Filmforum Archiv
Gordosist ein komödiantisches Drama Fünf Geschichten, die vom Übergewicht im Alltag handeln: Treffpunkt ist eine Gruppentherapie. Ein Ort, an den die Menschen nicht gehen um ihr Gewicht zu verlieren, sondern um herauszufinden, warum sie zugenommen haben. Sie wollen erkunden, warum sie ihre Körper nicht mögen. Ihr Gewicht ist nicht das Entscheidende, ihre Körper sind nicht das Entscheidende. Das Übergewicht ist eine Metapher, um über Dinge zu sprechen, die wir jeden Tag „runterschlucken“, und die in uns „wachsen“. Dinge, die wir nur schwer ausdrücken oder akzeptieren können und denen wir uns schon gar nicht stellen.
Nach seinem Goya-gekrönten Familiendrama dunkelblaufastschwarz vollführt der Spanier Daniel Sánchez Arévalo mit seinem Porträt über Dicke einen Seelenstriptease der besonderen Art. (kino.de)
Gott existiert, ihr Name ist Petrunya
MK 2019 | 100 min | OmU | R: Teona Strugar
„Sag ihnen, du bist 24!“, rät die Mutter, als sie ihre Tochter wieder einmal zu einem erfolglosen Vorstellungsgespräch schickt. Doch Petrunya ist 31 und hat dazu noch studiert, was niemand braucht: Geschichte. Arbeitgeber finden sie zu dick und zu alt. Auf dem Heimweg springt Petrunya ins kalte Wasser und mischt damit zufällig bei einem kirchlichen Ritual mit, das seit Menschengedenken männlichen Wesen vorbehalten ist…
Als Komödie und beißende Satire führt uns der Film eine immer noch patriarchale Gesellschaft vor Augen und trifft damit einen Nerv unserer Zeit. Die Darstellerin von Petrunya Zorica Nusheva ist eine stoische Wucht und bringt uns die Figur mit phänomenalem Talent nahe. Sie verkörpert diese Offenbarung einer jungen Frau, die so richtig selbstbewusst wird, als sie die Schwächen des vermeintlich starken Geschlechts wahrnimmt. Der Film ist eine Satire auf eine Gesellschaft, die modern sein möchte aber die Regeln von früher nicht hinter sich lässt. (polyfilm)
Finalist für den LUX Filmpreis der EU 2019 | Berlinale 2019: Gewinner des Gilde Filmpreises: Bester Film, Gewinner des Preises der Ökumenischen Jury | Sevilla Filmfestival 2019, Beste Darstellerin | Motovun: Gewinner des Preises der internationalen Filmkritik (FIPRESCI)
Eine Kooperation mit:
Verein Amazone
Frauen Museum Hittisau
Verein GoWest
Nach einem langen Gefängnisaufenthalt kehrt Lang in seine Heimatstadt am Rande der Wüste Gobi zurück, doch nichts ist mehr, wie es einst war. Die Stadt ist im Wandel, Gebäude stehen leer und zerfallen, während streunende Hunde durch die verlassenen Straßen ziehen. Wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Peking beschließen die Behörden, gegen die wachsende Zahl der herrenlosen Tiere vorzugehen, insbesondere gegen den schwer fassbaren „Schwarzen Hund“, der die Bewohner in Angst versetzt. Lang, der verzweifelt nach einem Neuanfang sucht, wird Teil eines Teams von Hundefängern und entwickelt unerwartet eine tiefe Bindung zu dem Tier, das ebenso einsam und verloren ist wie er selbst. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise, die nicht nur Langs Beziehung zu dem Hund, sondern auch sein eigenes Leben für immer verändern wird.
