Filmforum Archiv
In #Single begleiten Regisseurin Andrea Eder und Constanze Schumann Menschen bei der Suche nach ihrem Seelenverwandten. Ruth ist Anfang dreißig, hat zwei Kinder und will nicht mehr an der Nase herumgeführt werden. Für Philipp hingegen steht bei der Beziehungssuche der Spaß im Vordergrund. Darko versucht im Dschungel der Dating Apps den richtigen Mann zu finden, und Wolfgang sucht nach drei gescheiterten Ehen noch immer nach der wahren Liebe. (film.at)
„#Single begleitet (...) Singles beim Versuch, das Singledasein zu beenden: Man wird Zeuge von Hoffnungen, Begegnungen, Abweisungen und neuen Beziehungen. Zwischendurch erläutern Fachleute wie die Psychologin Caroline Erb (die für die Plattform Parship arbeitet) oder der Essayist Konrad Paul Liessmann ihre Sicht auf das Online-Flirten.” (filmclicks.at)
Um marginalisierten Roma-Jugendlichen eine Perspektive für ihre Zukunft zu bieten, gründete János Orsós, selbst Rom, in einem ungarischen Dorf das buddhistische Ambedkar-Gymnasium. Der zornige Buddha erzählt von den kräftezehrenden Bemühungen des Lehrers und seines Mitstreiters Tibor Derdák, den verarmten Jugendlichen durch Bildung und Spiritualität zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen und sie im Kampf gegen gesellschaftliche Ausgrenzung zu stärken.
Vorbild ist der durch den Sozialreformer Bhimrao Ramji Ambedkar inspirierte Aufbruch der Dalits, der als „Unberührbare“ gebrandmarkten Bevölkerungsgruppe in Indien, dem Ursprungsland der Roma und des Buddhismus.
In ihrem Kampf stoßen Orsós und Derdák immer wieder auf Widerstände: Ablehnung und Anfeindungen seitens der ungarischen Dorfgemeinschaft, eine erstarkende nationalistisch-rassistische Politik, Finanzkürzungen und Schließungen von Schulen und nicht zuletzt resignierende Roma-Eltern und -Schüler/ innen.
Preis für den besten Dokumentarfilm, Fünf Seen Filmfestival 2016
Wir zeigen den Film in Zusammenarbeit mit dem vorarlberg museum im Rahmen der aktuellen Ausstellung Romane Thana. Mit dem Kinoticket zu diesem Film erhalten Sie einen ermäßigten Eintritt in die Ausstellung um 7 Euro.
Ein Dorf sieht schwarz
FR 2017 | 94 min | OmU | R: Julien Rambaldi
Frankreich 1975: Sie erwarten Pariser Stadtleben, treffen aber auf Dorfbewohner, die zum ersten Mal in ihrem Leben einem afrikanischen Arzt begegnen und alles tun, um den „Exoten“ das Leben schwer zu machen. Aber wer mutig seine Heimat verlassen hat und einen Neuanfang in einem fremden Land wagt, lässt sich so leicht nicht unterkriegen ...
Lachen und Weinen, Humor und Gefühl, ein Clash der Kulturen, wie er heftiger nicht sein könnte: Regisseur Julien Rambaldi verbindet in seinem zweiten Film Ein Dorf sieht schwarzalle diese Zutaten zu einem fulminanten Mix aus bewegender und leichtfüßiger Komödie, zielt gekonnt auf Herz und Hirn. Augenzwinkernd nimmt er die muffigen 1970er Jahre auf dem Land unter die Lupe. Paris und die Studentenrevolte von 1968 sind fern, im idyllischen Marly-Gomont erstickt man lieber in Gemütlichkeit.
Im Sommer 2016 ließen sich in Frankreich 600.000 Besucher von diesem Feel Good Movie verzaubern.
Im November wurde der Film bei den 33. Französischen Filmtagen Tübingen / Stuttgart mit dem Publikumspreis Stuttgart ausgezeichnet.
