Als ältere Frau blättert Kyone ihren Skizzenblock durch und erinnert sich an ihre Kindheit, den Verlust ihrer Eltern sowie an die Abenteuer und Gefahren ihrer einjährigen Odyssee durch mehrere Länder mit ihrem Bruder Adriel. Mit den Mitteln ihrer beeindruckenden Animationskunst und inspiriert von der Flucht ihrer Urgroßeltern aus Odessa erzählt die Filmkünstlerin Florence Miailhe eine berührende und biografisch gefärbte Geschichte.
Hinter den einfach gehaltenen und somit naiv anmutenden Bildern des Films verbirgt sich eine komplexe und hochspannende Geschichte, die sich aus vielen biografischen Erinnerungen zusammensetzt. Gewidmet ist der Film, der sich auf kein konkretes Ereignis oder Land beschränkt, allen Menschen, die sich auf der Flucht befinden. Und die sich, so wie Kyone, auf den Weg von einer bekannten Heimat in eine ungewisse Zukunft machen.
„Ein Film von beispielloser Schönheit.“ (Slate Magazin)
Annecy International Animation Film Festival 2021: lobende Erwähnung der Jury
DOK Leipzig 2021: Sonderpreis, Nominierung für den César/Bester Animatzionsfilm
Festival Premier Plans Angers: Bestes Drehbuch und viele weitere Auszeichnungen.
In Kooperation mit Vindex, Stadt Bregenz (Fachbereich Integration) , Jugendbotschafter für UN-Kinderrechte, Caritas Auslandshilfe Vorarlberg
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Naoki Higashida und gibt Einblicke in ein intensives und überwältigendes, aber ebenso sinnliches und bisher eher unentdecktes Universum. Higashidas bringt uns die Welt des Autismus näher, die er selbst mit 13 Jahren dokumentiert hat – mit intimen Porträts von bemerkenswerten jungen Menschen aus aller Welt, die sein berührendes Schicksal teilen.
Regisseur Jerry Rothwell war es ein Anliegen, das Publikum mit seinem Film zu ermutigten, Autismus von innen heraus zu begreifen und zu erkennen, dass es andere Weisen gibt, die Welt wahrzunehmen. Ihm ist damit eine unvergleichliche Kinoerfahrung gelungen.
„Die beachtenswerte Doku The Reason I Jump erforscht die Sinneswahrnehmung und Empfindungen autistisch erkrankter Jugendlicher. Sie gibt Menschen eine Stimme, die auf ihre ganz eigene Art mit der Welt kommunizieren.“ (cineman)
Der Film gewann sowohl beim Sundance Festival wie auch bei den British Independent Film Awards und den Festivals von Valladolid und Denver den Preis
für den Besten Dokumentarfilm
In Kooperation mit Integration Vorarlberg, Verein Autistenhilfe Vorarlberg
Als die junge Künstlerin Tove Jansson 1945 in Helsinki die Mumins erfindet, steckt sie gerade mitten in einer Sinnkrise: Sie führt eine offene Beziehung mit dem linken Politiker Atos und ist wild verliebt in die aufregende Theaterregisseurin Vivica. Toves Vater, ein renommierter Bildhauer, blickt verächtlich auf ihre Arbeit. Und auch sie selbst würde lieber mit moderner Kunst reüssieren. Doch ausgerechnet ihre nebenbei gezeichneten Geschichten von den Trollwesen mit den Knollnasen werden von einer Zeitung in Serie gedruckt – und machen Tove in kurzer Zeit reich und berühmt.
Tovewar in den finnischen Kinos ein riesiger Publikumshit und wurde von Finnland ins Oscar-Rennen geschickt. Ein Film über die Suche nach Identität, Liebe und Freiheit, der vom mythischen Geist der Mumins und ihrer fabelhaften Abenteuerwelt durchweht wird.
