Filmforum Archiv
In ihrer alten Wohnung können der Lehrer Emad und seine Frau Rana nicht mehr wohnen, zu groß sind dort die Schäden, nachdem das Haus abgesackt ist. Sie müssen also wohl oder übel umziehen, aber zum Glück kann ihnen ein Kollege aus der Theatergruppe eine neue Bleibe vermitteln. Doch dort wird Rana eines Abends von einem unbekannten Mann überfallen und verletzt zurückgelassen. Denn was das Paar nicht wusste: Ihre neue Wohnung gehörte zuvor einer Prostituierten und Ranas Angreifer war wohl ein Freier, der nichts von den neuen Mietern wusste.
Während Rana traumatisiert und verängstigt zurückbleibt, macht sich Emad wutentbrannt auf die Suche nach dem Unbekannten, der bei seiner Flucht Autoschlüssel und Lieferwagen zurückgelassen hat. So merken beide zunächst nicht, dass ihre Beziehung an den Folgen des Angriffs zu zerbrechen droht…
Oscar-Regisseur Asghar Farhadi (Nader und Simin) erhielt in Cannes den Preis für das beste Drehbuch und Shahab Hosseini den Preis als bester Hauptdarsteller. (filmstarts.de)
Cannes Filmfestival 2016, Bester Schauspieler, Bestes Drehbuch
Chicago Filmfestival 2016, Spezialpreis der Jury
Filmfest München 2016, Bester ausländischer Film
World Cinema Amsterdam 2016, Publikumspreis – Bester Film
Einfach das Ende der Welt
CN, FR 2016 | 99 min | OmU | R: Xavier Dolan
Nach zwölf Jahren Abwesenheit kehrt Schriftsteller Louis (34) wieder in seinen Heimatort zurück. Er ist todkrank, hat nicht mehr lange zu leben und will seine Familie davon in Kenntnis setzen. Doch die Zeit seiner Abwesenheit hat tiefe Spuren hinterlassen und ihn von seiner Familie emotional entfremdet. Alte Wunden reißen wieder auf, und niemand hört Louis zu...
„In dem bewegenden Familiendrama brillieren Marion Cotillard, Léa Seydoux, Vincent Cassel, Gaspard Ulliel und Nathalie Baye als zerrissene Familie, in deren schmerzvoll gescheiterter Kommunikation ein Ruf nach Liebe steckt." (weltkino)
„Beim dysfunktionalen Familientreffen, dem unerfreulichsten Genre des Kinos, hat Dolan einen Weg gefunden, sein Publikum gleichermaßen zu verärgern und zu erschöpfen, aber er hat auch eine unerwartete Katharsis am Ende dieser qualvollen 90 Minuten geschaffen." (Variety)
Cannes 2016: Großer Preis der Jury und Preis der Ökumenischen Jury
Filmfest Hamburg 2016: Bester Film
Von ihrem Ansehen in der gehobenen Gesellschaft ist bald nichts mehr übrig, als sich Gräfin und Quasselstrippe Maria Beatrice Valdirana in einen Verbrecher verliebt und daraufhin von der Justiz zu einer psychologischen Behandlung verdonnert wird. In der Villa Biondi trifft sie auf die junge Donatella, die in ihrer ganz eigenen Welt zu leben scheint, und kurzerhand wird sie von Beatrice unter ihre Fittiche genommen. Bald ist ihre Chance gekommen – die beiden hauen ab, dicht gefolgt von mehreren Psychologen. Auf ihrer Reise freunden sich die ungleichen Frauen zwischen bipolaren Glücksschüben, Manie und Zwang miteinander an, auf der Suche nach dem Glück in dem Irrenhaus namens Realität. (film.at)
„Eine grandiose Tragikomödie über zwei Frauen in einer Nervenheilanstalt, die die Fallen, die ein solches Szenario mit sich bringen könnte, umgeht und mit herrlichen Dialogen glänzt." (variety)
„Ein Film der vor lauter Freude verrückt macht" (Le point)
5 Auszeichnungen der Vereinigung italienischer Filmkritiker
Valladolid 2016: Bester Film, Publikumspreis, Beste Schauspielerin
Die schönen Tage von Aranjuez
FR 2016 | 97 min | OmU | R: Wim Wenders
Der Film ist eine Ode an den Sommer, die Liebe und das Leben, ein poetischer Sommerdialog, der uns zeigt, wie verschieden doch Frauen und Männer sind und wie sehr sich ihre Sehnsüchte und Erwartungen an das Leben voneinander unterscheiden.
Ein traumhafter Sommertag. Ein Garten. Eine grün umrankte Veranda. An einem Gartentisch sitzen eine Frau und ein Mann, von Bäumen umgeben, durch die hin und wieder ein sanfter Wind weht. In der weiten Ebene in der Ferne liegt Paris. Ein Zwiegespräch zwischen der Frau und dem Mann, ein Fragen und Antworten. Es geht um Erfahrungen in der Liebe, um die Kindheit, um Erinnerungen, um das Wesen des Sommers und darum, was Männer und Frauen unterscheidet, um weibliche Sicht und männliche Wahrnehmung.
