Mittwoch 15.2.2006, 20 Uhr
Freitrag 17.2.2006, 22 Uhr









La niña santa
Das heilige Mädchen


Argentinien, Italien, Spanien, Niederlande 2004 | 106 min | span. OmU | Regie: Lucrecia Martel | Buch: Juan Pablo Domenech, Lucrecia Martel | Kamera: Félix Monti | Musik: Adrés Gerszenon | Mit: Mercedes Morán, Carlos Bolloso, Alejandro Urdapilleta María Alché, u.a.


Amalia, ein launischer Teenager mit einer geschiedenen Mutter und einer traurigen Figur von einem Onkel, steckt mitten in den Wirren pubertärer Selbsterforschung. Die schweren Lider ihrer Augen und ihr voller Schmollmund verleihen ihrem Gesicht eine nahezu betäubende Sinnlichkeit, sie selbst jedoch erlebt ihr sexuelles Erwachen vor allem als religiöse Krise. Amalias Geschichte handelt nur zum Teil von einem heranwachsenden Mädchen, das seine sexuelle Verwundbarkeit und sexuelle Macht entdeckt. Aber die Themen Macht, Scham und Verlangen wogen je nach Temperament und Beziehungsgeflecht der einzelnen Charaktere langsam durch den ganzen Film.


La niña santa, Lucrecia Martels schwer fassbarer, fiebriger und durchwegs erstaunlicher zweiter Film, spielt in einem Hotel in der argentinischen Provinz, während einer Tagung von Otolaryngologen (Fachbegriff für Hals-, Nasen-, Ohrenspezialisten). Wie eine Soziologin oder Spionin zeichnet Martel die zufälligen Begegnungen zwischen den Ärzten und dem Hotelpersonal auf und notiert die winzigen Gesten, die uneingestandene Wahrheiten verraten.


Weiter Infos: www.laninasanta.com