„Das Biopic erzählt mitreißend von seiner bisexuellen Protagonistin und deren Suche nach Identität und Selbstbestimmung.“ (cineman)
7 Finnische Filmpreise 2021 (Jussi Awards): Bester Film, Beste Regie, Beste Hauptdarstellerin, Beste Kamera u.a.
In Kooperation mit Verein Amazone, Stadt Bregenz (Fachbereich LGBTIQ+), Vielfalt Queer Divers
Moha, Valero und Pep leben in Barcelona und arbeiten in einem Installateurbetrieb als Klempner. Moha, der jüngste von ihnen, absolviert gerade eine einwöchige Probezeit. Er soll Pep ablösen, der in Kürze in Rente geht. Trotz seiner Schüchternheit kommt er erstaunlich gut mit den Kunden zurecht – nur Valero hat ein Problem mit ihm. Und das nicht nur, weil er nach all den Jahren ein eingespieltes Team mit Pep ist.
Regisseurin Neus Ballús – deren Vater selbst Installateur ist – erzählt ihre Geschichte mit leisem, hintergründigem Humor und entwaffnender Leichtigkeit. So wie sie ihren Protagonisten von Kunde zu Kunde folgt und wie sich für die drei Klempner die Türen der Barceloneser Wohnungen öffnen, so eröffnet sich dem Zuschauer ein Blick auf die kleinen, tragikomischen Momente des Lebens.
„Ein charmanter, liebevoller und immer sehr leise komischer Film, ein großes Vergnügen und – als gelungene Komödie – eine Rarität im Wettbewerb von Locarno.“ (Sennheisers Filmblog)
Filmfestival Locarno 2021: Bester Schauspieler (Mohamed Mellali und Valero Escolar)
Katalanische Filmpreise 2022: Bester Film, Beste Regie, Bester Darsteller
Filmfestival Valladolid 2021: Publikumspreis, Bester Film
Der Monobloc ist das meistverkaufte Möbelstück aller Zeiten. Weltweit soll es eine Milliarde Exemplare des stapelbaren, in Deutschland oft weißen Plastikstuhls geben. Für die einen bedroht er den guten Geschmack und gilt er als enorme Gefahr für die Umwelt, für die anderen ist er der einzig erschwingliche Stuhl überhaupt.
Grimme-Preisträger Hauke Wendler folgt den vielfältigen Spuren des Monoblocs von Europa über Nordamerika und die Slums in Brasilien bis in die Megastädte Indiens und die Savanne Ugandas. Er trifft Menschen, deren Leben vom Plastikstuhl geprägt sind und stellt dabei immer wieder die kühne Frage: Was braucht man eigentlich, um glücklich zu sein? Eine globalisierungskritische Objektgeschichte zwischen Funktionalität und Schönheit, Kapitalismus und Teilhabe, Konsum und Recycling.
„So erzählt Monobloc viel mehr als die Geschichte eines globalen Möbel-Phänomens. Es geht ums Genauer-Hinschauen, um das Hinterfragen einer eurozentristischen Weltsicht. Und dabei ist der Film überaus unterhaltsam.“ (ndr)
In Kooperation mit werkraum bregenzerwalt, Poolbar Festival
Man ist nie zu alt, um sein Leben zu ändern. Das hoffen zumindest Attilio, Giorgetto und der Professore, drei auf unterschiedliche Weise leidgeprüfte Rentner in Rom, die sich entschließen, ihr altes Quartierleben aufzugeben und sich im Ausland niederzulassen. Aber wo genau ist dieses Ausland? Das ist nur eine von vielen Fragen, die es zu klären gilt. Als sie schon bei den Vorbereitungen den jungen Malier Abu kennen lernen, nehmen sie sich des mittellosen Flüchtlings an.
