Filmforum Archiv
Anton ist ein Arzt aus Schweden, der zwischen seinem Leben in einer dänischen Idylle und der Arbeit in afrikanischen Flüchtlingslagern in Darfur hin und her pendelt. Afrika stellt ihn und seine Moral vor Schwierigkeiten: So ist er als Arzt an den hippokratischen Eid gebunden und muss sich der moralischen Frage stellen, ob er einen afrikanischen Rebellenchef retten soll. Während Afrika seine volle Aufmerksamkeit fordert, merkt er nicht, welche Probleme seine Familie in Dänemark hat.
Sein zwölfjähriger Sohn Elias wird in der Schule gemobbt und sein neuer Freund Christian, der unter dem Tod seiner Mutter leidet, wird von seinen Mitschülern schlichtweg ignoriert. Beide sind Außenseiter und ihre wohlmeinenden, aber mit eigenen Problemen beschäftigten Eltern bekommen nicht mit, dass die beiden Jungs eine gefährliche Racheaktion planen...
Golden Globe 2011: Bester fremdsprachiger Film
Oscar 2011: Bester fremdsprachiger Film
Im August 2018 geht Greta Thunberg, eine 15-jährige Schülerin in Schweden, in Schulstreik für das Klima. Ihre Frage an die Erwachsenen: „Wenn Sie sich nicht um meine Zukunft auf der Erde kümmern, warum sollte ich mich dann in der Schule um meine Zukunft kümmern?“ Innerhalb nur weniger Monate entwickelt sich ihr Streik zu einer globalen Bewegung. Greta, ein ruhiges Mädchen mit Asperger-Syndrom, wird eine weltberühmte Aktivistin und ein Vorbild für Millionen von Jugendlichen, Kindern aber auch Erwachsenen und der Ursprung für Fridays for Future.
Greta Thunberg wurde für ihren Einsatz gegen die Klimakrise bereits mit dem Menschenrechtspreis von Amnesty International sowie dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Kürzlich wurde sie als jüngste Persönlichkeit überhaupt vom Time Magazine zur Person des Jahres gekürt.
Das Team hinter I am Greta hat die junge Aktivistin von ihrem frühen Schulstreik in Stockholm bis zu massiven internationalen Protesten begleitet und ihre Mission dokumentiert, um der Welt die Dringlichkeit des Handelns buchstäblich vor Augen zu führen.
In Kooperation mit dem Verein Amazone, aha – Jugendinformationszentrum Vorarlberg, Jugendservice Bregenz, Die Grünen Bregenz, Bodensee Akademie, Jugendbotschafter für UN-Kinderrechte & SDG (Caritas)
Mit seinem Dokumentarfilm spürt Raoul Peck dem weißen Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach.
Im Film spricht fast ausschließlich James Baldwin. Er spricht, ohne dabei in erster Linie von sich selbst zu sprechen, vor allem darüber, was es heißt, schwarz zu sein. Erzählt, wie seine Auseinandersetzung mit den Bürgerrechtlern verläuft, was er sieht, wenn er nach langer Abwesenheit nach New York zurückkommt, was er an Harlem vermisst hat, während er in Europa war, und wie es ist, nach Hause zu kommen, wenn man nicht mehr weiß, was das bedeutet. Er spricht von seiner ersten großen Liebe, die das Hollywood-Kino war. Im Zentrum seiner Gedanken aber steht immer wieder die Einsicht, dass neben, unter, über allem anderen die Schwarzen auch dafür gebraucht wurden, zu definieren, was ein Weißer ist. Baldwin war in allem seiner Zeit voraus. Er starb 1987, da war er dreiundsechzig.
Wenn Baldwin nicht selbst spricht, übernimmt Samuel L. Jackson seinen Part. Und Baldwin ist auch derjenige, der im Abspann von I am Not Your Negroals Autor genannt ist. Endlich ein Film also von ihm, der zu Lebzeiten keinen Film drehen konnte, obwohl er Drehbücher schrieb, zum Beispiel das auf der Autobiographie von Malcolm X basierende Buch One day when I was lost.
Das schroffe, geheimnisvolle Schweizer Bergtal Bergell hat eine außergewöhnliche Künstlerdynastie hervorgebracht: die Giacomettis. Vom Vater Giovanni, der als Impressionist der ersten Stunde gilt, bis zu den Kindern Alberto, Diego, Ottilia und Bruno waren sie alle mit bemerkenswertem künstlerischem Talent ausgestattet. Allen voran der weltbekannte Bildhauer, Maler und Graveur Alberto, der die Kunstwelt mit seinen dünnen Skulpturen revolutionierte. Annetta, die strenge Mutter und ruhender Pol im Kreis ihrer Lieben, hielt die Familie im Inneren zusammen.
Die Engadiner Regisseurin Susanna Fanzun begibt sich auf die Spuren der Familie Giacometti. Meisterhafte Gemälde – gepaart mit Skizzen, persönlichen Briefen, Zeitzeugen und atemberaubenden Aufnahmen der alpinen Landschaft – lassen ins Innerste dieser eindrücklichen Familie blicken.