„Eine zeitlos-schöne und dabei atemberaubend-episch gefilmte Parabel voller beeindruckender Panoramen und poetischer Parallelen zwischen Mann und Hund.“ (filmstarts.de)
Cannes Film Festival 2024: Un Certain Regard Award
Valladolid Film Festival 2024: Ribera de Duero Award – Beste Regie
Warschau Film Festival 2024: Crème de la Crème Award
Lisabon Film Festival 2024: Jury Award
Ein Schriftsteller kommt im Grand Budapest Hotel, das schon bessere Zeiten erlebt hat, mit einem älteren Stammgast ins Gespräch. Er erfährt, dass ihm das Hotel einstmals gehörte und er dort als Lobbyboy angefangen hatte. Zu einer Zeit, als der penible und galante Monsieur Gustave noch für makellosen Service sorgte - insbesondere gegenüber der älteren, weiblichen Klientel. Er erzählt von einem wahrlich erstaunlichen Abenteuer, als Gustave im Testament einer millionenschweren Witwe berücksichtigt und bald als deren Mörder gejagt wird.
Bill Murray bei der US-Premiere an Anderson gerichtet: „Ich glaube, das ist das Beste, was du jemals gemacht hast.“
Berlinale 2014: Silberner Bär für Wes Anderson
Tina arbeitet beim Zoll, wo sie ihre größte Stärke ausspielen soll: Sie kann besser riechen als alle ihre menschlichen Artgenossen. Keine verbotene Substanz, keine Schmugglerware bleibt ihr verborgen. Doch dann steht ihr eines Tages ein Mann gegenüber, der einen Duft verströmt, den Tina noch nie in der Nase hatte. Eine Tür öffnet sich in eine mythologische Welt, wunderbar und garstig zugleich, und Tina erfährt von einem ganz anderen, neuen Leben.
Gräns ist eine filmische Wundertüte voller Überraschungen und verrückten Wendungen, die zwischen Komödie, Horror, Fantasy und tiefsinnigem Drama um Fragen der (auch sexuellen) Identität munter Genregrenzen aushebelt und dem Publikum mit Humor, aber auch großer Ernsthaftigkeit eine Welt voller Staunen eröffnet, die dazu einlädt, anhand seiner wunderbaren Hauptfigur all die eigenen Haltungen einer ausführlichen Prüfung zu unterziehen.
„Die Fabel zweier Außenseiter, die einander an einer Grenze begegnen und gemeinsam Grenzen überschreiten. Ein mythopoetischer Kommentar zum Thema Ausgrenzung, der im gegebenen Kontext von Flucht und Anpassung auch politisch gelesen werden kann.“ (epd-film)
Cannes Filmfestival 2018, Un Certain Regard
Europäischer Filmpreis 2018, European Visual Effects Supervisor
Guldbagge Awards 2019, 6 Auszeichnungen
Jerusalem Film Festival 2018, Best International Film
Die USA im Jahr 1962: Dr. Don Shirley ist ein begnadeter klassischer Pianist und geht auf eine Tournee, die ihn aus dem verhältnismäßig aufgeklärten und toleranten New York bis in die amerikanischen Südstaaten führt. Als Fahrer engagiert er den Italo-Amerikaner Tony Lip, der sich bislang mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten und etwa als Türsteher gearbeitet hat. Während der langen Fahrt, bei der sie sich am sogenannten Negro Motorist Green Book orientieren, in dem die wenigen Unterkünfte und Restaurants aufgelistet sind, in dem auch schwarze Gäste willkommen sind, entwickelt sich langsam eine Freundschaft zwischen den beiden sehr gegensätzlichen Männern.
Das Roadmovie Green Book basiert auf einer wahren Begebenheit und porträtiert mit feinem Humor, wie ein weißer Chauffeur den afroamerikanischen Jazz-Pianisten Don Shirley für eine Konzert-Tournee in die vom Alltagsrassismus geprägten US-Südstaaten der 1960er-Jahre steuert – eine Komödie, die gekonnt die ungewöhnliche Freundschaft über soziale Grenzen hinweg porträtiert.