„Die Filme von Gianni Di Gregorio durchzieht eine Liebe zu den Underdogs, sie stehen für Bescheidenheit und Menschlichkeit, und sie lassen weder Humor noch Menschlichkeit zu kurz kommen. Man ahnt, dass das Vorhaben der drei Protagonisten von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Aber träumen kostet ja glücklicherweise nichts.“ (Tagesanzeiger)
„Gianni Di Gregorios Komödie lebt vom warmherzigen Blick, drei großartigen Hauptdarstellern und der Verankerung der Handlung im idyllischen römischen Viertel Trastevere.“ (film-netz)
David di Donatello Awards 2021, Bestes Drehbuch
Golden Ciak Awards 2020, Colpo di fulmine
Premio Sergio Amidei
Der New Yorker Radiojournalist Johnny arbeitet an einer Reportage, für die er Jugendliche in den gesamten USA zu ihrer Zukunft befragt. Doch nach einem Anruf seiner Schwester Viv muss er sich unerwartet um ihren Sohn kümmern, den neunjährigen Jesse. Es ist das erste Mal, dass Johnny wirklich mit dem Thema Elternschaft in Berührung kommt und die Verantwortung für ein Kind übernehmen muss. Und für den ebenso aufgeweckten wie sensiblen Jesse ist es das erste Mal, dass er längere Zeit von seiner Mutter getrennt ist. Gemeinsam begeben sie sich auf einem Roadtrip quer durch die USA. (moviemento)
„Eine ungemein empathische, spirituelle, erdende und unglaublich verzaubernde Kinoerfahrung, die nicht nur die Figuren, sondern auch das Publikum mit einer immer inspirierenden Atmosphäre ins Hier und Jetzt befördert! Eine Einladung zum achtsamen Zuhören, zum aufmerksamen Wahrnehmen der Bilder und Geräusche – was sich allein schon wegen des grandiosen Schauspieles von Joaquin Phoenix und Woody Norman unbedingt lohnt.“ (filmstarts.de)
„Ich habe soeben den schönsten Film über Eltern und Kinder aller Zeiten gesehen – überhaupt (…), ein Meisterwerk.“ (Der Spiegel)
Murat ist weg. Inhaftiert im US-Gefangenenlager Guantanamo. Rabiye Kurnaz, Bremer Hausfrau und liebende Mutter, versteht die Welt nicht mehr. Geht zur Polizei, informiert Behörden und verzweifelt fast an ihrer Ohnmacht. Bis sie Bernhard Docke findet. Der zurückhaltende, besonnene Menschenrechtsanwalt und die temperamentvolle, türkische Mutter – sie kämpfen nun Seite an Seite für die Freilassung von Murat. Sie zieht mit Bernhard bis vor den Supreme Court nach Washington, um gegen George W. Bush zu klagen.
„Dresen überzeugt erneut mit einem liebevollen Blick auf seine Figuren, und so gelingt ihm die schwierige Gratwanderung, diesen ernsten Fall als Tragikomödie mit emotionalem Tiefgang zu erzählen.“ (cineman)
„Zu Recht bekam Rabiye-Darstellerin Meltem Kaptan, im Hauptberuf Comedienne, bei der Berlinale einen Silbernen Bären, genau wie Drehbuchautorin Laila Stieler, die für die umwerfenden Dialoge verantwortlich zeichnet.“ (film-rezensionen)
Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Lisa und Giorgi in der georgischen Stadt Kutaissi für einen kurzen Moment begegnen. Die Liebe erwischt sie so plötzlich, dass sie sogar vergessen, sich gegenseitig ihre Namen zu verraten. Bevor sie beide wieder ihrer Wege gehen, vereinbaren sie, sich am nächsten Tag zu treffen. Das Leben in der Stadt geht währenddessen weiter, die Straßenhunde streunen herum, die Fußballweltmeisterschaft beginnt und eine Filmcrew, die sich der Aufgabe verschrieben hat, die wahre Liebe zu finden, könnte Lisas und Giorgis Rettung sein …
„Es ist die Poesie der Ziellosigkeit, die es Alexandre Koberidze ermöglicht, im Kino all das sichtbar und erzählbar zu machen, was wir in der Wirklichkeit unseres Alltags nur selten wahrnehmen. Die Nächte sind magisch, wie Gianna Nannini inbrünstig singen darf in dieser Perle von einem Film.“ (Berlinale)
„Ein wunderschönes modernes Märchen über Liebe, Fußball und die Geheimnisse des Lebens.“ (New York Times)
„Zweieinhalb Stunden Kinoglück“ (Der Spiegel)
Berlinale 2021, FIPRESCI- Preis | Chicago Film Festival 2021, Bestes Drehbuch
Mar Del Plata Film Festival 2021, Special Jury Award
Sevilla Film Festival 2021, Beste Kamera
Julie ist fast 30 und hat keine Ahnung, was für ein Leben sie führen will. Überwältigt von jeglichen Möglichkeiten, ändert sie immer wieder ihre Richtung. Sie bricht ihr Medizinstudium ab, um sich in der Psychologie – oder doch eher in der Fotografie – zu versuchen. Ihr selbstsicherer 44-jähriger Freund Aksel, der sich längst als Comic-Autor etabliert hat, wünscht sich schon lange ein Kind mit ihr, aber dazu ist Julie noch nicht bereit. Als sie auf einer Party den jungen und energiegeladenen Eivind kennenlernt, steht ihr Leben vor einem weiteren Wendepunkt.