„Der Film ist eine Hommage an das Werk der Familie und lässt es mit beeindruckenden Aufnahmen aufleben.“ (outnow.ch)
Medienpartnerschaft: Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Vorarlbergs
VALIE EXPORT- Persönliche Einführung durch die Künstlerin.
AT 2008 / 1976 | VALIE EXPORT
I turn over the pictures of my voice in my head
2008, 11 Min 30 Sec, Video auf DVD, Farbe, Ton
Mit dem Kehlkopf, den VALIE EXPORTs Video zur Schau stellt, verdeutlicht sich nicht nur die Anstrengung des Sprechens, es wird auch das Innerste nach Außen gestülpt.
Unsichtbare Gegner
1976, Spielfilm, 16mm, 104 Min., Farbe, Ton
VALIE EXPORT beschreibt Unsichtbare Gegner als psychischen Science Fiction Film: „Mehr und mehr haben sich in mir der Gedanke und der Wunsch gefestigt, die sozialen Strukturen (Starkstrom) und Normen (Verstümmelungen) des Lebens, diese unsichtbaren Gegner, den Zwang des Sinns, in eine Metanoia von kinematografischen Bildern zu formen.“
Daniel Blake ist ein geradliniger und anständiger, zeitlebens Steuern zahlender Durchschnittsengländer – bis seine Gesundheit ihm einen Strich durch die Rechnung macht. Jetzt, im gesetzteren Alter, will ihm die willkürliche Staatsbürokratie den Bezug von Sozialhilfe verweigern. Schnell gerät er in einen Teufelskreis von Zuständigkeiten, Bestimmungen und Antragsformularen. Daniel Blake rechnet nicht damit, dass die geradezu kafkaeske Situation ihn fast in die Knie zwingen wird. Seine Wege kreuzen sich mit denen von Katie und ihren beiden Kindern Daisy und Dylan. Sie raufen sich zu einer erfolgreichen Schicksalsgemeinschaft zusammen und erfahren neben den ständigen Seitenhieben der Behörden auch viel Solidarität – von ehemaligen Kollegen, sogar von Daniels schrägem Nachbarn. Doch die bürokratischen Klippen des sogenannten Sozialstaates sind tückisch. Da wird Ohnmacht zur Wut – und so leicht geben Daniel und Katie ihre Träume und Hoffnungen nicht auf. (film.at)
Cannes 2016, Goldene Palme, Locarno und San Sebastian 2016, Publikumspreis
Der Film wirft einen absurden, respektlosen und bissigen Blick auf das Leben und die Karriere der Eiskunstläuferin Tonya Harding in all ihrer hemmungslosen und facettenreichen Pracht.
Margot Robbie (The Wolf of Wall Street) glänzt mit einer herausragenden Darbietung der hitzköpfigen Tonya Harding, ein schnauzbärtiger Sebastian Stan (The First Avenger: Civil War) als deren impulsiver Ex-Mann Jeff Gillooly und eine brillante Allison Janney (Juno) als Tonyas spitzzüngige Mutter LaVona Golden. Regie führte Craig Gillespie (Lars und die Frauen). (film.at)
„(...) eine furios-lustige Redneck-Satire mit jeder Menge unvergesslich exzentrischer Figuren und immensem Unterhaltungswert.“ (filmstarts.de)
„Getragen von hervorragenden Darstellern, vor allem den wirklich Oscar-würdigen Darbietungen von Robbie und Janney, erweist sich I, Tonyaals echtes Kino-Schmankerl, das den legendären Harding/Kerrigan-Skandal auf wirklich originelle und clevere Weise aufbereitet.“
(Frank-Michael Helmke)
Oscar und Golde Globe 2018 für die beste Nebenrolle: Allison Janney und weitere
35 internationale Filmpreise
Alma ist Wissenschaftlerin am berühmten Pergamon-Museum in Berlin. Um an Forschungsgelder für ihre Arbeit zu kommen, lässt sie sich zur Teilnahme an einer außergewöhnlichen Studie überreden. Drei Wochen lang soll sie mit einem ganz auf ihren Charakter und ihre Bedürfnisse zugeschnittenen humanoiden Roboter zusammenleben, dessen künstliche Intelligenz darauf angelegt ist, der perfekte Lebenspartner für sie zu sein. Alma trifft auf Tom, eine hochentwickelte Maschine in Menschengestalt, einzig dafür geschaffen, sie glücklich zu machen.
„Ich bin dein Mensch erzählt von einer Begegnung, die uns in der nahen Zukunft vielleicht erwartet. Es ist eine melancholische Komödie um die Fragen der Liebe, der Sehnsucht und was den Menschen zum Menschen macht.“ (filmladen)
„Es ist ein Gedankenspiel, das mit Witz und Charme von allzu menschlichem erzählt. Raffiniert hinterfragt dieser Film unsere ganz realen Beziehungsmuster, hält uns Menschen den Spiegel vor. Ein Kunstgriff, der den Spieß einmal umdreht und den Mann zum Objekt macht, ganz auf weibliche Bedürfnisse eingestellt.“ (heute-jornal)
Berlinale 2021, Beste Schauspielerin Maren Eggert
Sebastian Zöllner ist ein echtes Ekelpaket. Der Kunstkritiker, der keine Ahnung von Kunst hat, ist ein Meister der Selbstüberschätzung. Kurz vor der Jahrtausendwende plant Zöllner eine sensationelle Biografie über den geheimnisumwitterten Maler Kaminski. Der war Schüler von Matisse, ein Freund Picassos und in den 60er-Jahren ein Weggefährte Andy Warhols. Furore machte er vor allem mit den Bildern, die er nach seiner Erblindung malte.