Ausgezeichnet mit 43 internationalen Filmpreisen, nominiert für 5 Oscars
Zwei Männer, eine Frau: Ein dramatisches Dreieck zwischen Liebe und Leidenschaft, Verrat und Verbrechen. Florian Flicker hat Karl Schönherrs Der Weibsteufelins österreichische Grenzland kurz nach der Jahrtausendwende übersetzt. Im wilden Sumpfgebiet der March-Au haben sich Hans und Jana eine kriminelle Idylle eingerichtet, die kippt, als ein junger Soldat dem Paar das Handwerk legen soll.
Sarajevo Filmfestival 2012: Art Cinema Preis
Im repressiven Nachkriegsdeutschland wird Hans wegen seiner Homosexualität immer wieder eingesperrt. Im Gefängnis trifft er auf den verurteilten Mörder Viktor. Aus gegenseitiger Abneigung entsteht über die Jahre eine Liebe. Auf drei Zeitebenen über eine Periode von 24 Jahren erzählt, beschäftigt sich das deutsch-österreichische Drama mit einem dunklen Kapitel der bundesdeutschen Justizgeschichte. Auch wenn das Totalverbot 1969 aufgehoben werden musste, blieb § 175 bis 1994 bestehen.
Mit Hilfe seiner hervorragenden Hauptdarsteller Franz Rogowski und Georg Friedrich erzählt Sebastian Meise in seinem elegischen Gefängnisfilm „Große Freiheit“ auf fast dokumentarische Weise von der Schwulenfeindlichkeit der deutschen Gesetzgebung und der langsam wachsenden Freundschaft zweier Männer.
„Getragen von dem grossartigen Hauptdarsteller Franz Rogowski, zieht der Film das Publikum richtig hinein und entlässt es am Ende mit einem perfekten Schlusspunkt, wie man ihn lange nicht mehr gesehen hat.“ (Outnow.ch)
Der Film wurde mit 19 internationalen Filmpreisen ausgezeichnet. Darunter den Jury Preis „un certain regard“ in Cannes 2021, den Publikumspreis bei den Fimfestpielen in Athen, als Bester Film bei den Filmfestspielen in Sevilla und Sarajevo und der Europäische Filmpreis für die Beste Kamera.
Im repressiven Nachkriegsdeutschland wird Hans wegen seiner Homosexualität immer wieder eingesperrt. Im Gefängnis trifft er auf den verurteilten Mörder Viktor. Aus gegenseitiger Abneigung entsteht über die Jahre eine Liebe. Auf drei Zeitebenen über eine Periode von 24 Jahren erzählt, beschäftigt sich das deutsch-österreichische Drama mit einem dunklen Kapitel der bundesdeutschen Justizgeschichte. Auch wenn das Totalverbot 1969 aufgehoben werden musste, blieb
§ 175 bis 1994 bestehen.
Mit Hilfe seiner hervorragenden Hauptdarsteller Franz Rogowski und Georg Friedrich erzählt Sebastian Meise in seinem elegischen Gefängnisfilm Große Freiheit auf fast dokumentarische Weise von der Schwulenfeindlichkeit der deutschen Gesetzgebung und der langsam wachsenden Freundschaft zweier Männer.
Der Film wurde mit 19 internationalen Filmpreisen ausgezeichnet. Darunter den Jury Preis „un certain regard“ in Cannes 2021, den Publikumspreis bei den Fimfestpielen in Athen, als Bester Film bei den Filmfestspielen in Sevilla und Sarajevo und der Europäische Filmpreis für die Beste Kamera.
Im Anschluss an den Film diskutieren geladene Gäste über das Thema der Verfolgung von Homosexuellen in Vorarlberg.
Medienpartnerschaften mit der Johann-August-Malin-Gesellschaft, erinnern.at und der Stadt Bregenz
John Gruber ist Mitte 30 und lebt schnell, teuer und egozentrisch. Eine plötzliche Krebsdiagnose wirft ihn aus der Bahn, genauso aber deren unfreiwillige Überbringerin: Sarah, DJane aus Berlin – und so gar nicht sein Typ. Für Gefühle hat Gruber keine Verwendung. Aber ungefragt sind plötzlich so viele da ...