„Joachim Triers Tragikomödie befasst sich auf frische und ungekünstelte Weise mit den Unsicherheiten einer jungen Frau, die den Mut hat, sich gegen die gesellschaftlichen Erwartungen an sie zu stellen. Getragen wird der Film vom Charisma der Hauptdarstellerin Renate Reinsve.“ (NZZ)
„Kluges, mitreißendes Kino – eine bewusst skizzenhafte, erstaunlich unterhaltsame „romantic dramedy“, die zu den unkonventionellsten und genauesten Charakterbildern des europäischen Gegenwartskinos gehört.“ (profil)
Der steirische Bergbauer Christian Bachler zieht auf Facebook gegen den wortgewaltigen Falter-Chefredakteur Florian Klenk zu Felde. Dieser lobt ein Urteil, in dem ein Bauer für das gefährliche Verhalten seiner Kühe verurteilt wurde. Klenk sei ein „arroganter Oberbobo“ und ignoriere die Lage der Bauern: „Steigen Sie von ihrem Bobo-Ross und kommen sie zu einem Praktikum.“ 250.000 Menschen sehen das Video.
Klenk kommt und lernt Bachlers Welt kennen: eine Art alpines Bullerbü mit Kühen, Alpenschweinen, Yaks, Gänsen und Hühnern, eine alternative Landwirtschaft mit Almbetrieb und Selbstvermarktung.
Aus dem Streit wird eine Freundschaft. Als die Bank den Bauernhof versteigern will, startet der Bobo eine Spendenaktion. 13.000 Menschen folgen dem Aufruf und spenden 420.000 Euro, der Hof ist schuldenfrei. Ein modernes Märchen, das beide verändert: Bobo und Bauer kämpfen nun gemeinsam für eine nachhaltige Landwirtschaft.
„Ein Musterbeispiel über vertrauensbildende Maßnahmen und dafür, wie man Menschen wieder an einen Tisch bringt.“ (ZDF Aspekte)
In Kooperation mit bodensee akademie, Bio Austria Vorarlberg, Obst- und Gartenverein Bregenz
Igor lebt allein und jobbt als Fahrradkurier für Biogemüse. Ein paar mehr Kontakte zu anderen Menschen wären schön, aber ansonsten ist der körperlich behinderte Hobby-Philosoph nicht unglücklich. Louis hingegen ist ein 24/7-Unternehmer, ein Workaholic, der vor lauter Arbeit in seiner Bestattungsfirma die Lebensfreude vergessen hat. Als er Igor auf seinem Fahrrad anfährt, ist ihm das doppelt peinlich: zum einen wegen seiner Unachtsamkeit, zum anderen, weil er offensichtlich einen Menschen mit Behinderung verletzt hat. Ein Unfall mit überraschenden Folgen, denn Igor hat sich in den Kopf gesetzt, dass Louis ein perfekter neuer Freund für ihn wäre. So kommt es, dass Louis und Igor zu einer abenteuerlichen Reise im Leichenwagen aufbrechen, die ihr Leben ordentlich auf den Kopf stellt.
Alexandre Jollien, der zu den profiliertesten französischsprachigen Philosophen gehört und mit zerebraler Kinderlähmung geboren wurde, spielt Igor mit hinreißendem Charme.
In Kooperation mit Integration Vorarlberg