Mittwoch 9.2.2005, 20.00 Uhr











 

Nachtreise
Österreich 2002, 65 min, digiBeta

R: Kenan Kilic
B: Reinhard Jud, Kenan Kilic
K: Helmut Wimmer, Robert Angst
M: Metin Meto
D: Mehmet Tanik, Hakki Kiliç, Abdulkerim Sari, Neriman Akkale, Halit Inan, Rafet Eski Ahmet Çakir u.a.


Ein Kellerlokal in einem Wiener Außenbezirk dient als Treffpunkt türkischer Immigranten, die meisten von ihnen ohne Arbeit und österreichische Staatsbürgerschaft, denn das eine ist ohne das andere kaum möglich. Männer, die ohne jedwede soziale Absicherung auf Tageslohn angewiesen sind, ein Umstand, der ihren potenziellen Arbeitgebern sehr wohl bewusst ist und entsprechend ausgenützt wird. Die scheinbar alltägliche Routine bestimmt zunächst die Erzählung, die sich in erster Linie auf die Beobachtung von einzelnen Momenten stützt: Die Musik, das Kartenspiel und die kargen Gespräche der Gäste bilden hier eine familiäre Atmosphäre, in der sich die Kamera vor allem für Details interessiert. Das Kochen von Suppe, dem scheinbar einzigen Gericht des Lokals, das Verteilen der Spielsteine am Tisch, das wiederholte Auswechseln der Sicherung, wenn wieder einmal der Strom ausgefallen ist.

Kiliç beschreibt die innere Leere, die in den Menschen entsteht, wenn ihnen die Wurzeln entrissen werden.

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