Mittwoch 26.3.2008, 20.00 Uhr
Freitag 28.3.2008, 22.00 Uhr










Tu ya de hun shi
Tuyas Hochzeit


China 2006 | 96 min | OmU | Regie: Wang Quan’an | Drehbuch: Wang Quan’an, Lu Wie Kamera: Lutz Reitemeier | Schnitt: Wang Quan An. Mit: Yu Nan, Bater, Baolier, Zhaya, u. a.


Der Schauplatz - die Innere Mongolei - und der zum Teil dokumentarische Stil, der Tuyas Hochzeit auszeichnet, erinnern nicht von ungefähr an die Filme Die Geschichte vom weinenden Kamel und Die Höhle des gelben Hundes von Byambasuren Davaa. Doch in seinem dritten Spielfilm geht Wang Quan’an einen Schritt weiter. Unprätentiös und mit zum Teil grimmigem Humor erzählt er von einer dem Untergang geweihten Gesellschaft: “Als ich erfuhr, dass die gewaltige Ausbreitung der Industrie die Steppe immer wüstenähnlicher werden lässt und die örtliche Verwaltung die Hirten zwingt, ihre Weidegründe zu verlassen, beschloss ich, einen Film zu drehen, der alles dies festhält, bevor es endgültig verschwindet.”


Im Mittelpunkt seines feinfühligen Liebesfilms steht eine starke Frau am Rande ihrer Kräfte. Seit ihr Mann Bater bei einem Unfall zum Invaliden geworden ist, sorgt Tuya aufopferungsvoll für ihn, die beiden Kinder und die Schafherde, die Existenzgrundlage der Familie. Doch eines Tages bricht sie vor Erschöpfung zusammen und willigt schließlich ein, sich von Bater scheiden zu lassen und einen Mann zu suchen, der für sie und ihre Familie sorgen kann. Doch Tuya knüpft eine entscheidende Bedingung daran: Ihr neuer Mann muss sich auch um Bater kümmern und ihn als Familienmitglied akzeptieren. (Schnitt)


Goldener Bär, Berlinale 2007


Weitere Infos: www.tuyashochzeit.de