Marko und Benny, zwei Wiener mit sogenanntem „Migrationshinter-grund“, sind vollständig integriert. So sehr, dass sie kaum noch als fremd wahrgenommen werden – wären da nicht Bennys schwarze Haare. Als die beiden aufgrund ihres Aussehens am Rudolfsgrund, einem ethnisch durchmischten Vorstadtviertel, von der ambitionierten TV-Redakteurin Marlene Weizenhuber, die nach Protagonisten für ihre TV-Dokuserie sucht, angesprochen werden, geben sie sich als kleinkriminelle und abgebrühte Migranten aus, die es faustdick hinter den Ohren haben.
Damit ihre Lüge nicht auffliegt, bauen sie sich eine zweite Identität, die aus Klischees und Vorurteilen besteht. Und während die beiden durch die Erfüllung dieser Erwartungen und Vorurteile die Serie zum Erfolg machen, setzen sie sich gleichzeitig zum ersten Mal mit den echten Integrationsschicksalen auseinander – auch mit ihren
eigenen… (diemigrantigen.at)
„In Die Migrantigenspielt Regisseur Arman T. Rihani absolut gekonnt mit Klischees und Vorurteilen über Migranten. Zum Schreien komisch!” (Carla Sommer, www.sr.de)
Nashville Film Festival 2017, Audience Choice Award
Publikumspreis beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis.
Brunhilde Pomsel, das „unpolitische Mädchen”, die nach eigener Aussage immer nur eine "Randfigur" war, kam einem der größten Verbrecher der Geschichte so nah, wie kein anderer noch Lebender. Von 1942 bis zum Mai 1945 arbeitete sie als Sekretärin im Vorzimmer von Hitlers Propagandaminister. Noch in den letzten Kriegstagen, als die sowjetischen Truppen bereits in den Straßen Berlins standen, tippte sie im Bunker Schriftsätze und wurde im nationalsozialistischen Machtzentrum zur Zeugin des Untergangs.
Brunhilde Pomsel spricht erstmals umfassend über ihre Erlebnisse, Erfahrungen, ihre Ängste und Zweifel im engsten Zirkel um Hitlers Hetzer und Massenverführer. Die Erinnerungen an die schönste Zeit des Lebens, die Jugend, bleiben für immer untrennbar mit dem furchtbarsten Kapitel der Zivilisationsgeschichte verbunden. (film.at)
Am 12. September 1990 stand ein kleines Inselvolk im Nordatlantik plötzlich im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit. Das Unglaubliche, Unmögliche war geschehen: das junge Fußballnationalteam der Färöer-Inseln gewann sein erstes internationales Bewerbsspiel gegen Österreich überraschend mit 1:0. Die österreichische National-mannschaft war gegen Amateure angetreten, die in ihrer Freizeit Fußball spielten. Eine Truppe, zusammengesetzt aus den besten Inselbewohnern.
In Österreich sitzt der Stachel der Niederlage gegen den vermeintlichen Fußballzwerg tief. Von der der Schmach des Jahrhunderts war die Rede. Gleichzeitig gilt das Spiel als Sternstunde für die färöische Nation. Denn als das Unmögliche geschah, fanden die Färinger zu neuem Selbstbewusstsein. Fußball wird plötzlich zum Nationalsport. Stadien werden gebaut. Rasen werden verlegt. Der Triumph verändert das ganze Land. It’s all about fishist ein Filmporträit über ein liebenswürdiges und kämpferisches Inselvölkchen. Ein modernes Märchen voller beeindrucken Bilder und Menschen. Eine spannende und witzige Aufarbeitung eines Spielergebnisses, das bis heute Wirkung hat.
Marc Greber, der in Höchst aufgewachsen ist, war für Kamera und Produktion des Films verantwortlich. Er wird bei der Präsentation des Films in der 20 Uhr-Vorstellung im Kino anwesend sein.
Filmemacher Nicolas Wadimoff nähert sich dem umstrittenen Schweizer Soziologen und Weltbestsellerautor mit kritischer Empathie. Er geht mit Ziegler dahin, wohin dieser sonst nur alleine geht: zu seinen Zweifeln und Widersprüchen und zu seiner tief sitzenden Hoffnung, dass eine andere Welt möglich ist.
