen und Reifen“
(AZ/München)
Man könnte meinen, die Farels sind eine Familie wie aus dem Bilderbuch: Jean Farel ist ein prominenter Fernsehjournalist, seine Frau Claire eine für ihr feministisches Engagement bekannte Intellektuelle, und ihr gemeinsamer Sohn Alexandre ist gutaussehend, sportlich und studiert in Kalifornien an einer Eliteuni.
Bis eines Tages die Polizei vor der Tür steht: Ausgerechnet die 16-jährige Tochter von Claires neuem Lebensgefährten hat gegen Alexandre Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet. Die glanzvolle Fassade zeigt gefährliche Risse, und das Leben aller gerät aus den Fugen, „wegen eines Aktes von 20 Minuten“ – ein Satz, für den Alexandres Vater einen Twitter-Shitstorm kassiert.
Wo fängt eine Vergewaltigung an? Was genau ist sexueller Konsens? Wo liegen die Grenzen von Lust? All das sind Fragen, die spätestens seit #MeToo dringend diskutiert werden müssen und in dem spannenden Thriller vorgestellt werden. (Filmladen)
Barcelona Sant Jordi Film Festival 2022, Bestes Drehbuch, Beste Regie
Filmfestspiele Venedig, Regiepreis der Sektion Giornate degli Autori
Eine Medienpartnerschaft mit STOP – Stadtteile ohne Partnergewalt
Les Combattantsist die Geschichte einer ganz besonderen Liebe. Arnaud trifft in seinen Sommerferien auf Madeleine, die ganz anders ist als er. Während er das Leben locker nimmt, zieht sie ein hartes Überlebenstraining durch, da sie fest davon überzeugt ist, dass der Weltuntergang kurz bevorsteht. Sie ist schroff, unbeirrbar und faszinierend. Bevor Arnaud weiß, wie ihm geschieht, hat er sich zusammen mit Madeleine beim großen Survival-Training angemeldet. Und bekanntlich ziehen sich Gegensätze an.
"Thomas Cailleys ungewöhnlicher Debütfilm entzieht sich geschickt allen simplen Genrezuweisungen. Er ist Komödie, Romanze, ein bisschen Militärklamotte und ein bisschen Melodram. Seine Qualitäten bezieht er aus guten Bildern, vor allem aber aus den darstellerischen Leistungen der beiden Hauptfiguren, von denen Adèle Haenel – auch aufgrund ihrer dankbaren Rolle – herausragt. Sie verkörpert die junge Wilde herrlich unbefangen, angenehm uneitel und sehr cool.
César Awards 2015: Beste Schauspielerin, Bester Erstlingsfilm u.a.
Mehrere Auszeichnungen in Cannes 2014
Cairo International Film Festival 2014: Beste Schauspielerin