Freitag 2.4.2010, 22.00 Uhr
Österreich 2009 | 90 min | Regie und Drehbuch: Houchang und Dariusz Allahyari | Kamera: Gabriel Krajanek, Peter Roehsler | Schnitt: Petra Allahyari, Michaela Müllner | Musik: Edith Lettner
„Wenn ich nicht mehr kann”, wird die Wiener Flüchtlingshelferin Ute Bock im Abspann dieses Films sagen, „möchte ich eine gütige Straßenbahn erwischen, die mich zusammenführt”. Einer entschiedenen Handbewegung folgt ein spitzes Lachen. In diesem dokumentarischen Porträt überlagert sich einiges: grenzenlose Hilfsbereitschaft und die permanente Überlastung der eigenen Möglichkeiten. Psychischer Dauerstress und rauer Humor. Schließlich die dramatischen Defizite staatlicher Asylpolitik und eine Frau, die diese Lücken als höchstpersönliches, schillerndes Zeichen permanent signalisiert.
In ihrem Vereinsbüro in Wien arbeitet die Pensionistin Ute Bock fast rund um die Uhr, dort übernachtet sie oft auf einem Klappbett. Dass sie niemals Nein sagen kann, weiß jeder, sogar sie selbst. Ihr Verein stellt hunderten Flüchtlingen Wohnungen zur Verfügung, versorgt Menschen, die plötzlich vor der Türe stehen: nach Hungerstreiks einfach entlassen, in der Bundesbetreuung nicht mehr erfasst, verängstigt vor Behörden oder schlicht verzweifelt. Für einen kleinen Betrieb, für eine rastlose Frau, kaum zu bewältigende Aufgaben. Eine Welt voller unsichtbarer Schicksale, dramatischer Biografien und kaum verständlicher Rechtsnormen.
Offizielle Homepage: www.bockforpresident.at