Samstag 14.3.2009, 22.00 Uhr
USA, Spanien 2008 | 96 min | OmU | Regie: Woody Allen | Drehbuch: Woody Allen | Kamera: Javier Aguirresarobe | Mit: Scarlett Johansson, Penélope Cruz, Javier Bardem, Rebecca Hall, Chris Messina, Patricia Clarkson, u.a.
Wenn ein Film auf einem Flughafen beginnt, kann man wetten, dass die Sache zwei Stunden später am selben Flughafen enden wird. So ist es auch im neuen Film von Woody Allen. Der Protagonist taucht in eine neue Welt, erlebt Unerhörtes und fliegt wieder ab. Äußerlich ist er unverändert, innerlich brennt er.
Europa ist zivilisierter, aber auch erotischer als Amerika – so sagte es Woody Allen in einem Interview, so glauben es die Amerikaner seit den Zeiten von Henry James. Manchmal sieht man im Film, wie jemand in Barcelona mit jemandem in New York telefoniert – und der Gegensatz, den Allen da erzeugt, ist tiefer als der zwischen zwei Zeitzonen: In New York herrscht helles, flaches Arbeitslicht, Geldlicht; in Europa ist schon kerzenflackernder, sündiger Abend.
Vicky fliegt mit dem, den sie nicht liebt, mit ihrem Börsenhengst, zurück nach New York. Cristina sucht weiter nach der wahren Liebe. Der letzte Blick in Vickys angespanntem und zugleich erloschenem Gesicht holt im Betrachter einen anderen Erzählschluss herauf, den Schluss von Büchners Lenz: “Sein Dasein war ihm eine notwendige Last. – So lebte er hin.”
Woody Allens Komödie Vicky Cristina Barcelona zeigt: Amerika braucht Europa, um das Unglück lieben zu lernen.
Weitere Infos: www.vickycristina-movie.com