Bis heute kämpft der 82-jährige Jean Ziegler für eine gerechtere Welt. Treu dem Versprechen, das er einst Che Guevara gegeben hatte. 2015 ist er einer der Hauptredner bei der Münchner Großdemonstration gegen den G7-Gipfel auf Schloss Elmau. Doch als er schließlich selbst nach Kuba reist, trifft er die karibische Insel im Wandel an und sieht plötzlich all seine Ideen in Frage gestellt. Ob Ziegler in seinen Bestrebungen letztlich erfolgreich sein wird? Oder wird doch das „kapitalistische Monster”, wie Guevara zu sagen pflegte, die Oberhand behalten? (film.at)
„... ein hintersinniges Porträt des weltweit bekannten Globalisie-rungskritikers und Menschenrechtlers Ziegler. Nicolas Wadimoff nähert sich dem umstrittenen Schweizer Soziologen und Weltbestsellerautor mit kritischer Empathie und zieht mit ihm gemeinsam Bilanz über politischen Wandel, unerreichte Ziele und die Notwendigkeit, sich für eine gerechtere Welt zu engagieren.”(www.programmkino.de)
Nominiert für den Schweizer Filmpreis 2017 als Bester Dokumentarfilm
Wie in vielen Besatzungszonen wurden auch in Vorarlberg ausländische Soldaten 1945 zu Vätern, darunter marokkanische Soldaten der französischen Armee Sie haben vielleicht 200 bis 300 Kinder zurückgelassen. Im Gegensatz zu anderen Nachkriegskindern hatten sie eine zu dunkle Haut oder zu lockige Haare um nicht aufzufallen. In einer von der Nazi-Propaganda geprägten, ländlichen und sehr katholischen Gegend genügte das, um gesellschaftlich diskriminiert zu werden. Ein lediges Kind zur Welt zu bringen, vor allem das Kind eines Marokkaners, brachte den Müttern Verachtung ein, so sehr, dass viele bis zum Lebensende nicht mehr von diesem Sommer 1945 reden wollten.
„Der Film des Marokkaners Jawad Rhalib ist auch ein Plädoyer für Menschlichkeit und gegen Vorverurteilung, Schweigen und Stigmatisierung.” (Text: TaSKino)
Damien und Thomas können sich nicht ausstehen, müssen jedoch umständehalber notgedrungen ein paar Wochen unter demselben Dach miteinander klarkommen. Bis sich aus einer zunächst zunehmenden Eskalation allmählich eine zaghafte Annäherung entwickelt, dauert es. Téchiné, der hier ein Drehbuch Céline Sciammas verfilmt, verabreicht das Füreinander-Wachwerden dieser beiden Jungs nicht in leicht verdaulichen Häppchen, sondern in ruppigen Brocken, die der rauen Berglandschaft im Südwesten Frankreichs und ihrem schroffen Wetter angemessen sind. Familiendrama wie Liebesgeschichte gleichermaßen, lebt dieser Film von den Körpern, ihrem Raum-Greifen und ihrem Aufeinanderprallen. (film.at)
„Lohnenswert 2017: Zwei Jungs, die nicht voneinander lassen können, egal ob sie sich prügeln oder küssen. Mit Siebzehn, die Zusammenarbeit des 73-jährigen André Téchiné und der 38-jährigen Céline Sciamma, inszeniert die männliche Pubertät als filmisches Kraftfeld und brachte damit den letztjährigen Berlinale-Wettbewerb in Schwingung.” (Der Spiegel)
Outfest 2017 L.A. - Grand Jury Award
Sie ist eine klassische Romcom-Heldin: Die Strafverteidigerin Victoria, 30 plus, geschieden mit zwei kleinen Mädchen und einem Leben, das beständig außer Fugen scheint. Nie ganz zufrieden mit den erteilten Ratschlägen, besucht sie gleichzeitig einen Psychotherapeuten und eine Wahrsagerin. Doch als sie wider besseren Wissens den Fall eines Exfreunds übernimmt, der von seiner neuen Partnerin des Mordversuchs bezichtigt wird, können auch die ihr nicht mehr helfen. Was Victoria aus der Gleichförmigkeit des Romcom-Klischees heraushebt, ist sein Bekenntnis zu Fehlbarkeit und Widersprüchlichkeit. (film.at)