„Ein stimmungsvolles Werk über die Unterschiede von Mann und Frau“ (Zeit Online)
Wettbewerb Venedig 2016
Eine Handvoll ganz normaler Menschen in Wien, auf der Suche nach Liebe, Erlösung, Glück, vielleicht. Es gibt diese Vorstellung vom Erwachsensein, die man nur als Kind hat: Erwachsene denken logisch, haben einen Plan, navigieren die gefährlichen Tiefen und Untiefen des Lebens mithilfe vernünftiger Entscheidungen, und vor allem: Sie kennen sich aus. Welch ein Irrtum. Das weiß jeder, der über 20 Jahre alt ist.
Da ist also der verheiratete Familienvater, der sich nach seiner völlig überraschenden Kündigung in die maßlos aufregende Geliebte seines Freundes verschaut.
Da ist seine Frau, eine Ärztin, die sich fragt, warum es bei ihr nie klappt und schon einmal anfängt, die Sachen ihres zukünftigen Exmannes in Kisten zu packen.
Da ist ihr Patient, der 14-Jährige, der nach einer dummen Aktion in ein Auto gelaufen ist und seither im künstlichen Koma liegt.
Da ist der alte Witwer, der einmal eine Berühmtheit war und inzwischen einsam und zunehmend vergesslich in seiner Wohnung sitzt. Er kauft Stützstrümpfe, hätte aber lieber eine Pistole. Oder zumindest ein sehr scharfes Rasiermesser. (film.at)
Sommer 1910 an der Küste Nordfrankreichs. Mehrere Touristen verschwinden von den Stränden entlang des Ärmelkanals. Die Ermittler Machin und Malfoy kommen schnell dahinter, dass die Bucht namens Slack Bay, wo sich der Slack-Fluss und das Meer bei Flut treffen, im Zentrum der vermissten Personen liegt. Also beginnen sie in dem kleinen Küstenort unter den Fischern und Austernzüchtern zu ermitteln.
Zu der Gemeinschaft gehören die Bréforts, eine Familie von Fährmann-Söhnen, die von einem Patriarchen angeführt werden. Doch auch die hoch auf einer Klippe in ihrem Landhaus lebende Inzucht-Familie der Van Peteghems ist verdächtig. Zwischen Billie Van Peteghem und dem 18-jährigen Bréfort-Sohn Ma Loute scheint eine Liebesgeschichte zu bestehen und bald schon sind beide Familien in die ganze mysteriöse Angelegenheit verstrickt. (moviepilot.de)
„Frankreichs rigoroser Filmer Bruno Dumot bleibt seinem Ruf treu und präsentiert eine bitterböse Groteske der gesellschaftskritischen Art" (programmkino.de)
Sevilla Film Festival 2016: Beste Schauspielerin und bester Film
Der junge Löwendompteur Tairo ist mit seinem Leben unzufrieden und nimmt das Verschwinden seines Talismans zum Anlass, seinen Alltag hinter sich zu lassen. Er fährt quer durch Italien auf der Suche nach Arthur Robin, einem ehemaligen Mister Universum, der ihm den Glücksbringer vor langer Zeit geschenkt hat. Eine filmische Reise, die sich von rationalen und irrationalen Kräften leiten lässt. (film.at)
Filme wie die von Tizza Covi und Rainer Frimmel hatten schon immer Seltenheitswert. Heute sind sie kostbarer denn je. Mister Universo ist ein heiter-melancholischer Blick auf eine im Verschwinden begriffene Welt und ihre Menschen. (Falter)
Locarno 2016 / Europa Cinemas Label – Best European Film, Special Mention / FIPRESCI Preis, Preis der Jugendjury, Special Mention der Ökumenischen Jury / Montréal Festival Nouveau Cinéma, Special Mention
Haben Sie Einfluss auf Ihr persönliches Glück? Die meisten von uns haben sich mit Karrierezielen, Beziehungen und mit dem eigenen Glück auseinandergesetzt. Aber wie viele von uns haben sich wirklich die Zeit genommen zu erforschen, was uns glücklich macht? Kann man Glück gestalten?
Der österreichische Designer Stefan Sagmeister hat es gut. Er lebt in seiner Traumstadt New York und gestaltet sehr erfolgreich Album-Cover für die Rolling Stones, Jay-Z und die Talking Heads. Aber in seinem Kopf geistert die Frage herum, ob das wirklich alles ist. Er entschließt sich dazu, ein Design-Projekt aus sich selbst zu machen. Kann er seine Persönlichkeit umgestalten und so ein besserer Mensch werden? Kann er durch Übung lernen, glücklich zu sein?
Doch in den Selbstversuch schleicht sich sein Leben ein und bringt alles durcheinander: Das Netz aus Kunst, Sex, Liebe und Tod scheint undurchdringbar. Seine Selbst-Gestaltung und schmerzvolle Erfahrungen führen ihn auf eine Reise, die ihn näher zu sich selbst bringt, als jemals geplant.
„Dieser Film führt zu Anfällen von Einsicht, Empathie und purem Vergnügen.“ (Wired)