Donnerstag 17.9.2009, 20.00 Uhr
Samstag 19.9.2009, 22.00 Uhr










Er Shi Si Cheng Ji
24 City


China 2008 | 112 min | Mandarin mU | Regie: Jia Zhangke | Kamera Likwai Yu, Yu Wang Schnitt Xudong Lin, Jinlei Kong | Musik Giong Lim, Hanno Yoshihiro | Mit: Lu Liping, Chen Jianbin, Zhao Tao, Joan Chen, u.a.


Chengdu, das sind Wolkenkratzer, soweit das Auge reicht, und ein sich ständig veränderndes Panorama. Die "Fabrik 420" und ihre bislang vorbildhafte Arbeitersiedlung sollen Platz machen für einen luxuriösen Gebäudekomplex mit dem Namen "24 City". Jia Zhangke versammelt in seinem Film gleichen Titels drei Generationen, die diesen Umbruch miterleben: ehemalige Arbeiter und Neureiche, Alte mit der wehmütigen Sehnsucht nach dem Sozialismus der Vergangenheit und Junge mit dem Streben nach Erfolg. Ihre Geschichte ist auch jene des Landes.


Frontal und offen stellen sich die Personen dabei der Kamera und sprechen lange Passagen, in denen nichts weiter geschieht. Was da erzählt wird, aus den Familien, dem Betrieb, dem Arbeitsethos, über die Erbfolge, die Einflüsse politischer Veränderungen, ist sehr komplex. Die Zeit aber, die es dauert, diese Geschichten mitzuteilen, ist nötig, um den tiefgreifenden Wandel verstehen zu können, der sich bis zur Fabrikschließung und mit ihr vollzieht. Zwischen den Erzählungen sehen wir Arbeitsvorgänge und die Demolierung der Anlage, bis schließlich ein ganzer Fabrikteil in einer Staubwolke zusammensackt. Am Ende blickt die Kamera auf ein Häusermeer im Smog, das Chengdu heute ist. (Verena Lueken - Viennale 2008)


Wettbewerb Cannes 2008