„Es gibt Bücher, in die man sich einfach verliebt. Doris Knechts Debütroman um einen oberflächlichen Schnösel, der in rascher Folge mit existenziellen Ereignissen – schwere Krankheit, große Liebe – konfrontiert wird, wurde zum Überraschungserfolg. Die Wiener Filmemacherin Marie Kreutzer machte daraus nun einen klug inszenierten, spannenden und unrettbar romantischen Film über einen urbanen Zyniker, der zu leben lernt – veredelt vom wirklich cleveren Dialogwitz und dem hinreißenden Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller.“ (skip)
Der Film zum Grundeinkommen lässt sie alle zu Wort kommen – die Frau an der Kasse, Wirtschaftsexperten, Kritiker. Philosophisch, historisch und auch praktisch wird beleuchtet, wie ein bedingungsloses Grundeinkommen funktionieren könnte. Der Film fordert aktives Mitdenken, gibt Anstoß zu Gesprächen und zur Auseinandersetzung mit den eigenen Bildern, Gewohnheiten, Wünschen und Ideen, die wir in uns tragen. Ein Mutmacher, der zeigt, dass Umdenken möglich ist.
Der erste Film zu dem Zukunftsthema, das keinen kalt lässt: Bedingungsloses Grundeinkommen für alle. Das löst Emotionen aus und Fragen: Mehr Möglichkeiten zur eigenen Initiative? Oder der Untergang der Leistungsgesellschaft? Und wie soll es bezahlt werden? Der Film mischt Festgefahrenes auf, zeigt Überraschendes, lässt mit- und weiterdenken. Nehmen wir das Ganze einmal persönlich.
Das bedingungslose Grundeinkommen bringt neue Energien in alle gesellschaftlichen Bereiche. Und überraschend wird es gerade da, wo man Trockenheit erwartet: Tabuthemen sind nicht ausgespart.
Eine Zusammenarbeit mit Runder Tisch – Grundeinkommenim
Rahmen der 8. Internationalen Woche des Grundeinkommens vom
14.-20.09.2015. Im Anschluss an den Film findet ein Publikumsgespräch mit Dr. Michael Striebel und Lydia Etzlstorfer statt.
Die junge Deutsche Marie ist eine, die auszieht, das Fürchten zu lernen. Auf der Flucht vor ihren zerplatzten Lebensträumen und dem Verlust ihrer großen Liebe reist sie für die Organisation Clowns4Helpin die Präfektur Fukushima. Gemeinsam mit dem Clown Moshe will sie den überlebenden Opfern der Dreifachkatastrophe von 2011, die auch Jahre später immer noch in Notunterkünften leben, ein wenig Freude bringen. Schweres leichter machen. Eine Aufgabe, für die Marie, das muss sie sich schon bald eingestehen, überhaupt nicht geeignet ist. Doch bevor sie erneut davonläuft, beschließt Marie, ausgerechnet bei der störrischen alten Satomi zu bleiben, der letzten Geisha Fukushimas, die auf eigene Faust in ihr zerstörtes Haus in der Sperrzone zurückziehen will. Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, die aber beide – jede auf ihre Art – in der Vergangenheit gefangen sind und lernen müssen, sich von ihren Schuldgefühlen und der Last ihrer Erinnerungen zu befreien.
Doris Dörrie und Japan: Das hat schon einmal sehr gut funktioniert! In ihrem Drama Kirschblüten – Hanamiließ sie Elmar Wepper in den ostasiatischen Inselstaat reisen. Nun ist die deutsche Filmemacherin nach Japan zurückgekehrt und erzählt erneut eine universell-poetische Geschichte vom Leben und vom Loslassen.
(filmalden.at)
Berlinale 2016 (Panorama): Preis des Internationalen Verbands der Filmkunsttheater (CICAE); Heiner-Carow-Preis der DEFA-Stiftung