Freitag 19.12.2008, 22.00 Uhr
Samstag 20.12.2008, 22.00 Uhr











Sieben Mulden und eine Leiche


Schweiz 2007 | 81 min | Doku | Regie: Thomas Haemmerli | Drehbuch: Thomas Haemmerli | Kamera: Ariane Kessissoglou | Schnitt: Daniel Cherbuin | Musik: Alexander T. Fähndrich | Mit: Erik Haemmerli, Thomas Haemmerli


Das Messie-Syndrom ist in den vergangenen Jahren verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gedrungen. Es geht um eine Sammelwut, die solche Ausmaße annimmt, dass der Betroffene ihr nicht mehr Herr werden kann. Die Wohnung vermüllt zusehends, was schließlich zur Einschränkung von sozialen Kontakten führt.


Als er gerade in den Vorbereitungen zu seinem 40. Geburtstag steckt, erreicht den Filmemacher Thomas Haemmerli die Nachricht, dass seine Mutter gestorben ist. Schon seit rund zwei Jahrzehnten hatte er nur noch den nötigsten Kontakt zu seiner Familie. Als er nun mit seinem Bruder Erik die Wohnung der Mutter betritt, bietet sich ihm ein Bild des Schreckens. Nicht nur, dass der Leichengeruch ihnen den Atem nimmt –die Wohnung ist ein einziger Müllberg. Auch zum Selbstschutz greift Thomas Haemmerli zur Kamera, deren Blick Distanz schafft und das Ganze erträglicher macht. Über Wochen räumen die Brüder die Wohnung aus. Zwischen Tausenden von Zeitungsschnipseln stoßen sie auf Briefe, Filme und Jugenderinnerungen, die ihnen völlig neue Seiten ihrer Mutter und ihrer Familie offenbaren. Ein Dokumentarfilm, der schonungslos, ironisch und auch böse, aber in brillanter Weise einen Blick hinter die Kulissen der Gesellschaft und auf das Messie-Syndrom liefert.


Weitere Infos: www.siebenmulden-derfilm.ch