Regisseur Wolfgang Becker setzt seine Geschichte trickreich und manchmal slapstickhaft in Szene, wenn er Kaminski in alten Dokumentaraufnahmen an der Seite von Andy Warhol, den Beatles oder Woody Allen auftauchen lässt. Filmbilder verwandeln sich in Gemälde, Fotos werden zum Leben erweckt. Becker spielt mit Trugbildern. Am Ende, wenn sich der alte Mann und sein Biograf näherkommen, wird es leicht sentimental, und der Film verliert an Tempo und Biss. Aber bis dahin amüsieren wir uns glänzend über einen herrlich schmierigen Daniel Brühl, über pointierte Wortgefechte und absurd überdrehte Situationen. Eine skurrile Satire über eitle Karrieristen und die Kunst der Täuschung. Krischan Koch
Polen 1962. Anna wächst in einer Klosterschule auf, seit sie als Kind verwaist ist. Um sich ihren Wunsch, eine Nonne zu werden, zu erfüllen, muss sie, bevor sie ihr Gelübde ablegt, ihre einzige noch lebende Verwandte, Tante Wanda, besuchen. Von ihr erfährt Anna erstmals von ihrer jüdischen Herkunft und dass ihr ursprünglicher Name Ida war. Das Aufeinandertreffen des behütet aufgewachsenen Mädchens und der merkwürdig mondänen wie parteitreuen Richterin wird das Leben beider Frauen für immer verändern.
Pawel Pawlikowskis (Last Resort, My Summer of Love) neuer Film ist nicht nur vielfach bei Festivals ausgezeichnet worden, sondern entwickelte sich in auch Frankreich und anderen Ländern zum Sensationserfolg beim Kinopublikum.
„Ein Juwel, zärtlich und rau, witzig und traurig“ (The Guardian)
„Der Film ist von einer Schönheit, bei der einem die Luft weg bleibt.“ (Le Nouvel Observateur)
Filmfestival Toronto 2013: Preis der Internationalen Filmkritik (Special Presentations)
Filmfestival London 2013: Bester Film
Filmfestival Warschau 2013: Bester Film
Filmfestival Gijón 2013: Bester Film
Filmfestival Les Arcs 2013: Bester Film
Harlem, Anfang der 70er Jahre: Tish und Fonny sind schon seit früher Kindheit die besten Freunde, als junge Erwachsene werden sie ein Liebespaar. Doch ihr gemeinsames Glück wird auf die Probe gestellt, als Fonny beschuldigt wird, eine puertoricanische Haushälterin am anderen Ende der Stadt vergewaltigt zu haben. Trotz vieler entlastender Beweise muss er bis zum Beginn des Prozesses in Unter-suchungshaft. Währenddessen setzt die schwangere Tish alles daran, um zu beweisen, dass Fonny unschuldig ist. Auch Tishs Eltern Sharon und Joseph bieten all ihre Kräfte im Kampf gegen das System auf, denn Fonnys Unschuld wird immer deutlicher.
1974 schrieb James Baldwin seinen gleichnamigen Roman, in dem er die fiktive Straße im New Yorker Stadtteil Harlem zum Symbol der afroamerikanischen Geschichte und Gegenwart macht. Jeder Schwarze, so schreibt Baldwin, der in Amerika geboren wurde, kennt Beale Street mit ihrem Rassismus, der Polizeiwillkür, den Vorurteilen und Versuchen, in einem von Weißen dominierten Land zu leben. Auch Jenkins Film spielt Anfang der 70er, könnte aber genauso gut eine Geschichte aus der Gegenwart erzählen. (www.leokino.at)
Oscar und Golden Globe für die beste Nebendarstellerin Regina King
Und 85 weitere internationale Filmpreise
Der Film begleitet den Pianisten bei der Erkundung seines „Lebens nach Beethoven“, bei der Suche nach den nächsten Herausforderungen, nach seiner Identität als Künstler und Mensch.
Wir beobachten Levit bei der Aufnahme neuer Werke, der Zusammenarbeit mit seinem kongenialen Tonmeister Andreas Neubronner, mit Dirigenten, Orchestern und Künstlern, seinem intensiven Eintauchen in die Musik. Und immer wieder auch bei seiner Hinwendung zum Publikum, diesem unwiderstehlichen Wunsch zu teilen. (Film.at)
Der Pianist Igor Levit gastierte bereits im Rahmen der Meisterkonzerte in Bregenz!
Eine Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Bregenz
Medienpartnerschaft mit der Musikschule Bregenz